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Tierschützer = Hundehändler?!

geschrieben von Christiane(YCH) 
Tierschützer = Hundehändler?!
10. Juli 2002 20:29

Da es in unseren Kreisen immer mehr Tierhändler gibt, die unter den
Deckmantel des Tierschutzes einen florierenden Handel mit der Ware
Tier betreiben - würde ich gerne mal Eure Meinung dazu wissen?

1. Darf es sein, das deutsche TH Leiter durch den Transport und
Verkauf von südländischen Hunden versuchen ihr eigenes überfülltes
und heruntergewirtschaftes TH finanziell zu sanieren?
2. Darf es sein, das immer mehr Tierschützer versuchen sich durch den
Verkauf von Hunden, besonders von südländischen Hunden, ihr eigenes
Ego zu befriedigen?
3. Darf es sein, das Tierschützer ohne Hundeerfahrung bzw.
Rasserfahrung mit bestimmten südländischen Rassen (Galgos/Podencos)
sich als Galgo/Podencoexperten ausgeben, um diese Rassen
gewinnbringend an den Mann zu bringen?
4. Darf es sein, das genau diese Menschen ohne Rücksicht auf Verluste
alles importieren was gerade boomt?
5. Darf es sein, das weiterhin Leishmaniose positive Hunde importiert
werden?
6. Darf es sein, das Tierschützer, die im Ausland tätig sind, keinen
Teil der Schutzgebühr an das entsprechende TH im Ausland weitergeben,
obwohl die die ganzen Kosten getragen haben?
7. Darf es sein, das weiterhin jeder zuschaut?
8. Darf es sein, das sich dabei jeder von uns mitschuldig macht, weil
wir den Mund halten?
9. Darf es sein, das unbequeme Vereine, die Massentransporte von
ungeimpften, nicht entwurtmten und nicht getesteten Hunden
(Mittelmeerkrankheiten) verurteilen, nicht mehr anerkannt werden?
10. Darf es sein, das Tierschützer sich einen Sch.. darum kümmern wie
die Lebensbedingungen der Tiere in den entsprechenden Länder ist,
hauptsache ein Hunde kann wirkungsvoll mit einer traurigen Geschichte
vermittelt werden?

Dies ist kein Tierschutz!!!!!!!!!!!!!!!
Und es erschreckt mich persönlich sehr wie mit diesem Thema
umgegangen wird!
Hauptsache die Quote stimmt - und persönliche Defizite können
kompensiert werden oder schlimmer noch der Lebensunterhalt wird
dadurch bestritten!!!

So geht es nicht weiter!

Hört auch mal denjenigen zu, die andere Wege beschreiten, die
vielleicht unbequem und laut sind, aber jede Veränderung fängt nun
mal so an!!!
Tierschutz ist kein Anlaß zur Freude, sondern eine Aufforderung, sich
zu schämen, daß wir ihn überhaupt brauchen
Prof. Dr. theol. Erich Grässer

Unsere Anfänge im Auslandstierschutz lagen in der Vermittlung von
Hunden aus Spanien nach Deutschland.
Doch im letzten Jahr haben wir uns komplett aus der Vermittlung
zurückgezogen und können nun
unsere ganze Kraft auf die aktive Hilfe vor Ort konzentrieren.

Warum? Wir sind kritischer geworden!

Wenn wir die Situation in Spanien ändern wollen, dann reicht es
keineswegs nach geeigneten Adoptivfamilien für Hunde aus Spanien in
Deutschland zu suchen.

Vielmehr bedeutet dies mit all unseren Mitteln die spanischen
Tierschützer in ihrer wichtigen Aufgabe finanziell, materiell und
fachlich zu unterstützen.
Oberste Prioritäten unserer Tierschutzarbeit in Spanien haben die
Durchführungen von Kastrationskampagnen, die Bevölkerungsaufklärung
mit Hilfe unserer spanischen Tierschützer
und das Sammeln und Transportieren von Sachspenden.
Des weiteren engagieren wir uns für die Erforschung und Bekämpfung
der Mittelmeerkrankheiten,
besonders der Leishmaniose, und fordern öffentlich ein Einfuhrstop
von Leishmaniose positiven Hunden nach Deutschland.

