Hallo Attila,
Auch ich habe Diesen Beitrag gelesen, zunächst ohne den vorangegangenen "Soll ich..." gelesen zu haben und ich war ehrlich über Deinen Tonfall entsetzt. Der Beitrag klingt emotional und total beleidigt.
Außerdem wirfst Du verschiedene Dinge so bunt und provokant durcheinander, daß Du Dich nicht wundern darfst, wenn andere Dich mißverstehen oder auch einfach "zurückgiften".
Wenn Du wirklich an den Themen interessiert bist, die Du angekratzt hast, dann solltest Du sie als einzelne Beiträge und sachliche Fragen formulieren.
Wenn ich Dich also annähernd richtig interprätiert habe dann müßten die Fragen bzw. Themen so lauten:
Deine Frage:
: Hat wirklich KEINER von Euch jemals einen Hund abgegeben? Habt Ihr
: immer alle Eure Hunde behalten, gleichgültiog welche Scherereien sie
: Euch machten?
Anders formuliert:
"Mußtet Ihr Euch schon einmal von Eurem Hund trennen? Und aus welchem Grund?"
Du führst verschiedene Gründe auf, warum sich Menschen von ihren Hunden trennen. Verständliche:
: Hunde, die aggressiv gegen Euch oder andere Menschen waren und blieben?
Weniger verständliche:
: Hunde, die von Anfang an krank waren und Euch ein Vermögen kosteten?
Und mir persönlich unverständliche:
: Oder Hunde, die nur schläfrig herumlagen wie Schildkröten und Euch
: einfach langweilten?
Solche Unterstellungen finde ich unmöglich:
: Liebe Leute, ich kann's nicht glauben, daß Ihr alle diese Hunde
: behalten habt. Ihr gebt's nicht zu, das ist es.
Hättest Du eine sachliche Frage (siehe oben) gestellt hättest Du bestimmt auch Antworten bekommen.
Nächste Frage:
: Oder WARUM sind unsere Tierheime voll mit herrenlosen Hunden?
Da verstehe ich jetzt den Zusammenhang nicht. Es gibt die verschiedensten Gründe, warum Tiere im Tierheim landen. Wenn sie Dich interessieren kann ich Dir gern einiges dazu erzählen.
Du erwähnst ja schon manche davon, aber leider ist alles so wirr durcheinander daß man nicht recht weiß, worauf Du hinaus willst.
Deine nächste Frage:
: Es wird Euch vielleicht nicht gefallen, aber seid Ihr einmal auf die
: Idee gekommen, daß es auch schlechte Hunde gibt?
Tja und nun wird es völlig unverständlich, worauf Du mit dieser Frage hinauswillst.
Wolltest Du sagen, daß der Grund dafür, daß Hunde Probleme machen und im Tierheim landen der ist, daß sie "schlecht" sind? Oder daß das oft der Grund ist? Oder zumindest manchmal? Oder daß es gelegentlich vorkommen kann? Oder wolltest Du einfach nur mal das Thema anschneiden?
Aufgrund der Äußerungen über Deine Schäferhündin darfst Du Dich übrigens nicht wundern, wenn mancher es so interpretiert, daß Du die Hündin einfach für "schlecht" hältst. Wenn Du es nicht so gemeint hast dann hätte es der Sache geholfen, wenn Du das Thema unabängig davon aufgeworfen hättest.
Deine Definition eines "schlechten Hundes":
: Nun, ein schlechter Hund ist ein Hund, der auf Grund seiner instabilen
: Gesundheit, seiner geringen Vitalität und seines mangelnden
: Behauptungstriebes nicht in der Lage wäre, in freier Natur zu
: überleben, noch Aufgaben zu erfüllen, die sich ihm im Rahmen seines
: Zusammenlebens mit dem Menschen stellen.
Das ist einen durchaus interessante Frage, ob es heutzutage noch eine Frage ist, ob Hunde in der freien Wildbahn überleben könnten oder nicht. Oder ob es nicht eher die Frage sein sollte, daß der Hund in der heutigen menschlichen Gesellschaft sich anpassen können muß. Und eben neue Aufgaben hat: z.B. einfach die, Begleiter zu sein.
Wie gesagt, das Thema verdient einen extra Eintrag und sollte nicht hier im emotionalen Kuddelmuddel untergehen.
Wieder ein Thema:
: Mir fehlt jedes Verständnis und jede Sympathie für jene überzüchteten
: Rassen, deren bedauernswerte Vertreter schließlich als Spielzeuge
: verzogener Kinder irgendwo vor sich hindämmern.
Dazu müßtest Du wirklich näher erklären, ob Du von Qualzucht redest, oder von was? Qualzucht ist doch wieder ein extra Thema.
Wieder Themenwechsel:
: Mir fehlt aber auch jedes Verständnis für einen "Tierschutz", der
: seine Hand über degenerierte, mißgebildete und damit letztlich
: leidende, ihrer Kräfte beraubte Tiere hält.
