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Ungereimtes

Die Rubrik für Merkwürdiges, Widersprüchliches oder Nachdenkenswertes. Denn Hundehalter schauen auch gerne über den Tellerrand und gehen mit offenen Augen durch’s Leben. Hier ist der platz um solche Themen zu diskutieren.  
Miss/Unverständnisse unter Hundehaltern
24. Oktober 2002 18:03

Hi Moni!

: Sollte mein Hund nervlich angeschlagen sein, muss ICH den anderen Hund "verscheuchen" oder zumindest von meinem Angsthasen fernhalten (sont verliert der Hund sein Vertrauen ín mich).


Gehört jetzt bestimmt nicht ganz hier her, aber die anderen Hunde zu verscheuchen ist mit Sicherheit auch nicht immer der beste Weg. Sicherlich gibt es Situationen, da hab ich das auch schon gemacht. Prinzipiell halte ich es aber für wesentlich sinnvoller, gerade bei angeschlagenen Hunden, den eigenen Hund bei der Konfrontation zu unterstützen. Ich glaube auch erhlich gesagt nicht daran, dass man in der Lage sein dürfte seinem Hund viel Sicherheit zu vermitteln. Ich hab da jetzt die Situation vor Augen wie jemand mit Hund angeleint versucht den fremden Hund zu vertreiben. Wenn es dieser Hund eh nicht besonders ernst meint mit seinem Interesse, dann mag das gut laufen. Aber ist es ein stürmischer oder "eigenwilliger" Hund, dann dürfte so eine Vertreibung nicht gerade einen beruhigenden Einfluss haben, da sie nicht ohne Einsatz von Drohgesten und Warnlauten ablaufen dürfte. Aber was vermittelst du dem "nervlich angeschlagendem" Hund damit? Spätestens bei mehreren Hunden dürfte das schon nicht mehr möglich sein und der Hund, der gewohnt ist, dass ihm geholfen wird noch wesentlich verunsicherter sein.
Das hier erwähnte Spielen zur Beschwichtung, in meinen Augen auch ein Abchecken der Gesinnung des anderen Hundes, ist doch eine gute Möglichkeit eines nervlich nicht festen Hundes seinen Stress abzubauen und seine Kommunikationsfähigkeit auszubauen. Und es ist ja nur eine Möglichkeit.
Mein Hund macht das beispielsweise recht häufig. Das Spiel interessiert ihn eigentlich gar nicht. Sobald der andere Hund darauf einsteigt sucht er sich einen Ausweg, dabei kann ich ihm zum Beispiel helfen. Ich beobachte und sehe wann der Punkt da ist wo er sich nunmehr eher unwohl fühlt und kann ihn dann abrufen, habe mich selber schon ein Stück weit entfernt. Zumeist wird das von den anderen Hunden gut akzeptiert.

Ich gehe gar nicht davon aus, dass du permanent andere Hunde verscheuchst ;-), aber da es ja nun viele Leute gibt, die so reagieren und damit in den seltensten Fällen ihrem Hund wirklich einen Dienst erweisen (eher im gegenteil), wollte ich das einfach dazu schreiben.


Gruß,
Yna

24. Oktober 2002 20:21

Hi Birgit,

: Ich hatte übrigens noch nie Ärger wegen dem Thema, nur hier im Forum ist mir klar geworden, dass frei laufende Hunde für andere nervig sein können. Ist natürlich gut zu wissen.

Ja, geht mir ähnlich. Ich wär früher nie auf die Idee gekommen, meinen Hund bei Joggern im Wald z.B. ranzurufen, wenn er diese gar nicht beachtet. Mittlerweile mach ichs wobei ich nicht selten das Gefühl habe, dass die hiesigen Jogger das Ranrufen auch oft missverstehen, in dem Sinne es wäre nötig den Hund ranzurufen. Manche wirken daraufhin erst etwas verunsichert. Ein paar Dankeschöns hab ich allerdings auch schon "abgesahnt".

