Norwegen + Hund.passt das?
04. November 2001 12:22

Hi Leute,
wir (mein Mann und ich) und unser Hund Teddy haben nun schon etliches an Urlaubserfahrung in Südeuropa auf dem Buckel...wir denken, der Norden blieb lange genug verschont und so würden wir gerne Norwegen unsicher machen. Diesbezüglich haben wir bis jetzt aber nur negative Erfahrungsberichte bzgl. Urlaub mit Hund mitgeteilt bekommen. Wir werden mit dem Wohnmobil reisen und da stellt sich schon die erste Frage: freies Übernachten ist ja im Norden nicht erlaubt (wird im Süden auch bald so sein, wenn sich die lieben Campergenossen weiterhin aufführen als ob ihnen die Welt gehört) und ich weiss nicht, inwieweit wir auf Campingplätzen mit unserem Flat-Coated-Retriever gern gesehen sind.
Also, vielleicht kann uns jemand weiter helfen
liebe Grüße
Moni

04. November 2001 14:23

Hallo,

auf den Campingplätzen im Fjordland und im Süden von Norwegen war es mit meinen Hunden nie ein Problem.
Das einzige, wo man in Norwegen wirklich drauf achten muß, sind die vielen frei herumlaufenden Schafe.
Ansonsten hab ich bisher dort nur positive Erfahrungen gemacht und kann Norwegen nur empfehlen!
Gruß
Andreas

07. November 2001 13:37

Hallo,
meine Freundin ist Norwegen-Kennerin. Sie sind dieses Jahr auch mit ihrem Hund dorthin gereist...
Zu bedenken gibt es: Hunde müsse angeleint sein;
auf der Fähre muss der Hund im Auto bleiben (man darf ab und an ins Autodeck um den Hund auf dem Autodeck "Gassi zu führen"winking smiley, d. h. man sollte sich kurze Fährverbindungen heraussuchen;
Hunde brauchen einen ziemlich umfassenden Gesundheitscheck (frühzeitig den TA aufsuchen!).
Von Hundefeindlichkeit hat mir meine Freundin auch noch nie erzählt! Norwegen kann man ja auch nicht gerade dicht besiedelt nennen, so dass man den wenigen (falls vorhandenen) "Feinden" aus dem Weg gehen kann.
lg,
Anke mit Lucky


