Was sonst nirgends passt

Hi,
Wiebke hat das ganze sehr schön erklärt. Da DEIN unsicheres Aussehen u.a. das Anspringen hervorruft gibt es für Dich zwei Möglichkeiten: a) Densibilisierung deinerseits - am einfachsten in der nächsten Welpengruppe. Kleine Kindchenschemata sind i.a. nicht allzu furchteinflößend . oder aber die allgemeinen Regeln zum Umgang mit Hunden: Mißachte diese Hunde. Ignoriere sie. Dann wirst Du garantiert viel seltener angesprungen. Starr sie nicht an. Geh einfach ruhig weiter, schau den Hund NICHT an. Läuft er Dir nach, dito. Wenn Du das nicht schaffst: Stehenbleiben, Arme runter, Besitzer bitten (!!), den Hund anzuleinen/abzurufen ("Ich hab Angst, könnten Sie bitte" - auch Hundebesitzer reagieren eher auf das Zauberwort als auf Keifen).
Natürlich läge es eigentlich am HF, den Hund rechtzeitig von Dir fern zu halten, aber schwarze Schafe gibt es halt überall.

Grüße
josh

Hi,

: Pfefferspray ist sicher eine Abwehr-Möglichkeit - wenn auch allerdings eine ungesetzliche.

nö. Ist nicht ungesetzlich. Allenfalls die unberechtigte Anwendung gegen Menschen kann ein Verfahren nach sich ziehen. Habe mich extra erkundigt, wegen der Misttöle wegen der ich mir mein Spray angeschafft habe. Seit ich den Besitzer auf die Wirkungsweise und den wohl nicht zu vermeidenenden TA-Besuch aufgeklärt habe, passt er erstaunlich gut auf seinen Hund auf. Schade, daß es erst soweit kommen mußte :-(
Schade auch, das Menschen mit Hundeangst sich gegen "ach-so-liebe" aber - sorry - schlecht erzogene Vierbeiner behaupten müssen. Bei aller Liebe zum HUnd und dessen Freiheitsbedürfnis ... aber irgendwo hört's auf.
Natürlich ist der/die ängstliche Schuld ... und soll gefälligst an dieser Angst arbeiten. SElbverständlich kann man solch eine Angst (Phobie) auch ausschalten wie eine Tischlampe. Und wenn nicht, naja, dann muß der Ängstliche halt die Zähne zusammenbeissen oder des nachts spazierengehen. Wer Höhenangst hat, bleibt weg non hohen Gebäuden. Wer Wasserscheu ist, geht nicht ins Wasser. Wer Sonne nicht verträgt meidet diese oder verhüllt sich. Wer Angst vor HUnden hat? Tja, der läßt sich wohl besser zum Mond schießen.
Nee, so nicht.

nachdenkliche Grüße
Kathi

Hi,

: Mißachte diese Hunde. Ignoriere sie.

versuche mal etwas zu ignorieren was Dir Angst macht und Dir den Schweiß aus den Poren treibt.

: aber schwarze Schafe gibt es halt überall.

mehr schwarze als weiße :-( ZUmindest was das "meiner-tut-nix"-Phänomen betrifft. Denn dieser Spruch entbindet den Besitzer offensichtlich von allem. Auch von einer rücksichtsvollen Reaktion auf "Rufen Sie ihren Hund zurück - ich habe Angst".
Das habe ich schon sooooo oft erlebt, daß es mich selbst, als Halterin von 3 Großen HUnden, echt zur WEißglut bringt.

lg
Kathi

Hi Kathi,
ich kenne ehrlich gesagt relativ wenig "Dertutnix"-Leute. Und ich persönlich finde es ebenso daneben wie Du, wenn fremde Hunde an mir beim Laufen hochhüpfen - das kommt aber komischerweise so gut wie nie vor. Wenn, dann fordere ich den Hund lebhaft zum Fangen und Spielen auf - meistens ist der "Dertutnix"-Besitzer dann so perplex über den "Hundediebstahl", daß er in Zukunft zumindest wenn ich am Horizont erscheine, seinen Hund kontrolliert (= anleint, denn Gehorsamsübungen haben solche Leute komischerweise nicht nötig). Dieser Tip ist aber für Leute, die wirklich Angst haben und (damit fast immer einhergehend) keine Erfahrung mit Hunden haben und so Aggression nicht von Spielaufforderung unterscheiden können, wohl sinnlos. Deshalb hatte ich mal die allgemeinen Regeln für "Hundekontakt für Unsichere" aufgeschrieben. Ich denke, Pfefferspray wäre katastrophal - erstens wird der betreffende Hund mit etwas Pech in Zukunft erst recht nach vorne gehen und zweitens ist es ein Fall für den Tierschutz. Greift ein Hund ernsthaft an (mich oder meine Hunde), gibt es andere Möglichkeiten (Pfefferspray wäre eine ziemlich blöde Idee - bekanntlich geht ein Hund im Trieb erst recht nach vorn, wenn er Schmerzen verspürt, er rechnet sie nämlich auf seinen Gegner (Du oder Dein angegriffener Hund) zurück und alles eskaliert noch mehr). Man kann einen Hund recht schnell schachmatt setzen - das sollte man aber einem ängstlichen Nichthundemenschen nicht zeigen, viel zu gefährlich (für alle). Stattdessen kann man - meiner Erfahrung nach - mit einer freundlichen Bitte viele gedankenlose "Dertutnix"-Leute zur Vernunft bringen. Mit einem Keifen erreicht man ganz sicher das genaue Gegenteil, mag man noch so sehr im Recht sein.