: Wäre es Dir lieber, wenn in Berlin erstmal alle Hunde an der Leine wären, und nur nach Absprache frei gelassen würden? Mir erscheint das hier einfach völlig unpraktikabel.

Nee, überhaupt nicht. Ich find das schon meist ok so wie es ist. Allerdings hatten wir schon ne Menge Raufereien, weil es hier auch Gang und Gäbe ist, die Hunde "unter sich ausmachen" zu lassen. Ganz selten mal, dass jemand ein Problem mit ner Rauferei hat. Eher wird man als hysterische Kuh angesehen, wenn man solche verhindern möchte. Ich hab aus dem Grund gefragt, weil hier viele Leute einen als verantwortungslos hinstellen, wenn man seine Hunde ohne vorherige Absprache und Anleinen auf andere zugehen lässt. Wobei hierzulande im Prinzip als "Absprache" gilt, wenn keiner versucht, seinen Hund ranzurufen. Und tut das doch jemand, wird es halt so verstanden, dass ne Kontaktaufnahme unerwünscht ist und der Hund unverträglich ist.

Viele Grüße

Franziska

25. Oktober 2002 12:40

Hallo Martin,

: Nein, die rangordnung uner hunden ist wirklich nicht linear, aber dennoch ist das hühnermodell eine nützliche regel bei der integration neuer hunde in eine trainingsgruppe.

Ich muß jetzt doch noch mal nachfragen.
Warum hälst Du das "Hühnermodell" für ein gutes Beisbiel für Integration neuer Hunde in eine bestehende Gruppe?
Heißt das, Du bringst einen neuen Hund mit einem aus der Gruppe zusammen, lässt die anderen zusehen und hinterher akzeptieren ihn auch die anderen?

Also ich hab das so noch nie ausprobiert, aber irgentwie kann mir fast nicht vorstellen, daß das bei Hunden funktioniert. Bei Hühnern ja, da sich da die Rangposition des einen gegenüber der Gruppe ja aus seiner Rangposition gegenüber einem einzeln anderen aus der Gruppe ablesen lässt.
Aber Hunde müssen ihre Position gegenüber jedem einzelnen doch auch einzeln festlegen und meiner Erfahrung nach tun sie das auch.

Also mal ganz abgesehen von der Diskussion, ob man in solcher Situation nun wirklich von "Rangordnung" sprechen kann oder nicht. Mich würde einfach interessieren, führst Du das wirklich wie oben beschrieben durch und es funktioniert tatsächlich?

Viele Grüße, Martina.

25. Oktober 2002 15:17

Grüß Dich Martina,

du fragst

: Heißt das, Du bringst einen neuen Hund mit einem aus der Gruppe zusammen, lässt die anderen zusehen und hinterher akzeptieren ihn auch die anderen?

tjä, ich mache es so, wobei ich die wichtigste begegnung als zweierbegegnund stattfinden lasse. Dann kommen beide zu den anderen zurück.

: Also ich hab das so noch nie ausprobiert, aber irgentwie kann mir fast nicht vorstellen, daß das bei Hunden funktioniert.

Das ist auch nicht leicht zu entscheiden. Vor allem hat man bei hunden ja koalitionsbildungen. Wenn auf dem platz die alte chefin einen jüngeren hund ins herz geschlossen hat, hat er vorteile, solange sie da ist.

Bei Hühnern ja, da sich da die Rangposition des einen gegenüber der Gruppe ja aus seiner Rangposition gegenüber einem einzeln anderen aus der Gruppe ablesen lässt.
: Aber Hunde müssen ihre Position gegenüber jedem einzelnen doch auch einzeln festlegen und meiner Erfahrung nach tun sie das auch.

Natürlich tun sie das. Meine idee bei dieser umsetzung ist: kann man den hunden schon vorerfahrung geben, die ihnen die nachfolgenden begegnungen vereinfacht?

:Mich würde einfach interessieren, führst Du das wirklich wie oben beschrieben durch und es funktioniert tatsächlich?

