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gibt es kein Kupierverbot mehr?

geschrieben von chris(YCH) 
gibt es kein Kupierverbot mehr?
05. August 2000 21:21

unter der Adresse
[members.aol.com]

wird die Nachzucht des Dobermannzwingers "vom Gerdautal" vorgestellt.
Betrachtet man den "B Wurf", WT: 09.02.99 findet man Bilder einiger unkupierter, aber auch Bilder von kupierten Dobis? Wie kann das sein?
Ist ein Teil des B-Wurfes im Ausland gebohren?
Wieso konnte ein offensichtlich illegal kupierter Dobermann wie "Batida vom Gerdautal" in Berlin, Brandenburg und Essen ausgestellt werden?

05. August 2000 21:26

Hey Chris,

generell herrscht bei uns ein Kupierverbot, allerdings können auch Hunde, die im Ausland gezüchtete wurden und somit auch dort kupiert wurden in Deutschland an Ausstellungen und anderem teilnehmen. Ich kann selbstverständlich auch einen Hund im Ausland züchten (unter einem deutschen Zwingernamen) und somit diese Verbote umgehen. Sinnvoll ist dies meiner Meinung nach allerdings nicht.

Liebe Grüße
Sam

05. August 2000 23:12

Hallo

Na, ja, na ja das ist sicher von Verband zu Verband unterschiedlich. Direkt nach Inkrafttreten des neuen TSG am 1.6.98 hat eine Züchterin eine tragende Hündin angeblich ins Ausland verkauft, dort wurden die Welpen nach geltendem Recht kupiert und dann zurückgekauft. Das ging aber auch nur einmal. Die vielen "Knicker" die kupiert wurden haben alle den Eintrag : " Kupiert entgegen Paragraph xxxx des TSG" das beinhaltet dann Zucht- und Ausstellungsverbot.

Im Ausland unter deutschem Zwingernamen geht bei Uns nicht, auch Nachtzucht von Hunden, die einen zuchtausschließenden Fehler in BRD hatten, kann nicht mehr eingetragen werden, d.h ebenfalls Zucht- und Ausstellungsverbot.( z.B. Rüde mit HD:++ nach NL, dort ein Nachkomme zurückgekauft und zur Zucht eingesetzt)

Man kann aber über das Kupieren unterschiedlicher Auffassung sein. Meine Rasse gefällt mir auch sehr gut mit langer Rute, aber das normale Bild ist eben kupiert und es hat auch etwas für sich. Im Übrigen bin ich der Ansicht,daß das Kupieren am 3.-5. Lebenstag den Welpen kaum etwas ausmacht, z.T. nicht eine kleiner Laut zu hören. Tätowiert werden sie aber bislang alle in der 8.-12. Lebenswoche und dann sind die Schmerzäußerungen ganz anders. Das Tätowieren steht ja auch entgegen dem neuen TSG und es wird schon seit Jahren vergeblich für die Chip-Pflicht gekämpft. Vielleicht ein kleiner Vorteil an den neuen HVO´S.

Bisher können aber Hunde die vor dem 1.6.98 geworfen wurden und Hunde, die nach geltendem Recht in den einzelnen Ländern dort kupiert wurden, hier gezeigt und zur Zucht verwendet werden. Aber da ist BRD mal wieder päpstlicher als der Papst und will das demnächst abschaffen.

Schade, der Genpool wird verarmen und die Großen Ausstellungen kann man dann auch vergessen, da kann man dann doch besser eine Bezirksschau, denn eine Bundesieger veranstalten, denn wer kommt dann noch???????

Gute Nacht von B.B.



06. August 2000 01:16

Hi,

mir scheint, daß Du das Kupierverbot eigentlich nicht so gut findest. Und Du machst es Dir ein wenig einfach mit Deinen Antworten.

: Man kann aber über das Kupieren unterschiedlicher Auffassung sein.

Nein, das kann man nicht! Es ist Tierquälerei um einer Modetorheit willen!

: Im Übrigen bin ich der Ansicht,daß das Kupieren am 3.-5. Lebenstag den Welpen kaum etwas ausmacht, z.T. nicht eine kleiner Laut zu hören.

Was das Rutenkupieren angeht - richtig. Aber hast Du Dir einmal überlegt, wie stark extrem kurz kupierte Ruten, wie sie z.B. beim Rottweiler üblich waren oder beim Dobermann, die innerartliche Kommunikation behindern? Die Rute ist ein ganz wichtiges Kommunikationsmittel und es ist eine Frechheit, sie wegen einer Modelaune abzuschneiden!!!

