Trauer um den toten Hund
29. August 2000 10:45

Lieber Norbert

ich kann Dich so gut verstehen! Bei mir ist es nun drei Wochen her, daß ich meinen Jannis einschläfern lassen mußte. Er war 14 Jahre alt und hatte Krebs, so daß ich schon seit längerem wußte, daß er nicht mehr viel Zeit hat und mich auf den Abschied vorbereiten konnte, aber glaube mir, es tut deswegen kein bißchen weniger weh! In der ersten Zeit habe ich keine Nacht geschlafen und bin beim Anblick seines Lieblingsballes oder eines Bildes in Tränen ausgebrochen. Ich habe noch zwei andere Hunde die mich brauchen, und auch wenn sie natürlich kein Ersatz sein können, so sorgen sie doch für Ablenkung und vor allem der Kleine mit seinen vier Monaten hält mich ganz schön auf Trab. So ist es bei mir nie ganz still und der Alltag konnte langsam wieden einkehren, aber es gibt immer Momente, wo einem der Verlust plötzlich schmerzlich wieder bewußt wird. Wenn ich mich dabei ertappe, daß ich aus Gewohnheit wieder für drei statt für zwei gekocht habe, wenn ich entdecke, daß ich wieder die Leckerchen gekauft habe, die er so besonders gerne mochte, wenn ich morgens beim Aufstehen die Beine ganz weit aus dem Bett schwinge weil er davor immer gelegen hat...dann stehe ich da und denke "Ach nein" und plötzlich ist sie wieder da, diese unheimliche Leere und mir steigen die Tränen in die Augen. Auch ich bin auf Menschen gestoßen, die nicht verstehen können, daß man so um ein Tier trauern kann, aber mir tun solche Menschen nur leid. Denn wer nicht die Trauer und den Schmerz empfinden kann, der wird auch nie die Schönheit der Liebe erfahren und ich brauche Dir ja wohl nicht zu sagen, um wieviel reicher so ein vierbeiniger Weggefährte unser Leben macht!
Es ist gut, daß Du darüber schreiben und sprechen willst, begrabe Deinen Schmerz nicht sondern laß ihn hinaus, mir hat das enorm geholfen. Dein Gretelchen macht das nicht wieder lebendig, aber Du wirst sehen, irgendwann läßt der Schmerz nach und wenn Du dann an Deinen Hund denkst, werden die schönen Erinnerungen die Trauer verdrängen. Ich kannte auch das Gedicht von der Regenbogenbrücke und ich glaube fest daran. Der Gedanke, das es meinem Hund da, wo er jetzt ist, besser geht und wir uns irgendwann wiedersehen, ist für mich Trost und Hoffnung zugleich.
Ich wünsche Dir viel Kraft für die nächste Zeit

Annette


Steh nicht an meinem Grab und weine.
Ich bin nicht dort. Ich schlafe nicht.

Ich bin wie tausend Winde, die wehen.
Ich bin das diamantene Glitzern des Schnees.
Ich bin das Sonnenlicht aus reifendem Korn.
Ich bin der sanfte Herbstregen.
Wenn Du aufwachst in des Morgens Stille,
bin ich der flinke Flügelschlag
friedlicher Vögel im kreisenden Flug.
Ich bin der milde Stern, der in der Nacht leuchtet.

Steh nicht an meinem Grab und weine
Ich bin nicht dort. Ich bin nicht tot.

29. August 2000 10:31

Lieber Norbert,
obwohl ich meine Aisha erst 1 1/2 Jahre habe und sie mein erster Hund ist, kann ich gut nachfühlen wie es dir geht. Der Gedanke sie zu verlieren, ist für mich schon nach dieser kurzen Zeit unerträglich.
Vor ein paar Monaten traf ich einen Mann, der erzählte das sein Pudel 18 Jahre(!)alt geworden sei. Er war zwei Jahre zuvor gestorben und der Mann hatte immer noch Tränen in den Augen, wenn er von ihm sprach. Er sagte, die Leute würden ihn heute noch manchmal fragen, wo denn sein Hund sei, weil die beiden immer zusammen waren.
Ich wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit, vielleicht ist es dir ein Trost, dass dein Gretelchen keine lange Krankheit durchmachen musste, wie so viele Hunde am Ende ihres Lebens. Erinnere dich an all die schönen Dinge die ihr zusammen erlebt habt und freue dich, dass dein Hund ein schönes Leben an der Seite eines Menschen hatte, der ihn geliebt hat.

