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Habe ich alles falschgemacht?

geschrieben von Heike(YCH) 
Habe ich alles falschgemacht?
28. Mai 2000 20:25

Hallo, (Vorsicht eine lange Geschichte, leider)

Am 24.04.00 ist mein Wolfi(DSH) aufgrund einer Lungenembolie unmittelbar nach einer Bandscheibenop im Alter von fast 8 Jahren gestorben.

Seit dem zerfleischen mich die Selbstvorwürfe und die Frage
„HABE ICH ALLES FALSCH GEMACHT“?

Unsere Geschichte der letzten 4 Monate:
Im letzten Sommer ist mir schon aufgefallen, das irgendwas mit Wolfi nicht stimmt.
Irgendwie lief er schlechter, schlurfte ab und zu mit den Hinterpfoten und ich hatte den Eindruck, dass er nach längeren Spaziergängen Schmerzen hatte. Zuerst dachte ich ohje die (mittlere HD bzw.Arthrose); die mit ca. 5 J. bei ihm festgestellt wurde.

Gegen Ende des Jahres wurschtelte er seinen Schwanz beim Laufen immer so nach vorne zwischen die Beine und ich ging zum TA. Dieser stellte per Myografie Cauda Equina(Einengung des Rückenmarkkananls durch den Lendenwirbel) fest und riet zur OP.

Wenige Tage zuvor hatte ich mit einer TA, die Goldimplantationen(Schmerztherapie durch Dauerakkupunktur mit Hilfe von 1mm Goldkügelchen) durchführt, telefoniert, hauptsächlich wegen der HD wollte ich es machen lassen. Diese TA meinte ich solle bei Wolfi doch erst die GI machen lassen, vielleicht würde die Cauda Equina dann auch besser. Nun stand ich vor der ersten Entscheidung.
Was sollte ich tun?

Da ich meinem Haus-TA (bis dahin) vertraute, stimmte ich der CA-OP zu. Am 20.12.00 wurde er dann operiert und ich konnte Wolfi am gleichen Tag wieder abholen.
Wenige Tage später ging es ihm scheinbar besser, er hüpfte wieder alleine ins Auto, ich wußte damals nicht, das er das eigentlich nicht tun sollte, mein TA meinte das macht nix und Spazieren gehen könnte auch nicht schaden.
Einmal (am 01.01.00), ging es ihm abends nach ein bißchen Spielen mit seiner Freundin sehr schlecht, so das ich den TA anrief und fragte ob irgendwas passiert sein könnte bezügl seines Rückens. Daraufhin der TA :“Nein, da kann nichts mehr kaputtgehen.

Nun am nächsten Tag ging es Wolfi wieder besser, seine Bewegungsabläufe wurden allerdings in den nächsten Wochen immer schlechter. Hauptsächlich mit der linken Hinterhand drehte er zunächst so komisch ein und knickte dann weg. Er rieb sich immer mehr die Hinterpfoten auf, so daß ich ihm Socken anziehen mußte.
Der TA sagte, das wären wohl die Nerven, die schon so sehr durch die Cauda Equina geschädigt seien. Und ich glaubte ihm.
Also ließ ich am 01.02.00 die GI machen und hoffte weiter auf Besserung.
Tatsächlich ging es Wolfi danach besser, er war auf einmal viel fröhlicher und munterer. Doch leider hielt das nicht lange an. Als unterstützende Maßnahme für die Nervenregeneration empfahl mir die Gold-TA eine normale Akkupunktur ca. 1 x im Monat.machen zu lassen. Also auf zu einem 3. TA(der nicht so weit entfernt war) mit Zusatzausbildung Akkupunktur.

Diese TA äußerte den Verdacht, daß mein Hund evtl. eine weitere Krankheit haben könne, die degenerative Myopathie(langsames, schmerzloses Absterben des Rückenmarks samt Nerven, gegen die man nichts tun kann). Genau feststellen könne sie die aber nicht.

Wieder um einige Mark leichter und ohne jegliche Besserung fuhren wir wieder nach Hause. Sofort rief ich meinen Haus-TA an und berichtete von der Vermutung der anderen TA, da er bis dahin von dieser Krankheit nichts erwähnt hatte.

„Das wäre unwahrscheinlich“, bekam ich zu hören. Nun gut. Ich glaubte ihm. (Außerdem wäre dann seine OP ja falsch gewesen, das fiel mir allerdings erst später auf)

Ein paar Tage später war ich wieder in meiner Haus-TA , weil ich die Meinung seiner Frau, die auch dort praktiziert, hören wollte.
Diese äußerte dann auch den Verdacht es könne diese degenerative Myopathie sein, die momentan nicht therapierbar wäre.
Feststellen könne sie die aber auch nicht. Sie nannte mir aber einen Spezialisten, der in der Lage dazu sei.
Weiter versicherte sie mir mein Hund hätte keine Schmerzen. Ich glaubte ihr nicht ganz.