Nur durch ständige Kastrationskampagnen können wir das Leiden und das
Elend der Hunde irgendwann in den Griff bekommen . Parallel dazu muß
sich die spanische Bevölkerung und müssen sich die spanischen
Behörden dem Thema Tierschutz positiv öffnen.

Nur so kann man die Elendsspirale stoppen und den Kreislauf des
Leidens unterbrechen!

Nicht nur Streuner und Tierheimhunde müssen kastriert werden, sondern
auch Hunde die einen Besitzer haben. Denn deren Welpen gilt es später
wieder zu retten, medizinisch zu versorgen oder vor dem Leiden und
Elend zu schützen.
(Eine Hündin kann unkastriert innerhalb von 3 Jahren für einen
Nachwuchs von ca. 200 Hunden sorgen!!!)

Es geht uns auch nicht darum Streuner in den verschiedenen Tierheimen
in Spanien zu horten – es wären Tausende!
Streuner sollten kastriert, medizinisch versorgt und gekennzeichnet
werden, um diese dann an der gleichen Stelle wieder auszusetzen.
Denn ein gesunder Bestand an Streuner schützt auch den Menschen vor
gewissen Krankheiten, die durch Zecken und Mücken übertragen werden.
(Ehrlichiose, Borreliose, Babesiose, Dirofilaria und Leishmaniose).
Diese Streuner dienen als natürliches Schutzschild, denn fehlt der
Hund werden sich die Zecken und Mücken den Mensch als Opfer suchen!

Christiane Babic



10. Juli 2002 21:58

Hi,

: Nur durch ständige Kastrationskampagnen können wir das Leiden und das
: Elend der Hunde irgendwann in den Griff bekommen . Parallel dazu muß
: sich die spanische Bevölkerung und müssen sich die spanischen
: Behörden dem Thema Tierschutz positiv öffnen.

Bin genau der Meinung. Klar ist es für den einzelnen Hund in manchen Fällen gut, nach D vermittelt zu werden. Nur das eigentliche Problem bekommt man damit nicht in den Griff. Für das Geld für den Transport eines Hundes nach Deutschland könnten mehrere Hunde in Spanien, Griechenland, woauchimmer kastriert werden und somit deren Nachkommen dasselbe Schicksal erspart bleiben. Dazu kommt, dass oft die von Touristen nach Deutschland geholten "Urlaubsmitbringsel" sich in ihrer Heimat viel wohler gefühlt haben (den Streunern in den Touristenorten gehts oft besser als so manchem Couchwuffel in D).

Am Wichtigsten fänd ich, dass sich Tierschützer im Ausland dafür einsetzen, dass die dortige Bevölkerung kapiert, dass ein Hund genauso Schmerz und Leid empfindet, wie ein Mensch. Da liegt m.E. das Hauptproblem. Die Leute denken, Tiere seien empfindungslos.

Viele Grüße

Franziska

11. Juli 2002 09:14

Hallo Christiane!

Hier meine Meinung:

: 1. Darf es sein, das deutsche TH Leiter durch den Transport und
: Verkauf von südländischen Hunden versuchen ihr eigenes überfülltes
: und heruntergewirtschaftes TH finanziell zu sanieren?
: 2. Darf es sein, das immer mehr Tierschützer versuchen sich durch den
: Verkauf von Hunden, besonders von südländischen Hunden, ihr eigenes
: Ego zu befriedigen?
: 3. Darf es sein, das Tierschützer ohne Hundeerfahrung bzw.
: Rasserfahrung mit bestimmten südländischen Rassen (Galgos/Podencos)
: sich als Galgo/Podencoexperten ausgeben, um diese Rassen
: gewinnbringend an den Mann zu bringen?
: 4. Darf es sein, das genau diese Menschen ohne Rücksicht auf Verluste
: alles importieren was gerade boomt?
: 5. Darf es sein, das weiterhin Leishmaniose positive Hunde importiert
: werden?
: 6. Darf es sein, das Tierschützer, die im Ausland tätig sind, keinen
: Teil der Schutzgebühr an das entsprechende TH im Ausland weitergeben,
: obwohl die die ganzen Kosten getragen haben?
: 7. Darf es sein, das weiterhin jeder zuschaut?
: 8. Darf es sein, das sich dabei jeder von uns mitschuldig macht, weil
: wir den Mund halten?
: 9. Darf es sein, das unbequeme Vereine, die Massentransporte von
: ungeimpften, nicht entwurtmten und nicht getesteten Hunden
: (Mittelmeerkrankheiten) verurteilen, nicht mehr anerkannt werden?
: 10. Darf es sein, das Tierschützer sich einen Sch.. darum kümmern wie
: die Lebensbedingungen der Tiere in den entsprechenden Länder ist,
: hauptsache ein Hunde kann wirkungsvoll mit einer traurigen Geschichte
: vermittelt werden?
:
: Dies ist kein Tierschutz!!!!!!!!!!!!!!!