Liebe Grüsse, Anja + Aisha

29. August 2000 12:51

: Ich habe am Sonntag, 27.08., plötzlich meine über alles geliebte Hündin Gretelchen verloren. Sie war 11 Jahre alt und zeigte bisher weder krankheits-, noch Alterserscheinung. Aus heiterm Himmel bekam sie pltzlich nachmittags so eine Art epileptischen Anfall, der aber in 5 Minuten wieder vorüber war. Der Nottierarzt, den ich trotzdem aufsuchte, stellte normale Gesundheit des Tieres fest, gab mir aber ein Mittel mit, welches ich im Notfall einsetzen solle, falls wieder so ein Krampfanfall auftreten sollte. Ich ging mit ihr einen ca. 5 km weitern Spaziergang und alles schien in Ordnung zu sein. Am Abend, so gegen 23.h begann sie sich aber plötzlich zu übergeben, es wurde immer heftiger. Ich ging mit ihr nochmal ins Freie und merkte schon, dass sie die Treppen nicht mehr laufen konnte. Ich trug sie und unten übergab sie sich immer und immer wieder ein leif dabei als im Kreis umher. Und dann das fürchterliche: sie begann zu schreien, aber nicht wie ein Hund, nein, eher wie das Weinen eines grösseren Kindes. Auf der Stelle fuhr ich wieder zu Notdienst und schon während der Fahrt, merkte ich dass das Tier in sich zusammensackte und das Bewusstsein verlor. Angekommen bei der Tierklinik, wurden alle Notfallmassnahmen eingeleitet, aber es war einfach nichts mehr zu machen: mein liebes, gutes Gretelchen verschied nach ca. 10 Minuten. Die Ärzte standen vor einem Rätsel. Gegen (bekannte) Gifte sprachen eigentlich die Smptome und ein Tumor hätte sich sicherlich schon vorher einmal angekündigt. Nun bin ich ganz allein mit meinem Schmerz. Seit Tagen kann ich nicht mehr schlafen, noch was essen. Sie war nicht einfach ein Hund, sie war meine Freundin, Mitbewohnerin, treue Lebensgefährdin. 11 Jahre lang waren wir keine einzige Minute getrennt. Ich weiss nicht mehr ein noch aus, ihr Tod hat mir das Herz gebrochen. Kann mir jemand helfen? Vielleicht kann mir ja mal jemand schreiben, dem es ähnlich ergangen ist. Vielleicht kennt jemand ja auch ein trauriges Gedicht, das er mir schicken kann. Es hilft mir, wenn ich weinen kann und meine Trauer herauslasse.

Hallo Norbert,

ich kann Deine Trauer gut nachempfinden. Der Gedanke und die Vorstellung allein schon einer meiner über alles geliebten Hunde zu verlieren bringt mich jedesmal zum weinen.
Vor einem halben Jahr hätte ich fast meine kleine Hündin durch einen Schäferhund .. leider sehr schlecht erzogenen und unbeaufsichtigt verloren. Sie wurde einigemale stundenlang operiert und war für drei Wochen beim Tierarzt ... Sie kämpfte um Leben und Tod. Der Tierarzt hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben. Ich wußte in der Zeit nicht was besser wär und dachte sobald es schlimmer wird erlös ich sie so schwer es mir auch fällt von ihrem Schmerz. Aber sie hat so sehr gekämpft und jedesmal wenn ich gekommen bin hat sie sich trotz ihrer großen Schmerzen ganz toll gefreut. Hab sie dann stundenlang, solang ich nur konnte gestreichelt. Das hat mir viel, viel gebracht, denn ich wußte meine kleine reagiert stark auf mich und wenn ich traurig und mich gehen lass macht bzw. ist sie es auch.
Ich hab sie in der Zeit, wahnsinnig vermisst egal wo ich war, was ich gemacht hab, konnte kaum noch schlafen .... Obwohl ich nie allein war, weil meine drei anderen Hunde für mich da waren. Dennoch war es schlimm, sie ist die die immer auf mich wartet und so gut wie keinen Schritt ohne mich macht.... was ich damit sagen will auch ein neuer Hund wird Gretelchen nie ersetzen... Aber dennoch wird er sich ganz bestimmt in Dein Herz kuscheln. Jeder Hund ist einzigartig ...
Ich mußte mir auch sehr oft von vielen Leuten anhören .... "was ich doch so dumm tue, es ist doch nur ein Hund". Gefühllos und eiskalt. Solche Leute haben meiner Meinung nach noch nie die Liebe eines so treuen Gefährten erfahren.

Seit dem Erlebnis ist die Liebe zu meinen Hunden noch größer geworden und ich versuche mit meinen Hunden jeden Tag so zu Leben als wäre es der letzte.


Ich denk Du hast Deinem Gretelchen ein schönes Leben gegeben ..... Kopf hoch, schau sie mußte nicht leiden, wie so viele andere arme Hunde. (seis aus Krankheit, oder aus Furcht vor dem einschläfern etc.) ...

Ich wünsch Dir ganz toll viel Glück und vielleicht auch bald einen neuen treuen Gefährten ..... Der Dir die Lebensfreude wieder zurückbringt und die Sonne für Dich wieder scheinen läßt.

