Hallo Me,
: Deine Einstellung ist sowas von daneben: Schau Dir doch mal die Bauernhöfe an: Dort bekommen viele Katzen viele Junge!!! Und wenn dann eben eine Nachgeburt nicht ausgestoßen wird verreckt eben die KAtze und die Kitten noch dazu - kein Schwein kümmert sich darum!!!
Ich bin mit Bauernhofkatzen großgeworden und kenne auch heute noch Viele. Kastrieren gab's früher nicht, die fünf Katzen auf dem Hof meiner Freundin bekamen zweimal jährlich Junge. Diese Katzen waren immer so clever, ihre Jungen dort zur Welt zu bringen, wo der Bauer sie nicht finden konnte; es war ein regelrechter Sport, den die Katzen und der Vater meiner Freundin betrieben, wenn's ums Kätzchenverstecken und-suchen ging. Hatten die Kleinen erst einmal die Augen offen, war die "kritische Zeit" vorbei und sie durften bleibe. Eine "Katzenschwemme" hat es nie gegeben. Das Leben auf einem Bauernhof ist gefährlich, vor allem für junge Katzen. Die kommen unter die Kuh (dann sind sie platt), vor die Sau (dann werden sie gefressen), werden überfahren, einige sind auch Infektionskrankheiten zum Opfer gefallen usw. Aber waren sie erst einmal über ein bestimmtes Alter hinaus, dann sind sie sehr, sehr alt geworden, 17, 18, teilweis eüber 20 Jahre.
Ich habe niemals erlebt, daß eine dieser Bauernkatzen Schwierigkeiten hatte, ihre Jungen zur Welt zu bringen oder danach gekränkelt bzw. gar gestorben ist. Vielmehr sind das so in etwa die einzigsten Haustiere, die ich kenne, die ihre natürlichen Triebe in vollem Zuge ausleben können. Wenn ich diese Katzen mit den Katzen einer Bekannten (engagietre Tierschützerin) vergleiche, die in einer 3 1/2 -Zimmer-Wohnung mit Balkon (mit Katzennetzen abgesichert) fünf Katzen hält, dann weiß ich allemal, welche Katzen glücklicher sind! Wenn man die Hofkatzen mal über Stunden beobachtet, ihren Tagesablauf, ihre einzelnen Charaktere, dagegen benehmen sich diese fettleibigen Wohnungskatzen, deren Lebensradius auf 50 qm reduziert ist, regelrecht stupide.
Auf vielen Höfen, die ich kenne, hat sich die Katzenzahl in den vergangenen Jahren erheblich reduziert, meist sind nur noch 2 bis 3 katrierte Kater vorhanden, geimpft wird heute i.d.R. auch, zumindest gegen Tollwut. Aber wenn ich jetzt sehe, wie sich in der Katzenhaltung alles von einem Extrem (hungernde Bauernhofkatzen) ins andere gewandelt hat (gelangweilte, fette Nur-Noch-Wohnungskatzen), da wüßte ich schon, was ich wählen würde, würde ich irgendwann als Katze auf diese Welt kommen...
Genau wie bei den Hunden wird auch hier maßlos übertrieben, gehen wir von einem Extrem zum anderen. Vor 20 Jahren wurden die Hunde nur mit Zwang ausgebildet, daß sie nicht freuding gingen war völlig egal. Heute genau das andere Extrem: Ausbildung einzig und allein über positive Konditionierung ist der Renner. Wer damals im Monat 20 DM für Katzenfutter ausgegeben hat wurde für verückt erklärt. Heute werden Vorwürfe laut, wenn eine trächtige Katze sich die Beine an der frischen Luft vertritt! Gibt's denn keinen vernünftigen Mittelweg mit vernünftigen Relationen?
Fragenden Grüße
Antje