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Ungereimtes

Die Rubrik für Merkwürdiges, Widersprüchliches oder Nachdenkenswertes. Denn Hundehalter schauen auch gerne über den Tellerrand und gehen mit offenen Augen durch’s Leben. Hier ist der platz um solche Themen zu diskutieren.  
Kopfschütteln
12. November 2002 06:41

Servus Kathi,

die wirksamste Bestärkung bei meinem Rüden ist JAGEN!!! Kann man prima drauf aufbauen :-(

Ja natürlich smiling smiley))

Viele Grüsse

Alex & Aris & Ronni (....dessen Oberjäger ich mittlerweile geworden bin)


12. November 2002 06:49

Hallo Kathi,

:: Das ist eben das Risiko einer Strafeinwirkung. Du weißt nie mit Sicherheit, welche Verknüpfung stattfindet.::

: und bei der positiven Bestärkung weißt Du das immer?????

Nein, natürlich nicht! Aber wenn dabei Fehlverknüpfungen passieren, sind die ungewollten Nebenwirkungen in der Regel weniger riskant.

Z.B. wird dadurch kaum das Vertrauen des Hundes in seinen Menschen geschwächt.

Noch eines dazu:

Kaum einer, der dazu neigt zu häufih strafen bei der Ausbildung einzusetzen ist emotional in der Lage dies richtig zu machen (weil es in der Regel immer in Situationen geschieht, in denen er sich über den Hund ärgert)und macht sich darüber Gedanken wie selten solche Einwirkungen unter Caniden tatsächlich geschehen (und auf welche Situationen diese beschränkt sind).

Im Gegenteil das zu häufige "Herumnörgeln" und "Zurechtweisen" durch den Hundeführer vermittelt dem Hund viel eher, dass sein Halter unsicher und das Gegenteil eines souveränen Rudelführers ist. Das wiederum verunsichert den Hund und kann die zu lösenden Probleme noch verstärken.

Ich meine damit nicht, dass du das praktizierst, bitte nicht missverstehen, ich will nur auf das Risiko hinweisen und dafür plädieren, dass die Menschen sich dessen bewußt sind, wenn sie "Zuckerbrot und Peitsche" wählen (wie du es geschrieben hast).

Liebe Grüsse

Alex & Aris

12. November 2002 07:00

Hi Alex,

: Nein, natürlich nicht! Aber wenn dabei Fehlverknüpfungen passieren, sind die ungewollten Nebenwirkungen in der Regel weniger riskant.

das halte ich für ein Gerücht. Du kannst positv ebenso schwerwiegend falsch einsetzen wie negativ.

: Z.B. wird dadurch kaum das Vertrauen des Hundes in seinen Menschen geschwächt.

richtig negativ gestraft, schwächt das Vertrauen auch nicht.
:
: Noch eines dazu:
:
: Kaum einer, der dazu neigt zu häufih strafen bei der Ausbildung einzusetzen ist emotional in der Lage dies richtig zu machen

entschuldige mal! ich bin nicht "kaum einer" und zähle mich auch nicht dazu. Gestraft werden meine Hunde höchst selten und dann auch nur wenn es sein muß. Das möchte ich hier mal klarstellen, bevor hier wieder irgendwelche Stempel aufgedrückt werden.

: Ich meine damit nicht, dass du das praktizierst, bitte nicht missverstehen, ich will nur auf das Risiko hinweisen und dafür plädieren, dass die Menschen sich dessen bewußt sind, wenn sie "Zuckerbrot und Peitsche" wählen (wie du es geschrieben hast).

nach diversen Jahren des Probierens bin ich bei "Zuckerbrot und Peitsche" gelandet, weil es für meine Hunde die richtige
ethode ist. Um es nocheinmal zu sagen: meine Hunde werden nicht geprügelt oder mißhandelt und haben keine Angst vor mir. Im Gegenteil.
Ich bin mit meiner Methode sehr zufrieden, die Hunde sind nicht schlimmer dran als andere (den "quälen" tut JEDER Hundebesitzer seinen Liebling in irgendeiner Art und Weise) - also bleibe ich dabei.

Gruß
Kathi


12. November 2002 07:30

Hallo!

Das klingt ja alles schön und gut, habe ich teilweise auch so gemacht, aber welche Strafe führt das Ufer des Flusses aus, der neben unserem Spazierweg verläuft, wohin er immer abhaut für einen schnellen Happen Vogelfutter oder Exkremente???? Da wird unten nur bestätigt.