Also auf zum „Spezialisten“ durch die halbe Republik. Der, so hoffte ich immer noch, mir endlich sagen würde, was mein Wolfi hat.

Ein paar Tage vor meiner Abfahrt machte ich die Bekanntschaft einer Leidensgenossin per Internet, deren beide DSH jeweils die gleichen Krankheiten hatten. Sie empfahl mir ihren TA, mit dem ich auch telefonierte. Wieder stand ich vor der Entscheidung. Was soll ich tun?

Da ich den Termin(23.03.00) bei dem Spezialisten schon hatte, fuhr ich also los.

Nach gründlicher Untersuchung mit Röntgen und CT stand seine Diagnose fest. Wolfi leidet unter einer erneuten Zubildung der Nervenkanäle im Bereich der CA. Demzufolge hätte er große Schmerzen. Von einer OP nahm er Abstand, da diese ziemlich schwer wäre und er die VERMUTUNG meines Haus-TA teilte, Wolfi würde wohl diese degenerative Myopathie entwickeln. 100% könne er es mir allerdings auch nicht sagen. Kurz gesagt, es würde sich nicht mehr „lohnen“.

Also fuhren wir wieder nach Hause. Noch auf der Heimfahrt ging es meinem Wolfi ziemlich schlecht. Er zitterte, speichelte und kotzte. Noch nie hatte mein Hund solche Reaktionen auf eine Narkose gezeigt. Worauf ich per Handy diesen“ Spezialisten“anrief und fragte, was ich tun solle. Ich bekam zur Antwort das wäre nicht so schlimm und :“Ja, wissen sie, wenn der Hund diese leichte Narkose schon nicht verträgt, wie soll er dann eine OP überstehen?“

Ein Wort zu der leichten Narkose: Wolfi wurde an 2 aufeinander folgenden Tagen in Narkose gelegt, zuerst zum normalen Röntgen, am Tag darauf für die CT. Ich war bei dieser CT-Narkose dabei und hielt meinen Hund im Arm, als er in die Kanüle vom Vortag sein N-Mittel gespritzt bekam, kurz darauf, Wolfi wurde schon müde und sein Kopf schwer, meinte der TA oh, die Häflte ging neben die Vene! Sprachs und schoß Wolfi noch eine weitere Kanüle samt Narkose-Mittel in den anderen Arm. Was sollte ich tun? Ich dachte, der weiß schon, was er tut. Was für ein Fehler.

Wie gesagt, wir fuhren nach Hause und ich dachte heute abend kann Wolfi bestimmt wieder aufstehn. Von wegen, es ging ihm sehr schlecht, er hatte auch noch Fieber bekommen. Nachts um23.00 schleifte ich ihn nach draußen, damit er mal pinkelt(hatte er den ganzen Tag noch nicht).
Am nächsten Morgen hatte er immer noch Fieber und stand immer noch nicht auf. Ich fuhr mit ihm zu meinem Haus-TA. Ich erzählte ihm was passiert war und die Diagnose des „Spezialisten.“
Fast beleidigt meinte er „Ich hab doch gesagt es ist die degenerative Myopathie“ und „eine erneute Zubildung des Nervenkanals durch Narbengewebe ist in dieser kurzen Zeit nicht möglich, das kann nicht sein, und Wolfi hätte keine Schmerzen. Durch das „Rumgezerre bei den Untersuchungen könnte allerdings nicht auszuschließen sein, das (was?) Passiert ist“
, was, hat er nicht genauer untersucht.
Wolfi bekam eine Infusion und sein Blut wurde untersucht mit keinerlei Ergebnis.
Auf meine Frage hin, warum er den dann Fieber hat, es ihm so schlecht geht, und ob er vielleicht zuviel Narkosemittel abekommen hatte, bekam ich als Anwort „der TA dort hat das auch nicht zum ersten Mal gemacht“
Mittags holte ich ihn ab und er konnte immer noch nicht aufstehn.

Mittlerweile bin ich sicher, das es an der Narkose lag, das hab ich dem TA dann auch noch gesagt einen Tag später, denn Wolfi ging es am nächsten Tag auch nicht besser und mußte noch eine Infusion bekommen.(Bei der Gelegenheit wurde noch mal Blut untersucht,natürlich ohne Ergebnis.)
Nach 3 Tagen konnte Wolfi sich wieder durch die Wohnung schleppen, fiel beim Stehen aber immer um.
Eine Woche später ging es besser, aber eindeutig schlechter als vor der Untersuchung durch den „Spezialisten“, außerdem hatte ich den Eindruck, er leidet unter starken Schmerzen.

