Hallo Edith!
Ja, es ist eine Katastrophe, wenn man sich anschaut, welche Leute mit "starken" Hunden herumlaufen. Das ist so ähnlich wie auf der AUtobahn fahren: Man wundert sich, daß nicht mehr passiert...
So einen "starken Hund" hatte ich auch gerade wieder, eine Owtscharkahündin, die "Tochter des russischen Kampfhundmeisters, die kann hier jeden Hund zerlegen". Und rate, wie Herrchen aussah? Klein, Bierbauch und auch sonst sicher nicht der Mann, dem Frauen in der Stadt anerkennend hinterhergucken. Seufz...
Und das wirklich ärgerliche ist, daß diese Leute auf die sog. Kampfhunde erst durch Funk und Fernsehen aufmerksam gemacht wurden. Wieviele AmStaff gab es bei uns in der Gegend vor 10 Jahren? Vier oder fünf, wenn es hochkam, vielleicht auch nicht lle in den Händen, die man sich gewünscht hätte, aber es gab keine expliziten Probleme. Jetzt läuft Hinz und Kunz mit dem starken und gefährlichen Imagehund an seiner Seite durch die Gegend; statt Schäferhund (ich hab' auch nichts gegen Schäferhunde, aber die sind auch häufig nicht bei Leuten, die Schäfer haben weil die so sportlich und intelligent sind), ist ja auch handlicher.
Und auf der anderen Seite gibt es auch Leute, die durch die Gegenreklame zu Pitbullhaltern geworden sind ("Das sind alles gaaaaanz liebe Hunde"
und die dann plötzlich überrascht vor dem Dominanzgebaren ihres Halbwüchsigen stehen. Diese Leute hätten vor 10 Jahren einen Beagle gekauft, weil das auch ganz liebe Hunde sind. Der kann auch aufmüpfig werden und zubeißen, aber das schreibt man in keine Zeitung.
Eine gute Freundin von mir hatte am Wochende ein ähnliches Erlebnis wie Du: Sie saß am Leineufer und warf Bälle für ihre beiden Hündinnen (sie geht nicht mehr so viel spazieren, weil sie die Knochen reichlich voller Metastasen hat, die bruchgefährdet sind, kann also auch nicht so schnell aufstehen, findet aber eben immer noch Möglichkeiten, ihre Wauzis zu bewegen). Kommt ein Typ mit einer Pitbull oder AmStaff-Hündin vorbei, sie nimmt ihre Neufimixhündin an die Leine (die ist nicht immer ganz ohne). Er findet aber nichts dabei, daß seine Hündin dahinläuft, versucht, den Ball zu klauen, die beiden Hündinnen anbellt, die gar nichts von ihr wissen wollen. Herrchen geht weiter, läßt seinen HUnd da spielen (lieben wir solche Leute nicht alle?). Die kleine Hündin fängt daraufhin an, an meiner (immer noch sitzenden) Bekannten hochzuspringen, ihr immer wieder ins Gesicht, bellend, sie immer noch mit ihrer nicht immer verträglichen Hündin an der Leine, die sie verzweifelt davon abzuhalten sucht, jetzt den Beschützer raushängen zu lassen. Irgendwann hat sie es dann geschafft aufzustehen und hat dem Mann hinterhergerufen, er solle doch gefälligst mal seinen HUnd ranrufen, ihre Hündin würde sonst hier gleich Punk machen, wenn der HUnd nicht aufhören würde, an ihr hochzuspringen. Seine einzige Antwort: "Na, dann werden wir ja sehen, wer hier stärker ist!" Da kriegt man doch nur noch sooooo'n Hals! Diese Rücksichtslosigkeit!!! GERADE wenn ich einen Hund habe, der wegen Image/Größe/Aussehen bei Mitmenschen Furcht hervorruft, begründet oder unbegründet, sollte man den doch verantwortungsvoll führen, besonders gut ausbilden, eher mal ranrufen als einen niedlichen Malteser, der nicht gerade primär Angst hervorruft, oder? Mach ich mit meinem Monster doch auch. Der Hund hörte übrigens auch (nicht) auf den klangvollen Namen "Bloody"...
Ich versteh's nicht; woher haben solche geistigen Tiefflieger ihre Hunde (ich wette, der gehört nicht zu den bei uns gemeldeten und somit steuerzahlenden insgesamt 5 Hunden der oben aufgeführten Rassen). Da hast Du recht, hier müßte der Hebel ansetze. Aber wie?
Tief aufseufzende Grüße,
Katja