Hallo,
:Ich finde es schon nicht gut, daß man unbedingt ein Haus mit Garten haben muß, um einen Hund aus dem Tierheim zu bekommen und jetzt auch noch das.
Das stimmt so nicht! Ich kenne viele Tierheime aber keines, das nur an Leute mit
Haus und Garten Hunde geben. Es kommt immer ziemlich auf den einzelnen Hund an
und auf die sonstigen Randbedingungen. Vielleicht gibt es einzelne Tierheime,
die das wirklich so handhaben, aber das ist doch etwas pauschalisiert.
So wie viele Leute alle Tierheime über einen Kamm scheren und nur Negatives
weitergeben, haben viele Tierheime eine schlechte Meinung von Hundeplätzen im allgemeinen.
Ihr wisst ja selbst, daß lange Zeit der Leinenruck, Würger und Stachel
Standard auf fast allen Plätzen waren. Und von wegen die Hunde spielen lassen!
Diese "Altlasten" haben den schlechten Ruf der Hundeplätze begründet. Das
war bei uns in Würzburg nicht anders. Erst in den letzten Jahren hat außer
uns noch ein Hundeplatz seine Einstellung in Richtung Motivation geändert.
Alle anderen (5) sind immer noch rein auf straforientierter Ausbildung aufgebaut und die
Hunde dürfen nicht zusammen spielen.
Sicher wünscht sich kein Tierpfleger so eine asoziale Ausbildung für seine Hunde, zumal
viele dieser (Betonung auf "dieser"
"Hundesportler" der Meinung sind, alle
Hunde gehören in den Zwinger.
Meine Bitte deshalb: Etwas Verständnis für solche Vorurteile bei den Tierheimleuten,
denn auch die sind nur Menschen. Und vor allem klarstellen, welche Art
von Hundeplatz man besuchen will. Dann sieht das nämlich plötzlich völlig
anders aus.
Außerdem gibt es wirklich Leute, die einen Hund nur für einen speziellen Zweck
holen (Sporthund, Rettungshund usw.) und wenns dann nicht klappt, wird der
Hund einfach wieder abgegeben. So wie Yvonne das geschrieben hat, haben
die Tierheimleute dort offensichtlich solche Erfahrungen gemacht. Klar,
daß die dann Angst haben, daß der Hund Eure Anforderungen nicht erfüllt und
der arme Kerl wieder bei Ihnen landet. Auch hier: Öfter mal in das Tierheim
gehen. Durch Gespräche kann gegenseitiges Vertrauen und Verständnis wachsen
und man findet dann sozusagen "zueinander". Immerhin werden viele viele
Hunde wirklich wieder zurückgegeben oder landen sonstwo. Es ist also
keineswegs so, daß "die ihre Hund lieber behalten wollen". Nein, die wollen
bloß einen Platz, an dem der Hund lebenslänglich zufrieden leben kann.
Kleines Beispiel:
Eine Familie mit zwei Kinder wirkt nett, es wird ein Beratungsgespräch
von ca. 1 Stunde geführt. Die Randbedingungen (Gassigehen, Hund soll
im Haus sein, muß nur stundenweise alleine sein usw) scheine zu stimmen.
Die Familie bekommt einen erwachsenen netten Hund.
Es stellt sich durch die Angaben der Nachbarn jedoch dann heraus, daß diese
Familie schon viele viele Hunde hatte, die sie entweder völlig verstört verkauft
haben oder unter misteriösen Umständen jung verstarben. Die Hunde wurden
geprügelt, einer bis zum Tode. Den Leuten hat man nichts angesehen, die
machten selbst auf dem Hundeplatz bei uns zwar einen einfachen, aber sonst
"normalen" Eindruck.
Der Hund wurde zurückgeholt und die neue Kontrolleurin fragte noch, warum
wir das getan hätten, die Leute wirkten doch ganz passabel... Der Hundehalter
wünschte den Tierheimleuten die Pest an den Hals, wurde ausfällig und
drohte den Nachbarn Prügel an. Da zeigte der Familienvater sein wahres
Gesicht (arme Ehefrau und arme Kinder!).
Der Tierpfleger hätte gut daran getan, den Hund nicht beim ersten Mal
herauszugeben. Aber vielleicht wären es ja doch gute Leute gewesen und die
wären dann beleidigt abgerauscht und zum nächsten Hundehändler oder Vermehrer
gerannt.
Wie man es macht, es ist immer falsch.
Grüße
K. Keck