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Was sonst nirgends passt

In dieser Rubrik steht all das, was in den anderen Rubriken irgendwie nicht so recht reinpasst. Nicht alles lässt sich eindeutig zuordnen oder betrifft mehrere Themen gleichzeitig. Wer so ein Thema hat, ist in dieser Rubrik gut aufgehoben.  
Trauer um den toten Hund
29. August 2000 22:37

: Ich habe am Sonntag, 27.08., plötzlich meine über alles geliebte Hündin Gretelchen verloren. Sie war 11 Jahre alt und zeigte bisher weder krankheits-, noch Alterserscheinung. Aus heiterm Himmel bekam sie pltzlich nachmittags so eine Art epileptischen Anfall, der aber in 5 Minuten wieder vorüber war. Der Nottierarzt, den ich trotzdem aufsuchte, stellte normale Gesundheit des Tieres fest, gab mir aber ein Mittel mit, welches ich im Notfall einsetzen solle, falls wieder so ein Krampfanfall auftreten sollte. Ich ging mit ihr einen ca. 5 km weitern Spaziergang und alles schien in Ordnung zu sein. Am Abend, so gegen 23.h begann sie sich aber plötzlich zu übergeben, es wurde immer heftiger. Ich ging mit ihr nochmal ins Freie und merkte schon, dass sie die Treppen nicht mehr laufen konnte. Ich trug sie und unten übergab sie sich immer und immer wieder ein leif dabei als im Kreis umher. Und dann das fürchterliche: sie begann zu schreien, aber nicht wie ein Hund, nein, eher wie das Weinen eines grösseren Kindes. Auf der Stelle fuhr ich wieder zu Notdienst und schon während der Fahrt, merkte ich dass das Tier in sich zusammensackte und das Bewusstsein verlor. Angekommen bei der Tierklinik, wurden alle Notfallmassnahmen eingeleitet, aber es war einfach nichts mehr zu machen: mein liebes, gutes Gretelchen verschied nach ca. 10 Minuten. Die Ärzte standen vor einem Rätsel. Gegen (bekannte) Gifte sprachen eigentlich die Smptome und ein Tumor hätte sich sicherlich schon vorher einmal angekündigt. Nun bin ich ganz allein mit meinem Schmerz. Seit Tagen kann ich nicht mehr schlafen, noch was essen. Sie war nicht einfach ein Hund, sie war meine Freundin, Mitbewohnerin, treue Lebensgefährdin. 11 Jahre lang waren wir keine einzige Minute getrennt. Ich weiss nicht mehr ein noch aus, ihr Tod hat mir das Herz gebrochen. Kann mir jemand helfen? Vielleicht kann mir ja mal jemand schreiben, dem es ähnlich ergangen ist. Vielleicht kennt jemand ja auch ein trauriges Gedicht, das er mir schicken kann. Es hilft mir, wenn ich weinen kann und meine Trauer herauslasse.
:

