Kampfhunde im ZDF: Themeninhalt
07. Oktober 1998 14:51

Hallo alle Interessierten,

ich habe jetzt den Themeninhalt der Sendung "mit mir nicht" bekommen. Nachfolgend schreibe ich diesen jetzt nieder:

Der eineinhalbjährige Ali wird von einem angeleinten Staffordshire-Terrier in Berlin Neukölln gebissen. Das Kind kommt mit schweren Bißwunden ins Krankenhaus, der Hund wird wenig später eingeschläftert. Vorfälle mit Kampfhunden gehören in Berlin zum Alltag. Jetzt plant der Berliner Senat für Gesundheit und Soziales eine Hundeverordnung. Der Entwurf regelt Vorfälle mit sog. gefährlichen Hunden, d.h. Hunde, die bereits auffällig geworden sind. Kritiker bemängeln, die geplante Verordnung sei zu schwach. Auch werde die Dunkelziffer nicht berücksichtigt.

Kampfhunde bzw. sogenannte gefährliche Hunde sind in Deutschland in den letzten jahren zu einem Problem geworden. Die spektakulären Vorfälle mit Kampfhunden häufen sich. Unverantwortliche "Züchter", Ausbilder und Halter machen diese Hunde zu Kampfmaschinen. Wenn die Hunde dann einmal zubeißen, ist die Wirkung verheerend. Viele Menschen haben Angst vor den Tieren, weil sie nicht abschätzen können, wann Gefahr droht.

Es gibt in Deutschland keine einheitliche Regelung für gefährliche Hunde. Länder und Gemeinden handhaben Vorfälle unterschiedlich. Wer sich z.B. in Bayern einen Kampfhund zulegen möchte, der braucht die Genehmigung der Gemeinde.

Wer wissen möchte, welche Regeln in seiner Gemeinde gelten sollte sich an die zuständigen Veterinärsämter wenden. Wer Fragen zu Hunden in Berlin hat, der kann sich an die Elterninitiative Berlin Charlottenburg, Kontakt Nadia Rouhani, wenden. Tel. 030/32703720.

So, das war. Meine Finger glühen und ich möchte mich jetzt schon für diverse Tippfehler entschuldigen. Ich habe mich etwas beeilt damit Ihr noch den Inhalt vor dem nach Hause gehen lesen könnt.

Viel Spaß heute abend jedem der mit chattet.

Alles Gute und tschüß
Tina





07. Oktober 1998 18:29

Hallo Ihr alle,

:ich habe jetzt den Themeninhalt der Sendung "mit mir nicht" bekommen.
:Nachfolgend schreibe ich diesen jetzt nieder.

grinning smileyer eineinhalbjährige Ali wird von einem angeleinten Staffordshire-
:Terrier in Berlin Neukölln gebissen. Das Kind kommt mit schweren Biß-
:wunden ins Krankenhaus, der Hund wird wenig später eingeschläftert.

Na prima, bei dem Thema darf ich mich dann morgen wieder auf die üblichen
Statements wie "Zuhälter", oder "Kampfhund Kindermörder" freuen, wenn ich
mit meinem Bullterrier spazieren gehe.

:Vorfälle mit Kampfhunden gehören in Berlin zum Alltag.

Erstaunlich eigentlich, ich habe 20 Jahre in Berlin Kreuzberg gelebt.
In dieser Zeit haben sicher nicht mehr als 3 ernste Bissvorfälle mit
sogenannten "Kampfhunden" stattgefunden, trotz der Tatsache, daß in diesem
Stadtteil eine Menge hormongesteuerte Leute mit Amstaffs oder Staffs
herumgelaufen sind.

:Jetzt plant der Berliner Senat für Gesundheit und Soziales eine Hunde-
:verordnung. Der Entwurf regelt Vorfälle mit sog. gefährlichen Hunden,
:d.h. Hunde, die bereits auffällig geworden sind.

Als Halter eines Bullterriers bin ich der letzte, der einer präventiven,
rationalen Regelung des Problems agressiver Hunde aller Rassen!! wie z. B.
einem "Hundeführerschein" wiedersprechen würde.

:Kritiker bemängeln, die geplante Verordnung sei zu schwach. Auch werde
:die Dunkelziffer nicht berücksichtigt.

Diese "Kritiker" verlangen dann meistens ein Zucht- und Haltungsverbot
bestimmter Rassen, oder bestenfalls noch einen Leinen- und Maulkorbzwang.
Eine Kampfhundesteuer geht auch völlig am Ziel vorbei, da die anvisierte
Clientel keinerlei Steuer zahlt, erst recht keine Hundesteuer. Bestraft
werden also nur verantwortungsvolle Halter

:Kampfhunde bzw. sogenannte gefährliche Hunde sind in Deutschland in den
:letzten jahren zu einem Problem geworden. Die spektakulären Vorfälle
:mit Kampfhunden häufen sich.