Sehr richtig, aber das wird ja auch keiner bestreiten. So wie du die Fragen formuliert hast, da bleibt kaum Raum zu sagen, dass das doch in Ordnung sei. :-)
Du weißt genauso gut wie ich und viele andere, dass im Tierschutz, genau wie in allen anderen Bereichen, wo Menschen ihre Finger drin haben, viel Mist passiert. Manchmal aus Unwissenheit, Dummheit und auch aus Abzocke.

: Und es erschreckt mich persönlich sehr wie mit diesem Thema
: umgegangen wird!

Ist bisweilen ja auch erschreckend.

: Hauptsache die Quote stimmt - und persönliche Defizite können
: kompensiert werden oder schlimmer noch der Lebensunterhalt wird
: dadurch bestritten!!!

Gibt es mit Sicherheit, aber hab ich bisher noch nicht erlebt.

: Hört auch mal denjenigen zu, die andere Wege beschreiten, die
: vielleicht unbequem und laut sind, aber jede Veränderung fängt nun
: mal so an!!!

Der andere Weg ist welcher? Wenn du damit meinst, dass Aufklärung und Kastrationen Not tun, dann geb ich dir Recht. Die Vereine, die sich um ernstzunehmenden Tierschutz bemühen, die haben dieses Ziel. Ein Ziel, welches sich nicht von heute auf morgen erreichen lassen wird, aber steter Tropfen höhlt den Stein.
Wenn du damit meinst, dass keine Südländer mehr ins Ausland gebracht werden sollten, dann denke ich ist das eine Ermessenssache. Das eine schließt das andere wahrlich nicht aus. Das ist für mich keine politische oder zweckdienliche Entscheidung, sondern eine ethisch-moralische. Das kann und sollte nicht das Endziel sein die Hunde dieser Welt durch die Gegend zu transportieren, aber für die Hunde, die jetzt leben sind die theoretischen Vorstellungen, was sich bessern muss eine Zukunftsmusik, die ihnen überhaupt nicht hilft.
Wenn es hier en masse vergleichbare Hunde in unseren TH gäbe, dann würde ich auch sagen, es ist nicht sinnvoll. Es muss nicht sein, dass kranke und L-positive Hunde nach D gebracht werden, auch keine Schäferhunde, die hat es hier wahrlich genug, aber genausowenig muss es sein, dass hier weiter lustig Hunde vermehrt werden, obwohl ein paar Kilometer weiter die Tiere zu tausenden sterben. Das kann man von zwei Seiten sehen, sicher. Für mich ist die Seite klar und dazu steh ich auch. Ich habe mich mit allen Argumenten, die dafür und dagegen sprechen auseinander gesetzt und sehe unter der Promisse, dass dies kein Dauerzustand werden soll, das Einführen von ausländischen Hunden positiv.
Zu den THs, die sind genauso unterschiedlich wie die Tierschutzvereine der Welt. Auch da gibt es sone und solche.

: Tierschutz ist kein Anlaß zur Freude, sondern eine Aufforderung, sich
: zu schämen, daß wir ihn überhaupt brauchen
: Prof. Dr. theol. Erich Grässer


Traurig, das ist wahr.


