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Was sonst nirgends passt

In dieser Rubrik steht all das, was in den anderen Rubriken irgendwie nicht so recht reinpasst. Nicht alles lässt sich eindeutig zuordnen oder betrifft mehrere Themen gleichzeitig. Wer so ein Thema hat, ist in dieser Rubrik gut aufgehoben.  
Mein Hund - mein Leibwächter?
13. Juni 2000 10:44

Hallöchen,

mich hat bis jetzt noch kein Hund wirklich verteidigen müssen. Zum Glück! Beim Rüden würde ich sagen, der würde sich wohl eher hinter mir verstecken. Obwohl in einer Ausnahmesituation...?

mit der Hündin hatte ich letztens ein "interessantes" Erlebnis. Ich war am arbeiten mit den Hunden und hatte Würstli dabei. Ein anderer Hund kam und schnupperte sehr neugierig an mir rum. Ich lief einfach weiter, da ich den Hund nicht kannte. Meine beiden taten nichts dergleichen, keine Eifersüchteleien, Futterneid oder sonstwas. Dann bin ich ausversehen dem fremden Hund auf die Pfote gestanden, da er mich so "belagert" hat. Der Hund erschrak, winselte kurz und knurrte ein wenig. Da ging die Hündin wie eine Furie auf diesen Hund los und "schlug ihn in die Flucht". Sogar heute ist sie noch nicht gut zu sprechen auf ihn.

Bemerkenswert für mich ist, ich habe die Hündin erst seit knapp zwei Monaten. Sie hat sich aber schon recht fest an mich angeschlossen. Von diesem Erlebnis her würde ich schon sagen, sie würde was machen, wenn ich angegriffen würde. Aber was...das weiss ich nicht so genau.

Grüässli
Jenny

13. Juni 2000 12:10


: Nun sagen viele, der Hund würde seinen Menschen (den er liebt) aus Instinkt verteidigen. Was meint Ihr dazu? Hattet Ihr schon mal so ein Erlebnis und Euer Hund hat Euch erfolgreich verteidigt? (ohne Schutzhundausbildung o.ä.)
:
: Freue mich auf Eure Nachricht
: Birgit & Onyx


Halle Birgit,

ich habe einen 4-jährigen Schäferhundrüden, auf den ich mich - auch ohne Schutzhundeausbildung - voll und ganz verlassen kann. Schon mit ca. 9 Monaten hat er angefangen, mich zu "beschützen". Dieser Instinkt ist im Laufe der Jahre immer stärker geworden. Wenn mir einer drohend oder aggresiv zu nahe kommt, geht er gleich nach vorne und bellt drohend und energisch. Danach stellt er sich schützend vor mich und verbellt weiter. Zubeißen würde er im Ernstfall auch. Aber allein das Bellen schreckt im Ernstfall doch viele ab.

Ich gehe mit ihm viel unter Menschen, hier zeigt er sein ganz normales Verhalten. Den Hund führe den Hund jedes Jahr mehrmals auf Fährtenhundprüfungen. Hierbei wird ja jedesmal das Wesen des Hundes überprüft. Bisher hatte ich nie irgendwelche Probleme dabei. Mit dem Hund arbeiten auch zwei Jugendliche unseres Vereines. Hierbei gibt es auch keine Probleme.

Dieses Beschützerverhalten habe ich ihm nicht anerzogen, er macht es einfach.

Gruß
Bettina

PS.
Mein Mann ist froh, dass mein Hund mich im Ernstfall beschützen wird. So weiß er, daß ich im Winter - wenns früh dunkel wird - beruhigt spazieren gehen kann.


13. Juni 2000 15:16

Hallo Attila,

Deinem posting kann ich voll und ganz zustimmen.

Mein Langhaar-Schäferhund-Rüde wurde auch nicht im Schutzdienst
ausgebildet (aus den gleichen Gründen) und hat trotzdem beschützt.

Bei den Labis ist das Verhältnis ähnlich wie bei Deinen Beiden:
die Hündin ist ein kleiner Angsthase und der Rüde strotzt nur so
vor Selbstvertrauen.
Im Gegensatz zur landläufigen Meinung über Labradors wachen aber beide
sehr gut und ich glaube - würde es denn mal ernst werden- würde
zumindest der Rüde auch versuchen zu beschützen, obwohl er dies
ebenfalls nicht gelernt hat.

Wie Du schon sagtest: es kommt eben immer auf den jeweiligen Hund an.

Viele Grüsse, Heike & Labs


: ob ein Hund Dich verteidigen wird, hängt wohl mehr vom Hund selbst ab als von seiner Ausbildung. Die sogenannte Schutzhund-Ausbildung ist eigentlich ein Beutespiel um den Hetzärmel und nicht unbedingt auf tatsächliche Gefahrensituationen zu übertragen; hat der Hund nicht den nötigen Wehrtrieb, kann man ihm beibringen, was man will, und er wird dann doch versagen.
:
: Ich habe zur Zeit zwei Schäferhunde, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Hündin erschrickt beim leisesten Geräusch und versteckt sich hinter mir oder sucht das Weite; okay, sie kommt aus schlechter Haltung, aber das kann nicht alles erklären. Der Rüde hingegen ist äußerst selbstbewußt und auch wehrhaft. Vor allem nach Einbruch der Dämmerung steigert sich seine Aufmerksamkeit um ein Mehrfaches. Als wir einmal spätabends spazieren waren, kam plötzlich ein großer Hund aus dem Tor eines Bauernhof aggressiv auf uns zugerannt, der aus irgendwelchen Gründen frei lief; mein Rüde hat ihn sofort gepackt und in die Flucht geschlagen, ohne daß ich eingreifen mußte. Auch habe ich schon damit experimentiert, daß Leute nachts in meinen Garten eindrangen, und er hat sie sofort gestellt, am Weitergehen gehindert und bellend angezeigt. Also beschützt er sich und sein Rudel. Da ich von herkömmlicher Arbeit auf Übungsplätzen wenig halte, hat der Hund weder Begleithund- noch Schutzhundprüfung; ich habe ihn selbst ausgebildet, soweit es mir nötig erschien, und ansonsten darf er Hund sein.
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: Klar, daß ein Hund, der schützen soll, dies auch physisch glaubwürdig repräsentieren muß. Ein schutzbereiter Beagle oder Foxterrier ist hier sicherlich weniger glaubwürdig als ein Schäferhund oder Dobermann. Aber ganz grundsätzlich: es hängt von der individuellen Hundeseele ab.
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: Mit Grüßen, Attila