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Frisch kastrierter Rüde riecht zu gut ..

geschrieben von Christina(YCH) 
Frisch kastrierter Rüde riecht zu gut ..
21. März 2000 19:58

An alle, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben oder über dieses Phänomen genauer Bescheid wissen:

Seit seiner Kastration vor ca. 3-4 Wochen hat mein 8 Monate alter Rüde begonnen, für andere Rüden sehr gut zu riechen. Seit ca. 3 Tagen ist der Höhepunkt erreicht und die meisten halten ihn offensichtlich für eine läufige Hündin. Ich muss Orte mit vielen freilaufenden Rüden meiden, da uns ganze "Schulklassen" bis nach Hause verfolgen würden.

Nun haben mir Tierärzte geraten abzuwarten, da sich dieser Zustand wieder normalisieren werde. Ganz sicher, wann das so sein wird und ob überhaupt, schienen die mir aber auch nicht zu sein.

Ich muss sagen, dass dieser Zustand ziemlich mühsam ist, mehr noch als bei einer läufigen Hündin (denn das ist ja erstens "normal", zweitens weiss man, dass die lästige Phase auf drei Wochen beschränkt ist, und ausserdem wird eine Hündin selten von Rüden gemaßregelt, wenn sie sich wehrt - mein Hund wurde jetzt aber schon zweimal von interessierten Rüden sehr unschön angegangen, als er sie wegknurren und -schnappen wollte).

Hat irgendjemand im Forum sowas schon mal erlebt - so extrem meine ich - und besteht noch Hoffnung auf Besserung???

Verzweifelte Grüsse
Christina und Joscha (dem die Kastration sonst sehr gut getan hat)


21. März 2000 20:16

Hallo Christina!
Ich will Dich ja nicht beunruhigen, aber mein Rüde bespringt auch dauernd kastrierte Rüden. Ich weiß nicht, ob das den kastrierten Rüden öfter passiert, aber mir ist es jetzt schon mehrmals passiert.
Ich hoffe für Dich, daß sich Besitzer von kastrierten Rüden melden und dir Hoffnung machen.
Mein Hund muß aber kein Maßstab sein, denn er ist noch nicht gesclechtsreif und hat auch noch kein interesse an Hündinnen.
Also viel Glück!!!!!!!!!Ich wollt dIr nur mal meine Erfahrung berichten!
Jule & Lenni

21. März 2000 20:23

Hallo Christina,

Wer um alles in der Welt hat Dir denn geraten, einen Rüden so jung kastrieren zu lassen, welcher TA hat das so kritiklos durchgeführt? Das ist wirklich tierschutzrelevant.
Hast Du Dir nicht vorher mal ein paar Gedanken zu den möglichen Folgen gemacht?

Nun zur Sache: Leider muß ich Dich enttäuschen, die Sache wird sich nie geben, sondern es werden immerzu Rüden rumhängen, aufreiten und Euch keine Ruhe mehr lassen. Für Deinen Rüden kann das in üblen Terror ausarten und unter UMständen kann es erforderlich sein, ihm wieder männlicher Hormone zuzufügen. So sieht es aus, sorry.
Kastraten bilden Pheromone, die sie duften lassen, wei läufige Hündinnen, je jünger kastriert , um so stärker, individuell allerings verschieden.

:
: Hat irgendjemand im Forum sowas schon mal erlebt - so extrem meine ich - und besteht noch Hoffnung auf Besserung???

Wie gesagt, eher nicht. Ich habe einen fast 5jährigen, ebenso früh kastrierten Rüden aus dem Tierheim. Er hat zum Glück gute Nerven und flippt bei diesen tausenden Belästigungen (noch)nicht aus und es traut sich auch keiner ihm zu widersprechen, aber für alle Beteiligten ist das Streß ohne Ende. Im Kopf bleiben es Rüden.
Triffst Du regelmäßig dieselben Rüden, tritt häufig eine gewisse Gewöhnung an den Geruch Deines Rüden ein, solche Begegnungen mußt Du trainieren und die Besitzer der anderen Rüden bitten, dass sie ihren Rüden nicht gestatten aufzureiten.

: Christina und Joscha (dem die Kastration sonst sehr gut getan hat),

Da würde mich nun interessieren inwiefern?

Viele Grüße

Carola

21. März 2000 23:05

Hallo Christina

Ich will dir ja nicht alle Hoffnungen nehmen, aber sogar meine Hündinn kann kastr. Rüden nicht abhaben, da sie neutral riechen.

Aber ich frage mich wirklich, warum um himmelswillen, ist der Irrglaube/Wahnwitz in den menschlichen Köpfen sooo verankert, Rüden ohne med. Indikation kastrieren zu lassen??? nur um ihn "leichführiger" usw. machen zu wollen. Warum wählt man dann eigentlich Rüden??

Sorry, kann ich nicht nachvollziehen! Ich möchte mich gleichzeitig Carola anschliessen, inwiefern hat ihm die Kastration gutgetan?

