Servus Andreas,
(....hab eigentlich gar keine Zeit, ist aber zuuuu interessant)
Ich schrieb:
:: Ronni sieht Katze, blafft hin und holt sich nach Click die Belohnung bei mir.::
Du meinst:
:Was, wenn er die Katze massakriert? Du schilderst einen Hund, der die Katze vertreiben will und damti zufrieden ist. Wie bereits erwähnt, es gibt durchaus Hunde, deren Jagdverhalten erfolgreich verläuft, ich habe mir das bereits aus nächster Nähe anschauen dürfen, vom Hetzen über das Töten bis zur "Beseitigung" der blutigen Überreste des Opfers. (Das Fressen betrifft aber eigentliche Fress-Beute, nicht Katzen).:
Dazu:
Ronni hat Katzen getötet, bevor er 2 Jahre alt war. Das erzählten seine Erstbesitzer. Darüberhinaus zeigte er sich damals den Menschen gegenüber "so aggressiv", dass er eingeschläfert werden sollte.
Später hat er Katzen gehetzt, wie ein Teufel. Er ist schon mal aus einem Scheunendach einer Katze auf den Baum nachgesprungen *schwachgrins*
Jeder Spaziergang IM Ort war für ihn ein "Katzenspuren suchen", jeder außerhalb: "Hasen+ Rehspurensuchen!"
Soviel zur Ausgangssituation.
Sicher ist der Vorteil, dass er sehr kurze Beine hat (Jack-Russel-Mix) und deshalb das finale Ziel der Jagd sich bei seinen bisherigen Ausflügen (seit ich ihn kenne) nie eingestellt hat.
Trotzdem eine gewisse "Passion" kann man nicht abstreiten.
Beim Hetzen im Auwald hab ich ihn 2 x live erlebt. Sein Jagdruf erinnerte an einen ganzen Stamm Apachen beim Angriff.
Von einem dieser Ausflüge kam er mit total vom Unterholz zerschlagenem Gesicht wieder (wie Rocky nach dem Schlussgong). Deshalb meine Meinung, dass ihn Schmerzeinwirkung in dieser Situation nicht wesentlich beeindruckt.
Du sagst "der Weg ist nicht das Ziel"!
Nun ich bin mit dem Status Quo durchaus jetzt schon zufrieden, auch wenn ich an der weiteren Verbesserung sehr hart arbeite. Nebenbei baut sich dabei nämlich eine Beziehung zwischen uns beiden auf, die ich bisher in der Form noch nicht kennengelernt habe. Und gegenüber der Ausgangssituation, ein in der Leine hängendes keuchendes Energiebündel, ist das gemeinsame Laufen mit der lockeren 10 Meter Schleppleine ein echter Zugewinn an Lebensqualität.
Manchmal muss Susi (meine Lebensgefährtin) mit Ronni alleine spazieren gehen, weil er in meinem Beisein so "g´spannt" ist, was passiert, so auf mich achtet, dass er absolut KEINE Zeit hat, sein Geschäft zu erledigen.
Noch was:
Ich hab dieses Verhalten von ihm (blaff und turn) schon bei Katzen erlebt, die NICHT weggelaufen sind. Solche Objekte verwende ich dann dankbar als "Anzeigopfer".
Wir drehen um (an der SL) nähern uns, und ich clickere das "Anschauen der Katze". Anfangs clickte ich in dem Moment, in dem er die Katze (noch) ansah. Jetzt kommte es dabei häufig vor, dass er nur kurz zu ihr schaut und dann sofort zu mir.
Paralell arbeiten wir bei ALLEN Übungen, die ihm Spaß machen an "Startkontrolle". Spannung aufbauen und losfetzen nach Signal liebt er über alles.......
All das ist aber nur ein kleiner Ausschnitt aus den vielen Dingen, die dazu gehören.
Und wenn jemand schreibt, "das ist ein gewagtes Spiel", dann mag das sein. Doch RONNI hat dabei nix zu verlieren. Es gibt aus meiner Sicht keine Alternative.
Die Passion zu unterdrücken, WENN VORHANDEN ist meiner Meinung nach völlig sinnlos.
Viele Grüsse
Alex & Aris