Was das Kupieren der Ohren angeht - falsch! Das ist brutal und mit schlimmen Schmerzen nach dem Nachlassen der Narkose verbunden. Insbesondere die notwendigen "Nachbehandlungen", die verhindern sollen, daß der Ohrenrand verdickt.

: Tätowiert werden sie aber bislang alle in der 8.-12. Lebenswoche und dann sind die Schmerzäußerungen ganz anders. Das Tätowieren steht ja auch entgegen dem neuen TSG

Wieder falsch. Das TierSchG sagt ganz klar, daß bei Eingriffen, bei denen beim Menschen üblicherweise eine Narkose nicht notwendig ist, auch beim Tier keine erfolgen muß, weil man davon ausgeht, daß der Eingriff dann nicht so schmerzhaft sein kann. Also steht das Tätowieren nicht im Gegensatz zum TierSchG. In der Regel quieken die Welpen auch nur kurz - wie oft auch beim Impfen - und 5 Sekunden später ist alles vergessen. Dennoch ganz klar: chippen ist die bessere Alternative!

: Bisher können aber Hunde die vor dem 1.6.98 geworfen wurden und Hunde, die nach geltendem Recht in den einzelnen Ländern dort kupiert wurden, hier gezeigt und zur Zucht verwendet werden. Aber da ist BRD mal wieder päpstlicher als der Papst und will das demnächst abschaffen.

Stimmt so auch nicht. Hunden, denen vor dem 1.6.98 ganz legal die Rute kupiert wurde, dürfen auch weiterhin ausgestellt werden. Und was das Importverbot angeht: erstens soll damit ein "Kupiertourismus" endlich verhindert werden, wie er in den vergangenen Jahren ja fröhlich stattfand, zweitens ist es doch irgendwie logisch, daß man Tiere, die entgegen einem in der BRD geltenden Gesetz manipuliert wurden, nicht auch noch mit Pokalen dekorieren will - damit würde das Gesetz ad absurdum geführt werden.

: Schade, der Genpool wird verarmen und die Großen Ausstellungen kann man dann auch vergessen, da kann man dann doch besser eine Bezirksschau, denn eine Bundesieger veranstalten, denn wer kommt dann noch???????

Wieso muß der Genpool zwangsläufig verarmen? Wer es schafft, seinen Hund zwecks Gewinnes von Anwartschaften für einen Int. Champion durchs Ausland zu karren, kann ja wohl auch mit der Hündin zum dort ansässigen Deckrüden fahren, wenn der gewünschte im Ausland lebt. Und man kann dort auch (natürlich unkupierte) Welpen kaufen. Einzig der Erwerb erwachsener Zuchttiere wird erschwert. Aber sicherlich gibt es bei entsprechender Begründung auch Ausnahmen. Und künstliche Befruchtung gibt's für den Notfall schließlich auch noch. Alles eine Frage des Willens. Der Genpool verarmt durch Champion- und Linienzucht, und zwar ganz ohne Kupierverbot!

Ebenfalls Gute Nacht
Inge

06. August 2000 10:36

Hallo, Inge

Danke für Deine kritischen Anmerkungen, ich möchte ein paar Dinge zu meiner letzten Nachricht erläutern.

Grundsätzlich meinte ich das Rutenkupieren, das Kupieren der Ohren ist ja auch schon seit 1987 in BRD verboten.

Bei meiner Rasse wurde die Rute um 2/3 gekürzt und blieb damit ein Ausdrucksmittel, welches auch zum rassspezifischen Erscheinungsbild, ( nämlich freudiges Rutenspiel) beitrug.Bei meinen Eigenen finde ich sowohl die kupierte, als auch die unkupierte Rute schön und ausdrucksstark. Was nicht heißt, daß ich gegen das Verbot bin.
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: Wieder falsch. Das TierSchG sagt ganz klar, daß bei Eingriffen, bei denen beim Menschen üblicherweise eine Narkose nicht notwendig ist, auch beim Tier keine erfolgen muß, weil man davon ausgeht, daß der Eingriff dann nicht so schmerzhaft sein kann. Dennoch ganz klar: chippen ist die bessere Alternative!