Voller Mißtrauen den hinter mir liegenden TA gegenüber und dem Wissen „so geht es nicht weiter“, beschloß ich eine weitere Meinung einzuholen.
Ich rief den TA der Internetbekanntschaft an, erzählte ihm alles und er sagte, er könne sich Wolfi und seine Bilder mal ansehen.
Gesagt, getan, ich rief den „Spezialisten“ an und sagte ihm, er möchte bitte die CT-Bilder an diesen Tierarzt schicken, was er mir auch zusicherte. Also wartete ich ein paar Tage bis die Bilder wohl angekommen waren.
Ich gab Schmerzmittel und wir schleppten uns von Tag zu Tag, ich wär wohl fast unter meinen Nerven zusammengebrochen, aber Wolfis ungebrochener Lebenswille und sein tägliches Flehen in den Augen „Hilf mir“ gaben mir die Kraft. Ich wünschte ihm so sehr, das er noch oft mit seinen Hunde-Freunden ausgelassen spielen konnte, was ihm immer solche Freude bereitete.

Dann rief ich diesen TA an und fragte ob die Bilder schon da wären, er verneinte und wies mich darauf hin, das der“Spezialist“ ihn aber angerufen hätte und ihm ganz genau seine Diagnose geschildert hat.
Ich sollte einfach so kommen, ohne Bilder. Völlig aus dem Häuschen, rief ich da unten an und wollte fragen was das soll, da stellte sich heraus, das die Bilder wohl aus einem „Versehen“, doch noch abgeschickt wurden und bereits unterwegs waren.
(Was ich später erfuhr, dieser „Spezialist“, ein sehr gewandter Redner übrigens, hatte dem TA(das grasse Gegenteil), das Versprechen abgerungen, meinen Wolfi auf gar keinen Fall zu operieren.)

Also kam es doch zu einer Untersuchung mit Bildern, auf die der TA aber nicht richtig eingehen wollte. Ich wußte nicht warum, was sich allerdings später noch aufklären sollte.
Er stellte auch die Vermutung in den Raum wegen der Myopathie, dennoch attestierte Wolfi ebenfalls starke Schmerzen.
Er bat mich bezügl. Der Entscheidung (Nach-OP der Cauca Equina oder nicht), um Geduld, er wolle die CT-Bilder noch einigen Kollegen zeigen.

Ein paar Tage später rief er mich an und sagte mir es gäbe keinen eindeutigen Grund Wolfi wegen CA nochmals zu operieren. Ich war total frustriert, glaubte doch immer noch an diese Diagnose.

Der TA bot mir an eine Kernspin machen zu lassen, weil er die Vermutung hatte an den vorderen Bandscheiben wäre was nicht in Ordnung. Sehr geschickt ausgedrückt, denn durch die Kernspinn stellte sich heraus, das Wolfi im Bereich des LETZTEN LENDENWIRBELS einen BANDSCHEIBENVORFALL hatte. Mehrere TA, denen er die Bilder gezeigt hatte, kamen zu diesem Schluß. Übrigens konnte keiner von ihnen einen Nervenkanalseinengung (CA) feststellen.

Aufgrund dieser, völlig anderen Diagnose wurde nun doch eine Woche später, eine OP vereinbart.
Ich war voller Hoffnung, jetzt wird alles wieder gut.

Am 25.04.00 abends brachte ich Wolfi in die Klinik, wo er anschließend operiert werden sollte, streichelte ihm über den Kopf mit den Worten
„Mama holt dich wieder ab“ und ging.
Hoffnungsvolle Augen verabschiedeten mich.
Ich fuhr tränend überströmt in den nächsten Ort, wo ich mit meiner Freundin aus dem Internet bange Stunden des Wartens verbrachte. Um 23.00 endlich klingelte das Telefon und der TA berichtete, die OP wäre gut verlaufen und Wolfi ging es den Umständen entsprechend. Ich solle mich morgen vormittag mal melden.

Hoffnungsfroh ging ich ins Bett, konnte aber die ganze Nacht nicht schlafen.
Morgens um 8.00 klingelte das Telefon und ich wußte, irgendwas Schlimmes ist passiert.