Danke für die Anteilnahme all der lieben Menschen, die mir auf meine Mitteilung geantwortet haben. Ich hätte damit gar nicht gerechnet. Es ist schön zu sehen, dass ich nicht allein bin in meinem Schmerz. All die Zeichen der Anteilnahme, die schönen Geschichten und Gedichte sind mir doch ein Trost, wenn auch mein Herz noch voller Schmerz ist. Mein gutes Gretelchen ist ja auch erst 2 Tage tot. Es ist, als sei es noch um mich und wenn ich nachts aufwache, denke ich es war doch alles nur ein Albtraum, um dann mit der grausamen Realität wieder wach zu liegen. Heute habe ich es einfach nicht mehr ertragen, die leere Wohnung, die Einsamkeit. Ich bin zum Tierheim gefahren und habe mir eine 3jährige Mischlingshündin geholt. Ein liebes Tier, aber nicht mit meinem Gretelchen zu vergleichen. Sie soll ja auch kein Ersatz sein, sie ist ein eigenständiges Wesen mit eigenem Chrakter und eigener Würde, die ihr zusteht. Aber sie bringt wieder Leben in die Wohnung und sie scheint sorgar irgendwie meine Trauer zu verstehen. Ich war heute schon zwei Mal mit ihr am Grab von meinem Gretelchen und an ihrem Grab habe ich ihr dann den Namen Canina (lat. Hündin) gegeben. Die Geschichte von meinem Gretelchen ist eine ganz besondere, die ich hier kurz mal erzählen möchte. Auch wenn sie kaum glaubhaft klingt, sie ist aber wirklich wahr:
Es war spät in der Nacht des Heiligen Abends 1990, eine regnerische Nacht, die Straßen waren Menschenleer, in einigen Wohnungen brannten noch festlich erleuchtete Zimmer. Ich kam mit dem Taxi von einer Feier bei Freunden. Vor meiner Haustür fand ich kauernd einen nassen Hund, der Schutz vor dem Regen suchte. Ich fragte ihn, wie man Hunde eben so fragt..., wo er den hingehöre und wo denn sein Frauchen oder Herrchen sei und ging mit ihm noch einige Straßenzüge ab, sah aber niemanden. Wieder an meiner Tür verabschiedete ich mich und sagte, er soll jetzt aber schnell nach Hause laufen. Ich fand das wohl alles sehr merkwürdig, bin dann in meine Wohnung gegangen und wollte mich zu Bett legen, da höre ich doch so ein Wimmern und Klagen. Ich dachte, ist das der Hund?! Zog meine Jogginghose an und ging nochmal runter und tatsächlich er lag eng gekauert an meiner Eingangstür. Ich fragte ihn, ob er Durst hätte, oder hunger und nahm ihn mit in meine Wohnung. Im Kühlschrank fand ich noch ein paar Würtschen, die er heisshungrig verschlang. Das Tier muss tagelang umhergeirrt sein, so ungepflegt war es auch. Ich bereitete ihm eine Decke in der Küche und trockenete es erst mal. Dachte, morgen sehen wir dann weiter. Und aus diesem Hund wurde das Gretelchen und aus dem Morgen 10 Jahre. Ich muss dabei erwähnen, dass es mir damals sehr schlecht ging. Kurz vor Weihnachten hatte ich die Diagnose einer unheilbaren Krankheit erhalten und ich trank Unmengen Alokohol. Als alleinstehender Mann war ich im Grunde an einem Abgrund. Und der Hund hat mich gerettet! Er war wie ein Engel, den mir Gott geschickt hat in meiner allergrößten Not und das auch noch am Heiligen Abend. Ich habe das immer so gesehen und war mit größter Dankbarkeit erfüllt. Wir haben wunderbare Jahre miteinander verbracht, keine Minute waren wir getrennt. Gretelchen war täglich mit bei meinem Dienst, sie war mit im Urlaub, bei Festen und Beerdigungen. Sie war halt einfach immer da und bestach alle durch ihr zartes gutmütiges Wesen. Selbst agressive Hunde hat sie durch ihren ausgesprochenene Charme besänftigt. Nie gab es auch nur einmal Ärger mit ihr, sie hörte auf mich von Anbeginn, sie tröstete mich, hörte mir zu und verstand mich. Ich werde sie nie vergessen und werde so lange ich lebe von großer Dankbarkeit erfüllt sein. Noch nie bin ich einem so wunderbaren Wesen begegnet. Und ich würde mich freuen, wenn ihre Geschichte jetzt über das Internet etwas bekannt werden würde. Ich glaube auch, dass Tiere eine Seele haben, und darum wäre ich den religiösen Menschen sehr dankbar, wenn sie für Gretelchen und auch für mich einmal ein Gebet sprechen würden. Damit wenigstens der Schmerz etwas erträglicher wird. Gott vergelt's!
Norbert


29. August 2000 21:59

Lieber Norbert,

ich kann Deinen Schmerz verstehen,denn auch ich habe schon 2 Hunde verloren.Es ist zwar schon 4 Jahre her,das ich Cindy und Rolo innerhalb von 10 Tagen erlösen musste,aber den Schmerz kann ich auch jetzt immer noch in meinem Herzen fühlen.Jetzt teilen wieder 2 Hunde mein Leben,aber meine alten Gefährten,die mich 14 und 16 Jahre begleitet haben,werde ich nie vergessen.


Diese kleine Geschichte ist von Robin Downing, D.V.M. aus dem Buch Chickensoup for the PetLover''s " (Huehnersuppe für die Seele des Tierliebhabers).