: Wenn wir die Situation in Spanien ändern wollen, dann reicht es
: keineswegs nach geeigneten Adoptivfamilien für Hunde aus Spanien in
: Deutschland zu suchen.

Nee, reicht nicht. Aber, wie schon gesagt, ich sehe beide Seiten als Teil eines Ganzen. Welche man für sich persönlich als notwendiger und ansieht und seine Enerigien dafür gibt, das muss man entscheiden. Wichtig finde ich beides. Und beides seriös und verantwortungsvoll, was offensichtlich einer der schwierigsten punkte zu sein scheint.


: Nur durch ständige Kastrationskampagnen können wir das Leiden und das
: Elend der Hunde irgendwann in den Griff bekommen . Parallel dazu muß
: sich die spanische Bevölkerung und müssen sich die spanischen
: Behörden dem Thema Tierschutz positiv öffnen.

D`accord.


: Nur so kann man die Elendsspirale stoppen und den Kreislauf des
: Leidens unterbrechen!

Ja, das ist das große Ziel.


: Nicht nur Streuner und Tierheimhunde müssen kastriert werden, sondern
: auch Hunde die einen Besitzer haben. Denn deren Welpen gilt es später
: wieder zu retten, medizinisch zu versorgen oder vor dem Leiden und
: Elend zu schützen.

Deshalb biten einige Vereine Kastrationen für die Anwohner an, äh, natürlich für deren Tiere. ;-) Sollte auch so sein. Nur braucht es dafür eben auch oft Aufklärung, selbst wenn es kostenlos angeboten wird.


: Streuner sollten kastriert, medizinisch versorgt und gekennzeichnet
: werden, um diese dann an der gleichen Stelle wieder auszusetzen.

Passiert ja durchaus auch. Auf Teneriffa zum Beispiel werden immer Hunde wieder an ihre Plätze gebracht und weiterhin versorgt, da das TH sonst aus allen Nähten platzen würde.

Für mich gibt es nicht den einen Königsweg. Das gehört für mich zusammen. Ich akzeptiere, dass dies jemand anders sieht, aber habe für mich meine Postion gefunden, die sich zum Großteil mit deiner deckt. Für mich schließt das eine Tiervermittlung nicht aus. Die schwarzen Schafe dieser Zunft gibt es, leider. Aber seriöse Vermittlung ist in meinen Augen keine Augenwischerei. Und dass seriöse Vermittlung eine Menge erfordert, das hab ich oft genug gesehen. Für die Hunde, die bei mir in Pflege waren hat es ein neues und gutes Leben gegeben. Das ist nicht viel im Bezug auf das Gesamzproblem, aber für diese Hunde ist es alles was sie hatten. Ihr Leben.


Grüße,
Yna




11. Juli 2002 09:39

Hallo,

: 1. Darf es sein, das deutsche TH Leiter durch den Transport und
: Verkauf von südländischen Hunden versuchen ihr eigenes überfülltes
: und heruntergewirtschaftes TH finanziell zu sanieren?

Nein, natürlich nicht. Allerdings sind die Tierheime, die das tun, wirklich eher selten. Ich kann das Gegenbeispiel nennen: viele Tierheime, die (mit Unkostenbeteiligung)auch Tiere aus dem Ausland aufnehmen, bekommen mittlerweile Hundehandel vorgeworfen und man droht, die finanzielle Unterstützung von Amtswegen einzustellen. Das ist meiner Meinung nach genauso unrecht, wie Punkt 1!

: 2. Darf es sein, das immer mehr Tierschützer versuchen sich durch den
: Verkauf von Hunden, besonders von südländischen Hunden, ihr eigenes
: Ego zu befriedigen?

Schwarze Schafe gibt es überall, Profilierungssüchtige begegnen einem vorallem im Tierschutz ständig. Diese sind allerdings immernoch in der Minderzahl. Es gibt viele SERIÖSE, GUT ARBEITENDE Tierschützer, denen solche Behauptungen ziemlich schaden.

: 3. Darf es sein, das Tierschützer ohne Hundeerfahrung bzw.
: Rasserfahrung mit bestimmten südländischen Rassen (Galgos/Podencos)
: sich als Galgo/Podencoexperten ausgeben, um diese Rassen
: gewinnbringend an den Mann zu bringen?