„Es gibt schlechte Nachrichten, er ist letzte Nacht an einer Lungenembolie gestorben.“

Ich war wie von Sinnen, mein Herz raste, die Worte er ist „friedlich eingeschlafen und er hat nichts gemerkt“, hätte sich der TA schenken können.
ICH WAR NICHT BEI IHM GEWESEN!
Dieser Vorwurf, abgesehen von all den anderen die ich mir bis heute mache, hat sich in mein Herz gebrannt.
Schicksal hin oder her, angenommen es war das Beste für Wolfi, weil er vielleicht doch nicht wieder gesund geworden wäre, ist doch nur die eine Seite. Auf der anderen steht mit fetten roten Buchstaben
ICH HABE IHN ALLEINE STERBEN LASSEN. Mein Stern ist vom Himmel gefallen und ich hab’s nicht gesehen.
Alles was ich noch tun konnte, war meinen Wolfi beim TA wie versprochen abzuholen, ihn nach Hause zu fahren und zu beerdigen.

Das dann auch der TA, der Wolfi operiert hatte, vermutlich vom Ehrencodex angestachelt, mich bat, den „Spezialisten“ nicht über seine Diagnose des Bandscheibenvorfalls und der OP zu informieren, gab mir den Rest.
Zu gerne hätte ich von einer Rechtsschutzversicherung Gebrauch gemacht, um diesem Spezialisten zumindest ein Stückchen von seinem, wohl zu Unrecht guten Ruf zu nehmen.
Doch leider verfüge ich über keine Rechtschutz und schon gar nicht über das nötige Kleingeld, um es ohne durchzustehen. Das mußte ich ja in all die zahlreichen Tierarztrechnungen stecken.


Was mir bleibt ist Frage „habe ich alles falsch gemacht“?, und die Hoffnung, das Wolfi mir meine Fehler verziehen hat.


Heike



28. Mai 2000 21:04

: Hallo, (Vorsicht eine lange Geschichte, leider)
:
: Am 24.04.00 ist mein Wolfi(DSH) aufgrund einer Lungenembolie unmittelbar nach einer Bandscheibenop im Alter von fast 8 Jahren gestorben.
:
: Seit dem zerfleischen mich die Selbstvorwürfe und die Frage
: "HABE ICH ALLES FALSCH GEMACHT"?
:

Liebe Heike,
mein Gott, deine Geschichte ist so traurig und ich glaub ich kann nachfühlen, wie es dir geht, obwohl ich meinen Hund "erst" seit einem Jahr habe. Vor ein paar Tagen war sie das erste Mal krank und mir war ganz schlecht vor Sorge (war aber nichts Schlimmes). Muss furchtbar sein, seinen Hund nach so vielen Jahren zu verlieren. Aber du solltest dir keine Vorwürfe machen! Ich bin keine Tiermedizin-Expertin und das sind wohl die wenigsten Hundebesitzer, so das man sich wohl auf das Urteil des Fachmannes/der Fachfrau verlassen muss. Aber du hast doch offensichtlich alles versucht um deinem Wolfi zu helfen und ich finde, du solltest dich jetzt an die schönen Zeiten erinnern, die ihr zusammen hattet. Wichtig ist doch vor allem, dass dein Hund ein Zuhause hatte und Leute die ihn geliebt und sich um ihn gekümmert haben. Das Glück haben leider viele Hunde nicht. Ist sicher auch nicht wirklich ein Trost, trotzdem. Alles Gute,

