Ich habe die Diskussionen verfolgt und sehe das nicht ganz so krass wie du.
Ich habe für mich zwar auch die Prämisse, einen Hund, den ich einmal aufgenommen habe, nicht mehr abzugeben.
Ich hatte 4,5 Jahre einen Schäferhundmix, der anfangs total verängstigt war. Ich habe sie vor 3 Wochen einschläfern müssen, weil sie voller Krebs war und anfing total zu leiden (u.a. Atemnot wegen Lungenmetastasen). Sie war ein Einzelhund und wollte auch keinen anderen Hund bei sich haben, da sie litt.
Seit heute habe ich eine neue Hündin, 10 Monate und so was von verängstigt, daß sie mir nur noch leid tut. Ich weiss, daß ich eine schwere Zeit vor mir habe, damit sie sich mal irgendwann stabilisiert.
Bei Attila ist es so, daß er die Hündin aus Mitleid aufgenommen hat. Er hat sich ja voher nicht bewußt entschieden,einen 2. Hund dazu zu holen. Sein Rüde ist und bleibt seine Nummer 1. Und jetzt merkt er, daß er diesem nicht mehr gerecht wird.
Die Hündin leidet bestimmt auch unter dieser Situation. Sie gehört meiner Meinung nach in Hände von Leuten, die sich mit ihrer Ängstlichkeit auseinander setzen.
Attila scheut auch nicht die Tierarztkosten, denn er hat ja schon Untersuchungen durchführen lassen.
Ich finde es eher richtig, daß er erkennt, daß er der Hündin nicht gerecht wird. Und sich ÜBERLEGT (denn entschieden hat er noch nicht), sie abzugeben.
Ich denke, daß ein Problem der Hündin ist, daß sie leidet. Einmal unter der Trennung der Vorbesitzer. Aber auch, weil sie vielleicht ein eher sensibler Hund ist und Attila ist dafür einfach nicht der richtige Besitzer (wenn man sich die Beschreibung des Rüden mal anhört).
Ich finde es richtig, daß er sich Gedanken macht, ob diese Hündin vielleicht bei Leuten glücklicher wäre, die keine extremen Spaziergänge verlangen und trotzdem gerne mit dem Hund schmusen.
Damit die Hündin sich nicht nochmal abgeschoben fühlt, sollte er vielleicht nach solchen Menschen suchen und diese erst mal öfter zu Besuch kommen lassen, damit die Hündin eine Bindung aufbauen kann.
Vielleicht will sie dann auch freiwillig mit den Leuten mitgehen.
Meine neue Hündin Sina war 3 Wochen in einer Pflegestelle (sie war vorher in Spanien) und hat diese Leute sehr gemocht. Von daher liegt sie jetzt unter dem Tisch und leidet.
Meine erste Hündin Mona war auch damals in einer Pflegestelle. Dort waren aber noch 8 andere Hunde und sie fühlte sich dort total unglücklich. Als ich sie abholte, konnte sie gar nicht schnell genug ins Auto kommen und sie drehte sich nach der Familie auch nicht mehr um.
Jeder Hund ist eben anders. Und jeder Mensch auch.
Ingrid