Zeitlich sind die sichtbaren Dinge,
ewig die unsichtbaren.
(Helen Keller)

Niemand ist fort, den man liebt -
denn Liebe ist ewige Gegenwart.
(Stefan Zweig)

Wir fühlen tief und schmerzbetrübt
das Glück mit dir entschwinden.
Doch Liebe, die dich immer liebt,
wird einst dich wiederfinden.

Wir sind sterblich, wo wir lieblos sind,
unsterblich, wo wir lieben.
(Karl Jaspers)

Dennoch sollten wir nicht nur trauern, daß er gegangen -
wir sollten danken, daß er war.

Ganz liebe Grüße
Barbara und Rudel


29. August 2000 11:41

Hallo Norbert!
Du glaubst nicht, wie leid mir das tut. Du wirst dein Gretelchen nie
vergessen, aber der Schmerz lässt mit der Zeit nach. Wenn ich daran
denke, wie es war, als ich damals meine Mike verloren habe.
Ich konnte am Tag darauf nicht zur Schule gehen, habe fast eine Woche
lang nichts mehr gegessen, nur noch Wasser getrunken. Ich habe fast gar
nicht mehr gesprochen, dafür aber geheult wie ein Schlosshund. Das
gesamte Leben ist für zwei oder drei Tage an mir vorbei gezogen, ich
habe nichts mehr mitgekriegt. Höchstens unterbewusst. Ein Mensch
begrüßt dich mit "Hi, wie geht`s?", obwohl es kaum einen wirklich
interessiert, wie es dir geht. Dein Hund allerdings begrüßt dich mit
wedelnder Rute – das sagt mehr als tausend Worte.
Für dich habe ich mir gerade ein Gedicht ausgedacht:

Deine Sonne ist untergegangen,
Du fühlst dich grausam, einsam, leer.
In Trauer und Schrecken eingefangen,
Du denkst, du kannst nicht mehr.
Doch du willst nicht wirklich weiter,
Dafür liebst du mich zu sehr.
Aber ich mag dich nicht traurig seh`n,
Ich weiß, das ist sehr schwer.

Jede Sonne geht mal unter,
Doch sie geht auch wieder auf.
Drum werde wieder munter,
Und nimm den Schmerz in Kauf.
Ich bin immer bei dir,
Denn ich will nicht verloren gehen,
Ich will dich noch einmal überraschen,
will dich noch mal seh`n.
Mit meinen Pfoten deine Hose vermatschen.

Wenn ich weiß, dass du mich nicht vergisst,
dann werde ich wiederkommen,
zu dir, denn ich hab` dich vermisst,
und strahl’ wie tausend Sonnen...


29. August 2000 12:58

: Hallo Norbert!
: Du glaubst nicht, wie leid mir das tut. Du wirst dein Gretelchen nie
: vergessen, aber der Schmerz lässt mit der Zeit nach. Wenn ich daran
: denke, wie es war, als ich damals meine Mike verloren habe.
: Ich konnte am Tag darauf nicht zur Schule gehen, habe fast eine Woche
: lang nichts mehr gegessen, nur noch Wasser getrunken. Ich habe fast gar
: nicht mehr gesprochen, dafür aber geheult wie ein Schlosshund. Das
: gesamte Leben ist für zwei oder drei Tage an mir vorbei gezogen, ich
: habe nichts mehr mitgekriegt. Höchstens unterbewusst. Ein Mensch
: begrüßt dich mit "Hi, wie geht`s?", obwohl es kaum einen wirklich
: interessiert, wie es dir geht. Dein Hund allerdings begrüßt dich mit
: wedelnder Rute – das sagt mehr als tausend Worte.
: Für dich habe ich mir gerade ein Gedicht ausgedacht:
:
: Deine Sonne ist untergegangen,
: Du fühlst dich grausam, einsam, leer.
: In Trauer und Schrecken eingefangen,
: Du denkst, du kannst nicht mehr.
: Doch du willst nicht wirklich weiter,
: Dafür liebst du mich zu sehr.
: Aber ich mag dich nicht traurig seh`n,
: Ich weiß, das ist sehr schwer.
:
: Jede Sonne geht mal unter,
: Doch sie geht auch wieder auf.
: Drum werde wieder munter,
: Und nimm den Schmerz in Kauf.
: Ich bin immer bei dir,
: Denn ich will nicht verloren gehen,
: Ich will dich noch einmal überraschen,
: will dich noch mal seh`n.
: Mit meinen Pfoten deine Hose vermatschen.
:
: Wenn ich weiß, dass du mich nicht vergisst,
: dann werde ich wiederkommen,
: zu dir, denn ich hab` dich vermisst,
: und strahl’ wie tausend Sonnen...


trauriges aber wunderschönes Gedicht ... :-)))
LG Barbara und Rudel
:


29. August 2000 13:42


WUNDERBAR!!!!!!!

Grüsse mit kloss im hals und tränen in den augen Julia