Kristina


12. November 2002 07:38

Hi,

: die wirksamste Bestärkung bei meinem Rüden ist JAGEN!!! Kann man prima drauf aufbauen :-(
:
: Ja natürlich smiling smiley))

Ja ;-((( Habe vor Jahren viele tolle Tipps bekommen - nur funktioniert es bei Kancho nicht.
Logisch, muß an mir liegen - hab sicher alles verkehrt gemacht. Danmn frage ich mich aber warum ich soviel Geld in Seminare investiert habe und die Akteure dort auch nur die Schultern gezuckt haben.
Glaub's mir, Alex, es gibt auch Hunde da funktioniert die Soft-Methode nicht (jedenfalls nicht ausreichend). Zu DEiner Beruhigung kann ich Dir aber sagen, daß ich das Jagdproblem in den letzten 4 Jahren weder mit Soft noch mit DRuck regeln konnte. Der HUnd bleibt auf Spaziergängen einfach an der Leine und damit hat es sich. Nochmal bange Stunden, auf den HUnd warte, das tote Reh melden usw.- darauf habe ich definitiv keine Lust!

Gruß
Kathi

12. November 2002 07:55

Hallo Alex,

jede Vorgehensweise hat sich an dem individuellen Hund und auch dem individuellen Halter zu orientieren. Der Hund orientiert sich selbstverständlich an der positiven Bestärkung seines Tuns. Das Problem ist eben, das diese Bestärker nicht immer von uns verabreicht werden können und wir auch nicht immer die Bestärker kontrollieren können, die auf den Hund einwirken.

: Ich glaube nicht, dass man es sich so einfach machen sollte das Funktionieren, oder Nicht-Funktionieren einer Ausbildungsmethode auf den jeweiligen Hund zu schieben.

Das Funktionieren der positiven Bestärkung bestätigt sich ja beim jagenden Hunden sehr deutlich. Nur eben auch, dass der Hund zur Erlanung positiver Bestärkung nicht unbedingt uns braucht.

: Das Wesentliche dabei ist das was auf der "anderen Seite der Waagschale liegt". Die Konkurrenzmotivation.

So sieht es eben aus. Nur Deine Schlußfolgerung daraus kann ich nicht teilen:
:
: Wenn die versagt, dann liegt die Schuld bei uns. Nicht beim Hund smiling smiley)) Drum ist es ja so menschlich zu schreiben, "aber bei diesem, oder jenem Hund geht das halt nicht so!" Dann hat er den schwarzen Peter und wir sind fein raus.

Das ist -gelinde gesagt- mehr als vereinfacht. Zum einen ist nicht von "Schuld" zu reden. Bei Angehörigen von Jagdhundeschlägen kann aber in Bezug auf das Jagdverhalten keine Rede davon sein, dass der Halter zwingend etwas falsch gemacht hat. Bei jedem Individuum gibt es Grenzen dessen, was man erreichen kann. Und bei versierten Jägern , die vielleicht auch schon Beuteerfahrung gemacht haben, wirst Du auch nicht unbedingt noch zum Oberjäger. Versuche mal das, was Du bei Deinen erreicht hast mit einem Akita, mit einem Greyhound, mit einem Deutsch-Drahthaar, die schon das eine oder andere Kaninchen erlegt haben. Du wirst das schnell auf den Boden der Tatsachen und des Machbaren kommen.

: Warum soll bei Akita´s das nicht funktionieren, was bei allen Lebewesen funktioniert?

Weil eben nicht alle Lebewesen gleich sind. Weil genetisch-unterschiedliche Prädispositionen vorliegen, die uns beim Einstaz geeigneter Bestärker einen Strich durch die Rechnung machen.

: Vielleicht sind sie mit "Leckerchen" oder "Spielzeug" nicht so leicht zu motivieren, ok, das gibt es oft.
:
: Aber wenn du mal versuchst eine Liste der 10 wichtigsten Dinge im Leben eines deiner Akita´s (best-of-ranking) zu machen und diese 10 wichtigsten Dinge versuchst als Bestärkung einzusetzen, mmüßtest du dir die Finger sicher nicht blutig clickern.

Und hier sind wir am entscheidnen Punkt: viele Hunde sind nicht so "blöde", auf Jagd- und Beutespiele "hereinzufallen". Die wollen das Echte, den richtigen Hasen, das damit verbundene Erlebnis ihn zu hetzen und zu Strecke zu bringen, u.U. auch aufzufressen. Es geht doch hier nicht um Hunde, die mal eben für ein paar Minuten weglaufen und dann unverrichteter Dinge zurückkommen. Beobachte mal Hunde, die Beute hetzen, beobachte ihre absolute Konzentration auf die Beute, höre Dir ihre Spurlaute an, während sie an der Beute dran sind. Und sieht Dir (auch wenn es nicht sehr schön ist) mal an, wie sie Beute machen und dann auch aufreissen und fressen.
Man stellt dann durchaus ernüchtert fest, dass gemessen daran das Meiste von dem, was wir so treiben, Sandkastenspiele sind.

Ein Hund, der das schon erlebt hat, weiss auch ganz genau, dass er Dich nicht dazu braucht, um ein Kaninchen zu erlegen, weil er das selbst viel besser kann.
:
Die Lerntheorie ist richtig, das schon. Nur hilft sie uns nicht immer weiter, weil wir das Spiel nicht immer bestimmen können, sondern bestenfalls mitten drin stecken.

Viele Grüsse,

andreas