Gut, ich wußte nicht, daß diese Auslegung zutrifft. Habe bisher 3 x Tätowieren erlebt, zweimal mit erheblichen Schmerzlauten, einmal war es weniger heftig. Die Impfung wurde dagegen kaum von den Hunden wahrgenommen. Weiterhin ist die Tätowierung oft nach wenigen Jahren nicht mehr lesbar, aber Du bist ja auch der Meinung besser Chippen, denn Tätowieren. Ich wollte damit im Grunde auch sagen, daß das Kürzen der Rute in den ersten Lebenstagen nicht mit den Schmerzen verbunden ist, wie es von den Kupiergegenern in der Öffentlichkeit dargestellt wird.
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: : Bisher können aber Hunde die vor dem 1.6.98 geworfen wurden und Hunde, die nach geltendem Recht in den einzelnen Ländern dort kupiert wurden, hier gezeigt und zur Zucht verwendet werden. Aber da ist BRD mal wieder päpstlicher als der Papst und will das demnächst abschaffen.
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: Stimmt so auch nicht. Hunden, denen vor dem 1.6.98 ganz legal die Rute kupiert wurde, dürfen auch weiterhin ausgestellt werden. Und was das Importverbot angeht: erstens soll damit ein "Kupiertourismus" endlich verhindert werden, wie er in den vergangenen Jahren ja fröhlich stattfand, zweitens ist es doch irgendwie logisch, daß man Tiere, die entgegen einem in der BRD geltenden Gesetz manipuliert wurden, nicht auch noch mit Pokalen dekorieren will - damit würde das Gesetz ad absurdum geführt werden.

Lt. den Vorschlägen des VDH soll es so gehandbabt werden, daß ist aber nach meiner Kenntniss noch nicht ganz heraus. Ich meine eben ein Zucht-,Haltungs und Ausstellungsverbot von in ihrem Mutterland rechtmäßig kupierten Tieren. Man, kann natürlich sagen, in Finnland ist es schon länger so, dort dürfen auch deutsche Spaniels, die vor dem 1.6.98 geboren und somit hier rechtmäßig kupiert wurden,nicht ausgestellt werden.

Der Kupiertourismus ist bei uns durch vereinsinterne Zuchtvorschriften geregelt, ich sprach das schon in meiner letzten Meldung an.
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: : Schade, der Genpool wird verarmen und die Großen Ausstellungen kann man dann auch vergessen, da kann man dann doch besser eine Bezirksschau, denn eine Bundesieger veranstalten, denn wer kommt dann noch???????
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: Wieso muß der Genpool zwangsläufig verarmen? Wer es schafft, seinen Hund zwecks Gewinnes von Anwartschaften für einen Int. Champion durchs Ausland zu karren, kann ja wohl auch mit der Hündin zum dort ansässigen Deckrüden fahren, wenn der gewünschte im Ausland lebt.

Ich meine eben gerade die großen CACIB´s sind ein idealer Ausschaupunkt nach geigneten Rüden, auch aus dem Ausland. Dort kann man sie und evtl. auch die Nachzucht in Natura sehen und sich auch ein Bild über das Wesen machen. Selbstverständlich würde ich auch ins benachbarte Ausland fahren, um mir dort einen Kandidaten direkt zu Hause anzusehen.

Und man kann dort auch (natürlich unkupierte) Welpen kaufen. Einzig der Erwerb erwachsener Zuchttiere wird erschwert. Aber sicherlich gibt es bei entsprechender Begründung auch Ausnahmen. Und künstliche Befruchtung gibt's für den Notfall schließlich auch noch. Alles eine Frage des Willens.

Künstliche Befruchtung ist bei uns verboten.

Der Genpool verarmt durch Champion- und Linienzucht, und zwar ganz ohne Kupierverbot!

Das lasse ich bedingungslos stehen und teile Deine Meinung voll und ganz.
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Einen schönen Sonntag

von Birgit ( B.B.)


06. August 2000 13:24


: Man kann aber über das Kupieren unterschiedlicher Auffassung sein. Meine Rasse gefällt mir auch sehr gut mit langer Rute, aber das normale Bild ist eben kupiert und es hat auch etwas für sich. Im Übrigen bin ich der Ansicht,daß das Kupieren am 3.-5. Lebenstag den Welpen kaum etwas ausmacht, z.T. nicht eine kleiner Laut zu hören.

Hast du schon mal was von Phantomschmerzen gehört? Menschen mit amputierten Gliedern haben das auch, ich sehe keinen Grund dazu, dass Hunde diesen nicht auch haben sollten. Ausserdem haben sehr viele Hunde Verspannungen im Bereich der kupierten Rute, die auf das Kupieren zurückgeführt werden. Nur: Hunde sind nicht so wehleidig wie Menschen und darum merkt das der Mensch auch sehr häufig gar nicht.

Ich finde es sehr schade, dass durch das Kupieren die Schönheitsideale derart gekünstelt werden. Ich werde es nie verstehen...


: Schade, der Genpool wird verarmen und die Großen Ausstellungen kann man dann auch vergessen, da kann man dann doch besser eine Bezirksschau, denn eine Bundesieger veranstalten, denn wer kommt dann noch???????

Das ist doch wohl kein ernsthaft gemeintes Argument, oder?

Etwas verständnislose Grüsse
Jenny