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Kastr., gut riechender Rüde / An Alle

geschrieben von Christina(YCH) 
Kastr., gut riechender Rüde / An Alle
22. März 2000 19:24

Also, noch einmal ich, Christina, die ja hier offensichtlich viel Staub aufgewirbelt hat:

Zu den diversen, meiner Meinung nach manchmal etwas unqualifizierten Kritiken möchte ich nun doch noch einiges anmerken:

1. ja, ich habe meinen Rüden sehr früh kastrieren lassen. Aber davor hatte ich mehr als drei Monate Zeit mir diesen Schritt sehr genau zu überlegen. Ich habe mehrere Tierärzte (insgesamt 3, von denen ich auch 2 persönlich gut kenne und vertraue) und 2 Zoologen, die sich auf Hunde spezialisiert haben, zu Rate gezogen, da mir die Entscheidung auch nicht ganz leicht gefallen ist.
Mein Rüde ist ein dt. Pinscher und war aussergewöhnlich frühreif. Das Interesse für Hündinnen hat bei ihm schon mit 5 Monaten sehr extrem begonnen und seitdem ist es Tag für Tag "schlimmer" geworden. Kurz vor der Kastration hat er sich für nichts anderes mehr interessiert als für das "Aufreiten" und besessene Verfolgen fast jeder Hündin (wohlgemerkt: nicht läufig). D.h. kein Spielen mit anderen Hunden, keine Futter- oder Beutemotivation mehr, da war absolut nichts anderes mehr als dieser übersteigerte Trieb (bis hin zur Futterverweigerung zuhause).

2. Mein Joscha war von Anfang an ein sehr dominanter Rüde, d.h. auch als noch so junger Welpe hat er sich das Aufreiten älterer Rüden nicht gefallen lassen und wurde durch seine selbstbewusste Mimik und Gestik auch kaum belästigt. Von der Anziehungskraft der Kastraten auf diverse (meist nicht so dominante Rüden) wußte ich, und war mir der Folgen des Eingriffs auch bewusst. Habe aber damit gerechnet, dass er mit der Kastration nicht plötzlich zum reinen Opfer würde (was sich auch bewahrheitet hat, denn gefallen lässt er sich immer noch nichts).

3. Seit der Kastration hat Joscha wieder Freude am Spielen mit anderen Hunden und ist auch ständig wachsam und aufmerksam, ob nicht "seine Christina" wieder ein tolles Spiel mit ihm beginnen möchte. (Dies zu meiner Anmerkung, die Kastration hätte ihm sehr gut getan!!)

4. Ausserdem gebe ich wieder Entwarnung, denn nach dem heutigen Spaziergang hat sich gezeigt, dass das Phänomen des "aussergewöhnlich gut Duftens" offensichtlich nicht jeden Tag gleich stark ist, bzw. vielleicht wirklich nur dann "in Erscheinung tritt", wenn gleich mehrere Rüden zusammen sich gegenseitig aufstacheln und animieren oder es sich bei den "besessensten Aufreitern" um eher weniger dominante Tiere handelt, die sonst nicht zum Zug kommen.
Wir waren heute ungefähr 4 Stunden in der "Hundezone" (eingezäuntes Areal in Wiener Parks, in dem man Hunde straffrei frei laufen und "exkrementieren" lassen darf) und es gab trotz 'zig Rüden keine Probleme.

5. Auf die altbekannte Anti-Kastrations-Argumentation, die (ich möchte ja wirklich nicht unhöflich sein, aber ...) in nichts weniger als schwachsinnige Tiraden ausartet, muss ich ja in Anbetracht der Forums-Chronik (wie oft hatten wir den Unsinn schon??!!!) nicht mehr eingehen.

Fazit: Mein Problem, das ich angesprochen habe, hat sich Gott sei Dank schon wieder von alleine gelöst. Ich und mein "trotzdem ganzer Kerl" Joscha haben wieder viel Spass miteinander, trotz Pubertätsphase und kleineren Dominanzrangeleien (ich wusste, was ich mir mit einem Rüden "antue" und bin nicht davon ausgegangen, dass man sich durch Kastration Arbeit ersparen kann. Haben wir auch nicht nötig!). Mein Hund macht mittlerweile einen wieder glücklichen und ausgeglichenen Eindruck, trotz mancher Belästigung, die er aber oft genug in (natürlich nur für ihn ;-)) fröhliches Spiel umzuwandeln versteht.

Nun denn, liebe Grüsse an euch alle (auch an die, die mir nicht sehr geholfen haben)

Christina