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Was sonst nirgends passt

In dieser Rubrik steht all das, was in den anderen Rubriken irgendwie nicht so recht reinpasst. Nicht alles lässt sich eindeutig zuordnen oder betrifft mehrere Themen gleichzeitig. Wer so ein Thema hat, ist in dieser Rubrik gut aufgehoben.  
Frisch kastrierter Rüde riecht zu gut ..
22. März 2000 09:54

: Aber ich frage mich wirklich, warum um himmelswillen, ist der Irrglaube/Wahnwitz in den menschlichen Köpfen sooo verankert, Rüden ohne med. Indikation kastrieren zu lassen??? nur um ihn "leichführiger" usw. machen zu wollen. Warum wählt man dann eigentlich Rüden??

Hallo, Anett, es gibt Rüden, die außer ihrem Fortpflanzungstrieb nichts im Kopf haben!! Glaube mir, ich spreche aus Erfahrung. Bei unserem Rüden ging es so weit, daß er noch nicht mal mehr kackern konnte, ohne aufzupassen, ob ein anderer kommt. Nervig. Ewig war eine andere Hündin läufig, also ständig Futterverweigerung, apathisch sein, einfach leiden. Die Aggression und Dominanz war das allerkleinste Problem. Gegenfrage: Warum quält man eine Hündin mit der Läufigkeit, wenn man doch sowieso niemals Welpen möchte? Ist das nicht das gleiche?
Warte gespannt auf Antwort,
Angelika

22. März 2000 10:17

Hallo Angelika,

ich kenne wirklich viele triebstarke Rüden, auch auf den Sexualtrieb bezogen, aber wenn ein Rüde vernünftig ausgebildet wird und er einen Alpha hat, den er respektiert, dann ist sein Sexualtrieb kein Problem. Wie sonst wäre es möglich, mit triebstarken Rüden im Prüfungsbereich auf hohe Punkte hin zu arbeiten, obwohl läufigen Hündinnen anwesend sind? Ist hier eine Kastration ohne medizinischen Grund gerechtfertigt, nur weil sich viele Leute einfach nur "zu viel Hund" zumuten? Erlich seinen eigenen Fähigkeiten gegenüber sein, sich im Vorfeld genau über eine Rasse erkundigen und dann erst kaufen, dann gäbe es wohl eine Menge unsinniger Kastrationen weniger! Seltsamerweise waren fast alle Rüden in den drei Jahren unseres Erziehungskurses, bei denen eindeutig Dominanzprobleme vorlagen, kastriert. Schade, daß die Tierärzte da mitspielen!

Viele Grüße

Antje

22. März 2000 10:23

Hallo Christina,

ich kenne kastrierte Rüden, die zeitlebens für andere Rüden interessant bleiben. Das Problem besteht darin, daß das Aufreiten unter gleichgeschlechtlichen Hunden eine Dominanzgeste ist. Da sich Dein Hund als Rüde fühlt, empfindet er das Aufreiten eines anderen Hudnes (der den Kastraten nicht als Rüden ansieht) als Frechheit und wird entsprechend reagieren. In meinem Bekanntenkreis gibt einen kastrierten Labbi-Rüden, der wirklich fast täglich deswegen Probleme mit anderen Rüden hat.

Ich möchte Dich jetzt nicht angreifen, aber Kastration ohne medizinischen Grund halte ich für totalen Blödsinn, sowohl bei Rüden als auch bei Hündinnen. Sollte Dein Problem über einen längeren Zeitraum andauern, würde ich mal mit dem Tierarzt sprechen; vielleicht können Hormongaben helfen, den Eigengeruch des Hundes wieder einigermaßen zu regulieren. Vielleicht hilft auch erst einmal Chlorophyll (gibt es in Tablettenform für läufige Hündinnen).

Viele Grüße

Antje

22. März 2000 10:33

Liebe Antje,

mittlerweile denke ich ähnlich wie Du, aber ich bin Ersthundbesitzerin und muß mir selbstverständlich Fehler vorwerfen lassen. Aber die gängige Literatur z.b. über den Berner Senn sagt über solche Probleme recht wenig aus. Darin wird nur der Hund und sein Verhalten in der Familie beleuchtet. Hier haben wir, wie ich glaube, auch alles soweit richtig gemacht. Er benimmt sich so wie wir das von ihm erwarten. Draußen sieht das schon wieder anders aus und man wird darauf nicht vorbereitet. Ich könnte mir vorstellen, daß das ein Grund ist, warum so viele arme Wuffis im Tierheim landen. Habe mich über die Rasse informiert, für genügend Sozialkontakte während der Prägephase gesorgt, mich über optimales Futter informiert und endlos so weiter. Und in wie vielen Büchern steht, daß man ruhig seine Kinder für einen Gassigang in Anspruch nehmen soll, was viele auch tun. Mir sträubt sich das Fell...
Auf dem Hundeplatz war ich übrigens auch, da wurde mir geraten, ich muß halt aufpassen, weil ich ja so nen Raufer habe und die andern alle lieb sind. Guter Rat, oder?? Was hältst Du davon?

