Hallo,
dass Du Dich total fertig fühlst, kann ich gut nachvollziehen.
Ich kann auch verstehen, dass Ihr den Hund weggegeben habt. Ich weiss nicht, ob ich das könnte, aber es gibt Situationen im Leben, wo dies einfach die bessere Lösung ist. Ihr habt Euch nicht zugetraut, das Problem zu lösen und dafür gesorgt, dass der Hund in gute Hände kommt.
Bis dahin finde ich die Geschichte noch normal.
Aber was danach kam, habe ich teilweise nicht richtig verstanden.
Warum haben diese Leute den Hund wieder weggegeben? Ihr kanntet sie doch und habt sie nicht über eine Anzeige gefunden. Das finde ich merkwürdig (nicht für Euch sondern dass die Leute EUCH das antun? Du liegst im Krankenhaus und sie wollen den Hund nicht behalten. Sie kannten Euch? Warum kontaktieren sie Euch nicht vorher?
Aber da könnt IHR nichts für. Und auch hier könnt Ihr Euch keine Vorwürfe machen, denn Ihr habt ja alles daran gesetzt, diese neuen Besitzer dann auch ausfindig zu machen, was Euch ja dann auch gelang.
Diese gaben den Hund dann wieder weg und jetzt verstehe ich was nicht? Du schreibst, sie konnten Dir nicht sagen, wer der neue Besitzer ist und einen Monat später triffst Du die Freundin dieser Leute und sie weiss es auf einmal doch? Und erzählt Dir dann diese Horrorstory?
Weisst Du denn sicher, dass das stimmt? Weisst Du denn sicher, dass diese Geschichte nur ein Vorwand war, um zu verschleiern, wo der Hund ist? Diese Frage habe ich mir beim Lesen sofort gestellt. Hast Du diesen Typen, der den Hund gequält haben soll, mal aufgesucht und da nachgeforscht?
Das würde ich auf jeden Fall noch tun und mich nicht einfach abfinden, was mir jemand erzählt hat.
Wenn sich die Geschichte als Wahrheit herausstellen sollte, dann ist es natürlich hart. Aber Vorwürfe solltest Du Dir nicht machen. Vorwürfe muss sich in meinen Augen die Familie machen, die den Hund als erstes nach Euch hatten. Sie hatten Euer Vertrauen, dass der Hund dort richtig aufgehoben ist. Ihr kennt sie persönlich. Und wenn sie herausfinden, dass es doch nicht klappt mit dem Hund, wären sie es Euch schuldig gewesen, mit Euch darüber zu sprechen und eine andere Lösung zu finden.
So ist alles hinter Deinem Rücken abgelaufen und Du konnest immer nur versuchen, herauszufinden, wo der Hund ist. Und so wie sich das anhört, war er da immer gerade weg, wenn Du es herausgefunden hast.
Vor 2 Jahren hätte ich noch anders über Deine Geschichte gedacht. Aber Sina hat mir gezeigt, dass Menschen in Bezug auf ihre Hunde an Grenzen stoßen können. Ich habe auch mal an dem Punkt gestanden, zu überlegen sie abzugeben, weil ich nicht weiter mit ihr kam und das Gefühl hatte, dass ich einfach die Falsche für sie bin. Ich habe mich nochmal berappelt und angefangen es zu lernen. Aber bei mir sind die Umstände auch anders.
Wenn Du den Hund behalten hättest, hättest Du immer Angst gehabt, dass etwas passiert. Und Deine Unsicherheit hätte sich auf den Hund übertragen. Sicher, es hätte auch gut ausgehen können, aber das weiss man vorher nicht.
Wenn Dein Hund wirklich nicht mehr lebt, dann wirst Du an dieser Geschichte noch eine Weile knabbern. Nur kannst Du es nicht mehr rückgängig machen. Überlege für Dich, wo Du denkst, Du hättest es besser machen können und fange an Dir zu verzeihen.
Aber versuche auch nochmal herauszufinden, ob das stimmt, was diese Frau Dir erzählt hat.
Viele Grüsse
Ingrid und Sina