Anja + Aisha

28. Mai 2000 21:53

: Hallo, (Vorsicht eine lange Geschichte, leider)
:
: Am 24.04.00 ist mein Wolfi(DSH) aufgrund einer Lungenembolie unmittelbar nach einer Bandscheibenop im Alter von fast 8 Jahren gestorben.
:
: Seit dem zerfleischen mich die Selbstvorwürfe und die Frage
: „HABE ICH ALLES FALSCH GEMACHT“?
:
: Unsere Geschichte der letzten 4 Monate:
: Im letzten Sommer ist mir schon aufgefallen, das irgendwas mit Wolfi nicht stimmt.
: Irgendwie lief er schlechter, schlurfte ab und zu mit den Hinterpfoten und ich hatte den Eindruck, dass er nach längeren Spaziergängen Schmerzen hatte. Zuerst dachte ich ohje die (mittlere HD bzw.Arthrose); die mit ca. 5 J. bei ihm festgestellt wurde.
:
: Gegen Ende des Jahres wurschtelte er seinen Schwanz beim Laufen immer so nach vorne zwischen die Beine und ich ging zum TA. Dieser stellte per Myografie Cauda Equina(Einengung des Rückenmarkkananls durch den Lendenwirbel) fest und riet zur OP.
:
: Wenige Tage zuvor hatte ich mit einer TA, die Goldimplantationen(Schmerztherapie durch Dauerakkupunktur mit Hilfe von 1mm Goldkügelchen) durchführt, telefoniert, hauptsächlich wegen der HD wollte ich es machen lassen. Diese TA meinte ich solle bei Wolfi doch erst die GI machen lassen, vielleicht würde die Cauda Equina dann auch besser. Nun stand ich vor der ersten Entscheidung.
: Was sollte ich tun?
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: Da ich meinem Haus-TA (bis dahin) vertraute, stimmte ich der CA-OP zu. Am 20.12.00 wurde er dann operiert und ich konnte Wolfi am gleichen Tag wieder abholen.
: Wenige Tage später ging es ihm scheinbar besser, er hüpfte wieder alleine ins Auto, ich wußte damals nicht, das er das eigentlich nicht tun sollte, mein TA meinte das macht nix und Spazieren gehen könnte auch nicht schaden.
: Einmal (am 01.01.00), ging es ihm abends nach ein bißchen Spielen mit seiner Freundin sehr schlecht, so das ich den TA anrief und fragte ob irgendwas passiert sein könnte bezügl seines Rückens. Daraufhin der TA :“Nein, da kann nichts mehr kaputtgehen.
:
: Nun am nächsten Tag ging es Wolfi wieder besser, seine Bewegungsabläufe wurden allerdings in den nächsten Wochen immer schlechter. Hauptsächlich mit der linken Hinterhand drehte er zunächst so komisch ein und knickte dann weg. Er rieb sich immer mehr die Hinterpfoten auf, so daß ich ihm Socken anziehen mußte.
: Der TA sagte, das wären wohl die Nerven, die schon so sehr durch die Cauda Equina geschädigt seien. Und ich glaubte ihm.
: Also ließ ich am 01.02.00 die GI machen und hoffte weiter auf Besserung.
: Tatsächlich ging es Wolfi danach besser, er war auf einmal viel fröhlicher und munterer. Doch leider hielt das nicht lange an. Als unterstützende Maßnahme für die Nervenregeneration empfahl mir die Gold-TA eine normale Akkupunktur ca. 1 x im Monat.machen zu lassen. Also auf zu einem 3. TA(der nicht so weit entfernt war) mit Zusatzausbildung Akkupunktur.
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: Diese TA äußerte den Verdacht, daß mein Hund evtl. eine weitere Krankheit haben könne, die degenerative Myopathie(langsames, schmerzloses Absterben des Rückenmarks samt Nerven, gegen die man nichts tun kann). Genau feststellen könne sie die aber nicht.
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: Wieder um einige Mark leichter und ohne jegliche Besserung fuhren wir wieder nach Hause. Sofort rief ich meinen Haus-TA an und berichtete von der Vermutung der anderen TA, da er bis dahin von dieser Krankheit nichts erwähnt hatte.
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: „Das wäre unwahrscheinlich“, bekam ich zu hören. Nun gut. Ich glaubte ihm. (Außerdem wäre dann seine OP ja falsch gewesen, das fiel mir allerdings erst später auf)
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: Ein paar Tage später war ich wieder in meiner Haus-TA , weil ich die Meinung seiner Frau, die auch dort praktiziert, hören wollte.
: Diese äußerte dann auch den Verdacht es könne diese degenerative Myopathie sein, die momentan nicht therapierbar wäre.
: Feststellen könne sie die aber auch nicht. Sie nannte mir aber einen Spezialisten, der in der Lage dazu sei.
: Weiter versicherte sie mir mein Hund hätte keine Schmerzen. Ich glaubte ihr nicht ganz.
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: Also auf zum „Spezialisten“ durch die halbe Republik. Der, so hoffte ich immer noch, mir endlich sagen würde, was mein Wolfi hat.
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: Ein paar Tage vor meiner Abfahrt machte ich die Bekanntschaft einer Leidensgenossin per Internet, deren beide DSH jeweils die gleichen Krankheiten hatten. Sie empfahl mir ihren TA, mit dem ich auch telefonierte. Wieder stand ich vor der Entscheidung. Was soll ich tun?
