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Böse Tierheime?

geschrieben von K. Keck(YCH) 
Böse Tierheime?
12. April 2000 10:24

Hallo,

jede Angelegenheit kann von zwei Seiten betrachtet werden. Werden Vorwürfe gegen Tierheime erhoben, ist es unbedingt nötig, die andere Seite (die direkt betroffenen Mitarbeiter des jeweiligen Tierheimes) zu Worte kommen zu lassen. Leider sind diese Leute selten im Internet unterwegs (Zeitmangel, kein Internetanschluß etc.). Somit sind die Darstellungen IMMER einseitig und NICHT REALISTISCH zu beurteilen. Das heißt NICHT, daß eine Seite lügt!! Sondern nur, daß man es aus einer anderen Warte aus betrachtet!!

Wenn man glaubt, von einem Tierheim falsch oder ungerecht behandelt worden zu sein, wendet man sich an die Öffentlichkeit. Wird man korrekt behandelt und alles läuft so, wie man das erwartet, ist man zufrieden, hält man es für sebstverständlich und geht natürlich nicht an die Öffentlichkeit. So entsteht ein falsches Bild in der Öffentlichkeit.

Mich wundert nur, daß sich niemand hier im Forum mit dieser Energie über den Züchter XYZ, den Händler Sowieso oder sonstige Privatleute beschwert, von denen sie sich ungerecht behandelt fühlen, davon gäbe es ja auch genügend Beispiele.

Also soll ich mal anfangen: Habe eine MAN aus dem Tierheim Hof. Wurde dort völlig korrekt behandelt. ABER: Der Hund kam aus dem Zwinger von A., der Hund ist schwerst gelenkkrank, wurde als Welpe ohne Mama händlertypisch viel zu jung aus Ungarn importiert, dort für 1.500 DM an Unfähige verscherbelt. Dort wurde der Hund mißhandelt.... Nur ein kleines Beispiel.

Nächstes Beispiel: Eine VDH-Züchterin hat zwei Briard an eine Dame verkauft (den Namen nenne ICH hier nicht), beide starben mit ca. 4 Jahren an Epilepsie. Die Züchterin negierte genetische Disposition und züchtet fleißig weiter...

Nächstes Beispiel: Eine Dame kaufte eine Howi-Hündin vom VDH-Züchter. Diese ist nun 4 Jahre alt und leidet seit Anfang an schwerer chronischer Dickdarmentzündung...

Nächstes Beispiel....
....
...


Wem schaden Negativberichte über Tierheime?? Den TIEREN!!
Wem würden Negativberichte über Züchter, Händler usw schaden?? Dem Züchter, Händler, aber NICHT den Tieren??

Nachdenkliche Grüße

K. Keck


PS: Jeder Mensch macht Fehler, Tierheimleute vielleicht sogar etwas mehr aufgrund schlechter Ausbildung und dem täglichen Streß, als andere. Macht IHR NIE Fehler (habt IHR nicht auch schon Fehler gemacht, die EUREM Hund geschadet haben?? Wenn nicht, seit glücklich!! Ich habe leider selbst schon Fehler gemacht!).

12. April 2000 11:40

Hallo,

also jetzt muss ich mich in diese Diskussion auch mal mit meinen Erfahrungen einklinken.

Wenn ich in einem Verein bin, der Züchter, deren Unkenntnis und deren Fehler in der Öffentlichkeit verteufelt, dann muss ich es mir auch gefallen lassen, dass die Öffentlichkeit genauestens darauf achtet, ob man selber nicht genau dieselben Fehler macht. Ansonsten wirke ich unglaubwürdig.

