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Ungereimtes

Die Rubrik für Merkwürdiges, Widersprüchliches oder Nachdenkenswertes. Denn Hundehalter schauen auch gerne über den Tellerrand und gehen mit offenen Augen durch’s Leben. Hier ist der platz um solche Themen zu diskutieren.  
Miss/Unverständnisse unter Hundehaltern
24. Oktober 2002 13:53

Grüß Dich Moni,

: Das hat aber nichts mit "Rangfolge" zu tun, sondern mit den sozialen und gesellschaftlichen Umgangsformen und -normen.

Was ist dann rang überhaupt?

tschüß Martin & Mirko


24. Oktober 2002 14:12

Hallo Martin,

: Was ist dann rang überhaupt?

Stellt sich die Frage, ob man mit dieser Definition nicht überhaupt grundsätzlich hätte die Diskussion beginnen sollen...

Grüße
Margot+Foxies+Dalmis


24. Oktober 2002 14:38

Hallo Martin

:Er ist dann fällig, wenn die hunde mental per demonstration und :imponieren keine entscheidung treffen können.
Welche Hunde sind Deiner Meinung nach, nicht in der Lage, auf diese Weise eine solche Entscheidung zu treffen ?
Meine Beobachtung: Hunde, die kaum Hundekontakt haben. Hunde, die ständig (bei jedem Schritt und Tun,sozusagen) von ihren Besitzern regelrecht kontrolliert, gemaßregel werden und keine Freiheiten haben. Hunde, die nicht wirklich Hund sein dürfen.

:Viele Ordnungen werden durch "spiel" geklärt...
In unserem "Freizeitrudel" findet jedesmal ein kleines gegenseitiges
Jagen statt, wobei jeder mal Jäger und Gejagter ist. Außer "Chef", er beteiligt nie daran, er paßt aber auf, daß keiner verlorengeht und kein Fremder zu nahe kommt. Dafür rügt Chef meist jeden, der sich zu lange vom Rudel entfernt, wenn derjenige zurückkommt, oft mit einem kleinen Hieb in die Seite. ;-)

: Glücl weniger - das nur insofern, als gut sozialisierte hunde mit :besonnenen bestitzern zusammen treffen. Häufig verhindern aber besitzer :mit schlechten nerven diese gute gemeinsame entwicklung.
Das ist auch immer wieder die Frage, wieweit man was zulassen kann, ist man als HF nicht in der Lage, die Situation entsprechend einzuschätzen.? Oder wieweit kann etwas durch einen s.o. nicht sozialierter Hund eskalieren ?

Viele Grüße Eve



24. Oktober 2002 16:51

Grüß Dich Eve,

: :Er ist dann fällig, wenn die hunde mental per demonstration und :imponieren keine entscheidung treffen können.
: Welche Hunde sind Deiner Meinung nach, nicht in der Lage, auf diese Weise eine solche Entscheidung zu treffen ?

Am ehesten sind es hunde zwischen pubertät und erwachsen sein. Sie brauchen manchmal eine nachhilfe, wo sie sich etwa generell einzuordnen haben.

:... Dafür rügt Chef meist jeden, der sich zu lange vom Rudel entfernt, wenn derjenige zurückkommt, oft mit einem kleinen Hieb in die Seite. ;-)

Diese beobachtung habe ich auch öfter gemacht und sie steht in krassem widerspruch zu der aussage, dass man einen zurück kommenden hund immer loben soll. Oder?

: Das ist auch immer wieder die Frage, wieweit man was zulassen kann, ist man als HF nicht in der Lage, die Situation entsprechend einzuschätzen.? Oder wieweit kann etwas durch einen s.o. nicht sozialierter Hund eskalieren ?

Ein schlecht sozialisierter hund kann auch einem erfahrenen hf erheblich probleme machen. Aber er hat vielleicht eine idee, wie sein hund noch sozial lernen könnte. Wenn man aufeinander zuläuft, hat man einen wesentlich besseren gesamteindruck vom fremden hund als vom eigenen. Deswegen kann ich oft bei einem fremden hund sehr früh sagen, ob es einfach oder schwierig werden wird. Auch wenn der besitzer es mir nicht glauben will. Irrtum eingeschlossen.

tschüß Martin & Mirko



24. Oktober 2002 17:02

Hi Martin,

ach ja: das 'Hunde-Lesen' - bei manchen HF käme bei Kaffeesatz wohl deutlich mehr heraus!

