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Sabbatical mit Hund?

geschrieben von Sandra(YCH) 
Sabbatical mit Hund?
25. Oktober 2000 10:22

Hallo zusammen,
mein Freund und ich planen für Herbst nächsten Jahres ein Sabbatical, also eine mehrmonatige "Auszeit" von Job und Alltag. Wir wollen gerne für circa vier Monate entweder eine Tour durch Mittel- und Südamerika oder durch Afrika unternehmen. Dabei werden mögliche Krisengebiete natürlich ausgespart. Wir stehen noch sehr am Anfang unserer Planung und haben noch nichts konkret festgelegt. Fakt ist aber, dass wir unsere Labi-Mix-Hündin auf jeden Fall mitnehmen wollen. Wir werden hauptsächlich mit Auto und Wohnmobil unterwegs sein. Nun meine eigenliche Frage: Hat irgendjemand bereits Erfahrungen mit längeren Reisen mit Hund gemacht? Vielleicht sogar speziell auf diesen Kontinenten bzw. in diesen Gegenden? Gibt es Bücher zu diesem Thema? Ich bin für alle Tipps sehr dankbar!
Sandra

25. Oktober 2000 17:23

Hallo Sandra,

ich war zwar mit meinem Hund (Husky, jetzt 7 Jahre alt) weder in Afrika noch in Süd- oder Mittelamerika. Aber wir waren schon zwei Mal für jeweils ein halbes Jahr in den USA und in Kanada.
Beide Male mit Wohnmobil. Wir haben nur gute Erfahrungen gemacht, aber mein Hund ist auch ein sehr ruhiges Exemplar, dem selbst die langen Flüge nichts ausgemacht haben.
Gute Planung ist das A und O für eine solche Reise. Besonders die Flüge müssen lange, am besten mehrere Monate im voraus klar gemacht werden. Wir sind immer mit Lufthansa geflogen, aber auch andere Fluggesellschaften (z.B. KLM) kümmern sich gut um die Tiere. Bei KLM (www.klm.com) kannst Du auch eine kleine Broschüre anforden, mit Tips zum Transport. Wenn es irgendwie geht, würde ich versuchen einen Non-Stop Flug zu buchen. Umsteigen ist für den Hund bestimmt kein großes Vergnügen.
Es gibt ein kleines Buch (Titel: Reisen mit dem Hund, Verlag Stein) mit vielen Tips zu allen möglichen Reisezielen. Kriegst Du in jeder Buchhandlung.
Reisen mit dem Wohnmobil ist zumindest für meinen Hund ein großes Vergnügen und in Nordamerika völlig unproblematisch. Bei so einer langen Reise bleibt man ja auch mal längere Zeit an einem Ort stehen.
Wenn Du Fragen hast, mail mir.

Bis dann

Thomas+Balto


26. Oktober 2000 08:03


Hallo Thomas,

vielen Dank für Deine Antwort! Toll, dass Deine Reisen mit Hund so gut geklappt haben! Das gibt mir auf jeden Fall Mut, mich jetzt wirklich intensiv in die Planung zu stürzen!
Welche Staaten der USA habt Ihr denn eigenlich bereist? Ich hab' gehört, dass die Amerikaner oft nicht besonders hundebegeistert sind - ist da was dran? Was Kanada betrifft, so kann ich mir genau vorstellen, wie schön das gewesen sein muß, ich habe nämlich selbst ein Jahr dort verbracht.
Vielen Dank auch für Deinen Buchtipp - ich werde es mir auf alle Fälle kaufen. Ach ja, noch etwas: Wie bereitet man eigentlich einen Hund (Uma ist eine Labrador-Mix-Hündin, 6 Monate) auf einen Flug vor?

Liebe Grüsse
Sandra



26. Oktober 2000 17:26

:
Hallo Sandra,

wir waren beide Male im Nordwesten der USA, Kanadas und Alakas. Wir sind jeweils in Calgary gestartet und sind u.a. durch Washington, Oregon,Idaho,Montana, Wyoming und in Kanada durch BC und das Yukon-Territory bis nach Alaska gefahren. Wir waren jeweils von Mitte April bis etwa Mitte/Ende Oktober unterwegs, wobei wir die meiste Zeit (Ende Mai-Ende August) in Alasjka waren.
Ich habe schon öfter gehört/gelesen, dass die Amerikaner nicht sehr hundefreundlich seien sollen. Ich weiss nicht, wer sowas erzählt. Ich habe NIRGENDWO Ablehnung erlebt, wenn ich mit meinem Hund ankam, ganz im Gegenteil. Es ist zwar in der Regel nicht erlaubt Hunde z.B. in Museen, öffentlichen Gebäuden oder in Restaurants mit zu nehmen. Damit kann ich aber gut leben, besonders wenn wir mit Wohnmobil unterwegs sind. Auf den Campingplätzen sind immer viele Amerikaner/Kanadier und viele haben ihren Hund dabei. Kontakte knüpfen ist somit gar nicht schwer. Das einzige , was mich ein wenig stört ist, dasman leider keine Hunde in den Nationalparks der USA mit auf die Wanderwege nehmen darf. Aber in den National-Forest ist es eigentlich überall erlaubt, genauso wie in den Nationalparks Kanadas. Also, Hundefeindlichkeit kenne ich eigentlich nur aus Deutschland wie die aktuelle Diskussion um die Kampfhunde zeigt.

Zur Frage der Flugvorbereitung. Ich hatte die Flugbox schon mehrere Monate vorher zuhause. Zunächst habe ich nur das Unterteil neben mein Bett gestelltund Baltos Schlafdecke reingelegt. Er hart vom ersten Tag an darin geschlafen. Dann habe ich Wochen später den Deckel darauf gemacht. Er hat es wohl als eine Art Höhle angesehen und war begeistert.
Dann irgendwann mal die Tür davor, kurz zugemacht, Futter/Leckerchen reingelegt. Im Laufe der Zeit hat er sich daran gewöhnt. Zeit ist dabei alles, niemals kurz (d.h. 3-4Wochen)vor dem Flug damit anfangen.
Trotzdem war ich vor dem ersten Flug aufgeregt, mehr als mein Hund. Dem habe ich am Abend vorher zuletzt gefüttert, Wasser hat er bis zum Abflug bekommen.
Er hat keine Beruhigungstablette bekommen, aber es gibt welche für Hunde beim TA. Musst Du mal mit Deinem TA besprechen. Nach immerhin 10-11 Stunden Flug und Verladen ist Balto ganz normal aus seiner Box gestiegen und uns begrüsst.
Nochmal, ich kann nur sagen wie sich mein Hund verhalten hat. Er ist ein sehr ruhiges Exemplar. Bei anderen Hunden kann es anders aussehen.
Ich hoffe Dir Deine Fragen ein bisschen beantwortet zu haben, ansonsten melde Dich ruhig.

Thmas+Balto(döst gerade vor sich hin)