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Öffenticher Weg - oder nicht?

geschrieben von Claudia aus Buchholz(YCH) 
Öffenticher Weg - oder nicht?
23. Juli 2003 12:29

Hallo an alle!
Mein Ben und ich wohnen in Niedersachsen (Landkreis Harburg) "upn Dörben" (soll heißen: auf dem Dorf).
In unserer Nähe gibt es einen öffentlichen (?) Radwanderweg (ist jedenfalls mit so einem grünen Wegweiser ausgewiesen). Der führt an ein Flüsschen, zu dem ich bei diesen Temperaturen gern mit Ben gehe.
So weit so gut...
Da gibt es nur folgendes Problem:
dieser Radwanderweg führt quer über den Hof eines hiesigen Reitstalls. Was ja noch nicht das Problem wäre, wenn da nicht dieser Hofhund, Wolfsspitz, dominant ohne Ende, unangeleint laufen würde und Ben jedesmal in einen Streit verwickelt.
Gestern mußte ich sogar dazwischen gehen, als die beiden sich in die Wolle bekamen, denn Ben würde wahrlich den Kürzeren ziehen.
Angeleint mit Ben über den Hof zu gehen ist klar, nur sobald der andere kommt, lasse ich die Leine los - der Fairness halber.
Ein Warnschild "Durchgang mit Hund auf eigene Gefahr" o.ä. gibt es erst zu sehen, wenn man auf dem Rückweg vom Wasser ist.
Nun frage ich mich, ob der Hofbesitzer nicht irgendwie dafür zuständig ist, das Ben (und auch andere Hunde) ohne "angemacht" zu werden, über diesen Hof zum Wasser gelangen kann?!
Ist dieser Weg öffentlich oder Privatgrundstück und überhaupt, was würdet Ihr in meiner Situation tun?
Übrigens: der Hofbesitzer ist ein echter Sturkopp, mit dem man über sowas gar nicht reden braucht... Mein Freund kennt ihn noch aus früheren Zeiten...
Könnt Ihr mir irgendwie helfen???
Viele Grüße von
Claudia (jetzt aus Handeloh) und Ben, der bei diesem Wetter sogar freiwillig ins Wasser geht!!!!


23. Juli 2003 18:16

Hallo Claudia,

ich würde erst mal bei der Gemeindeverwaltung nachfragen, ob das ein öffentlicher Weg ist oder ein Privatweg. Je nach Bundesland darf der Besitzer den Weg u.U. für jedermann sperren. Möglich, wenn es Ärger gibt, daß dann dort ein Schild steht "Privatweg/Privatgrundstück - Betreten verboten". Und dann wäre gar nix mehr mit da durch gehen...

U.U. darf der Hofbesitzer den Weg aber nicht sperren, auch wenn er über Privatgelände führt (steht vielleicht was drüber im Grundbuch). Dann hat der Weg, der über den Hof führt, "Öffentlichkeitscharakter", so wie ein öffnenlicher Weg auch, und es gilt dort die Landeshundeverordnung. D.h. macht der Hund Deinen an, kannst Du den Mann beim Ordnungsamt anzeigen, und dieses würde dann ggf. Auflagen erteilen.

In dem Ort, in dem ich früher wohnte, gab es einen ähnlichen Fall. Der öffentliche Weg führt über den Hof eines Landwirtes, und dieser hielt früher einen, manchmal zwei Spitze, heute eine Schäferhündin. Hier hat jeder Hundebesitzer den Dorffrieden gewahrt und einen Umweg durch das ganze Dorf gemacht, um auf die Wiesen und Wege hinter dem Dorf zu gelangen.

Viele Grüße

Antje

23. Juli 2003 23:41

Moin Moin!
Es könnte sich auch um einen Wirtschaftsweg handeln. Dann hat der öffentliche Verkehr zwar Gewohnheitsrecht, doch Land- und Forstwirtschaft dürfen auf Wirtschaftswegen nicht behindert werden.
Hast du den Reitstallbesitzer mal freundlich auf das Benehmen seines Hundes hingewiesen? Der Mann fährt dort wahrscheinlich 2x täglich mit dem Frontlader entlang und was als Desintresse erscheint ist Gedankenlosigkeit. Landwirte können manchmal wie kleine Paschas über ihrem Betrieb thronen und wehe, jemand will etwas verändern. Doch wenn sich einmal ein Pferd durch die Hunde gestört fühlt und Schaden entsteht?