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: Da ich den Termin(23.03.00) bei dem Spezialisten schon hatte, fuhr ich also los.
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: Nach gründlicher Untersuchung mit Röntgen und CT stand seine Diagnose fest. Wolfi leidet unter einer erneuten Zubildung der Nervenkanäle im Bereich der CA. Demzufolge hätte er große Schmerzen. Von einer OP nahm er Abstand, da diese ziemlich schwer wäre und er die VERMUTUNG meines Haus-TA teilte, Wolfi würde wohl diese degenerative Myopathie entwickeln. 100% könne er es mir allerdings auch nicht sagen. Kurz gesagt, es würde sich nicht mehr „lohnen“.
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: Also fuhren wir wieder nach Hause. Noch auf der Heimfahrt ging es meinem Wolfi ziemlich schlecht. Er zitterte, speichelte und kotzte. Noch nie hatte mein Hund solche Reaktionen auf eine Narkose gezeigt. Worauf ich per Handy diesen“ Spezialisten“anrief und fragte, was ich tun solle. Ich bekam zur Antwort das wäre nicht so schlimm und :“Ja, wissen sie, wenn der Hund diese leichte Narkose schon nicht verträgt, wie soll er dann eine OP überstehen?“
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: Ein Wort zu der leichten Narkose: Wolfi wurde an 2 aufeinander folgenden Tagen in Narkose gelegt, zuerst zum normalen Röntgen, am Tag darauf für die CT. Ich war bei dieser CT-Narkose dabei und hielt meinen Hund im Arm, als er in die Kanüle vom Vortag sein N-Mittel gespritzt bekam, kurz darauf, Wolfi wurde schon müde und sein Kopf schwer, meinte der TA oh, die Häflte ging neben die Vene! Sprachs und schoß Wolfi noch eine weitere Kanüle samt Narkose-Mittel in den anderen Arm. Was sollte ich tun? Ich dachte, der weiß schon, was er tut. Was für ein Fehler.
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: Wie gesagt, wir fuhren nach Hause und ich dachte heute abend kann Wolfi bestimmt wieder aufstehn. Von wegen, es ging ihm sehr schlecht, er hatte auch noch Fieber bekommen. Nachts um23.00 schleifte ich ihn nach draußen, damit er mal pinkelt(hatte er den ganzen Tag noch nicht).
: Am nächsten Morgen hatte er immer noch Fieber und stand immer noch nicht auf. Ich fuhr mit ihm zu meinem Haus-TA. Ich erzählte ihm was passiert war und die Diagnose des „Spezialisten.“
: Fast beleidigt meinte er „Ich hab doch gesagt es ist die degenerative Myopathie“ und „eine erneute Zubildung des Nervenkanals durch Narbengewebe ist in dieser kurzen Zeit nicht möglich, das kann nicht sein, und Wolfi hätte keine Schmerzen. Durch das „Rumgezerre bei den Untersuchungen könnte allerdings nicht auszuschließen sein, das (was?) Passiert ist“
: , was, hat er nicht genauer untersucht.
: Wolfi bekam eine Infusion und sein Blut wurde untersucht mit keinerlei Ergebnis.
: Auf meine Frage hin, warum er den dann Fieber hat, es ihm so schlecht geht, und ob er vielleicht zuviel Narkosemittel abekommen hatte, bekam ich als Anwort „der TA dort hat das auch nicht zum ersten Mal gemacht“
: Mittags holte ich ihn ab und er konnte immer noch nicht aufstehn.
:
: Mittlerweile bin ich sicher, das es an der Narkose lag, das hab ich dem TA dann auch noch gesagt einen Tag später, denn Wolfi ging es am nächsten Tag auch nicht besser und mußte noch eine Infusion bekommen.(Bei der Gelegenheit wurde noch mal Blut untersucht,natürlich ohne Ergebnis.)
: Nach 3 Tagen konnte Wolfi sich wieder durch die Wohnung schleppen, fiel beim Stehen aber immer um.
: Eine Woche später ging es besser, aber eindeutig schlechter als vor der Untersuchung durch den „Spezialisten“, außerdem hatte ich den Eindruck, er leidet unter starken Schmerzen.
:
: Voller Mißtrauen den hinter mir liegenden TA gegenüber und dem Wissen „so geht es nicht weiter“, beschloß ich eine weitere Meinung einzuholen.
: Ich rief den TA der Internetbekanntschaft an, erzählte ihm alles und er sagte, er könne sich Wolfi und seine Bilder mal ansehen.
: Gesagt, getan, ich rief den „Spezialisten“ an und sagte ihm, er möchte bitte die CT-Bilder an diesen Tierarzt schicken, was er mir auch zusicherte. Also wartete ich ein paar Tage bis die Bilder wohl angekommen waren.
: Ich gab Schmerzmittel und wir schleppten uns von Tag zu Tag, ich wär wohl fast unter meinen Nerven zusammengebrochen, aber Wolfis ungebrochener Lebenswille und sein tägliches Flehen in den Augen „Hilf mir“ gaben mir die Kraft. Ich wünschte ihm so sehr, das er noch oft mit seinen Hunde-Freunden ausgelassen spielen konnte, was ihm immer solche Freude bereitete.