Die Eltern des 4 jährigen Shane''s mussten ihren 10 jährigen Hund "Belker" von dieser Welt in eine Bessere entlassen und dachten es wäre ein gute Lehre über das Leben, für den kleinen Jungen, wenn er sehen durfte wie sein geliebter Hund von seinen Schmerzen sanft erlöst wurde.
Nachdem "Belker" eingeschlafen war. Saßen der Tierarzt und die Eltern zusammen und wunderten sich laut über den traurigen Fakt, das das Leben der Tiere kürzer sei, als dass der Menschen.
Shane, der die ganze Zeit nur ruhig zugehört hatte, meldete sich plötzlich mit seiner zarten Stimme: "Ich weiß warum". Verwundert drehten sich die Erwachsenen zu dem Kind - und was als nächstes aus dem Mund des Kindes kam, brachte sie alle zum erstaunen.
Er sagte:" Jeder wird geboren, damit man lernen kann wie man ein gutes Leben lebt- zum Beispiel, jeden zu lieben und zu jedem nett zu sein, richtig?" Der Vierjährige fuhr fort, "nun, Tiere wissen schon wie man das zu machen hat, deshalb brauchen sie nicht so lange zu bleiben."

... noch ein Gedicht:

Wenn Hunde sterben,
kommen sie auf den Mond.
Sie können nicht wählen
zwischen Himmel und Hölle,
denn sie sind alle gut.
Deshalb kommen sie alle
an den gleichen Ort.

Sie leben dort
in völliger Freiheit.
Niemand wirft ihnen Steine nach,
es gibt keine Fußtritte,
keine lauten Worte
und vor allen Dingen:
Keine dummen Befehle von dummen Menschen!

Und in klaren Vollmondnächten
heulen die Hunde den Mond an
und unterhalten sich
mit ihren toten Kameraden dort oben.

Und auch ich schaue nach oben - still
und entdecke im hellen Schein
das Abbild meines Hunde.

Autor unbekannt

Norbert,wir haben unsere Hund immer aus dem Tierheim,vielleicht kannst Du ja auch bald wieder so einem armen,verlassenen Wesen ein neues Zuhause schenken.Es ist kein Verrat an Dein Gretelchen,den sie wirst du nie vergessen!

Herzliche Grüsse von Sabrina mit Sam+Kira



30. August 2000 07:17

Du,
ich freue mich mit Dir, dass Du einen neunen Kumpanen hast! Es ist sicher kein Verrat, wie ich schon schrieb, da der neue Hund ganz anders ist, als Gretelchen.

Auch wenn dein Gretelchen erst 3 Tage tot ist und auch noch eine Weile vergehen wird, bis die Erinnerung an sie dir keine Träünen mehr in die Augen treibt, so wird Dir Canina doch helfen das Unabänderliche zu akzeptieren. Denn meine Hunde waren immer aus dem Tierheim und die dankbarsten Geschöpfe, die man sich denken kann. Und so wird sie dir ihre ganze Liebe schenken und so ein kleines Hundeherz ist schon verdammt groß!

Ich glaube auch, daß die höheren Tiere (Hunde, Katzen, Pferde, etc) eine Seele haben. Natürlich keine Menschenseele, denn dann wären sie ja Menschen geworden. Sagt man nicht auch "sie ist eine Hundeseelchen"?
Aber sie haben eine Hundeseele, mit der sie zu Lebenszeit im Traum in der großen Meute jagen geht, heult, bellt, knurrt - also nachts in ihrer eigenen Welt lebt. Tags ist sie dann bei uns und schafft, was wir nicht schaffen: gleichzeitig in 2 Welten zu leben. Ob es so ist, weiß ich nicht, aber es klingt irgendwie logisch, was manche klugen Menschen sagen. Lies auch mal mein ps in einem älteren Beitrag von mir (siehe Link)

Die Geschichte von 1990 ist wunderschön. Ja, solche Geschichten schreibt nur das Leben, das schafft kein Romanschreiber, kein Dichter!

Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft!

Martin mit Mary

Ps: ich hatte es vor einem Jahr nur 2 Wochen ohne Hund ausgehalten ...

