Miss/Unverständnisse unter Hundehaltern :: Ungereimtes

Miss/Unverständnisse unter Hundehaltern

von Beate & Bella(YCH) am 24. Oktober 2002 06:26

Hey Mirko,

"Fremder Hund" auf meinem Sofa:
glaub ich schon, das Rübchen es hier auf einen Kampf ankommen läßt, da ich als Rudelchef hier ja gefragt bin und den Platz für "mein" Rudel verteidigen muß. Würde mein Rübchen einen solchen Kampf alleine ausfechten, bin ich als Chef schon erledigt

Aber in unserem Fall müssen beide erst am Kater vorbei, der erstaunlicher weise (obwohl eigentlich klar unterlegen) das Sofa für sich alleine beansprucht, aber eben zum Rudel gehört.

Aber worauf ich eigentlich hinaus wollte: In einem Rudel ist die Sache mit der Rangfolge etwas anderes, als auf der Strasse. Ein Rudel hat seine eigene Dynamik, oder zu deutsch hier muß nicht jedes Mitglied täglich um seinen Platz kämpfen, dann würde sich so ein Rudel an diesen Kämpfen aufreiben. Der Rudelführer lässt auch niedrigere Mitglieder auf "seinem" Sofa liegen, solange es nicht darum geht die Rangfolge streitig zu machen. Daher gibt es auch den Welpenschutz, denn die werden nicht als "Konkurrenz" angesehen.

Auf der Strasse gibt es keine Rudel, das kann unter umständen bedeuten das eine "Hackordnung" jedesmal neu ausgetragen wird. Und nicht alle "Kämpfe" haben immer etwas mit der rangfolge zu tun.

Ich kenn da einen Fall von "klassischer Eifersucht", obwohl die Hackordnung klar ist.

Gruß Beate

von eve(YCH) am 24. Oktober 2002 06:44

Hallo Martin !

: : Meiner Meinung nach gibt es eine Rangordnung im eigentlichen Sinne :tatsächlich nur im eigenen Rudel, da eine Rangordnung dazu da ist, den :Frieden und das Überleben einer sozialen Gruppe zu sichern.
: Wie aber ENTSTEHT dann eine rangordnung? Gibt der stärkere sein recht :auf oder gestattet er dem schwächeren mehr zugriffe, weil er sich nicht :.mehr in seiner sicherheit gefordert sieht?
:
Wie definiert man die Rangordnung bei Hunden, die sich 3 - 4 mal die Woche treffen, bei denen NIE ein ernsthafter "Rangordnungskampf" stattfand ? Es handel sich um 6 Hunde mit je einem Besitzer. In diesem "Freizeitrudel" (wenn man es so nennen kann) herrschen klare Verhältnisse. Es gab nie eine Beisserei um irgendwas. Bei hingeworfenem Futter wird manchmal etwas geknurrt und es gewinnt eben der schnellere (nicht Ranghöchste). Der Ranghöchste (der Schlichter und Aufpasser, daß kein fremder Hund Quatsch macht) läßt sich sogar sein Lieblings-Spielzeug abnehmen, was er sich zuhause von dem Hund, der mit ihm zusammen wohnt, nicht gefallen läßt. Er knurrt allerdings erst mal alle anderen Hunde an, die er noch nicht in "sein" Rudel aufgenommen hat. Schließlich muss er aufpassen, daß "seinem" Rudel nichts passiert.
Kann man davon ausgehen, daß es aufgrund der Führungsqualitäten der einzelnen Besitzer zu solch einem harmonierenden Zusammenspiel kommt, sind diese Hunde sehr gut sozialisiert oder ist es einfach nur Glück ?
Viele Grüsse
Eve

von Sabine(YCH) am 24. Oktober 2002 07:42

Hallo,

ich finde das Thema recht spannend, doch denke ich, gerade was das Thema Pubertät angeht dürfte man eine extra Diskusion anfangen. Da laufen wirklich interessante Dinge ab. Schön ist es, wenn man einfach beobachten und sich amüsieren kann. Und nebebei lernt man einiges.