Grüße
josh

Hallo Sansiba,
gegen Leute, die ihre Hunde auf jeden zuspringen lassen, kann man wohl leider nicht viel machen. Außer "bitte würden Sie Ihren Hund zurückrufen". Und bis dahin ist's ja meistens schon zu spät und der Hund ist bei Dir.
Was Du für Dich tun kannst, ist Dich über Hundeverhalten zu informieren und Dich ein bißchen mit den Tieren vertraut zu machen. Wovon man etwas Ahnung hat, hat man auch nicht mehr soo viel Angst. Am besten fragst Du mal in einer Hundeschule nach, es gibt welche, die bieten sowas an. Und ansonsten, wenn ein Hund auf Dich zu kommt, ignoriere ihn so gut es geht und dreh Dich einfach weg. Die meisten Hunde werden darauf reagieren und Dich in Ruhe lassen.

Viele Grüße
Angi

HI,

: ich kenne ehrlich gesagt relativ wenig "Dertutnix"-Leute.

ich dafür umso mehr. Hängt wahrscheinlich auch mit der Umgebung und der HUndedichte zusammen.

: Wenn, dann fordere ich den Hund lebhaft zum Fangen und Spielen auf - meistens ist der "Dertutnix"-Besitzer dann so perplex über den "Hundediebstahl",

tja, bis dahin hat mein nicht gerade andere Hunde liebender Rüde sein Gegenüber schon verspeist. Nein, im ERnst, ich finde es rücksichtslos und dreist, weil es auch Menschen UND HUndehalter gibt, die sich aus gutem Grund andere HUnde lieber vom Halse halten. Ich gehe natürlich nicht dort, wo sich die Massen tummeln (dahin gehe ich, wenn ich HUndekontakte wünsche).

: Dieser Tip ist aber für Leute, die wirklich Angst haben und (damit fast immer einhergehend) keine Erfahrung mit Hunden haben und so Aggression nicht von Spielaufforderung unterscheiden können, wohl sinnlos.

absolut.

: Ich denke, Pfefferspray wäre katastrophal - erstens wird der betreffende Hund mit etwas Pech in Zukunft erst recht nach vorne gehen und zweitens ist es ein Fall für den Tierschutz.

Pfefferspray wäre auch für mich der ALLERLETZTE Ausweg.

: Greift ein Hund ernsthaft an (mich oder meine Hunde), gibt es andere Möglichkeiten (Pfefferspray wäre eine ziemlich blöde Idee

bei Pfeffersprayeinsatz ist der HUnd erstlich mit sich selbst beschäftigt.

: Stattdessen kann man - meiner Erfahrung nach - mit einer freundlichen Bitte viele gedankenlose "Dertutnix"-Leute zur Vernunft bringen.

wenn ich Sansibar richtig verstanden habe, kam eben auf diese Bitte hin das "seeligmachende" "der-will-nur-spielen". Und genauso habe ich es auch allzu häufig erlebt. Der "dumme" Spruch ist zu 99% eine "Entschuldigung" für den mangenden Gehorsam des HUndes. Ein "komm her" wäre angebrachter und würde zumindest guten Willen zeigen. In der Regel wird aber das "meiner-tut-nix" angewandt, weil ein "komm her" im Nichts verpuffen würde - der HUnd sich also einen Dreck drum kümmert. So zumnindest meine ERfahrungen

: Mit einem Keifen erreicht man ganz sicher das genaue Gegenteil, mag man noch so sehr im Recht sein.

da hast Du absolut recht. Aber gerade bei sehr änglichen Menschen fehlt es in Streßsituationen auch an der Stimmenkontrolle. Ein "hysterisches" "Rufen Sie den HUnd weg" ist sicher kein Keifen - wird aber wohl vom HUndebesitzer, der ja keine Angst hat und diese nicht nachvollziehen mag, weil sein HUnd doch sooooo lieb ist, anders verstanden.
Da der HUnd "Auslöser" der Situation ist, würde ich als HUndebesitzer rücksichtsvoll reagieren und zusehen, daß ich meinen HUnd dort wegbekomme. Und wenn mein GEgenüber noch so "keift", ringe ich mir eine Entschuldigung ab.

lg
Kathi