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Der ideale Hundehalter?

geschrieben von Claudia aus Buchholz(YCH) 
Der ideale Hundehalter?
20. September 2000 08:17

Hallo an alle!
Mich beschäftigt schon seit geraumer Zeit, die Frage, ob diejenigen unter Euch, die hier immer so tolle Tipps geben, am Anfang (beim ersten Hund) auch Fehler gemacht haben und wenn ja, welche? Sind Eure Tipps Erfahrungswerte?
Ich möchte mit dieser Frage niemandem "auf den Schlipps treten", sondern eher aus entsprechenden Meldung Hoffnungen für mich (und andere)schöpfen bzw. einen "Silberstreif am Horizont" entdecken.
Denn es gibt bestimmt noch einige, die wie ich, manchmal das Gefühl haben, Hundehaltung "studieren" zu müssen.
Viele Grüße
Claudia


20. September 2000 08:56

: Hallo an alle!
: Mich beschäftigt schon seit geraumer Zeit, die Frage, ob diejenigen unter Euch, die hier immer so tolle Tipps geben, am Anfang (beim ersten Hund) auch Fehler gemacht haben und wenn ja, welche? Sind Eure Tipps Erfahrungswerte?


Hallo,


Du wirst lachen - meinem ersten Hund habe ich "bei Fuß" auf der falschen Seite beigebracht....Ich denke, Tipps sind meistens Erfahrungswerte, doch jeder Hund ist anders. Ich habe z.B. einen Clown, der immer wieder meint, mich veräppeln zu müssen und spielerisch die Rangordnung in Frage stellt. Ihn muß ich, wenn es bei der Ausbildung gar zu bunt wurde, mal richtig anschnauzen - dann lief er wie eine 1 - vielleicht gibt es auch masochistische Hunde? Dann hatte ich eine Hündin, Halbschwester von meinem, in Ausbildung - wenn die "Murks" gemacht hat und man wurde etwas lauter, ging gar nichts mehr, dann hüpfte sie nur noch nervös rum mit den typischen Beschwichtigungsgesten - da half nur noch Luft holen und "So, jetzt mach mal Siiiitz....Soooo is brav" und beruhigen, dann ganz sanft von vorne das Ganze.

Keiner kann die Weisheit für sich gepachtet haben, denn jeder Hund ist anders - grundsätzlich kann man sagen, je mehr Hunde jemand ausgebildet hat(oder andere angeleitet hat) und dabei Erfolg hatte, desto mehr "Gefühl" und Erfahrung hat man - nutzt aber nix, wenn derjenige z.B. ein Kasernen-Hundeplatz-Ausbilder ist und gar nix von der Psyche des Hundes wissen will.

Gesunder Menschenverstand, viel Liebe und ein paar gute Hundebücher - das reicht in den meisten Fällen schon, obwohl ich Leute kenne, die werden es nie schaffen, einen Hund zu erziehen oder gar auszubilden.

Die Soziologie des Hundes sollte man auch kennen - es ist wichtig, zu wissen, daß eine feste Rangordnung (z.B., der Hund bekommt sein Fressen erst, wenn alle Menschen gegessen haben), den Hund nicht quälen, sondern seiner natürlichen Lebensweise näherkommt.

Andererseits - Theorie und Praxis sind immer so Sachen. Mittlerweile habe ich gemerkt, daß viele gute Hundeleute einfach das "gewisse Etwas" haben, ohne das selbst zu merken - mir ist das auch nachgesagt worden, aber ich zweifele da oft dran, wenn mein Hund mal wieder einfach nicht versteht, was ich von ihm will.

Ach ja - in meiner Umgebung habe ich übrigens festgestellt, daß gerade im Hundesport die Frauen die besseren Ausbilder sind - der Hund läuft zwar nicht immer super korrekt (wir Menschen ja auch nicht), aber die Hunde, die von Frauen ausgebildet wurden, arbeiten freudiger, selbstbewußter, haben ein besseres Sozialverhalten und reagieren auf leisere Kommandos bzw. auf Körpersprache.

Andererseits gibt es auch wieder Frauen, die sich bei ihrem Hund einfach nicht durchsetzen können, weil sie zu sehr auf Harmonie erpicht sind - aber jetzt mal ehrlich, ich habe meinem Hund auch mal eins auf die Nase gegeben (z.B., wenn er vom Tisch klauen wollte oder so) und er ist weder handscheu noch in irgendeiner Form übertrieben unterwürfig.

Jemand, der immer alles besser weiß und für alles eine Lösung hat (nach dem Motto: ich hatte immer schon Hunde und nie Probleme), der hat für mich keine Ahnung von Hunden - ganz grob und verletzend gesagt.