Und genau diesen Eindruck habe ich leider immer mehr von Tierheimen. Da ist zum Beispiel der Vorwurf, dass man einen Hund nicht tätowiert hat, weil ja ach so genau auf die Tätonummer geachtet wird. Da kann ich nur noch lachen. Mir ist es nicht nur einmal passiert aber ich erzähle von einem speziellen Fall. In einem Tierheim in der Nähe, war ein "Collie-Mix". Eine Bekannte rief ich aber an, und sagte, dass der Hund niemals ein Mix sei, sondern ein reinrassiger Belgier. Ich bin also hin und habe mir das angesehen, weil in unserem Verein eine speziele Notvermittlung für die betreuten Rassen existiert. Es war ein Groenendael und sogar ein sehr schöner und lieber. Als ich die Tierheim leute darauf ansprach, wollte man davon nichts wissen. "Der wird als Mischling weitergegeben und nicht als Rassehund." Mit den Vereinen der Züchter wollte man nichts zu tun haben. Trotz wesentlich besserer Erfolgschancen. Auf meine Frage nach einer Tätonummer verneinte man auch. Als ich dem Hund in die Ohren sah, fand ich ihn in jedem Ohr tätowiert!!!!! Soviel zur Täto. Mit zwei Telefonaten war der Züchter ausfindig gemacht. Aber damit wollte man nicht zu tun haben. Nach einem halben Jahr saß das Tier noch immer im Zwinger. Inzwischen konnte niemand mehr zu ihm rein, von den Tierheimleuten. Plötzlich war der Rüde vermittelt. Kurz später wurde in einem anderen Tierheim ein Hund gefunden im Wald. Ein Groenendael, der "zufällig" in dem neuen Tierheim den gleichen Namen bekam, wie in dem alten. Wie blöd bin ich denn?
In dem Ort wohnte zufällig die Zuchtwartin des Belgierklubs und die hat es dann geschafft den Hund zu vermitteln innerhalb von einer Woche!!!!!

Das arme Tier musste "Gott-weiß-was" über sich ergehen lassen, nur weil einige Leute mal einen "Fehler" machen, wie Du das nennst.

Also Tierschutz stelle ich mir anders vor.

Das ist wie gesagt nicht der einzige Fall, den ich erlebt habe.

Viele Grüße!

Birgit


12. April 2000 18:25

Hallo ich möchte mich hier auch in die Diskussion einbringen. Als erstes meine ich, daß hier nicht alle Tierheime über einen Kamm geschert werden sollten. Mein Vater hat ein Tierheim auf Rügen aufgebaut (natürlich nicht allein!) und daher kenne ich auch so ein bischen den Ablauf dort. Aber ich kriege immer Zustände, wenn Angestellte aus einem Tierheim in den Medien als " Tierexperten" angekündigt werden! Wenn man dann zum Teil noch deren Kommentar hört oder liest, dann bin ich manchmal doch sehr schockiert! Wohl gemerkt, es sind nicht alle so. Es gibt sicher auch ganz viele, die mit großem Engenement und Wissen die Tiere versorgen und wirklich nur ihr bestes wollen. Aber wenn, wie mir selber passiert, ein Hund im Tierheim abgegeben wird und der Besitzer nur wenige Stunden später kommt und sein Tier abholen will, und er es dann erst 3!!!!!!! Tage später bekommt, weil Ostern ist und keine "Öffnungszeit" da fehlt mir jedes Verständnis!
Aber trotz allem laßt uns froh darüber sein, daß es Tierheime gibt!
Anja und Arthos

12. April 2000 20:42

Hallo k. Keck,

ich stimme Dir zu, daß alles zwei Seiten hat. Und ich reagiere mittlerweile allergisch auf Dummheit und Unwissenheit.
Leider habe ich schon sehr viele Male sehr schlechte Erfahrungen mit Mitarbeitern von verschiedenen Tierheimen machen müssen. Zum Beispiel laufen im Tierheim der Stadt Magdeburg sehr uminöse Dinge ab, mit Einverständnis des ansässigen Tierschutzvereins. Vor ca. 4 Jahren bekam ich mit wie ein Wurf reinrassiger Foxterrier Welpen ohne Grund eingeschläfert werden sollten, es werden immer noch viele Hunde einfach eingeschläfert. Die Mitarbeiter sind nicht nur dumm und unfreundlich, sondern halten sich auch noch für allwissend. Im Tierheim der Stadt Magdeburg ist es nicht möglich mit einem Insassen spazieren zu gehen, größere Hunde sind nur für den Hof oder Garten (übrigens ein weit verbreitete Meinung in ostdeutschen Tierheimen), die Mitarbeiter können nichtmal die einsitzenden Hunde richtig beurteilen und sagen dem Interessenten einfach nur irgendwas. Heute kam eine Folge der Sendung "Tierisch tierisch" und nach vielen unwissenden Worten vernahm ich den Satz, es sei für Hunde normal, daß sie Jogger und Radfahrer nicht leiden können (der zu vermittelnde Hund hatte dieses Problem). So etwas darf einfach nicht passieren.
Ich könnte jetzt auch viele Beispiele von Züchtern und von noch viel mehr Privatleuten erzählen, aber es ging ja um Tierheime. Es ist bewundernswert sich aktiv für in Not geratene Tiere einzusetzen, aber "nur" Tierliebe reicht nicht aus um einem Hund eine Chance auf eine richtige Vermittlung zu geben.
Eigentlich sollte man aus Fehlern lernen, aber das können nur die Personen, die auch fähig sind sie zu erkennen. Und daran hapert es doch zuweilen mächtig.
Mir liegt nichts daran alle Tierheime und ihre Mitarbeiter zu verurteilen oder über einen Kamm zu scheren. Man sollte aber nicht die Augen vor Mißständen in vielen Tierheimen verschließen.

