: Hallo Carina,
ich arbeite als Tierpflegerin in einem Tierheim....
Das Problem dabei ist, daß viele Leute sich total falsche Vorstellungen von dem machen, was man im Endeffekt dort tut: Anfangen tut der Arbeitstag erst mal mit PUTZEN, geht weiter mit PUTZEN und gegen Mittags ist man dann endlich mal fertig mit PUTZEN und man kann sich den Tieren widmen.....
Nach ein paar Jahren in dem Job ist es dann so weit, daß man alles hinschmeißen möchte, weil man es psychisch und manchmal auch physisch nicht mehr aushält........
Irgendwann kommt der Punkt, da nervt Dich das Gekläffe, das Dich morgens schon begrüßt und einzelne Hunde bringen Dich um den Verstand - das ist der Punkt, zu dem man mal in die Abteilung KATZEN Wechseln sollte, wo das Leid der tausenden von Frühjahrs- und Herbstkatzen Dich noch viel mehr ankotzt.......
Da geht man durch und schafft es entweder oder man hängt den Job an den Nagel und sucht sich was anderes.....
Wenn man es schafft, dabei zu bleiben hat man auch viele positive Erlebnisse - aber was immer bleibt ist, daß man kein Ziel erreichen kann, wie in anderen Jobs: Das Tierheim wird nie leer sein, es wird immer wieder Quälerei geben, es wird immer wieder unüberlegte Anschaffungen geben udn es wird immer wieder halb-tot Tiere geben und es gibt immer wieder Punkte, wo Du nicht mehr weiterweißt oder kannst...
Das Problem in Bayern ist, daß es nur ganz wenige Stellen gibt, die Tierpfleger ausbilden und viele in Labors beheimatet sind (Versuchstierpfleger). Im Tierheim München wird (soviel ich weiß) ausgebildet und Praktika kann man dort auch ablegen..... Versuchs dort einfach mal.... In Hof gibt es diese Möglichkeit nicht (ich kenne den Tierheimleiter sehr gut, weil ich ursprünglich aus Oberfranken komme und auch dort meine ersten Schritte im Tierschutz gemacht habe).
Von Freiburg weiß ich es nicht....
Liebe Grüße und viel Glück,
Me & der Thai-Bär