Ich kenne zwei gute Websites für Podencos. Dort konnte ich keinen "gewinnbringenden Verkauf" feststellen. Welche Organisation meinst Du damit?

: 4. Darf es sein, das genau diese Menschen ohne Rücksicht auf Verluste
: alles importieren was gerade boomt?

Nein! Aber das bezieht sich auch auf deutsche Züchter bzw. Händler.

: 5. Darf es sein, das weiterhin Leishmaniose positive Hunde importiert
: werden?

Ja, warum nicht?! Aber das ist eine Grundsatzdiskussion. Leishmaniose
ist zwar ansteckend, jedoch in so einem verschwindend geringen Prozentsatz, daß (meiner Meinung nach) keine Gefahr für die einheimischen Hunde besteht. Aufklärung über die Krankheit vor Vermittlung sehe ich hier mal als selbstverständlich an, natürlich gibt es auch Organisationen, die das nicht tun. Dies ist nicht korrekt.

: 6. Darf es sein, das Tierschützer, die im Ausland tätig sind, keinen
: Teil der Schutzgebühr an das entsprechende TH im Ausland weitergeben,
: obwohl die die ganzen Kosten getragen haben?

Nein. Aber obwohl ich vielen verschiedenen Vereinen über die Schulter geschaut habe, habe ich diesen Fall auch nie erlebt. In allen Fällen wurde Geld an die Tierheime überwiesen. Ist aber nur meine Erfahrung.

: 7. Darf es sein, das weiterhin jeder zuschaut?

Es wird immer Menschen geben, die zuschauen. Und zuschauen macht nichts besser. Meistens kritisieren nämlich gerade diese "Zuschauer" - ohne selbst irgendetwas zu machen.

: 8. Darf es sein, das sich dabei jeder von uns mitschuldig macht, weil
: wir den Mund halten?

Sicher nicht. Aber bitte - woran müßten wir denn dann sonst noch schuld sein???? An Tierversuchen, weil wir nichts aktiv dagegen unternehmen, an Hundehandel aus Ungarn/Tschechien etc., weil wir nichts dagegen unternehmen.
Am liebsten würde ich manchmal überall helfen, aber irgendwann muß man sich das Körnchen herauspicken, was für einem selbst das wichtigte ist.

: 9. Darf es sein, das unbequeme Vereine, die Massentransporte von
: ungeimpften, nicht entwurtmten und nicht getesteten Hunden
: (Mittelmeerkrankheiten) verurteilen, nicht mehr anerkannt werden?

Natürlich nicht. Aber welche Vereine meinst Du?

: 10. Darf es sein, das Tierschützer sich einen Sch.. darum kümmern wie
: die Lebensbedingungen der Tiere in den entsprechenden Länder ist,
: hauptsache ein Hunde kann wirkungsvoll mit einer traurigen Geschichte
: vermittelt werden?

Passiert leider öfter, ist aber nicht o.k..

: So geht es nicht weiter!

: Unsere Anfänge im Auslandstierschutz lagen in der Vermittlung von
: Hunden aus Spanien nach Deutschland.
: Doch im letzten Jahr haben wir uns komplett aus der Vermittlung
: zurückgezogen und können nun
: unsere ganze Kraft auf die aktive Hilfe vor Ort konzentrieren.

Es geht aber auch beides. Ich selbst war in Italien und der Türkei und habe mir die Lage vorort angeschaut. Tierschützer versuchen dort, die Einstellung der Menschen zu verändern, was aber ein Kampf gegen Windmühlen ist. Man kann einem Menschen, der mit einer traditionell völlig anderen EInstellung aufwuchs, keine Tierliebe aufzwingen. Der Weg der Aufklärung in Spanien ist etwas fortgeschritten, dennoch sitzen die Perreras voll. Die Chance dieser Hunde besteht darin, nach Deutschland zu kommen. Ansonsten werden sie vergast oder eingeschläfert - während sich die Tierschützer vorort herumstreiten mit den Behörden etc.. Das ist sicher auch wichtig, aber das rettet kurzfristig gesehen kein einziges Hundeleben. Das gesunde Mittelmaß ist (meiner Meinung nach) sinnvoll.