Das Thema ist sehr schwierig, denn es hat etwas mit unserer Ethik zu tun. Jeder hat eine eigene, sehr persönliche Haltung dazu. Und es gibt da auch keine allgemeingültige Wahrheit.
: Ein Welpe, dessen vitale Schwäche schon unmittelbar nach der Geburt
: erkennbar wird, gehört eingeschläfert, anstatt mit der Flaxche
: aufgezogen und an unwissende Halter vertickt zu werrden. DIESE Halter
: sind es, die das kränkelnde und schwächelnde Tier später abgeben
: werden, und nicht ihnen sind Vorhalte zum machen, sondern denen, die
: es gezüchtet und verkauft haben.
Auch das würde ein eigenes Thema verlangen: Sollte man Welpen, die nicht gedeihen, mit der Flasche aufziehen oder nicht?
: Es wurde aber im Raum Bonn vor ein paar Monaten allen Ernstes eine
: Schäferhündin mit mißgebildeten Hinterläufen "zur Vermittlung"
: ausgeschrieben, die überhaupt nicht stehen konnte - und auch für sie
: fand sich irgendein Trottel, der wahrscheinlich ganz gerührt war über
: sein gefühlsduseliges Engagement und gar nicht wußte, was da auf ihn
: zukam. "Selbstlos hat er sich des Tieres angenommen." Und sie, die nie
: richtig Hund sein kann - was wird wohl aus ihr werden? Das ist
: mißverstandene "Humanität", bedenkenlos auf Tiere übertragen.
Weißt Du denn die Einzelheiten? Vielleicht war diese Hündin als Welpe eben doch stark genug, sich durchzusetzen. Auch in den südlichen Ländern gibt es durchaus Krüppel, die eine ganze Weile überleben und mit den anderen mithalten.
Ich finde es anmaßend zu behapten, die Menschen, die so einem Tier ein Zuhause geben wären "Trottel". Gerade Hunde können durchaus auch mit einer Behinderung gut leben, und die emotionae Bindung zu ihren Besitzern sowie geistige Beschäftigung kann ein körperliches Gebrechen sehr wohl kompensieren. Ich möchte HIER nicht näher darauf eingehen. Es wäre schade, wenn so ein Thema unter den vielen anderen, die Du aufgeworfen hast, untergehen würde.
: Was geschieht mit all diesen Welpen? "Günstig abzugeben", auf dem
: Umweg über einen Halter ins Tierheim. "Aber sie sind doch so
: niedlich..." Pustekuchen. Sie taugen nichts, das ist die Wahrheit.
Du formulierst das sehr provozierend. Hunde, die zufällig entstanden sind taugen nichts. Und im Tierheim sammelt sich dann wohl der ganze Müll, mit dem man nichts anfangen kann, weil er schon rein genetisch nichts taugt?
: Nein, liebe Leute, ich glaube Euch Eure grenzenlose Tierliebe nicht.
Das ist auch wieder eine unhöfliche Unterstellung...
: Jeder, der einen Hund sein eigen nennt, möchte einen guten Hund haben.
: Einen, der ihm Freude macht. Einen, auf den er stolz ist. Einen, auf
: den er sich verlassen kann. Der Hund soll ihm weder Ärgernis noch
: Last sein. "Für den heutigen Menschen, namentlich den
: landabgeschnittenen Städter, ist die Liebe zum Hund ein greifbarer
: Ausdruck unserer ewigen Erbsehnsucht zur Urheimat Natur, die letzte
: Gefühlsbrücke zur Mutter Erde, die den meisten verblieben." So schrieb
: Max von Staphanitz, und, Hand aufs Herz, pulsiert nicht ein wenig
: davon in jedem ehrlichen Hundehalter, wenn er mit Wohlgefallen auf
: seinen vierbeinigen Freund blickt?
Tut mir Leid, aber für mich sind solche pathetischen Sprüche nichts als heiße Luft. "Die Natur ins Haus holen" usw.
Wenn ich einen Hund habe, dann ist das für mich auch eine Herausforderung. Ein Hund ist ein Partner, und zwar einer mit einer eigenen Persönlichkeit. Wenn er sich nicht so entwickelt, wie ich mir das vorstelle, dann muß ich das eben akzeptieren oder ändern. Und stell Dir vor: Es gibt Leute, die Hunde aus den Tierheim holen. Viele sogar. Es gibt Leute, die aus dem von Dir erwähnten "genetischen Müll" etwas machen. Die Hunde resozialisieren, viiiiel Freude an ihnen haben, und vielleicht auch mit dem einen oder anderen Problem einfach leben. Es gibt übrigens sicher auch Flaschenhunde, die zu Rettungshunden ausgebildet wurden.
Naja, wie schon gesagt, Du wirfst interessante Themen auf, aber der angriffslustigte und heftige, provozierende Tonfall Deines Beitrags macht eine Diskussion sinnlos.
Wenn Du die Themen einzeln und sachlich unter neuen Überschriften bringst bin ich überzeugt, daß sich eine tolle Diskussion entwickeln könnte.
Grüße!
Eva