Hi!
Ich denke, Hunde fressen alles, was ihnen vor die Nase kommt, weil sie ja nicht wissen, wann´s wieder was gibt. Eine Bekannte von mir sagte mal "Hunde sind Depotfresser", ich finde, das trifft´s ganz gut.
Viele Menschen, die den 2. Weltkrieg bewußt miterlebt haben, reagieren übrigens genauso, das sitzt so tief drin, daß sie die Gewohnheit, wirklich alles bis auf den letzten Krümel zu vertilgen, bis heute nicht ablegen können. Wie oft hast Du evtl. von Deiner Oma und sogar von Deiner Mutter (ich weiß ja nicht, wie alt sie ist) zu hören bekommen: "1.:Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt! 2.: Du stehst erst auf, wenn Du alles aufgegessen hast!" Mir jedenfalls klingt das immer noch in den Ohren und ich habe auch lange gebraucht, bis ich ohne schlechtes Gewissen auch mal die Hälfte von meinem Essen wegschmeißen konnte.
Ich denke, Hunde folgen instinktiv dem gleichen "Gedankengang", da kann man kaum was gegen machen. Besonders schlimm ist es, wenn noch ein anderes Tier / Mensch seine Finger im Spiel hat - dann muß der Hund auch noch zusehen, daß ER das Futter bekommt und nicht der andere. Egal, wie satt er eigentlich ist, oder ob ihm das Futter überhaupt bekommt oder sogar schmeckt!
Ich beobachte das täglich bei uns im Pferdestall. Unsere beiden Hunde (meiner und der einer Stallkollegin) stacheln sich mit diesem Verhalten gegenseitig an und stecken mit ihren Köpfen ständig unter den Boxenwänden (gehen nicht ganz bis zum Boden), um das Körnerfutter aufzuklauben, das den Pferden beim Fressen aus dem Maul fällt. Sie patrouillieren ständig die Stallgasse auf und ab und halten sich ständig gegenseitig im Auge. Sie kontrollieren 100 x die (natürlich verschlossenen) Futterschüsseln, die vor den Boxen stehen... Es ist wirklich manchmal peinlich und nervt ;-)
Ich find´s echt nicht schön, aber ich habe mich damit abgefunden, daß das Hirn meiner Hündin in solchen Situationen nur einen Begriff kennt: FRESSEN!
Gruß, Silke