... und wie Du hier so richtig sagst: von schräg oben auf den Rücken schauend gibt es nicht so viel Körpersprache zu sehen, da kommt es auf jede Kleinigkeit an, wenn man nur irgendeine Ahnung haben will ( falls man seinen Hund sehr gut kennt und einschätzen kann). Das Gegenüber, von vorne bzw. vorne seitlich gesehen gibt da schon viel mehr Informationen preis, der Blickwinkel ist das selbst für große ( ;-) ) Menschen doch deutlich besser auf Gestik und vor allem Mimik des anderen Hundes...

- und wenn man dann seinen Hund kennt - und die Handzeichen des anderen Menschen auch noch lesen kann (das Zeichen zum Lostoben des Hundes mit der an der Leine gehobenen oder nachfassenden Hand z.B. ... und solche Dinge), dann kann man sich oft ganz erfolgreich und sekundengenau als Prophet bei Hundebegegnungen betätigen: ganz lustig, wenn es nicht gerade mal wieder frustrierend ist...

Liebe Grüsse
Wiebke

24. Oktober 2002 17:27

Hi all,

wie wär es mit der Theorie:

gut sozialisierte, adulte Hunde machen sich in Blitzesschnelle bei Begegnungen durch wenige Blicke und Körpersprach-Signale aus, wo für jeden die Prioritäten liegen, wer welche Ressourcen verteidigt an dieser Stelle, wie wichtig sie ihm sind, ob er dafür eine Gefährdung der Hauptressource (eigene körperliche Unversehrtheit) in Kauf nimmt und wie er die Chancen (diesbezüglichen Interessen und Stärken) beim Gegenüber einschätzt.

So sehen wir glücklicherweise wenig für uns bemerkbare Konflikte: mit dem Hauptinteresse, selbst mit heilem Fell davonzukommen, wird alles schon im Vorfeld geklärt.

Wie hier ja schon mehrfach erwähnt: wenn man ein paar flotte Spielchen miteinander gemacht hat, kann man sein Gegenüber dann schon umso exakter einschätzen. 'Play on Your strength' las ich letztens in einem neueren Managementbuch: 'what else is new' meinte Apricot dazu - deren Stärke bei Begegnungen vor allem die ist, dass sie unter Dingen durchpasst, wo andere hängen bleiben... ;-), wenn man nur 7kg hat, ist das eine wichtige Stärke!

Rangordnung ist in solchen Fällen (Strassenbegegnungen) wie so vieles im Hundeleben - wohl oft situationsbezogen: Martins Beispiel für 'Rang' in Bezug zum eigenen Territorium finde ich deshalb durchaus typisch - vergleichbar mit dem: wer braucht Deinen blöden Ball - und: wehe Du nimmst mein Sofa/meinen Wurstzipf... wo eben jeweils die Prioritäten vom einen - und vom anderen - liegen! Und der Kernbereich jedes Reviers ist ja doch recht wichtig - schön, wenn er sich bei zwei gleichstarken Herren nicht überschneidet... da fällt Diplomatisches Vorgehen doch gleich viel leichter!

Lebt man im gemeinsamen Haushalt, wird das meist für jede gemeinsam erlebte Situation ganz klar ausgemacht: so im Nahbereich ist ja vieles viel wichtiger (Siehe Alex' anschaulicher Bericht von der Ressource 'Schlafzimmer liegen' des Gathundes) - von Zufallsbekanntschaften kann man ja im Allgemeinen deutlich mehr akzeptieren, als von Leuten, die man dann 'mit heim nehmen muss' - oder?

Im Interesse des Friedens und der Energieersparniss laufen solche Abmachungen m.M. nach unter Hunden zumeist unmerklich friedlich ab - bis sich Stärken oder Prioritäten beim einen ändern und der andere das nicht so rasch akzeptiert - oder bis die Hündin läufig wird...

Liebe Grüsse

Wiebke

P.S. 'Eifersucht' nennt der Ethologe 'Ressourcenkontrolle' - so wie Futternapf verteidigen... wer hier meint, keine Ressource für seinen Hund zu sein: kurze Frage - fütterst Du ihn nicht, streichelst ihn nicht, bietest ihm keinen begehrten Sozialkontakt, hast kein Sofa daheim, keinen Ball und kein Gutsi in der Tasche? Na dann...

www.hunde-erziehung.at