Mag sein, daß sich die "spektakulären Vorfälle" in den Köpfen der Sensations-
journalisten häufen, in den nackten Zahlen der amtstierärtzlichen Statistik
findet dieser Trend keinen Niederschlag.

:Viel Spaß heute abend jedem der mit chattet.

Den Versuch, eine sachliche Diskussion über dieses Thema zu führen, habe
ich aufgegeben. Nach meiner Erfahrung wäre es leichter die mittelalterliche
Inquisition davon zu überzeugen, daß die Erde keine Scheibe ist, als Mit-
menschen im Stadium der akuten Kampfhundehysterie rational an diese Thema
heranzuführen.

Sorry für die Polemik, aber es musste mal raus ;-).

Ciao Burkhard

08. Oktober 1998 14:50

:Hallo Burkhard,
:

:ich selber habe zwar keinen sogenannten "Kampfund" sondern vier
"mexikanische Hochgebirgskampfhunde", aber ich persönlich mag Bullterrier sehr gerne.

Hatte bisher nie irgendwelche Probleme, wenn ich dieser Rasse begegnet
bin. Nach meiner Meinung, gehören hier die sogenannten "Halter" bestraft,
die aus diesen liebenswerten Hunden "Bestien" machen.

Vor vor Jahren machten wir Urlaub auf einem Bauernhof mit unserer Rasselbande,
gleichzeitig war ein Bullterrier anwesend. Wir hatten keinerlei Probleme.

Ein nettes Erlebnis war auch: wir sind in einem Einkaufzentrum - ohne Rasselbande -
kommt uns ein Mann mit Bullterrier entgegen. Mein Mann schaut den Hund an, sagt:
du bist eine aber hübsche - Bullterrier kommt, schmust sich an meinen Mann.
Rundherum Erstaunen: wie traut der sich nur so einen Hund zu streicheln.

So, auch das mußte jetzt mal raus!

Eva K.


:


:


:
:
::

08. Oktober 1998 17:11

Ganz einfach:

Es gibt keine gefährlichen Hunde, nur gefährliche Züchter und Halter!

Alle weiteren Worte zum Thema ""Kampfhund"" sind zuviel!!!

08. Oktober 1998 17:14


Guten Abend, Joachim -

:Es gibt keine gefährlichen Hunde, nur gefährliche Züchter und Halter!

Tja, und die Preisfrage lautet: Was kann man derzeit gegen letztere unternehmen?
Ratlose Grüße
suki

08. Oktober 1998 17:47

Hallo Suki,

:Tja, und die Preisfrage lautet: Was kann man derzeit gegen letztere unternehmen?
:Ratlose Grüße

1.) Züchtung und Handel von großen/kräftigen Hunden (egal welcher Rasse)
nur noch durch von den jeweiligen Verbänden (in DE z. B. der VDH)
kontrollierten Züchter. Privatpersonen sollte die Möglichkeit gegeben
werden, sich bei Abgabe von Hunden ein Zertifikat eines Verbandes aus-
stellen zu lassen.

2.) Eine Haftpflichtregelung ähnlich wie bei Kfz, dann aber ohne ansehen
der Hunderasse.

3.) Hundehaltungsbeschränkung (aller großen Rassen) für Personen die ex-
plizit durch Gewalttätigkeit oder illegales Wetten (Hundekämpfe) auf-
gefallen sind.

5.) Verschärfung des Tierschutzgesetzes um den Tatbestand (als Straftat,
nicht als Ordnungswiedrigkeit) der Qualzucht/haltung = scharfmachen,
vernachlässigen etc. und drastische Erhöhung der Strafen für solche
Delikte und für gewerbsmäßige, illegale Hundekämpfe.

6.) *** Mit einschränkungen *** ein "Hundeführerschein", meinetwegen ver-
geben von einem "runden Tisch" aus Amtstierärzten, Tierschutzvereinen
und Züchterverbänden. Vergabe und Kontrolle eines solchen "Führer-
scheins" wäre alledings mit sehr viel Bürokratie verbunden (vieleicht
aber auch die erste sinnvolle Verwendungsform für die Hundesteuer).

Diese Punkte sind mir spontan eingefallen, sicher nicht der Weisheit
letzter Schluß, aber sicherlich besser als die immer wieder aufkommende
Hysterie.

Ciao Burkhard