Hunde am Fahrrad Gassi führen ?

Ist es eigentlich erlaubt, einen Hund (z.B. Rottweiler) am Fahrrad spazieren zu "fahren" oder ist das verboten? Wer weiß da bescheid?

Lieber Dieter,

ja, ist es. Folgende Voraussetzungen sollten aber gegeben sein: Der Hund soll mindestens 1 Jahr alt sein (große und schwere Rassen eher noch etwas älter), weil sonst die Belastung für die unausgereiften Gelenke, Sehnen und Bänder zu groß ist. Dabei spielt es übrigens keine Rolle, ob der Hund begeistert mitläuft. Das tun die meisten Hunde, aber die Belastung für junge ist trotzdem zu hoch. Das Tempo sollte so sein, daß der Hund locker nebenher traben kann (kraftsparenste Gangart). Das Fahrradtraining muß allmählich aufgebaut werden (mit 5 Minuten anfangen, ein trainierter Hund kann gut 15km am Rad mitlaufen) - aber natürlich ist das auch größenabhängig.

Für regelmäßige Touren sollte (wie bei allen sportlichen Aktivitäten) die Hüfte geröngt und in Ordnung sein. Klar ist wohl auch, daß man nicht bei 30 Grad lange Touren fährt.

Der Hund sollte unbedingt zuverlässig bestimmte Kommandos beherrschen, sonst ist das Ganze zu gefährlich. Er läuft immer an der straßenabgewandten Seite, also in der Regel rechts vom Rad. Brustgeschirr ist entschieden besser als Halsband. Und dann gibts von Springer (sicher auch noch von anderen Firmen) ein geniales Teil (Stahlfeder),das am Rad montiert wird. Damit hat man beide Händer frei zum Radfahren.

Liebe Grüße,
Jutta

Hallo Dieter,

neben den gesundheitlichen Aspekten die Jutta aufführte, ist da noch die StVO! Ich habe gehört, daß nicht mehr als zwei(!) Hunde gleichzeitig mit Fahrrad aufgrund der Verkehrssicherheit ausgeführt werden dürfen.

Viele Grüße und einen guten Jahresanfang,
Michael

Hallloooo Dieter

Noch ein Nachsatz: fürs Radfahren ist Traben angesagt mit kurzen Gallopp-Auflockerungen, weil Traben als 2-Takt (oder wie das heisst) die Rückenmuskulatur etc. gleichmässig ausbildet. Gallopp als 3-Takt verhindert dies (darum ist bei Pferden mal Links-Gallopp, mal Rechts-Gallopp angesagt; sagt mir mein Hinterkopf = fast verschüttetes Wissen).

Schneller Trab ist übrigens sehr kräftezehrend und gibt einen herrlich konditionierten Körper inkl. Ausdauer (!). Lockerer Gallopp spart da Energie und gibt eben Unausgeglichenheit in der Belastung und Bemuskelung.

Aber Vorsicht: am Rad laufen braucht wenig Hirn vom Hund, denke also auch an die geistige Betätigung, die gibt eine andere Form von Zufriedenheit.

Es geht mir eigentlich darum, daß der Mischlingshund meiner Mutter von einem Rottweiler (oder Rottweilermischling), der mit seinem Frauchen (Frauchen ca 50 KG, Hund ca 65-70 KG)am Fahrrad unterwegs war, angefallen wurde und halb zerfleischt nur noch durch eine Notoperation gerettet werden konnte. Der Rottweiler hatte beim Vorbeifahren sein Frauchen vom Rad gerissen und ist dann über den Hund meiner Mutter (ca.7 KG)hergefallen. Wäre ich nicht dazwischen, wäre von unsrem Hund nix mehr übrig. Darum wollte ich fragen, ob es erlaubt ist, einen Hund am Rad spazieren zu führen, auch wenn sich dieser ganz leicht losreisen kann (wie hier der Fall) und auf kein Komanndo hört.

Danke für die Antwort.

Dieter