: Wenn wir die Situation in Spanien ändern wollen, dann reicht es
: keineswegs nach geeigneten Adoptivfamilien für Hunde aus Spanien in
: Deutschland zu suchen.

Stimmt!

: Vielmehr bedeutet dies mit all unseren Mitteln die spanischen
: Tierschützer in ihrer wichtigen Aufgabe finanziell, materiell und
: fachlich zu unterstützen.
: Oberste Prioritäten unserer Tierschutzarbeit in Spanien haben die
: Durchführungen von Kastrationskampagnen, die Bevölkerungsaufklärung
: mit Hilfe unserer spanischen Tierschützer
: und das Sammeln und Transportieren von Sachspenden.

Dies tun viele andere Vereine auch und das ist durchaus ein sehr wichtiger Aspekt.

: Des weiteren engagieren wir uns für die Erforschung und Bekämpfung
: der Mittelmeerkrankheiten, besonders der Leishmaniose, und fordern öffentlich ein Einfuhrstop
: von Leishmaniose positiven Hunden nach Deutschland.

Warum?

: Nur durch ständige Kastrationskampagnen können wir das Leiden und das
: Elend der Hunde irgendwann in den Griff bekommen . Parallel dazu muß
: sich die spanische Bevölkerung und müssen sich die spanischen
: Behörden dem Thema Tierschutz positiv öffnen.

Wie schon gesagt - man kann keinen zur Tierliebe zwingen. Und auch nicht zur Akzeptanz. Viele Spanier schütteln immernoch die Köpfe darüber, warum ein Hundeleben etwas wert sein soll. Nicht alle, aber viele.

: Nur so kann man die Elendsspirale stoppen und den Kreislauf des
: Leidens unterbrechen!

Und was ist mit den Hunden die JETZT und HEUTE gerade in den Perreras sitzen?

: Denn ein gesunder Bestand an Streuner schützt auch den Menschen vor
: gewissen Krankheiten, die durch Zecken und Mücken übertragen werden.
: (Ehrlichiose, Borreliose, Babesiose, Dirofilaria und Leishmaniose).

Der Begriff Streuner ist vorallem in Nordspanien fast nicht mehr angebracht. Die Straßen sind nicht mehr - wie vor ein paar Jahren - voll
mit herrenlosen Hunden, weil diese mittlerweile durch die Hundefänger in die Perreras gebracht werden, um dort "entsorgt" zu werden.

Ich verurteile den Weg eures Vereins keineswegs. Allerdings ist es mir persönlich etwas zu einseitig. Es geht trotzdem immernoch darum, Hunden das Leben zu retten. Hunden, die gerade in diesem Moment vielleicht getötet werden, weil es diese Perreras in Spanien immernoch gibt. Und so lange ist es unsere einzige Möglichkeit, den Hunden zu helfen. Begleitende Aufklärungsarbeit in den jeweiligen Ländern ist natürlich ein Muß.

Grüsse,

Danni



11. Juli 2002 10:02

Hallo Yna,
: Sehr richtig, aber das wird ja auch keiner bestreiten. So wie du die Fragen formuliert hast, da bleibt kaum Raum zu sagen, dass das doch in Ordnung sei. :-)
: Du weißt genauso gut wie ich und viele andere, dass im Tierschutz, genau wie in allen anderen Bereichen, wo Menschen ihre Finger drin haben, viel Mist passiert. Manchmal aus Unwissenheit, Dummheit und auch aus Abzocke.

Leider haben wir aber innerhalb der letzten 9 Monate solche Erfahrungen gesammelt! Und es häuft sich - und darum auch diese Fragestellung!
:
:
: : Hauptsache die Quote stimmt - und persönliche Defizite können
: : kompensiert werden oder schlimmer noch der Lebensunterhalt wird
: : dadurch bestritten!!!
:
: Gibt es mit Sicherheit, aber hab ich bisher noch nicht erlebt.
:
Wir leider ja - sicherlich hast Du Glück und bist an einen sehr guten Verein geraten!