Bei Pferden gibt es dafür einen Spruch: Wer meint, alles gelernt zu haben, hat nichts gelernt.....

Ich kann Dir nur einen guten Rat geben: Wenn Du Dir Tipps holst, hör Dir mehrere Meinungen an und entscheide nach Deinen bisherigen Erfahrungen mit Deinem Hund und Deinem Gefühl, was das Richtige ist - und das setzt Du dann um.

Gute Tipps gibt meist jemand, der selbst auch mal fragt - und wer Dir genau erklären kann, warum eine Vorgehensweise wirkt und wie - z.B. die alte Geschichte, einen Hund nie zu bestrafen, wenn er zu Dir kommt und warum Du das nicht tun sollst, was der Hintergrund ist....


Wenn alles Erfahrungswerte wären - auweia, das hieße, jeder hätte mal die gleichen Probleme mit seinem Hund gehabt - vieles ist doch Theorie oder aus dem persönlichem Umkreis bekannt, manche Tipps entstehen einfach nur durch Logik in Kombination mit gutem "Hundewissen"....

Gruß, Gaby

20. September 2000 08:45

hallo claudia,

: Mich beschäftigt schon seit geraumer Zeit, die Frage, ob diejenigen unter Euch, die hier immer so tolle Tipps geben, am Anfang (beim ersten Hund) auch Fehler gemacht haben und wenn ja, welche? Sind Eure Tipps Erfahrungswerte?
: Ich möchte mit dieser Frage niemandem "auf den Schlipps treten", sondern eher aus entsprechenden Meldung Hoffnungen für mich (und andere)schöpfen bzw. einen "Silberstreif am Horizont" entdecken.

natürlich kann ich nur aus meiner sicht hier schreiben, aber die meisten tipps, die ich hier gebe, habe ich entweder selber bekommen bzw. gelernt, wenn die situation denn die gleiche war. oder aber wieder je nach situation sind es nachgelesene oder kombinierte sachen aus nachlesen und lernen aus einer ähnlichen situation. das wird hier aber vielen so gehen, da meistens ja auch dabei steht "ich mache mit meinem hund immer dies und das"

wenn ich an die fehler beim ersten und beim zweiten hund evt. auch beim dritten hund denke (ich bin nämlich ganz bestimmt nicht perfekt) ist der größte fehler der inkonsequenz und der des den hund zuviel dürfen lassen. d.h. nicht, dass ich durchgehend inkonsequent bin, aber manchmal an meinen "guten" tagen dürfen die hunde dann was, was ich sonst nicht ab kann. bsp. manchmal (super selten) gibt es was vom tisch, aber das "super selten" reicht schon, dass sie betteln, dann muss ich mich nicht wundern...
in richtung zuviel dürfen, sind das eher schleichende sachen. ehe man sich versieht ist das eingeschliffen, dass sie vor mir durch die türen gehen, oder ich mich erweichen lasse mit ihnen zu spielen, weil sie mir ein ball bringen. nicht, dass sie deswegen meinen chef zu sein, weswegen ich dieses vergehen auch nicht "schlimm" finde. schlimm fänd ich´s aber, wenn aus diesem fehlverhalten meinerseits, sie auf einmal den aufstand proben würden.... denn das "rückstufen" der hunde ist harte arbeit!

ich hoffe ich hab dir genügend "silberstreife" gegeben. viel lieber wäre mir aber, wenn du aus meinen fehlern lernst und immer schön darauf achtest, 1. konsequent zu sein und 2. deinem hund immer sicher wissen lassen, auf welchen platz er gehört. das erspart dir viel "fehlerkorrektur"

: Denn es gibt bestimmt noch einige, die wie ich, manchmal das Gefühl haben, Hundehaltung "studieren" zu müssen.

"studieren" im sinne von lesen ist nie schlecht. wichtig ist aber auch, das man ds gelesene auch richtig anwenden kann. z.b. die sache mit dem "loben zur rechten zeit" scheint für manche leute super schwer zu sein. wenn auf "pfui" z.b. der ins maul genommene gegenstand ausgespuckt wird, ist das eben "fein" (c:

sodele genug geoutet

grüße
nadine + bananennasenbande



20. September 2000 08:41


Hallo Claudia
Alles was Du Dir denken kannst habe ich beim Ersten Hund falsch gemacht.
Beim zweiten wollte ich alles besser machen und habe (zu meiner Schande )ihn versaut.Zum Glück habe ich einen wunderbaren Mann,der jetzt mit Ihm schafft und wo es super funktioniert.Mei meinem Aktuellen Hund habe ich einige Prinzipien über Bord geworfen und aus dem Bauch herausgehandelt.Und siehe es ist der TOLLSTE Hund von allen.Also laß Dich nicht unterbuttern mit jedem Hund bekommt man mehr ERfahrung und läßt sich von anderen auch nicht mehr so beeinflussen.
Mein Motto:

Prüf alles und such Dir das beste heraus.

