Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Was sonst nirgends passt

In dieser Rubrik steht all das, was in den anderen Rubriken irgendwie nicht so recht reinpasst. Nicht alles lässt sich eindeutig zuordnen oder betrifft mehrere Themen gleichzeitig. Wer so ein Thema hat, ist in dieser Rubrik gut aufgehoben.  
Zunehmende Hundefeindlichkeit
21. Juni 2000 20:12

Hallo!

: Beinahe jeder von uns hat schon so seine Erfahrungen mit der
: zunehmenden Hundefeindlichkeit gemacht,

Leider ist es so, daß viele Menschen durchaus Grund dazu haben, Hunde (mal abgesehen von den arbeitenden Blindenhunden, Suchhunden etc.) als keineswegs positiv anzusehen.

Solange es die Hundebesitzer für selbstverständlich halten, daß ihr Hund sein Geschäft auf der nächsten Wiese oder gar im Rinnstein macht, ohne daß sie sich weiter darum kümmern müssen, sind Konflikte mit Nichthundebesitzern (und auch verantwortungsbewußteren Hundehaltern) vorprogrammiert.

Es kann einfach nicht angehen, daß jeder kleine grüne Fleck in der Stadt den Hunden als Toilette zur Verfügung steht. Ich selbst hatte meine kleine alte Hündin Anfangs auf einem erdigen Stück Wiese neben einem Garagenhof machen lassen, wo eigenlich wirklich keine Kinder spielen oder ähnliches. Da kam einer der Gärtner auf mich zu und erklärte mir, daß es für Leute wie ihn alles andere als schön ist, beim Büsche schneiden ständig in Haufen zu treten und beim Rasenmähen den Dreck um die Ohren fliegen zu haben. Und ich hatte da durchaus Verständnis für den Mann (auch wenn mir sein Ton nicht ganz gefallen hat *grins*).

Ich wohne selbst in der Stadt und seit ich ein Kleinkind habe fällt mir erst auf, daß es in einer Umgebung von 500 m zwar eine Menge kleiner Grünflächen gibt, daß man aber auf keiner einzigen ein kleines Kind, das eben noch unsicher läuft und gelegentlich auf die Händchen fällt, frei Laufen lassen kann. Eigentlich müßte ich mein Kind ständig an die Leine nehmen, damit es nicht auf die Idee kommt, in der nächsten Wiese Gänseblümchen pflücken zu wollen oder eben die interessanten braunen Haufen näher zu untersuchen.

Zum Thema Hundekot läßt sich also sagen, daß die "Hundehasser" von Hundehaltern, die in der Stadt das Geschäft ihrer Hunde nicht entsorgen, selbst gemacht werden.
Natürlich gibt es auf dem Land mehr Freiheit für die Hunde und weniger Reibungspunkte, weil es eben genug andere Flächen gibt, wo ein Hund sein Geschäft erledigen kann.

Ich habe inzwischen auch viele Menschen kennengelernt, die einfach panische Angst vor Hunden haben und ich finde es nicht besonders fair, sich darüber aufzuregen, daß Menschen die Straßenseite wechseln, wenn man mit Hund kommt, bzw. daß man aufgefordert wird, den Hund anzuleinen, auch wenn er nichts tut.

Tut mir Leid, aber das Gejammer über Hundefeindlichkeit kann ich einfach nicht verstehen, solange so viele Hundebesitzer völlig gedankenlos durch die Welt gehen und durch ihre Hunde ihre Mitmenschen belästigen - vielleicht ohne es selbst zu bemerken.

Etwas mehr Rücksicht würde vielen Hundehaltern gar nicht schlecht stehen. Und am Ende den Hunden guttun.

Viele Grüße!
Eva


22. Juni 2000 11:16

Hi Eva,

ich gebe Dir völlig recht: Rücksicht zu nehmen sollte immer und überall das oberste Gebot sein. Aber bitte für ALLE Beteiligten! Auch ich ärgere mich, wenn jemand den Kot seines Hundes auf dem Bürgersteig liegen läßt - aber ich finde es mindestens ebenso schlimm, was alles an "menschlichen" Abfällen herumliegt, und die sind in der Regel aus einem Material, das auch in tausenden von Jahren nicht verwittert ist. ALLE Lebewesen hinterlassen Kot und ein Journalist hat mal im Radio zu dem Thema gesagt: "Wenn es der Menschheit gelingt, mit dem von ihr selber produzierten Dreck so lange zu überleben, wie es alle Lebewesen dieser Erde in den vergangenen Millionen Jahren mit ihrem Kot geschafft haben, darf sie sich glücklich schätzen." Wer ist z.B. schuld an den steigenden Ozonwerten, die ja gerade jetzt bei der Hitze wieder für Schlagzeilen sorgen? Derentwegen man auch Kinder nicht längere Zeit im Freien spielen lassen soll? Wem verdanken wir die Flaschenscherben, an denen sich barfußlaufende Kinder (und Hunde) die Füße verletzten? Wessen Abfälle haben unsere Flüsse so verschmutzt, daß man Kinder nicht mehr darin bedenkenlos baden lassen kann? Ganz ehrlich - ich habe nie verstanden, warum gerade Eltern immer so eine Front gegen Hundehalter aufbauen. Beider Interessen sind doch im Grunde genommen diesselben: mehr freie Grünflächen in unseren zubetonierten Städten, auf daß sich Kinder und Hunde gefahrlos austoben können. Außerdem: viele Eltern sind auch Hundehalter!

Im übrigen: ich bin in Düsseldorf groß geworden, wir haben direkt an den Rheinwiesen gelebt, die für uns Kinder ein Paradies waren. Damals gabe es da große Wanderschafherden, viele Reiter und noch mehr Hundebesitzer, die sich natürlich alle auf den Rheinwiesen tummelten. Konflikte dergestalt, daß wir Kinder angeblich ständig mit Kot besudelt waren, gab es nie! Wenn es einmal vorkam, war es der Rede nicht wert, es wurde weggewaschen und fertig! Und was die Angst vor Hunden angeht: in Hundehalterkreisen herrscht Konsens darüber, daß Hunde gut erzogen sein müssen und man verantwortungslosen Haltern die Tiere wegnehmen muß. ABER: auch Eltern sind gefordert, ihren Kindern den richtigen Umgang mit Hunden (Tieren überhaupt) beizubringen. Angst ist in der Regel die Folge von Unwissenheit. Schau Dir doch einmal im TV Berichte über Naturvölker an, dort leben Erwachsene, Kinder, Hunde, Schweine und was weiß ich noch alles in völliger Eintracht und ohne jede Angst voreinander zusammen, wobei in der Regel alle Zwei- und Vierbeiner frei herumlaufen. Das sollte Dir doch zu denken geben!

Grüße Inge