Frage zum Gegenteil :: Ungereimtes

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Frage zum Gegenteil

von Lore_1940(YCH) am 07. Dezember 2002 15:45

Hallo Listis, ich wollte Euch schon mal was fragen und bin nun durch das vorhergehende Posting erinnert worden.
Mein Spanier, der jetzt über 1 Jahr bei mir ist, dem habe ich am 1. Tag seinen Fressplatz in einem separaten Zimmer gegeben, um dem damals total verschüchterten und unsicheren Hund beim Fressen seine Ruhe zu gönnen, ich habe auch die Türe dieses Zimmers zugemacht. Bis zum heutigen Tag rührt er kein Fressen an, auch wenn er noch so hungrig ist, wenn es nicht in dem besagten Zimmer steht, er frisst auch erst wenn die Türe zu ist. Immer wieder versuche ich probehalber ihm in der Küche ein kleines Tellerchen mit einem extra guten Stück Fleisch zu geben, er rührt es nicht an. Ich kann alles stehen lassen, er würde nie etwas nehmen. Wenn ich etwas außerhalb der Fresszeiten etwas gabe dann muss ich es ihm aus der Hand geben oder ich stelle mich neben ihm hin und sage du darfst es fressen, dann schaut er mich bei jedem Bissen an und nimmt ihn erst wenn ich mit dem Kopf nicke.

Warum macht er das, mein Zweithund (Westi und der Chef) würde ihm nie ein Fresschen wegnehmen, er würde auch nichts machen wenn er zu seinem Napf geht, also kein Grund für sein Verhalten. Habt ihr eine Idee?

Liebe Grüße, Lore

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von Danni mit G+H(YCH) am 09. Dezember 2002 08:38

Hallo Lore,

da die Hunde aus dem Süden oft in Rudeln bzw. teilweise auch auf der Strasse gelebt haben, kann es sein, dass Dein Hund ein sog. "Underdog" war, der dort nicht richtig akzeptiert wurde und vom Futterplatz immer verscheucht wurde. Kann gut möglich sein, daß er sich daher bis heute nicht traut, gemeinsam mit anderen Hunden zu fressen. Wir hatten das hier schon öfter bei Hunden aus dem Süden.

Lb. Grüsse,

Danni
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von Lore_1940(YCH) am 09. Dezember 2002 09:26

Hallo Danni,

es wird sicher so sein, wie du sagst, weil er auch beim Spielen, wenn ich einen Ball werfe (er liebt das über alles) nur nachläuft, wenn der Strolchi kein Interesse daran bekundet, sonst bleibt er stehen und lässt den Strolchi den Ball holen, auf der anderen Seite ist er gegen andere Hunde (ohne Leine) sehr selbstsicher, kennt alle Calmingssignale und verscheucht auch weitaus größere Hunde, wenn sie mir zu nahe kommen. Er hat aber nie Streit.

Liebe Grüße, Lore
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von josh(YCH) am 09. Dezember 2002 21:24

Hi Lore,
vielleicht ist es neben Strolchi auch noch der Respekt vor Dir, der das Verhalten auslöst. Mein Golden frißt auch nur, wenn ich ihr den Rücken zuwende. Schaut man auch nur ungefähr in ihre Richtung hört sie sofort irritiert auf - sie würde auch nie was klauen und nimmt selbst Brocken aus der Hand auf Kommando. Daß es mit Respekt zusammenhängt ist bei uns offensichtlich - meiner Mutter wird ungeniert alles aus der Hand genommen, wenn sie nicht hinschaut und draußen räubert Leika auch sehr gerne Brezen in Kinderhänden :-) (sehr sanft und freundlich wedelnd, gar nicht stürmisch...).

Grüße
josh
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von Lore_1940(YCH) am 10. Dezember 2002 06:23

Hallo Josh,

ja das wäre auch eine Erklärung, da er ja auch bei sonstigen Handlungen immer zuerst mich anschaut oder recht unterwürfig kommt, so mit staksigen Beinen. Komischerweise macht er das aber nur daheim, im Freien ist er sehr selbstsicher und gar nicht ängstlich. Aber villeicht ist das weil er ja ein "Zuhause" nicht kennt. Ich verstehe nur nicht, dass er sich so verhält, weil ich ihn nur mit Liebe und zwar viel Liebe erziehe und er praktisch nie ein böses Wort hört bzw. keine Strafe kennt.

Liebe Grüße, Lore
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von josh(YCH) am 10. Dezember 2002 11:24

Hi Lore,

Leika hat auch nie ein böses Wort gehört, da sie ein Supersensibelchen ist. Manche Hunde sind halt von Natur aus in ihrem Wesen sehr unsicher und unterwürfig, andere sehr unabhängig und selbstbewußt. Wenn dann noch entsprechende Erfahrungen hinzukommen kann sich das noch steigern. Aber auch, wenn solche fehlen (wie bei Deinem oder meinem Hund) zeigen sie weiterhin ihr unterwürfiges Verhalten. Leika begrüßt mich IMMER auf dem Rücken, heftig wedelnd (schnell mit kleiner Amplitude, also eher ängstlich) mit Welpengeschrei (klingt schauerlich). Meine Pflegehunde, auf die ich teilweise wesentlich einschüchternder zugehe als auf Leika (also schon mal anschreie, falls nötig, da öfters ziemliche dominante Problemfälle drunter) zeigen trotzdem oft ein wesentlich selbstbewußteres Verhalten mir gegenüber. Hängt eben von den Genen des Hundes ab (zumindest zum Teil, neben Prägung, Sozialisation und weiteren Erfahrungen).
Daß der Hund draußen sicherer wirkt ist bei uns ähnlich - allerdings nur in bekannten Umgebungen. Sind wir an Orten, die der Hund noch nicht kennt steckt sie ständig zwischen meinen Beinen. Vielleicht erachtet der Hund die Wohnung als "Dein" Territorium, an dem er sehr bemüht ist, sich "nichts zu schulden kommen zu lassen".

Grüße
josh

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