: Der andere Weg ist welcher? Wenn du damit meinst, dass Aufklärung und Kastrationen Not tun, dann geb ich dir Recht. Die Vereine, die sich um ernstzunehmenden Tierschutz bemühen, die haben dieses Ziel. Ein Ziel, welches sich nicht von heute auf morgen erreichen lassen wird, aber steter Tropfen höhlt den Stein.

Ganz genau. Aber leider kenne ich nur eine Handvoll Vereine, die dieses Ziel auch verfolgen. Diese Vereine unterstützen größtenteils ein TH in Spanien und neben der Vermittlung wird auch aktiv vor Ort geholfen!
Das ist die gesunde Mischung! Was wir aber auf der anderen Seite sehen, sind reine Tiervermittler - es werden Bestellungen in Spanien abgegeben und dann kommen die Hunde - oft nicht ausreichend medizinisch versorgt.

: Wenn du damit meinst, dass keine Südländer mehr ins Ausland gebracht werden sollten, dann denke ich ist das eine Ermessenssache. Das eine schließt das andere wahrlich nicht aus. Das ist für mich keine politische oder zweckdienliche Entscheidung, sondern eine ethisch-moralische. Das kann und sollte nicht das Endziel sein die Hunde dieser Welt durch die Gegend zu transportieren, aber für die Hunde, die jetzt leben sind die theoretischen Vorstellungen, was sich bessern muss eine Zukunftsmusik, die ihnen überhaupt nicht hilft.

Nein, das meinte ich nicht. Ich habe ja selber Spanier und mein nächster Hund wird wieder ein Spanier - aber ich denke das es ganz einfach auf die Art und Weise der Vermittlung ankommt.
Wenn sich hier eine Familie befindet, die diesen Hund der vorgestellt wird haben möchte - super! Doch wir kennen auch die andere Seite - lastwagenweise werden die Hunde ohne eine Familie, die auf sie wartet nach Deutschland gekarrt und dann wirklich sehr oft ohne die vorherige medizinische Versorgung.

: Wenn es hier en masse vergleichbare Hunde in unseren TH gäbe, dann würde ich auch sagen, es ist nicht sinnvoll. Es muss nicht sein, dass kranke und L-positive Hunde nach D gebracht werden, auch keine Schäferhunde, die hat es hier wahrlich genug, aber genausowenig muss es sein, dass hier weiter lustig Hunde vermehrt werden, obwohl ein paar Kilometer weiter die Tiere zu tausenden sterben. Das kann man von zwei Seiten sehen, sicher. Für mich ist die Seite klar und dazu steh ich auch. Ich habe mich mit allen Argumenten, die dafür und dagegen sprechen auseinander gesetzt und sehe unter der Promisse, dass dies kein Dauerzustand werden soll, das Einführen von ausländischen Hunden positiv.

Gnaz genau - auch hier muß ein Umdenken stattfinden. Vielleicht geht der Trend ja auch irgendwann mal zum Second Hand Hund.

: : Nicht nur Streuner und Tierheimhunde müssen kastriert werden, sondern
: : auch Hunde die einen Besitzer haben. Denn deren Welpen gilt es später
: : wieder zu retten, medizinisch zu versorgen oder vor dem Leiden und
: : Elend zu schützen.
:
: Deshalb biten einige Vereine Kastrationen für die Anwohner an, äh, natürlich für deren Tiere. ;-) Sollte auch so sein. Nur braucht es dafür eben auch oft Aufklärung, selbst wenn es kostenlos angeboten wird.
:
Ja, das versuchen wir auch. Denn wenn der erste Bauer seinen Hund kastrieren läßt anstelle seine Hündin zweimal im Jahr decken zu lassen, um dann die Welpen zu ersaufen, geht er mit einem guten Beispiel voran.
Und einige werden sicherlich folgen!

: : Streuner sollten kastriert, medizinisch versorgt und gekennzeichnet
: : werden, um diese dann an der gleichen Stelle wieder auszusetzen.
:
: Passiert ja durchaus auch. Auf Teneriffa zum Beispiel werden immer Hunde wieder an ihre Plätze gebracht und weiterhin versorgt, da das TH sonst aus allen Nähten platzen würde.