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: Dann rief ich diesen TA an und fragte ob die Bilder schon da wären, er verneinte und wies mich darauf hin, das der“Spezialist“ ihn aber angerufen hätte und ihm ganz genau seine Diagnose geschildert hat.
: Ich sollte einfach so kommen, ohne Bilder. Völlig aus dem Häuschen, rief ich da unten an und wollte fragen was das soll, da stellte sich heraus, das die Bilder wohl aus einem „Versehen“, doch noch abgeschickt wurden und bereits unterwegs waren.
: (Was ich später erfuhr, dieser „Spezialist“, ein sehr gewandter Redner übrigens, hatte dem TA(das grasse Gegenteil), das Versprechen abgerungen, meinen Wolfi auf gar keinen Fall zu operieren.)
:
: Also kam es doch zu einer Untersuchung mit Bildern, auf die der TA aber nicht richtig eingehen wollte. Ich wußte nicht warum, was sich allerdings später noch aufklären sollte.
: Er stellte auch die Vermutung in den Raum wegen der Myopathie, dennoch attestierte Wolfi ebenfalls starke Schmerzen.
: Er bat mich bezügl. Der Entscheidung (Nach-OP der Cauca Equina oder nicht), um Geduld, er wolle die CT-Bilder noch einigen Kollegen zeigen.
:
: Ein paar Tage später rief er mich an und sagte mir es gäbe keinen eindeutigen Grund Wolfi wegen CA nochmals zu operieren. Ich war total frustriert, glaubte doch immer noch an diese Diagnose.
:
: Der TA bot mir an eine Kernspin machen zu lassen, weil er die Vermutung hatte an den vorderen Bandscheiben wäre was nicht in Ordnung. Sehr geschickt ausgedrückt, denn durch die Kernspinn stellte sich heraus, das Wolfi im Bereich des LETZTEN LENDENWIRBELS einen BANDSCHEIBENVORFALL hatte. Mehrere TA, denen er die Bilder gezeigt hatte, kamen zu diesem Schluß. Übrigens konnte keiner von ihnen einen Nervenkanalseinengung (CA) feststellen.
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: Aufgrund dieser, völlig anderen Diagnose wurde nun doch eine Woche später, eine OP vereinbart.
: Ich war voller Hoffnung, jetzt wird alles wieder gut.
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: Am 25.04.00 abends brachte ich Wolfi in die Klinik, wo er anschließend operiert werden sollte, streichelte ihm über den Kopf mit den Worten
: „Mama holt dich wieder ab“ und ging.
: Hoffnungsvolle Augen verabschiedeten mich.
: Ich fuhr tränend überströmt in den nächsten Ort, wo ich mit meiner Freundin aus dem Internet bange Stunden des Wartens verbrachte. Um 23.00 endlich klingelte das Telefon und der TA berichtete, die OP wäre gut verlaufen und Wolfi ging es den Umständen entsprechend. Ich solle mich morgen vormittag mal melden.
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: Hoffnungsfroh ging ich ins Bett, konnte aber die ganze Nacht nicht schlafen.
: Morgens um 8.00 klingelte das Telefon und ich wußte, irgendwas Schlimmes ist passiert.
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: „Es gibt schlechte Nachrichten, er ist letzte Nacht an einer Lungenembolie gestorben.“
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: Ich war wie von Sinnen, mein Herz raste, die Worte er ist „friedlich eingeschlafen und er hat nichts gemerkt“, hätte sich der TA schenken können.
: ICH WAR NICHT BEI IHM GEWESEN!
: Dieser Vorwurf, abgesehen von all den anderen die ich mir bis heute mache, hat sich in mein Herz gebrannt.
: Schicksal hin oder her, angenommen es war das Beste für Wolfi, weil er vielleicht doch nicht wieder gesund geworden wäre, ist doch nur die eine Seite. Auf der anderen steht mit fetten roten Buchstaben
: ICH HABE IHN ALLEINE STERBEN LASSEN. Mein Stern ist vom Himmel gefallen und ich hab’s nicht gesehen.
: Alles was ich noch tun konnte, war meinen Wolfi beim TA wie versprochen abzuholen, ihn nach Hause zu fahren und zu beerdigen.
:
: Das dann auch der TA, der Wolfi operiert hatte, vermutlich vom Ehrencodex angestachelt, mich bat, den „Spezialisten“ nicht über seine Diagnose des Bandscheibenvorfalls und der OP zu informieren, gab mir den Rest.
: Zu gerne hätte ich von einer Rechtsschutzversicherung Gebrauch gemacht, um diesem Spezialisten zumindest ein Stückchen von seinem, wohl zu Unrecht guten Ruf zu nehmen.
: Doch leider verfüge ich über keine Rechtschutz und schon gar nicht über das nötige Kleingeld, um es ohne durchzustehen. Das mußte ich ja in all die zahlreichen Tierarztrechnungen stecken.
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: Was mir bleibt ist Frage „habe ich alles falsch gemacht“?, und die Hoffnung, das Wolfi mir meine Fehler verziehen hat.
:
:
: Heike
:
: hallo heike!
es tut mir soo leid für dich ,. du hast dein bestes getan mehr konntest du nicht tun gib dir keine schuld .
viele grüße simone


