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Tierqäulerei

geschrieben von Sabine(YCH) 
Tierqäulerei
11. Juli 2000 15:14

Im Januar, diesen Jahres hatte ich über diesen Fall berichtet. Wir
wurden angerufen, und gebeten eine Dogge die wir sechs Monate
zuvor, im Alter von fünf Monaten verkauft hatten, abzuholen.
Allerdings hatten wir den Hund nicht an den Anrufer verkauft. Er hat
ihn, seinen Aussagen nach geschenkt bekommen.
Jedenfalls haben wir uns sofort auf den Weg gemacht. Das Bild
welches uns bei der Ankunft erwartete ist kaum zu beschreiben. Eine
Einzimmerwohnung, bestialischer Gestank, alles vollkommen
verdreckt, der Teppich herausgerissen, eingetrocknete Urinflecken.
Ivanhoe auf dem Sofa liegend, kaum in der Lage aufzustehen, das
Sofa zerfetzt, verdreckt.
Ivanhoe nicht mehr weiß-gefleckt sondern gelblich-gefleckt.
Er erkannte uns und freute sich, er wedelte stand aber nicht vom
Sofa auf. Ich machte ihm Halsband und Leine um, und forderte ihn
zum Aufstehen auf. Mit wackeligen Beinen, fast brach er zusammen,
verließ ich mit ihm seinen "Kerker".
Mein mann ließ sich den Zustand von Ivanhoe schriftlich geben. Der
Tierquäler gab an, Ivanhoe hätte schon längere Zeit Durchfall. Auf
dem Rückweg stellte sich jedoch heraus das es nicht an dem war.
Sein Stuhlgang war normal.
Auch auf die Frage hin, warum er mit Ivanhoe nicht beim Tierarzt
war, kam keine Antwort.
Ivanhoe war an dem Tag 11 Monate jung, hatte 85 cm Schulterhöhe
und wog noch 48 kg. Er war total ausgehungert und halb verdurstet.
Wir haben Ivanhoe bei unserem Amtstierarzt vorgestellt und sind zu
unserem Tierarzt gefahren. Es wurden ca. 15 Dekubitusstellen
festgehalten, diese hatte er bekommen weil er wochenlang so gut wie
nur noch gelegen hat. Er aß 8 kg Futter am Tag, verteilt auf 6-8
Mahlzeiten, in 7 Tagen hatte er 14 kg zugenommen, ein weiterer
Beweis dafür das er organisch gesund war.

Wir haben diesen Mann wegen Tierquälerei angezeigt.
Es folgte ein Bußgeldbescheid in Höhe von 3750,00 DM.
Gegen diesen Bescheid hat er Einspruch eingelegt und deshalb kam
es gestern zu einer Gerichtsverhandlung, zu der ich als Zeuge geladen
war. Es stellte sich heraus, daß er angegeben habe, er habe den
Hund vom 17.12.99-7.1.2000 in einer Tierpension untergebracht
und diese hätte Ivanhoe in diesen Zustand gebracht. Allerdings
konnte er sich nicht mehr daran erinnern, wo in Krefeld sich diese
Pension befindet, er würde aber wieder dort hinfinden. Auch eine
Quittung über den angeblich geleisteten Pensionbetrag. Das Gericht
nahm es ihm aber trotzdem so ab.

Nachdem ich nun vernommen wurde, hat das Gericht festgestellt,
daß sie an dem Bußgeldbescheid nichts ändern können. Der
Tierquäler nahm seinen Einspruch zurück.

Damit war für das Gericht die Angelegenheit beendet.

Wir haben allerdings herausgefunden, daß Ivanhoe einmal in der
Pension war und das war im August. Der Inhaber der Pension hat
mir gesagt, daß Ivanhoe zu dem Zeitpunkt schon so schlecht aussah.
Als der Tierquäler im Dezember erneut nach einem Platz in der
Pension fragte, wurde ihm gesagt das sie voll wären und den Hund
nicht nehmen können.
Da er aber nach Porugal wollte und niemanden für den Hund hatte,
hat er Ivanhoe wahrscheinlich die ganzen drei Wochen in der
Wohnung allein gelassen und das erklärt dann auch den halbtoten
Zustand von Ivanhoe.
Was muß das für ein Mensch sein, dem es egal ist, ob der Hund die
drei Wochen übersteht. Er hat den eventuellen Tod von Ivanhoe,
einem Urlaub vorgezogen.

Wir werden nun eine weitere Starfanzeige machen, wegen
Prozeßbetrug, falscher nichteidlicher Aussage und schwerster
Tierquäler.
Wollen wir hoffen, daß er dieses Mal als Vorbestrafter den
Gerichtssaal verläßt.

Die Photos zeigen Ivanhoe einen Tag später, nachdem wir ihn
abgeholt hatten.

Ivanhoe geht es sehr gut, er wurde nach vier Wochen vermittelt. Wir
sehen ihn des öfteren und seine neuen Besitzer lieben ihn sehr.


Sabine


11. Juli 2000 16:06

Hallo Sabine!
Mir läuft es eiskalt den Rücken runter wenn ich das lese. Das müssten
sie mal mit dem Typ machen. Was sind die Menschen bloss für eine grausame Spezies, hier das und in den Tierheimen (was normalerweise wie es der Name schon sagt, ein Heim für Tiere sein sollte bis sie ein Zuhause gefunden haben) werden sie umgebracht.
Ich glaub das manchmal alles nicht
Grüsse Susanne
PS.Schön das er nun ein schönes Zuhause gefunden hat, ich hoffe für Ivenhoe das er wieder Vertrauen findet in die Menschen


11. Juli 2000 17:00

Hallo Sabinesmiling smiley
Da drauf ist wohl nix mehr zu sagen!! Das ist wohl einer der Gründe warum ich niemals züchten werde und mir meine Babies lieber vom verantwortungsvollen Züchter hole.
Ich halte Dir die Daumen, dass dieses Ar..... bekommt was er verdient!!!
Wir fahren seit dem Datum an dem unsere Maus eingezogen ist nur noch im Heimatland in Urlaub, samt Maus und mittlerweile noch mit Guinness. Ohne die Kröten wäre es nicht mal Urlaub, geschweige denn hätte ich eine ruhige Minute....
Alles Liebe für Ivanhoe und herzliche Grüsse aus Österreich,
Susannesmiling smiley)