Viele Grüße

Susi

12. April 2000 21:02

Hallo,
noch ein Beispiel, was manchmal in Tierheimen abläuft Beispiel Bonn, (der folgende Bericht über die Amstaff welpen stand in der Tierheimzeitung)
es wurde eine trächtige Amstaff Hündin abgegeben, die am nächsten Tag 7 Welpen geworfen hat. Das Tierheim hat bei Bullterrier in Not nachgefragt, was sie mit den Welpen tun sollten und Frau Schürmann hat zum einschläfern geraten, da es fast unmöglich sei, Kampfhunde zuvermitteln. (die Kampfhundesteuer beträgt hier 1200DM)
Das Tierheim wußte es aber besser und dann begann das Drama der Welpen. Die erste Zeit ging alles gut, als die Welpen größer wurden, gingen sie auch mit den Welpen draußen spazieren, da wurde der erste Welpe von einem anderen Tierheimhund totgebissen.
Als nächstes wurde ein offensichtlich kranker Fundhund eingeliefert, der nicht in Quarantäne kam und so alle Welpen mit einer, wie sich das Tierheim ausdrücke, Hundeseuche ansteckte. Zwei Welpen tot.
Als nächstes wurden wärend der Öffnungszeiten zwei weitere dieser Welpen gestohlen. Das die nicht in gute Hände gekommen sind, dürfte ja wohl klar sein, sonst hätten diejenigen sie ja nicht stehlen müssen.
Und was aus den letzten Beiden der Ursprünglich 7 Welpen wird, die ohne vernünftige Sozialisierung auf Umwelteinflüsse aufgewachsen sind, möchte ich lieber nicht wissen.
Gleiches Tierheim, ein paar Jahre vorher:
Ein Hundeausbilder wollte sich nach dem Tod seines Hundes,einen aus dem Tierheim holen. Dort gab es einen Rottweiler der ihm gefiel und auch nicht ganz einfach zuvermitteln war. Doch der Ausbilder bekam den Hund nicht, weil er Hundesport machen wollte.
Nächster Fall gleiches Tierheim:
Nachbarn holten sich einen Labradormischling aus dem Tierheim, dieser sollte sehr Kinderlieb sein und überhaupt sehr verträglich(laut Tierheim)
Dieser Hund ging sofort auf alles Vierbeinige los, doch da hatten die neuen Leute noch gedacht, daß kann man ihm abgewöhnen. Doch am dritten Tag attackierte er Mann und Kinder. Die Nachbarin gab ihn zurück ins Tierheim und schilderte da auch genau die Gründe. Trotzdem hing weiterhin am Zwinger des Hundes ein Schild mit dem Hinweis: Ausgesprochen Kinderlieb.
Es gibt bestimmt auch Tierheime, wo es anders läuft, aber diese Sachen fand ich doch wirklich kraß
viele grüße
sabine


14. April 2000 08:32

: Hallo,
:
: ich kann dir aber auch ein gutes Beispiel nennen,wie ein Tierheim seine Hunde und Katzen nicht abgeben will.Wir wollten damals eigentlich einen Mischling aus dem Tierheim, sind mit unseren Kindern (damals 1jahr und 3Jahre)hingefahren und schon beim aussteigen kam der Kommentar der Leiterin "mit Kindern unter 5 Jahren bekommt man bei uns kein Tier". Wir haben dann Hundebücher gewälzt uns für einen Rassehund entschieden und bei einem Züchter einen gekauft.Meine Mutter wollte dann auch einen Hund, aber aus dem Tierheim. Mein Bruder war zu der Zeit 9Jahre alt.Mein Vater ganztags berufstätig, meine Mutter vormittags 2 Stunden und nachmittags 2 Stunden. Fazit der Hund wäre vormittags 2 Stunden alleine gewesen und aus diesem Grund haben sie auch keinen Hund bekommen.Wer bekommt in diesem Tierheim also einen Hund,vielleicht Arbeitslose? Die werden ihn wahrscheinlich mit der Begründung an fehlendem Geld auch nicht bekommen!
Tschüss,Sandra