Gruß Konny

20. September 2000 08:54

Hallo Claudia,

Fehler.. Na klar, jede Menge. Ich denke wer sagt er hätte keine Fehler gemacht, der lügt einfach da jeder Hund anders ist und eine andere Erziehung braucht.

Mein größter Fehler war das ich meinen Hund von einem Züchter gekauft habe, der sich lieber ein anderes Hobby zulegen sollte. Mein Hund war total verstört ("Der war noch nie in der Wohnung, das legt sich schon wieder."winking smiley, hatte Milben ("Die Welpen haben sich gebissen, das sind noch kleine Macken von der Beißerei."winking smiley, usw. usw. Eigentlich alles was man sich so unter einem schlechten Züchter vorstellt. Er machte einen sehr netten Eindruck, wollte Spike noch zum Abschied knuddeln und versprach wärend der Uralubszeit auf Spike aufzupassen.

Und nun habe ich seit 7 Jahren einen ängstlichen Hund den ich aber niemals mehr missen würde. Wer weiß wo Spike sonst gelandet wäre? Darf ich gar nicht drüber nachdenken. Das ärgerliche ist eigentlich der horrende Preis den ich für ihn bezahlen musste. na ja, halt der erste Hund, da habe ich mir leider keine großen Gedanken gemacht.

Vorhaer habe ich natürlich alle möglichen Bücher über Hunde und American Staffordshires gelesen. Und ich dachte natürlich ich hätte einen "richtigen" (furchtlos, mutig, aufgeschlossen, verspielt,..). Dem war aber nicht so. Spike lief mir ständig weg (mit 12 Wochen), machte vor Angst wenn man ihn direkt ansprach, knuddeln war nicth, spielen sowieso nicht.

Ja und das nach 15 Jahren Hundewunsch. Da ist man schon ziemlich frustriert. Es hat eine Weile gedauert ihn so zu akzeptieren wie er ist, den Umgang mit ihm lernen. Alles dauerte zeimlich lange bei ihm (er machte nach über einem Jahr immer noch aus Protest in die Wohnung. Da war er pro Tag 3 Stunden allein.

Heute ist er immer noch ängstlich Fremden gegenüber, er ist freundlich, niemals böse. Also kein Angstbeißer wie die meisten Mitmenschen glauben.

Vielleicht habe ich ihn im Anfang überfordert. Ich habe ich überall mit hingenommen, daß er heute mit Menschenmassen, Autofahren, Restaurants super zurecht kommt liegt wohl daran. Aber 100%iges Vertrauen gab´s erst nach 3(!) Jahren. Erst jetzt hat er gemerkt das ihm von mir keine Gefahr droht. Ich habe Spike niemals geschlagen, angeschrien oder ähnliches. Natürlich habe ich nicht von ersten Tag an gemerkt wie ich ihn am besten behandel (immer ruhig sprechen, niemals erschrecken, schlagen und sonstiges Maßregeln absolut tabu).

Nur einmal habe ich geschimpft. Er hat sich in die Enge derängt gefühtlt und mich angenurrt. da gab es schimpfe. Aber bei Spike reciht diese "schlimme" Erinnerung bis jetzt.

Auch wenn es schade um das Geld war was ich diesen Züchter gegeben habe, im Grunde genommen bin ich froh das es wegen ihm diesen (für mich) wundervollen Hund gibt. Was ich daraus gelernt habe ist: Lerne deinen Hund erst einaml kennen bevor du ihn maßregelst.

Einen lieben Gruß

Meike und Angsthase Spike

20. September 2000 09:15

Hallo Claudia,

ich weiß nicht warum, aber ich habe bei einem ersten Hund keinen Fehler entdecken können, ich habe aber auch nichts besonderes mit ihr gemacht, Sport oder so. Sie war ein ganz normaler Begleithund und wir waren halt so gut wie immer zusammen, auch zur Arbeit konnte ich sie mitnehmen.
(Da kein Mensch fehlerlos ist, habe ich ja vielleicht welche gemacht, die mir nur nicht aufgefallen sind)

Das einzige was ich nach meiner heutigen Erkenntnis falsch gemacht habe, sie auch im Straßenverkehr ohne Leine laufen zu lassen.

Hundeerziehung und Umerziehung habe ich gelernt während ich im Tierschutz engagiert war und wir im Durchschnitt 35 Hunde bei uns hatten, die versorgt und teilweise alles neu lernen mußten.

Ich denke manchen liegt es einfach im Blut.

viele Grüße

Sabine