Hallo,
ich komme gerade aus unserer Welpenstunde wieder, wo ich auch mit meiner erwachsenen Hündin ab und zu bin. Es war sehr nett, und wir haben im Moment unheimlich interessante und nette Hunde da (Bullterrierhündin, Owtscharka, Labrador, Schäferhund, etc.) Dann kam aber heute zum ersten mal ein Halter, dem ich, obwohl ich ein friedlicher Mensch bin, am liebsten an die Kehle gegangen wäre. Er hatte einen American Staffordshire-Rüden mit, gestromt, eigentlich recht hübsch. Was mich als erstes verduzte, war ein dicker verband am Hinterlauf, der kleine hat sich das Bein gebrochen. Nun ja, kann passieren, aber er soll von einer Leiter gesprungen sein, finde ich schon etwas seltsam.
Das tollste sah ich aber erst beim zweiten Hinsehen: er war richtiggehend "verschnürt", hatte einen Ledermaulkorb an, der über das ganze Gesicht und den Hals ging. Er habe schon gebissen, Kommentar des Besitzers! Außerdem sagte er, der Hund sei 4 Monate, was eindeutig nicht so war, und was uns auch von anderen Hundehaltern aus seiner Nachbarschaft bestätigt wurde.
Dann erzählte er uns ein Bißchen aus seinem "Hundewissensfundus": Ahnung von Hunden habe er eigentlich wenig, aber sein Hund sei ein "American staffordshire", das gleiche wie ein Pit Bull. Nun ja...
Der Züchter habe Ihm gesagt, der Hund müsse in einen dunklen Keller gesperrt werden, da würde er das Alleinsein besser lernen. Das würde auch schon ganz gut klappen, am Anfang hätte er zwar gejault, und freiwillig ginge er auch nicht rein, aber das müsse eben sein. Die Fenster habe er mit decken zugehängt.
Außerdem würde er den Hund nur noch mit Maulkorb rauslassen, man wisse bei der Rasse ja schließlich nicht so genau.....
Prima, ich habe mich umgedreht und bin gegangen, weil ich es mir nicht anhören konnte. Der Hund konnte natürlich nicht in der Welpenstunde, erstens war er zu alt, zweitens kommt bei uns kein hund mit Maulkorb rein, und drittens hatte er ja ein gebrochenes Bein, was dem Halter scheinbar nichts ausmachte...
Unser Hundeschulleiter hat nur gesagt, er könne gerne wiederkommen, wenn der Hund gesund sei, dann allerdings in die Junghundgruppe. Der Besitzer ist darauf nicht eingegangen, ich weiß nicht, was passiert.
Ich habe dann meine wie gesagt erwachsene Hündin mal kurz zu ihm gelassen, er war natürlich total überdreht, außerdem konnte man durch seine "Verschnürung" leider nicht erkennen, wie er reagierte, seine Körpersprache zeigte nicht unbedingt Aggression, allerdings brummte er etwas (keine Ahnung, ob es ein Knurren war, ich glaube eher nicht).
Kann man da eigentlich irgendetwas tun? Ich war so sauer, daß ich mit dem Mann nicht reden konnte, mußte mir jetzt aber mal meinen Frust von der seele schreiben. Bei uns nimmt das im Moment wirklich Formen an, jeder meint, einen solchen Hund halten zu müssen, ohne jegliche Ahnung davon zu haben.
Es tut mir leid um den Hund, aber ich befürchte, man kann da wirklich überhaupt nichts tun,
frustige Grüße,
Eva und rio