Zum Thema Civilcourage!
08. Juni 2003 11:47

Tschau josh,

Kennst Du den Unterschied von Zivilcourage und Selbstjustiz?

Zivilcourage ist, wenn jemand hinsteht, sagt was ihm nicht passt, wenn möglich rechtliche Schritte dagegen unternimmt.

Das was aber unterbeschäftigten Hausfrauen in den Sinn kommt, einen Hund zu entführen und ins Tierheim zu bringen, entgeht jeder rechtlichen Grundlage.

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Erst heute Nacht passiert:
Ein Mann mit einem bildhübschen Schäferhund. (Also so ein braun habe ich noch nie gesehen). Der Mann ist betrunken und obwohl der Hund bei Fuss an der Leine geht, wird er geschlagen und angebrüllt. Meine Nachbarin ist heute hinter dem hergefahren und hat ihn beobachtet.
Dann haben wir uns heute morgen darüber unterhalten und jemand aus der Nachbarschaft sagte, warum sie nicht die Polizei gerufen hat. Und sie sagte warum, wenn dann wäre es zu spät gewesen, weil die brauchen eh über zwei Stunden bis sie kommen (selbst bei einem Unfall!) und die würden sie auslachen, wenn sie wegen so etwas anruft. Ehrlich ist schon passiert. Und bei uns den Tierschutzverein erreichst du nicht und die sagen auch nur, wir können da nichts machen.

Ist so etwas nicht traurig. Jetzt will sie das selbst in die Hand nehmen. Wenn es sein muss, den armen Hund eigenhändig ins Tierheim bringen.
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Wieso geht sie nicht zu diesem Mann, sagt ihm in einem anständigen Ton, dass sie das beobachtete nicht recht findet. Vielleicht hätte er ihr eine Erklärung abgeben können. Das ist Zivilcourage und nicht die Selbstjustiz, die man vorhat. Unter dem Deckmäntelchen Zivilcourage lässt sich nicht jedes Verbrechen rechtfertigen.

Das ist nicht Zivilcourage, sondern ein Verhalten, das an Feigheit nicht zu überbieten ist. Mit solchen Leuten habe ich ganz sicherlich nichts am Hut.

Gruss P.H


08. Juni 2003 15:36

Nochmals, tschau josh

Zivilcourage heisst für mich Bürgermut, oder Tapferkeit, aber eigentlich hat das, was in dem Fall beschrieben wird, alles andere als mit Mut und Tapferkeit zu tun. Es ist das Gegenteil von Zivilcourage. Das stört mich sehr, dass man alles verdrehen will. In Amerika gibt es auch so einen Typen, der alles verdreht, vielleicht ist das in Mode gekommen. Tatsache ist, dass dieser Frau den Mut fehlte, diesen Mann anzusprechen. Danach die feige Idee des Diebstahles eines Hund, weil man zuwenig Mut hat sonst was zu unternehmen. Das als Zivilcourage zu betiteln, ist eine Frechheit. Die ganze Hetzerei und dass sie anscheinend Leute um sich scharren muss, beweisst wie viel Zivilcourage diese Frau besitzt.

Des weiteren hat die Frau einen kleinen Ausschnitt gesehen. War dieser Mann betrunken? Woher weiss sie das? Was versteht sie unter Hund verprügeln? Und was hatte das für einen Grund?

Zum Thema Tierheim und Tierschutzverein, ich kenne einen Tierschutzverein in Zürich, der geschlossen wurde. Wegen falscher Buchführung und Sodomie. Kannst Dir mal vorstellen wie gut es die Tiere dort hatten. Das ganze wird natürlich nicht an die grosse Glocke gehängt, es werden ein paar Leute ausgewechselt, der Verein bekommt einen neuen Namen und das ganze wird todgeschwiegen. Ist nämlich schlecht für Spendengelder, wenn solche Sachen auskommen. Aber was für Berufe haben Kinderschänder oft, oder für Freizeitbeschäftigungen? Richtig, irgendwas wo Kinder in der Umgebung sind. Was meinst Du wie es bei Tierschänder aussieht?