30. August 2000 07:23

:
: Wenn Hunde sterben,
: kommen sie auf den Mond.
: Sie können nicht wählen
: zwischen Himmel und Hölle,
: denn sie sind alle gut.
: Deshalb kommen sie alle
: an den gleichen Ort.
:
: Sie leben dort
: in völliger Freiheit.
: Niemand wirft ihnen Steine nach,
: es gibt keine Fußtritte,
: keine lauten Worte
: und vor allen Dingen:
: Keine dummen Befehle von dummen Menschen!
:
: Und in klaren Vollmondnächten
: heulen die Hunde den Mond an
: und unterhalten sich
: mit ihren toten Kameraden dort oben.
:
: Und auch ich schaue nach oben - still
: und entdecke im hellen Schein
: das Abbild meines Hunde.
:
: Autor unbekannt
:

Ein wunderschönes Bild!

Mit Tränen in den Augen...
Martin mit Mary

30. August 2000 07:51

Lieber, lieber Norbert,
ich habe alle Antworten auf Deine Meldung gelesen und auch Deine Erzählung über Deine erste Begegnung mit Gretelchen und so vieles hat mich zu weinen gebracht.
Ich habe so lange überlegt, was ich Dir erzählen könnten, was die anderen Forumsteilnehmer nicht schon gesagt hätten.
Mir viel da plötzlich die folgende Episode aus dem Buch "Roots" ein (vieleicht kennst Du es oder die Serie): Der kleine Kunta Kinte ist untröstlich über den Tod seiner Großmutter und geht in seiner Trauer zu seinem Vater. Dieser beruhigt ihn mit den Worten: "Sie ist immernoch bei uns, denn es gibt drei Arten von Menschen: die, die hier waren; die, die hier sind und die, die noch kommen werden! Nur sehen können wir sie nicht alle."
Lieber Norbert, ich glaube das für unsere geliebten Tiere genau das gleiche gilt (denn manchmal denke ich an meinen Kater, den ich vor fünf Jahren verlor und weiß, dass er mich von Zeit zu Zeit besucht!)
Genauso ist es mit Deinem Gretelchen: sie ist noch in Deiner Nähe; auch wenn Du sie nicht sehen kannst, so fühlst Du es doch! Und so wie Du sie beschrieben hast, würde sie es gar nicht ertragen, Dich lange traurig zu sehen. Und genau deshalb hast Du jetzt auch Deine Canina, mit der ich Dir viele, viele wunderschöne Jahre wünsche!
Viele liebe Grüße
Claudia

30. August 2000 15:41

Lieber Norbert,

mit Tränen in den Augen habe ich die Geschichte von Deiner Hündin Gretelchen gelesen und auch ich kann nur allzu gut nachvollziehen, was Du empfindest - es gibt jetzt nichts, was Dich trösten kann. Du solltest Deine Trauer ausleben, weinen, wenn Dir danach ist, Gretelchens Grab besuchen und mit Deinen Freunden, Bekannten, Verwandten Erinnerungen austauschen und irgendwann wirst Du unter Tränen über diese oder jede Erinnerung an Gretelchen lächeln können und voller Dankbarkeit an sie denken. Gretelchen will nicht, dass Du traurig bist - sie sieht Dich von da oben und will, dass es Dir gut geht und Du glücklich bist. Den ersten Schritt dazu hast Du ja schon getan, indem Du Canina zu Dir geholt hast. Sie kann und wird selbstverständlich nie Dein Gretelchen ersetzen können - kein Lebewesen kann ein anderes ersetzen! Aber sie ist Dir bestimmt auch bald eine gute Freundin und vermag Dich von Deiner Trauer ein bißchen abzulenken, weil sie ja auch ihr Recht einfordert und Dir eine Aufgabe gibt - Du hast überhaupt keine Zeit, "in ein Loch zu fallen" - da ist ein neuer Partner und ihr müsst Euch gegenseitig kennen- und liebenlernen - glaub' mir, es geht schneller, als Du es vielleicht für möglich hältst! Und es ist in Gretelchens Sinne - da bin ich ganz sicher!!!

Vor einigen Tagen habe ich hier im Forum "Hundegeschichten" eine Geschichte gelesen, die Deiner sehr ähnlich ist unter "Für Lilli" von Christiane (glaube ich) - vielleicht könnt Ihr beide Euch gegenseitig ein bißchen trösten.

Ich wünsche Dir Kraft für die Zeit, die vor Dir liegt und vor allen Dingen wünsche ich Dir, dass es Dir gelingt, mit Deiner neuen Hündin eine genauso tolle Verbindung aufzubauen wie zu Gretelchen - so wird es sein, da bin ich ganz sicher!!!

Viele liebe Grüße
Nicola mit Sally