Tschau Michael
Ich schrieb:
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Wenn dein Hund am ertrinken ist und neben dem Hund ein fremdes Kind am ertrinken ist und Du den Hund retten würdest, so würdest Du dann per Gesetzt erfahren, wie Du Dich hättest verhalten müssen.
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Kathi schrieb:
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Würdest du ernsthaft, dass fremde Kind retten, während dein Hund neben dir "ersäuft".
Wär es aber so, dass sich beide irgendwo verfangt hätten, würde ich zuerst meinen Hund befreien und daraufhin das Kind.
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Das wäre gesetzwidriges Verhalten, würde vor Gericht bestraft werden und ist moralisch auf tiefstem Niveau und bringt über die Hundehalter ein sehr, sehr schlechtes Licht, sollte mal so was ähnliches passieren.
Diese Einstellung bleibt hängen und sollte Kathi tatsächlich mal vor die Wahl gestellt werden, so wird sie zumindest zögern, bis sie sich zu einem Entschluss durchgerungen hat und dann fehlt Ihr vielleicht die Zeit. Es muss ja nicht sein, dass beide am ertrinken sind, vielleicht ist der Hund nicht bei der Hundeführerin, eine Strasse in der Nähe und Kathi kümmert sich zuerst um den Hund, ruft ihn herbei, bindet ihn fest und versucht danach dem Kind zu helfen.
Ich kann niemand zwingen anders zu denken. Aber es gibt Sachen, die sind undiskutabel. Mit der Einstellung, jeder darf seine Meinung haben, ist es eben auch nicht getan. Denn es gibt Meinungen die dem Gesamtwohl schaden und diese sind verwerflich.
Zum vermenschlichen, wenn ein Hund gerettet wird und das Kind nicht, dann wurde der Hund nicht nur vermenschlicht, er nimmt ja geradezu eine göttliche Grösse wahr. Auf einen solchen Sockel gehört der Hund nicht, nicht weil er es nicht wert ist, sondern weil er dann eine Grösse erlangt hat, die ihn in seinem sozialem Verhalten schädigen.
Wenn jemand ein Individuum seiner eigenen Art verrecken lässt um ein Individuum einer anderen Art zu retten, so ist er von mir ausgesehen nicht ganz normal. Dieses Verhalten gibt es in der Natur nirgends.
Wenn jemand anfängt ernsthaft abzuwägen, ein Hund oder ein Mensch, so ist er von mir ausgesehen auch nicht normal, auf jedenfalls mit der egoistischen Begründung, dass ich den eigenen Hund lieber hätte.
Liebe zu etwas, was ist das? Liebt Kathi ihren Hund? Ich glaube das nicht, sie liebt das Gefühl das er ihr übermittelt. Er gibt ihr vielleicht Sicherheit, oder er beruhigt sie, oder er nimmt ihr die Einsamkeit, das liebt sie, nicht den Hund. Liebe ist eine egoistische Einstellung, lieben tut man nur, weil man einen positiven Nutzen für einem selber haben kann und das will man dann so behalten.
Ich glaube es gibt viele Hunde, die es besser haben, wenn sie nicht so innig geliebt werden, denn dann hat man den Kopf frei für den Hund und man schaut mehr auf den Hund als auf sich selber.
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass Leute die ihr Tier ob Hund, Pferd usw. so innig lieben, alles über den Haufen werfen, wenn sie ein Kind bekommen. Dann lieben sie den Hund nicht mehr dermassen, sie lieben jetzt das Kind, der Hund stört dann, landet im Tierheim, das Pferd wird verkauft oder weil sie sich ein Leben lang eingeredet haben, ich verkaufe mein Pferd nie, wird es geschlachtet, weil es auf einmal gebrechlich war. Solch übertriebene Liebe schadet am Schluss dem Tier.
Dass das ganze nicht hypothetisch ist, habe ich selber erfahren. Ich kenne eine Frau die die Hunde, Katzen und Schweine ihren eigenen Kindern vorzog. Die Tiere waren immer sauber, die Kinder nicht. Mit den Hunden ging sie an Erziehungskurse, spielte mit ihnen usw., um die Kinder kümmerte sie sich nicht. Als ich bei ihr zu Besuch war, stellte sie mir jedes Tier persönlich vor mit Namen, sogar die Kaninchen, die Kinder nicht. Mit zwei Jahren konnten sie nicht mal recht laufen, mit fünf nicht mal recht sprechen. Sie waren verängstigt, unsicher und apathisch. Jetzt endlich wurden ihr die Kinder weggenommen, jetzt darf sie sich mit ruhigem Gewissen den Tieren widmen. Ein solches Verhalten ist krank und von mir ausgesehen bekam sie als Kind zu wenig wärme und versucht das Gefühl von Liebe, mit immer neuen Tieren zu erlangen. Aber sie liebt diese Tiere nicht, sie sucht nur die Liebe die ihr entgangen ist.
Aus der Sicht dieser Frau, ist ihr verhalten richtig, aber sie fällt extrem aus der Norm. Wenn jemand seine eigenen Kinder opfert, für die Bedürfnisse nach liebe abzudecken, so ist das nicht normal.
Zudem schrieb Kathi auch, bei ihren eigenen Kinder müsste sie abwägen, bei einem fremden würde sie den eigenen Hund vorziehen. Das ist von mir ausgesehen krank, anders kann ich dem nicht sagen. Kein Tier in der Natur würde mich seiner Rasse vorziehen, ausser es möchte mich zu fressen.
Ich verstehe diese Einstellung nicht, das gebe ich ehrlich zu. Dass ich das so im Forum stehen lassen sollte, begreife ich auch nicht. Wenn Du mir vorwirfst, ich akzeptiere andere Meinungen nicht, weil ich nicht deine vertrete, so bist Du selber nicht besser. Mit selbsternannten Hundeexperte hat das auch nichts zu tun, den ich bin zumindest ein Mensch und als solcher nehme ich bei diesem Thema Stellung.
Gruss P.H