Moin Moin!
9 Stunden finde ich auch zuviel.
Als mir der erste Hund "auf's Auge gedrückt" wurde, war ich auch noch arbeitslos und bin stundenlang mit ihr durch Wald und Wiese getobt.
Erst bekam ich einen wunderbaren Job im Grünen, wo Hund immer dabei war. Dann hatte ich 3x die Woche einen Ganztagsjob in Räumlichkeiten mit Hundeverbot und damit das Hundchen nicht so alleine ist, wenn ich sie zu Arbeitszeiten zu meinem Freund brachte, kam noch ein 2. Hund dazu. Heute arbeite ich (noch 14 Monate) 14 Stunden täglich und das ganze Mietshaus kümmert sich um meine Hunde.
Morgens um 5 Uhr gehe ich kurz mit ihnen Gassi, dann kommen sie zur Rentnerin im Erdgeschoß. Das die Frau so gerne Gesellschaft von Hunden hat, habe ich jahrelang nicht geahnt. Jeden Nachmittag macht mein direkter Nachbar eine 2 Stündige Radtour und nimmt die Hunde gerne mit. Abends, wenn ich erschöpft von der Arbeit komme, geht die halbwüchsige Tochter der neu zugezogenen Familie mit den Hunden raus, die auch einmal die Woche mit der Großen zum Agility geht.
Zuerst hatte ich Panik, als ich die Hunde doch nicht mit zur Arbeit bringen durfte. Es wäre mir nie eingefallen, für eine auf 2 Jahre begrenzte Arbeit, die Hunde ganz wegzugeben.
Jahrelang haben wir eher anonym neben den Nachbarn hergelebt, jetzt sind wir eine wundervolle Hausgemeinschaft mit gemeinsamen Grillabenden. Hunde sind ja so kommunikativ! Und man glaubt gar nicht, wieviele Menschen sich im Grunde ihres Herzens einen Hund wünschen. Die Rentnerin z.B. ist jedoch nicht mehr so gut zu Fuß, daß sie mit den Hunden einen Spaziergang machen könnte. Mein Nachbar möchte keine Hundehaare in der Wohnung und der Vater vom Mädchen kann mit Tieren nichts anfangen, wo sie so gerne wenigstens ein Meerschweinchen hätte. Seit sich das Haus die Hunde teilt, kann jeder seine Freude an den Tieren haben und die für ihn negativen Seiten anderen überlassen.
Die Tierchen freut es. Wenn wir vom Morgengassi kommen, rennen sie sofort zur Tagesomi. Diese erzählt mir, daß das Gewinsel groß wird, wenn sich mein Nachbar mal verspätet. Es hat keine Woche gedauert, daß sich meine Beiden an das Gemeinschaftshundedasein gewöhnt haben.
Klingel doch einfach mal an den Haustüren deiner Umgebung, bevor du dir einen Hund holst, und schau nach, ob du auch so nette Nachbarn und Urlaubsvertretungen für sie hast. Wenn jemand keinen eigenen Hund hat, heißt das nicht, daß er sich keinen wünschen würde. Ich habe mich wirklich gewundert, wie gut sich die Wünsche der Nachbarn zu einem praktikablen Hundealltag zusammenfügen liessen. Und Hundeherzen sind riesengroß, da passen viele Menschen hinein. Also kein Grund zur Eifersucht.
Ein Tierheim würde dir bei solch einer Gemeinschaftslösung wohl auch keinen Hund vermitteln.
Alles Gute!
Marina