Folgendes Erlebnis schwebt mir da vor Augen :

Oscar , 2 Jahre alt, Labi mit Top Sozialverhalten, triftt auf eine Gruppe : Rüdi, Lab, 7 Monate (einzigster , den der Oscar kennt), Herbert, goldi, 13 Monate, Willy , DSH - Mix , 8 Jahre. Für Oscar war erst einmal nur Willy wichtig. Er hatte sofort erkannt, dass er der ältere ist. Oscar machte sich klein um zu sagen : du kannst der Boss sein. Herbert stand dabei und nutzte die Gelegenheit, das war sehr stressig für Oscar, zumal ihm der Goldi noch unbekannt war. Oscar lag vollends auf dem Rücken und urinierte vor Stress. Wir gingen los. Herbert glaubte eine Weile, dass er den Oscar in die Augen schauen dürfte. Oscar galubte eine Weile, Herbert wäre ihm überlegen. Das äusserte sich in : ihm ausweichen. Das änderte sich sofort, als wir in den Wald einbogen und uns dem See näherten. Oscar fand die schönsten Schnüffelstellen, fand die größten Äste, endeckte tolle Dinge. Die anderen liefen voller ... "ehfurcht" hinter ihm her, die ganze Zeit, und Oscars Köperhaltung änderte sich zusehends. Er genoss sichtlich seine "Wichtigkeit". Das Ende war, das die anwesenden Hundebesitzer ihre Hunde nicht mehr rangerufen bekamen weil diese wie hypnotisiert hinter Oscar her waren, ich pfiff nach ihm und alle kamen. Die Sache zwischen Oscar und Herbert klärte sich dann, als letzterer einen Stock aus dem Wasser holte und Oscar diesen engegen nahm.

Leider trafen wir uns in dieser Konstellation nicht mehr, das wäre sicher eine interessante Beobachtung gewesen.
Sabine & Oscar

von Franziska(YCH) am 24. Oktober 2002 07:38

Hi Birgit,

ich wollt mich ja erst vom Thema fernhalten, da schon viele ermüdende Diskussionen darüber hier geführt ;o) .

Ich bin auch aus Berlin und hab da mal ne Frage: Ich hab in sechs Hundlerjahren hier noch nie erlebt, dass zwei sich begegnende HF ihre Hunde erst ranrufen, dann abklären, ob man die miteinander spielen könnte und sie dann wieder ableinen. Wenn ich meine Hunde ranrufe, wenn ich einem anderen HF begegne und sie anleine, dann der andere HF seinen Hund auch ran (meist ziemlich hysterisch) und geht mit entsetztem Blick und Kopfschütteln schnell weg, weil er denkt meine Hunde seien "bissig". Oder der andere HF schert sich nen Dreck drum und lässt seinen Hund trotzdem zu meinen hinlaufen. Noch nie hat jemand seinen Hund daraufhin angeleint und ist freundlich auf mich zugekommen und wollte klären, ob man die Hunde wieder frei lassen kann *lach*.

Wie sind da deine Erfahrungen in Berlin?

Viele Grüße

Franziska

von Ina(YCH) am 24. Oktober 2002 07:48

Hallo Martin,
ich hatte so eine ähnliche Begegnung an einer Straßenecke.
Ich gehe mit meiner Hündin um die Ecke, dort steht ein älterer Mann mit einem kurzbeinigen Jack Russel an der Leine.
Der kleine Rüde legt sich ins Halsband, steht schon auf den Hinterbeinen, wedelt und fiept - offensichtlich sehr erfreut über den Anblick meiner Hündin - und sie findet ihn wohl auch ganz nett.
Der Mann aber hält mit beiden Händen die Leine seines Hundes fest und spricht ihm zu " gaaanz ruhig, sei lieb, gaaanz ruhig ".
Nach einer kurzen Unterhaltung mit ihm hat sich rausgestellt, daß der kleine wohl auf andere Rüden nicht gut zu sprechen ist. Aber obwohl sein Hund sich nicht aggressiv verhalten hat, hat der Mann eine andere Situation gesehen, als die Tatsächliche. Vielleicht eine Gewohnheitsreaktion?
Grüße Ina

von Martin + Mirko(YCH) am 24. Oktober 2002 08:19

Grüß Euch zwei,

Du meintest zu Ankes ausführungen:

: Also, ich glaub nicht, dass du am Thema vorbeischreibst - ich hab's genauso auch immer wieder erlebt - deshalb gibts für mich auch keine "feste Rangordnung" bei Zufallsbekanntschaften!
:
: Bin schon gespannt wie Martin das sieht...

Grundsätzlich ist eine rangordnung eine frage der zeit und der umstände. Ich habe hier schon öfter das beispiel meines Mirko im zusammenhang mit einem eurasier Rocco gebracht. Die rangordnung, nach diversen diskussionen war stabil: 200 m umkreis zu unserer wohnung Mirko first, 200m umkreis zu Roccos Wohnung Rocco first. Dazwischen oder auf völlig fremden gebiet, neutrales meiden.

Aber diese labilen zustände sind doch die ausnahme. I.a. ändert sich an einer beziehung nicht mehr allzu viel. Die rangordnung kann man aber auch nur dann erkennen, wenn es zwischen den hunden einen echten interessenkonflikt gibt. Und den versuchen wir ja immer zu vermeiden.

tschüß Martin & Mirko



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