Und nein, der Zustand wird sich kaum ändern, sämtliche Rüden, die ich kenne, sind enorm hinter Kastraten her.

Viele Grüsse

Anett




22. März 2000 06:59


:
: Und nein, der Zustand wird sich kaum ändern, sämtliche Rüden, die ich kenne, sind enorm hinter Kastraten her.

Hallo Anett!
Was kennst denn Du für Rüden????????
Meiner Erfahrung nach sind die meisten Kastraren für andere Rüden höchstens kurzzeitig interessant (im Sinne von: Wer bist Du denn, ach, ein Kastra...) Die Rüden, die hinter meinem Kastraten (5 Jahre, mit drei Jahren kastriert und ICH würde es keine medizinische, sondern eine verünftige Indikation bei Indy nennen) hereiern und ihn für eine läufige Hündin halten, das sind die, die so notgeil sind, daß ich nicht glaube, daß das normal ist. Wir haben hier auch zwei Rüden, die, nachdem sie kastriert wurden, plötzlich für fast alle anderen zm "Objekt der Begierde" wurden (der eine war da aber schon 5 Jahre, nix mit jung). Das ist dann halt Pech, fürchte ich. Aber zu behaupten, alle Rüden wären hinter Kastraten her... ich leih' Dir mal meinen, der hat da eine sehr fest Meinung zu dem Thema. Und, wie gesagt, das passiert vielleicht einmal alle zwei Monate, daß sich einer "verriecht" und hinter Indy hinterherdackelt. Erstaunlicherweise immer Jagdhunde, fällt mir gerade so auf.
Bei dem älteren von beiden hat sich diese Pheromongeschichte übrigens tatsächlich wieder gegeben. Der zieht jetzt auch nur noch die Triebübersteigerten an. Der andere ist ein harmloses Schnuckelchen, ein Beaglemix, der alle liebt und sich freut, daß ihn alle mögen...
So, und nun hackt nicht immer auf denen herum, die ihre Hunde kastrieren, mir ist das lieber als die verantwortungslosen Idioten, deren Hunde gerade wieder bei meinen Schwiegereltern vor der Tür lungern und die auf die läufige Ronja warten, die drinnen sitzt - denn das macht RICHTIG keinen Spaß, da durchzukommen mit Indy an der Leine. Der kann zwar mit ihrer Läufigkeit nichts Praktisches anfangen (dem Himmel sei dank), vertritt aber die Ansicht, das sei sein Mädel und die anderen sollten alle ihre schmutzigen Pfoten und anderen Körperteile von ihr fern halten... Wir nennen ihn auch "die wandernde Verhütungspille" :-)

Katja und Indy (der auch zwei Kastraten hat, die er beschnüffelt und bespringt, sich von läufigen Hündinnen aber abrufen läßt ;-) - der war noch nie normal!)


22. März 2000 09:23

Hallo, Christina!
Ich finde es auch etwas verwunderlich, einen Rüden so früh kastrieren zu lassen, aber nun gut, jetzt ist es eben so. Der Erfolg einer Kastration hängt immer von dem "Männlichkeitsverhalten" vorher ab, also bei einem sehr triebstarken Hund wird sich das Verhalten sehr viel geringer änderen (und damit auch die Unterordnungsbereitschaft anderen Hunden gegenüber), wohingegen ein triebschwacher Hudn natürlich leichter untergebuttert wird. Da trauen sich dann auch mal die Rüden heran, die es sonst nicht wagen, bei anderen aufzureiten (so nach dem Motto "..fein, endlich mal einer, bei dem ich mich aufspielen darf"winking smiley. Sowohl mein früherer Kastrierter als auch andere Kastrierte bei uns sind derart hormonlastig (und das wird vom Gehirn gesteuert !!, deshalb ist Kastration nicht gleichbedeutend mit gar-kein-Interesse-an Hündinnen-mehr), daß sie soviel Dominanz ausgestrahlt haben, daß es nie irgendein anderer Hund gewagt hat, aufzusteigen. Genauso gelingt es diesen, bei einer läufigen Hündin noch festzuhängen (kann natürlich nix mehr passieren), eben weil sie vom Kopf her immer noch sehr hormongesteuert sind. Da Dein Hund ja erst 8 Monate ist, kann man noch nicht genau sagen, wie sich die Triebstärke auswachsen wird. In diesem Alter werden junge Rüden generell von Älteren untergebuttert, das muß nicht nur an der Kastration liegen. Ab schon alleine, um das weiche Skelett zu schützen, würde ich diese Rammelei nicht zulassen. Das ist einfach Ungehorsam der anderen Rüden und überflüssig. Meist entwickeln Rüden diesen Trieb, wenn sie entweder sehr aufgeregt sind oder aber nicht richtig ausgelastet. Also warte erstmal noch einige Monate ab, bis Dein Hund erwachsen ist. Viele Grüße, Amelie