Lieben Gruß!
Marina

24. Juli 2003 08:34

Hallo Claudia

Und was passiert, wenn du Ben an der Leine lässt? Bei uns reagieren manche Hofhunde entspannter, wenn der fremde Hund das Revier auf direktem Weg und unter Kontrolle durchquert. Gib dem Hofhund eine Chance, so abartig ist sein Benehmen nicht. Viele Hunde würden in seiner Situation genau gleich reagieren.

Die Lösung (aus deiner Sicht) wäre, den Hund den ganzen Tag an der Kette zu halten oder überhaupt weg mit dem Hund. Vielleicht lässt es sich mit "cool bleiben" deinerseits und absoluter Kontrolle deines Hundes für dieses doch sicher kurze Stück Weg besser lösen?

Viele Grüße
Tanja

24. Juli 2003 09:02

Hallo Tanja,
an der Leine lassen habe ich auch schon versucht. Ergebnis: "gehupft wie gesprungen".
Mir ist klar, dass das Verhalten des Hundes normal ist, ABER: sobald er uns sieht (oder hört oder riecht) kommt er um die Ecke geschossen.
Dann gibt es die übliche Show (steif und langbeinig...). Irgendwann dann möchte Ben aber weiter und der andere läßt ihn nicht, stellt sich Ben immer wieder in den Weg, will zeigen, dass er das Sagen hat, was sich Ben (natürlich?) nicht gefallen läßt. Und mein Gefühl sagt mir (und meine Erfahrung), dass, wenn Ben an der Leine bleibt, alles noch viel schlimmer wird (Ben fühlt sich stärker, die Leine verheddert sich und, und, und)... Schnelles Überqueren des Hofes geht also gar nicht!

:
: Die Lösung (aus deiner Sicht) wäre, den Hund den ganzen Tag an der Kette zu halten oder überhaupt weg mit dem Hund.
Da hast Du mich aber GRÜNDLICH MISSVERSTANDEN, denn ich bin die letzte, die einen Hund an die Kette wünscht oder Herr und Hund trennen will!!!! yawning smiley(
Wenn es denn ein öffentlicher Weg sein sollte, dann wünsche ich mir entweder: er hält seinen Hund auf einem abgeteilten Stück seines Hofes (der groß genug ist) und zwar NICHT IM ZWINGER
ODER
er (oder jemand anders) behält den Hund im Auge, damit es erst gar nicht zur Eskalation kommt...
Mir ist auch klar, dass wir in den Augen des anderen Hundes die Eindringlinge sind, aber es gibt nun mal leider, leider keinen anderen Weg, um dort zum Wasser zu kommen.
Würde es den geben, würde ich ihn sicherlich nutzen, denn ich habe bestimmt keinen Bock auf Streit!!!

Viele Grüße
Claudia

24. Juli 2003 17:11

Hallo Claudia!
Gleich zum Ordnungsamt marschieren, das trägt nicht gerade zum Frieden auf dem Lande bei, dort wo jeder jeden kennt, finde ich sowieso nicht gut, die harte Tour zu fahren, das Opfer ist doch dann sowieso der Hund. Der Hund lebt auf seinem Hof und bewacht ihn, das ist normal. Wenn es ein Schreiben und Auflagen gibt für ihn, wird er sicherlich eingesperrt oder kommt an die Kette. Wer Hunde mag, wird soetwas sicherlich nicht riskieren, er hat ja wohl so ein schönes Leben und kann nichts dafür, dass da ein Weg langführt an seinem Revier.
Ich an Deine Stelle würde es mit Bestechung versuchen, ich (und mein Hund sowieso) hätte mich schon längst mit ihm angefreundet. Liebe geht durch den Magen, wie wär's mal mit einem leckeren Wiener Würstchen zum Beispiel?
Gruss Mo