Des weiteren hat diese Frau nicht das Recht, Selbstjustiz zu üben. Wer stellt da die Regeln auf? Sagt sie, was richtig und was falsch ist? Soll das diese Frau, die kein Zivilcourage besitzt bestimmen? Ist sie Gott, oder sonst ein höheres Wesen? Woher nimmt sie sich das Recht, sich über andere zu stellen und über das Gesetz? Alles hat eine Grenze und bei dieser Diskussion sind sie überschritten.

Gruss P.H



08. Juni 2003 19:05

Hi PH,
falls das mit dem TSV in Zürich stimmt: das ist dann ein schwarzes Schaf unter vielen weißen. Sowas an die große Glocke zu hängen ist für den Tierrschutzgedanken kontraproduktiv. Die Leute schlußfolgern i.a. dann "Alle Tierschützer sind korrupt" oder sowas. Natürlich soll es nicht verschleiert werden, aber ne Riesensache würde ich nicht draus machen.
Den Vergleich mit den Kinderschändern finde ich daneben, sorry. Nur weil es mal gerüchteweise (vielleicht auch Fakt, weiß ich nicht) einen Perversen in einem Tierheim gab - deshalb sind sicher 95% der Tierschützer nicht so veranlagt, das kannste mir glauben. Du willst ja auch nicht unterstellen, daß man Erzieher/Lehrer etc. grundsätzlich in diese Richtung verunglimpfen sollte. Sicher gibt es vielleicht mal so einen Fall, aber die große Mehrheit ist wohl eher engagiert und dankenswerter Weise an der guten Sache interessiert.
Und falls Du meinen ersten Kommentar gelesen hattest: Da habe ich gepostet, daß man rechtlich leider nichts machen kann, außer den Amtsvet einschalten, der vermutlich aus Arbeitsüberlastung (falls er ein guter Vet ist) oder Unwillen (falls er ein schlechter ist) nicht tun wird. Mein Rat daher: Hingehen und freundlich, aber bestimmt intervenieren. Das hilft zwar meistens auch nicht, aber versuchen ist besser als nichts tun. Näheres in meinem allerersten Posting.

Undim übrigen sind mir solche überengagierten Leute lieber als die, die gar nichts tun oder noch auf sie schimpfen (und selber vorbei gehen und nichts machen).

Grüße
josh


08. Juni 2003 23:16

Tschau josh

Natürlich war das ein schwarzes Schaf, aber vielleicht merkt ihr euch das mal und kommt dann nicht mehr mit der Begründung, bei diesem und diesem Hilfswerk lief mal etwas vor 20 Jahren schief, also spende ich nichts mehr. Dass so was ärgerlich ist, verstehe ich und ich kenne freiwillige Helfer denen es nun genügt.

Es stimmt, Du warst der einzige der angedeutet hat, dass dieses Vorgehen nicht richtig wäre.

Nun immer noch meine Frage: Ist das Zivilcourage? Ich habe meine Meinung dazu ganz klar geschrieben, Du hast nur eine Andeutung gemacht.

:Undim übrigen sind mir solche überengagierten Leute lieber als die,
:die gar nichts tun

Da bin ich anderer Meinung, entweder besitzt jemand eben Zivilcourage, oder er soll es sein lassen. Du hast geschrieben was Jessica unternehmen könnte, aber das ist ihr anscheinend nicht wichtig, oder hast Du eine Antwort darauf erhalten? Sie nimmt es lieber selber in die Hand, und wäre ich eine Mutter mit einem Kind das schon mal gebissen wurde, dann nehme ich einen Schläger und schlage jeden freilaufenden Hund zu tode. Ist das in Ordnung?

Gruss P.H