28. Mai 2000 22:52

Hallo Heike,

gut, dass Du Dir mal alles von der Seele geschrieben hast. Ich denke, das entlastet.

Mir ist auch Deine letzte Meldung aufgefallen, weil wir eben auch dieses Problem haben. Das Cauda-Equina-Syndrom ist nicht zu unterschätzen. Meine Freundin hat auch einen Hund mit dem gleichen Problem, auch mit den Bandscheibenvorfällen. Die Diagnosen stehen schlecht, da in 1 oder 2 Jahren vermutlich die ersten Lähmungserscheinungen auftreten werden. Vielleicht auch früher, das wissen wir nicht. Auch wir haben versucht, Informationen zu bekommen, ob OP ja oder nein! Wir haben uns für das Nein entschieden und er bekommt jetzt nach 3 Jahren homöopathischen Mitteln zeitweise Cortisonspritzen, die anschlagen.

Du darfst Dir keine Vorwürfe machen, denn Dein Hund war eindeutig krank und Du hast alles Mögliche getan, um ihm zu helfen. Diese Krankheit hat man meines Erachtens noch nicht im Griff, da es einfach zu viele unterschiedliche Meinungen gibt und eben noch nicht den "goldenen" Weg gefunden hat. Tierärzte sind keine Götter, sie versuchen ebenfalls das Machbare und es ist eben leider so, dass auch dort, weil Menschen am Werk sind, Fehler passieren. Davon kann sich keine Klinik und keine Praxis freisprechen.

Du musst versuchen, Dich davon freizumachen. Du hast alles für Wolfi tun wollen, ob er jetzt besser leben würde, sei mal dahingestellt. Er hätte aber auch vorher nicht besser leben können und das ist doch das Entscheidende! Du bist dorthin gegangen, um ihm zu helfen und weil es nicht mehr anders ging, weil er eben nicht mehr laufen konnte, weil er keinen guten Eindruck machte usw. Also musste man etwas machen und das hast Du getan!

Ich kann Deine Empfindungen nachvollziehen, aber leider ist es eben nicht möglich, an einer OP teilzunehmen und man wird nachhause geschickt. Und dafür kannst Du Dir keinen Vorwurf machen und Dein Wolfi läuft bestimmt jetzt mit meiner Chica im Hundehimmel um die Wette, weil er jetzt wieder laufen kann!

Traurige Grüsschen
Bianca und Jill

28. Mai 2000 23:22

Liebe Heike,

aus jeder Deiner Zeilen geht die Liebe zu Deinem Hund hervor und ich fühle mit Dir.
Nein, Du hast nichts falsch gemacht, im Gegenteil.
Niemand kann Dir den Schmerz nehmen,aber Anteil nehmen,das können und tun wir.
Es tut mir schrecklich leid und eigentlich fehlen mir auch die passenden Worte das auszudrücken.Die Schuldfrage sollte erstens nicht bei Dir liegen(Du hast doch alles Menschenmögliche getan)zweitens wird sie sicherlich irgendwann zweitrangig werden.Wolfi ist nicht mehr da und ich stelle es mir einfach schrecklich vor.Lerne mit Deinem Schmerz zu leben(auch wenn es schwer fällt),und lasse es Dir von niemandem ausreden.Lebe den Schmerz,denn nur dann kannst Du Wolfi in Frieden gehen lassen.

Mit tiefem Mitgefühl
Simone B.


29. Mai 2000 08:37

Liebe Heike,

du kannst und darfst dir keinen Vorwurf machen (mag es auch noch so schwer sein), denn dich trifft keinerlei Schuld! Du hast alles Menschenmögliche getan! Du hast Wolfi ein schönes Leben geboten und alles getan, was du für richtig gehalten hast und ich bin mir sicher, daß er das auch gewußt hat.
Im Hundehimmel, wo er jetzt ist und mit meinem "alten Buben" spielt und um die Wette läuft, geht es ihm sicher gut und er freut sich, daß du es warst, die ihm ein Zuhause gegeben hat für viele schöne Jahre.
Lebe deinen Schmerz aus und heule wenn dir danach zumute ist!!!!
Glaub mir, er hat dir sicher verziehen, daß du nicht bei ihm warst,als er über den Regenbogen gegangen ist, denn ganz tief im Inneren hat er gewußt, daß du IMMER bei ihm warst!

Tief mitfühlende Grüße

Michaela