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Hunde helfen Menschen -Schulbesuche-

geschrieben von Claudia und Jody(YCH) 
Hunde helfen Menschen -Schulbesuche-
29. August 2000 15:20

Kürzlich war eine Anfrage im Forum zu obigem Verein. Wer sich informieren möchte, kann dies auf der Seite www.Hunde-helfen-kids.de oder via e-mail an Hunde-helfen-Menschen@t-online.de tun.

Ich selber besuche mit meinem Hund, ein Hovawart, seit einiger Zeit Schulen für diesen Verein. Besucht werden vorwiegend Schulkinder der 3. und 4. Grundschulklassen. Bevor jemand mit seinem Hund Schulen allein besuchen darf, wird der Hund -in der Regel vom Vereinsvorsitzenden Herrn Klaus Rose- auf seine Tauglichkeit geprüft. Es ist nicht so, daß nur bestimmte Hunderassen geeignet sind und z.B. Kampfhundrassen von vornherein ausscheiden, die Hunde sollten jedoch eine gewisse Größe nicht unterschreiten und natürlich vor allem aggressionsfrei und nicht ängstlich sein. Sie sollten auf die wichtigsten Anweisungen ihrer Besitzer hören und vertrauensvoll und menschenfreundlich sein. Natürlich müssen die Hunde auch gesund, geimpft, versichert und ordnungsgemäß versteuert sein.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß vor allem zwischen den Schulstunden von allen Seiten Kinder auf den Hund zugestürmt kommen, ihn streicheln wollen und auch mal 15 Kinder auf einmal den Hund bedrängen. Der Hund muß dem gelassen gegenüberstehen, denn bis man die Kinder gebeten hat, dem Hund auch seine Pause zu gönnen oder ihnen zu erklären, daß man sich nicht von hinten nähern sollte oder einen Hund nicht von oben direkt auf den Kopf faßt, haben sie dies häufig schon getan.

Der Unterricht selbst umfaßt in der Regel eine Schulstunde (45 Min.). Ein erfahrenes Vereinsmitglied besucht zunächst gemeinsam mit dem Hundeführer und seinem Hund den Unterricht und hält diesen ab, so daß der neue Hundeführer erst einmal zuhören und der Hund sich an die ungewohnte Situation gewöhnen kann. Das ist sehr hilfreich, weil man auch ein gutes Gefühl für den Zeitaufwand der von den Kindern kommenden Fragen bekommt. Später macht man den Unterricht dann allein, kann sich jedoch an einem schriftlichen "Leitfaden" orientieren, in dem die wichtigsten anzusprechenden Punkte aufgelistet sind. Inhalt des Unterrichts ist, den Kindern richtiges Verhalten zu vermitteln und ihnen zu erklären, warum ein Hund in bestimmten Situationen auf bestimmte Art reagiert und was sie tun können, damit möglichst nichts passiert (nicht weglaufen, nicht anstarren usw.). Den Kindern wird erklärt, warum sie bestimmte Dinge besser nicht tun sollten und vor allem, wie sie sich richtig verhalten können. Einige erlernte Dinge werden am anwesenden Hund des Hundeführers von den Kindern dann angewandt. Kein Mitstreiter ist verpflichtet, jeden Samstag irgendwo hin zu gehen oder mehrmals pro Woche Unterricht abzuhalten. Es sollte eine gewisse Regelmäßigkeit eingehalten werden, aber wenn jemand nur drei oder vier Stunden pro Monat abhalten kann ist das O.K..

Der Unterricht "mit Hund" wird von den Kindern mit Begeisterung aufgenommen. Oft sind es auch die Lehrkräfte, die hinterher sagen, sie hätten viel gelernt und würden den Unterricht als sehr hilfreich ansehen. Ich denke, es ist gerade in der heutigen Zeit wichtig, daß Menschen und Hunde sich nicht noch mehr entfremden, sondern sich verstehen und auch auf immer enger werdendem Raum miteinander komplikationslos leben können. Dies erfordert gegenseitiges Verständnis wie auch Kenntnisse bezüglich der Ausdrucksweise der Hunde, die heute viele Menschen nicht mehr richtig interpretieren können und sich daher falsch verhalten. Hier setzt der Unterricht an. Und ich muß sagen, es macht auch Spaß mit den Kindern und dem Hund, vor allem, wenn Kinder, die am Stundenanfag sagen, sie hätten schlimm Angst vor Hunden, sich am Stundenende nach nur 45 Min. trauen, den Hund zu streicheln oder ihm ein Leckerli zu geben.
Hoffe, dies hilft zunächst als Erläuterung.
Gruß, Claudia und Jody