Wie gesagt, es ist mir leitlinie, wenn ich kann und in einigen wichtigen fällen schien es sehr gut zu funktionieren. Ich habe aber auch die situation, dass bestimmte hunde offenbar überhaupt problem haben, sich sinnvoll irgendwo einzuordenen.

tschüß Martin & Mirko


25. Oktober 2002 16:34

Hallo Cornelia,

ja, Hundehalter untereinander ist ein unerschöpfliches Thema und da hat wohl jeder von uns einen riesigen und nicht immer positiven Erfahrungsschatz aufzuweisen. Als wir unsere Hündin neu bekamen habe ich sie die erste Zeit nur an der Leine geführt, erstens weil sie die Umgebung ja noch nicht kannte, ja nicht einmal bisher in Deutschland gewesen war (sie kommt aus südlichen Gefilden). Und außerdem war ich mir nicht sicher ob sie nicht durchbrennt und dann nicht wiederkommt wenn ich sie rufe. Diese Zeit war schlicht und einfach die HÖLLE. Folgende Reaktionen waren an der Tagesordnung:
-Oooooooh, der arme Hund warum darf er denn nicht laufen (2 Tage später wiedergetroffen, dann *oooooh, darf der arme hund IMMER noch nicht laufen)
-ignoranz gegenüber der tatsache dass mein hund an der leine ist, den eigenen herstürmen lassen ohne auch nur den versuch zu unternehmen ihn zurückzurufen, dieser springt dann knurrend und zähnefletschend meine hündin an (seitdem kämpfen wir mit leinenagression)
etc. etc.

ich schwöre, ich habe in dieser ganzen zeit vielleicht 3 hundehalter getroffen die verständnisvoll waren und mich nicht gewollt oder ungewollt unter druck gesetzt haben ich solle meinen hund doch ableinen etc. etc.
und vor allem: mir ist NIEMAND wirklich NIEMAND begegnet der seinen hund zurückgerufen hätte - ganz im Gegenteil, ein HF ließ seinen knurrend und zähnefletschend auf meine zugehen, ich konnte die leine unmöglich loslassen da die straße nur wenige Meter entfernt war, wurde dann durch die Gegend geschleudert und auf meine bitte den hund zu rufen noch wüst beschimpft.

Ehrlich, in dieser zeit habe ich es fast bereut mir einen hund angeschafft zu haben, nicht des hundes wegen sondern wegen der teilweise unmöglichen leute mit denen man sich in zuge dessen herumärgern muß.

mittlerweile gehts, aber gerade in dem punkt *anderer hund ist an der leine was tue ich mit meinem* gibt es selbst unter leuten die ich ansonsten gern mag und die mit ihren hunden auch verantwortungsbewußt umgehen mißverständnisse. Eine Gassifreundin erzählte mir ganz erbost daß ihr ein Mann mit angeleintem Hund entgegenkam, ihre Hündin drauf zu stürmte, aber 5-6 Meter vorher stehenblieb. Sie hat sie gerufen aber die Hündin kam nicht worauf hin der andere HF meinte *Ihr Hund hört wohl auch nicht*. Sie war richtig sauer und verstand es erst als ich ihr das erklärte. Sie meinte dann noch *Jaa, aber meine ist ja gar nicht direkt hingerannt*, woraufhin ich sagte *Aber das weiß doch der Mann nicht was Dein Hund in den nächsten zwei Sekunden tut*.
Dann erst hat sie es verstanden.

Puh, das war lang. :-)
Gruß

26. Oktober 2002 19:58

hallo cornelia,

natürlich wird es immer wieder vorkommen, daß hf das verhalten eines anderen hundes nicht richtig einschätzen, weil IHRER das ja nicht so macht. allerdings MUSS ich als hundehalter auch akzeptieren, daß andere hf mit der art meines hundes nicht klarkommen.

also....leben und leben lassen.

zum thema "rangordnung unter hunden".....ja, die gibt es wohl. aber ICH bin der boss und da ich nicht will, daß mein hund sich z.b. rauft....geschieht es auch nicht, denn ansonsten hätte ICH ein rangordnungsproblem.


liebe grüsse
andrea mit nessy und lara