22. März 2000 11:22

: Liebe Antje,
:
: mittlerweile denke ich ähnlich wie Du, aber ich bin Ersthundbesitzerin und muß mir selbstverständlich Fehler vorwerfen lassen. Aber die gängige Literatur z.b. über den Berner Senn sagt über solche Probleme recht wenig aus. Darin wird nur der Hund und sein Verhalten in der Familie beleuchtet. Hier haben wir, wie ich glaube, auch alles soweit richtig gemacht. Er benimmt sich so wie wir das von ihm erwarten. Draußen sieht das schon wieder anders aus und man wird darauf nicht vorbereitet. Ich könnte mir vorstellen, daß das ein Grund ist, warum so viele arme Wuffis im Tierheim landen. Habe mich über die Rasse informiert, für genügend Sozialkontakte während der Prägephase gesorgt, mich über optimales Futter informiert und endlos so weiter. Und in wie vielen Büchern steht, daß man ruhig seine Kinder für einen Gassigang in Anspruch nehmen soll, was viele auch tun. Mir sträubt sich das Fell...
: Auf dem Hundeplatz war ich übrigens auch, da wurde mir geraten, ich muß halt aufpassen, weil ich ja so nen Raufer habe und die andern alle lieb sind. Guter Rat, oder?? Was hältst Du davon?

Hallo Angelika!

Ich bin zwar nicht gefragt, muß aber meinen Senf dazugeben. Ich bin auch Ersthundebesitzerin (doofes Wort) und habe auch mit dem Gedanken gespielt, meinen Max kastrieren zu lassen, als er mit 1 Jahr anfing, hin und wieder mal zu raufen. Nach vielen Gesprächen mit meiner Tierärztin und meinem Hundetrainer die beide strikt dagegen waren, weil das Kastrieren nichts an den Raufereien ändert, habe ich mich dagegen entschieden. Meine Tierärztin hat Max 2 Monate lang mit Spritzen "chemisch" kastriert, um zu versuchen, ob eine Kastration helfen würde. Es brachte garnichts, außer, daß er nicht an jedem Eck, wo eine Hündin hingepinkelt hat, geschnüffelt hat. Jetzt bin ich froh, daß ich es habe nicht machen lassen. Vielleicht habe ich auch nur Glück mit meinem Hund. Er haut nicht ab während der "läufigen" Zeit und verweigert nicht sein Fressen, so wie man es von vielen anderen hört. Er bleibt eigentlich ganz normal.

Den Rat vom Hundeplatz kannst Du meiner Meinung nach in der Pfeife rauchen. Bei uns, wenn wir spazieren gehen sind es auch immer die anderen, die nichts tun. Nur meiner ist der böse. Blöd gell?

Viele liebe Grüße

Claudia und Max (der immer noch ein "ganzer" Kerl ist)



22. März 2000 11:16

Hallo Angelika

Natürlich gibt es Ursachen (ohne med. Indikation), die eine Kastration rechtfertigen, dazu gehören meiner Meinung nach übersteigerter Fortpflanzungstrieb (wie in deinem Fall), oder bei Hündinnen, wenn sie nach jeder Läufigkeit unter Scheinschwangerschaft mit schweren Symptomen leiden und somit fast ganzjährlich läufig/scheinschwanger sind. In solchen Fällen ist das weder für Tier noch Mensch tragbar und auch ich würde mich dann entscheiden, das Tier zu kastrieren.

Aber eine Läufigkeit quält doch keine Hündin!! Das ist doch die natürlichste Sache überhaupt, oder?? Die Hormone spielen zwar verrückt, aber dies ist doch bei der Spezie Mensch nicht anders ;-)) oder fühlst Du Dich "gequält" während dieser Tage?

Wogegen ich aber erheblich was einzuwenden habe, wenn die Kastration als Allheilmittel und/oder aus Bequemlichkeitshintergründen (damit - der Rüde leichtführiger wird - die Hündin nicht den guten Teppich ruiniert mit dem ekeligen Ausfluss) durchgeführt wird. Oder mit der Ausrede, sie sei gerechtfertigt da prophylaktisch gegen mögliche später eintretende Krankheiten (Gebärmutterkrebs) entgegengewirkt wird. Keine Frau würde sich prophylaktisch die Brüste amputieren lassen, nur um den vielleicht eines Tages eintretenden Brustkrebs zu verhindern!

Die Kastration ist vorallem bei Rüden nicht ganz ohne, sie fühlen sich zwar noch als Rüde, werden aber von gleichgeschlechtlichen nicht mehr als solche erkannt, was zu erheblichen Problemen in der zwischenartlichen Kommunikation führt.

Ginge es wirklich nur darum, die Fortpflanzung zu verhindern, wäre eine Sterilisation vollkommen ausreichend zumal dann der Rüde auch noch als Rüde wahrgenommen wird und sich als solcher behaupten kann.


Viele Grüsse

Anett