Hallo Jörg,
die Angaben des Züchters lassen sich durch das Zuchtbuch recht einfach überprüfen.
Die Sache mit der HD ist nicht so einfach; der alleinige Hüftbefund der Elterntiere reicht nicht aus, um sicherzustellen, daß die Nachkommen HD-frei sind. Des Verein für Dt. Schäferhunde hat sich jahrzehntelang nur nach den direkten Hüftbefunden der Zuchttiere orientiert mit dem Ergebnis, daß der Erfolg der HD-Bekämpfung irgendwann vor vielen Jahren stagnierte. Immer wieder haben Hunde mit guten Hüften HD-belasteten Nachkommen produziert, Hunde hingegen mit HD-Übergang gesunde Nachkommen. Heute lassen bereits über 60 VDH-Zuchtverbände ihre Rassen in einer HD-Zuchtwertschätzung betreuen, so auch der SV. Hier ist neben dem eigenen Hüftbefund ausschlaggebend, wie gut oder schlecht die Elterntiere im Hinblick auf HD vererbt haben, wie gesund die Geschwister und Nachkommen sind. Der Wert verändert sich laufend, wird viermal jährlich aktualisiert.
Leider ist die HD nicht nur von genetischen Faktoren, sondern auch von den Aufzuchtsbedingungen abhängig. In wie weit das der Fall ist kann ich beim Labrador nicht beurteilen, ich kenne nur die Angaben für den DSH (20% genetisch, 80% durch äußere Einflüsse bedingt) und die Molosser (80% genetisch, 20% durch äußere Einflüsse bedingt). Aber anderen Rassen bewegen sich angeblich irgendwo dazwischen.
Wie steht denn der Züchter zu dem HD-Fall? Immerhin kann der beste Züchter nicht sie Hand dafür ins Feuer legen, daß wirklich alle seine Welpen später kerngesund sind, auch wenn er versucht, so gesunde Hunde wie möglich zu züchten. Eigentlich ist es so, daß bei einem HD-Fall die Züchter inzwischen sehr kulant sind, schließlich sind Rassehunde nicht gerade billig. Steht denn nichts darüber in Eurem Kaufvertrag? Vieleicht zahlt der Züchter einen Teil des Kaufpreises zurück oder gibt Euch einen anderen Welpen "als Ersatz" (den er ja in Eurem Auftrag verkaufen kann, durch dessen Kauferlös aber immerhin ein großer Teil der Tierarztkosten gedeckt werden könnte).
Viele Grüße
Antje