20. November 2001 20:18

Hallo, Moni!
Mein Freund und ich sind seit fast 15 Jahren mit dem Wohnmobil in ganz Europa unterwegs. Seit 6 Jahren ist auch unser kastrierter Rüde Dickie (irgendwas zwischen Dackel und Münsterländer) dabei. Obwohl er ein nicht gerade zurückhaltender und ruhiger Vertreter ist, hatten wir eigentlich noch nie irgendwo Probleme, weder auf dem Campingplatz, noch bei unseren noch viel häufigeren Wildnis-Camps. 1992 waren wir ohne Hund in DK/S/N. Im Juni/Juli 2001 war dann Dickie mit dabei. Um die eigentlich nicht sonderlich komplizierten Einreisebedingungen zu erfüllen, muß man nur rechtzeitig (ca. 1/2 Jahr im Voraus) mit der Planung beginnen. Eine normalerweise selbstverständliche, jährliche Rundumimpfung ist auf jeden Fall Pflicht, Infomaterial bekommt man übers Internet oder die jeweiligen Fremdenverkehrsämter (Adressen hab´ich, wenn gewünscht.).
Es folgen Überweisung von 400 schwedischen Kronen-wenn man über Schweden fährt, was besser für den Hund ist, weil, wenn man z.B. die beiden Brücken nutzt, keine Fährüberfahrt nötig ist-die Norweger selber haben ähnliche Einfuhrbestimmungen, aber keine Einfuhrgebühr!, schwedische Einfuhrpapiere gelten aber auch für Norwegen!-Weitere Erläuterungen bei Bedarf!)Antragstellung beim schwedischen Landwirtschaftsministerium, Warten auf die Einfuhrgenehmigung und die Tierarztpapiere, Tierarztbesuch mit Blutuntersuchung in einem anerkannten Labor, Gesundheitscheck und Entwurmung beim lokalen Tierarzt kurz vor der Reise und die Mitnahme und Verabreichung einer weiteren Wurmkur in S/N. Klingt alles mächtig kompliziert, ist es aber gar nicht, weil man ja ewig lange Zeit für das Ganze hat. Ein wenig teuer ist es natürlich schon. Wir sind in diesem Sommer mit unserem 2,4 l Diesel California in 3 1/2 Tagen vom Ruhrgebiet über Schweden und Finnland bis zum Nordkapp bei super Wetter gedüst, eigentlich nicht unsere Art, weil wir uns sonst gerne Zeit zum Wandern lassen, haben´s dann aber langsam angehen lassen und in den 3 Wochen die Nordküste, Finnmark bis zur russischen Grenze, Vesteralen und Lofoten besucht und bewandert. Wir waren in diesen 3 Wochen nicht ein einziges Mal auf einem Campingplatz (Haben uns trotzdem gut benommen, das hervorragende Entsorgungssystem für Camper (Chemieklos) und die vorbildlichen Rastplätze Skandinaviens samt Toiletten sowie die meist schier unendliche Abgeschiedenheit und Weite benutzt). Ich bin selber im Umweltbereich tätig und habe selten ein so sauberes Land gesehen, wie Norwegen. Wer da noch hinter den nächsten Busch sch...t, der sollte lieber zu Hause bleiben, auch ohne Chemieklo gibt´s genügend Parkplätze, in der Regel alle mit auch benutzbarer Toilette, ansonsten benutzt den Klappspaten und die unzähligen über- und über- und übernächsten Büsche. Wir haben uns immer etwas zurückgehalten, was die Ansammlung von deutschen, oder besser, europäischen Rentner-Wohnmobil-Ansammlungen an besonders exponierten Plätzen betrifft und sind nie und nirgendwo auf Ablehnung gestoßen, meist war schlicht und ergreifend auch einfach niemand da, der sich hätte beschweren können. (das zum Thema Verbot des freien Campings!- Vergeßt es!!!), unser Hund ist überall freundlich aufgenommen worden, auch Norwegische Touristen haben Pets. Nach meiner Info haben auch Hunde auf den meisten norwegischen Campingplätzen Zutritt! Restaurants haben wir nicht getestet, ich wüßte auch nicht, wo die in der endlosen Finnmark sein sollten, aber selber angeln (Frischfleisch und frisches Gemüse ist schweineteuer-sorry- möglichst viel mitnehmen, auch wenn Euch mal nach einem netten Weinchen, Bierchen oder anderen Absackerchen ist!-Achtung: Einfuhr über die Route Dänemark-Schweden-Norwegen einfacher, weil eigentlich kaum Kontrollen zwischen Schweden und Norwegen, nach Dänemark und Schweden kann man offiziell schon ´ne Menge mehr an Lebensmitteln als nach Norwegen mitnehmen, aber zwischen Finnland und Norwegen relativ strenge Kontrolle, wir haben beim Kofferraumfilzen wegen unseres Weines ganz schön geschwitzt, sind aber auf einen großzügigen, netten Zöllner gestoßen.)oder aber Konservenzauber ist angesagt.Hundefutter besser auch gleich in ausreichender Menge von zu Hause mitbringen! Auf jeden Fall den Hund vorher mit Frontline gegen Zecken behandeln und Herrn und Hund immer! mit Autan gegen Mücken. Dichte! Moskitonetze für´s Auto nicht vergessen! Auch ´ne Dose Fliegenspray, ausnahmsweise, ist nicht gerade schierer Luxus! Beim Hund hatte ich beim Autan schon Bedenken wegen der Giftigkeit beim Ablecken, aber nachdem er nach einer nur 10 minütigen Mücken- (nicht die üblichen Moskitos, sondern eher kleinen Fliegen ähnlichen Plagegeistern)Attacke aussah, als hätte er hunderte von Blutblasen unter dem Bauch, mußte er allmorgendlich daran glauben und wurde zumindest unter dem Bauch mit Autan eingerieben. Er hat´s zwar gehaßt, sich gewälzt, hat´s aber nie abgeschleckt. Hunde müssen im Sommer in Norwegen stets an der Leine geführt werden (Es gibt ja auch 8m Flexi-Leinen!, Hunde mit Jagdpassion sowieso, aber das Land ist sehr groß.....Aufgepaßt aber, wenn Schafe, Rinder oder aber auch die sehr häufigen und nicht sehr scheuen Rentiere auftauchen, wir sahen auch Füchse und Elche und im Övre Pasvik soll´s auch Bären geben, Rücksicht bitte auch bei den Brutvögeln an den vielen "Fugelen-Felsen". Fremde Hunde, wie in Südeuropa häufig, haben wir überhaupt nicht gesehen, auch bei unseren langen Wanderungen nicht, dafür aber ´ne Menge Kontinentaleuropäer mit Einreisepapieren, die fünfmal so dick sind, wie die von Herrchen und Frauchen, aber allein am Nordkapp gab´s mindestens fünf andere deutsche Hunde samt WOMOS, vom Yorckie bis zum Dobermann. Auf den kleineren Fähren zwischen den Inseln, wo man das Fahrzeug auf das Deck fährt, kann man ja zusammen mit dem Hund im Fahrzeug an Deck bleiben. Bei den länger dauernden Fährüberfahrten (ca. 2h z.B. zu den Lofoten) muß der Hund angeblich im Auto bleiben, bei unserer Nachfrage sagte man uns, er dürfe ´raus, nur nicht in den Innenraum (Restaurant ec.), sondern nur auf´s Außendeck, wir haben dort die Überfahrten genossen, aber haben auch gesehen, daß Leute mit Hunden auch mit Leonberger-Maß bei miesem Wetter selbstverständlich im Innenbereich des Schiffes Schutz fanden, am besten gleich warme Kleidung und Gore-Tex-Jacke mitnehmen, für alle Fälle. Für Leute, die Norwegen noch nicht kennen, kann ich eigentlich zunächst den Süden bis etwa Trondheim empfehlen, dort waren wir 1992 ohne Hund, aber rein von der Morphologie und Geographie her ist es dort meiner Meinung nach am vielfältigsten und interessantesten. Also wir haben den Urlaub mit Hund und Wohnmobil in Norwegen genossen und werden das mit Sicherheit wiederholen, beim zweiten Mal ist die Einreiseprozedur, wenn man die Impftermine einhält, auch nur noch halb so schwer. Im nächsten Jahr geht´s aber erst einmal zum Südkap, zum Wandern in die Sierra Nevada in Spanien und nach Tarifa, natürlich wieder, wie immer, mit Hund! Mein Tipp: Reiseführer aus dem WOMO-Verlag (Schweden, Norwegen Süd, Norwegen Nord), WOMO.de, meist sehr gute Infos, manchmal auch gut, um WOMO-Ansammlungen der unangenehmeren Art zu umgehen (leider haben zu viele und oft auch nicht die Richtigen diese eigentlich sehr guten Reiseführer).
Naja, jedenfalls viel Spaß in Norwegen, auf jeden Fall, auch oder gerade mit Hund, weil viel Natur und nicht so warm, Mechthild mit Dickie.