Ich denke auch, das dies der richtige Weg ist. Denn oft sind die Hunde nicht vermittelbar und leiden im Tierheim. Sie haben sich aber in der Freiheit eine Nische geschaffen, in der sie angepasst leben können.
Kommt noch die medizinische Versorgung und die Fütterung hinzu - wäre es optimal. (Aber leider nicht immer)
:
: Für mich gibt es nicht den einen Königsweg. Das gehört für mich zusammen. Ich akzeptiere, dass dies jemand anders sieht, aber habe für mich meine Postion gefunden, die sich zum Großteil mit deiner deckt. Für mich schließt das eine Tiervermittlung nicht aus. Die schwarzen Schafe dieser Zunft gibt es, leider. Aber seriöse Vermittlung ist in meinen Augen keine Augenwischerei. Und dass seriöse Vermittlung eine Menge erfordert, das hab ich oft genug gesehen. Für die Hunde, die bei mir in Pflege waren hat es ein neues und gutes Leben gegeben. Das ist nicht viel im Bezug auf das Gesamzproblem, aber für diese Hunde ist es alles was sie hatten. Ihr Leben.

Ja, eine seriöse Vermittlung ist anstrengend und aufwendig. Neben Vorgesprächen, Kontrollen etc. muß natürlich auch immer die Verantwortung für das Tier im Vordergrund stehen. Und die hat man als Tierschützer ein "Hundelebenlang" - denn wir haben den Hund in entsprechende Familie vermittelt.

Grüße
Christiane


11. Juli 2002 10:53

Hi Christiane!

Ich schon wieder...

: Leider haben wir aber innerhalb der letzten 9 Monate solche Erfahrungen gesammelt! Und es häuft sich - und darum auch diese Fragestellung!
: Wir leider ja - sicherlich hast Du Glück und bist an einen sehr guten Verein geraten!
:
: Ja, eine seriöse Vermittlung ist anstrengend und aufwendig. Neben Vorgesprächen, Kontrollen etc. muß natürlich auch immer die Verantwortung für das Tier im Vordergrund stehen. Und die hat man als Tierschützer ein "Hundelebenlang" - denn wir haben den Hund in entsprechende Familie vermittelt.

Darüber habe ich auch schon lange nachgedacht, weil ich eben auch schon oft gefragt worden bin, welchen Verein ich empfehlen kann. Eine Negativ-Liste aufzustellen, das dürfte nicht nur rechtlich sehr schwierig bis unmöglich sein, sondern ist auch immer fraglich wie man das durchsetzen will. Dazu müsste jeder Veein von den gleichen Kontrolleuren untersucht und beurteilt werden, über den gleichen Zeitraum, mit der gleichen Vermittlungsquote. Ist so gut wie nicht machbar. Natürlich kann ich inzwischen Vereine empfehlen. Sinnvoller wäre allerdings ein zukünftiger Hundehalter, der nicht bei Anruf das Hirn ausschaltet, sondern sich informiert und kundig an die Sache rangeht.
Man erwartet von einem normalen hundehalter, der bei einem Züchter kauft, dass er sich über Rasse, Haltung, Problembereiche und andere Notwendigkeiten informiert. Ich denke, wenn man den Leuten einen Leitfaden an die Hand gibt, auf was sie achten sollen, dann könnten die meisten auch selber die Spreu vom Weizen trennen. Interesanterweise legen viele Leute bei einem Tierschutzverein ihre Eigenverantwortlichkeit ab. Dann fällt man auch schneller auf die Schnüss. ;-)
Eine Postivliste, mit empfehlenswerten Vereinen ist denkbar, kann aber auch Ungerechtigkeiten bergen, denn irgendwer müsste ja auch da einheitlich kontrollieren.
Schief gehen kann bei jedem Verein etwas, sind schließlich auch nur Menschen, die da arbeiten. Es gibt keine Garantien für ein 100% gesundes oder sonstwas Tier, nie und nirgendwo, egal ob deutsches Tierheim, Züchter oder ausländische Tierheim. Vergessen bisweilen auch manche...

Grüße,
Yna