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Den Hund einschläfern oder erschießen?

geschrieben von Kurt Nünlist(YCH) 
Den Hund einschläfern oder erschießen?
04. Oktober 2000 09:52

Gestern habe ich mit einem Trainingskollege darüber gesprochen, wie er seinen Hund auf seinen letzten Weg begleitet. Da erzählte mir dieser zu meinem erstaunen, dass er seinen Hund nur einmal zum Einschläfern gebracht hatte und dass er das so brutal fand, dass er nun seine Hunde erschießt, wenn es so weit ist. Ich war total überrascht, denn mit dieser Antwort habe ich nicht gerechnet. Er sagte mir, dass er seinem Hund etwas zu fressen gebe und während der Hund frisst, setzt er das Gewehr am Hinterkopf an und erschießt ihn. Der Hund merke nicht viel davon und sei nicht gestresst weil das ganze Zuhause passiere und es sei eine kurze Sache.
Nun ich musste letztes Jahr auch meinen Hund zum Tierarzt bringen zum einschläfern und das ganze wie es abgelaufen ist, passte mir gar nicht. Mein Hund starb zwar in meinen Armen, aber der Kampf biss er Eingeschläfert war, ging mir einfach zu lange. Ich dachte damals, dass ich nächstes mal den Tierarzt bitte, ob er meinem Hund nur eine kleine Narkose geben kann und wenn dieser in Narkose ist, die tödliche Dosis überreicht werden kann.

Was mein ihr dazu? Was für Erfahrungen habt Ihr gemacht?

Gruß Kurt

Ps. Foto von meinem Hund den ich mit 13 Jahren leider einschläfern musste, auf meiner Homepage

04. Oktober 2000 09:58


:
: Was mein ihr dazu? Was für Erfahrungen habt Ihr gemacht?
:

Hallo Kurt !
Ich kann nicht glauben, dass es Tierärzte gibt, die nicht
vor der tödlichen Spritze eine Narkose geben.
Meine Erfahrung ist das nicht. Es gibt Tierärzte, die
sogar ins Haus kommen, wenn es soweit ist.

Grüße von
Stefanie


04. Oktober 2000 10:11


Hallo Kurt!
Als ich eben deine Meldung gelesen habe! Ich möchte ja nicht für alle sprechen, aber wer kann denn bitte seinen eigene Hund erschiessen?? Für mich käme das nie in frage!! Um jetzt nicht makaber zu werden, aber ich möchte meinem Hund doch nicht auf seinem letzten Weg das Gehirn rausblasen! Ich habe danach doch nur noch das Bild mit dem zerfetzten Kopf meines Hundes in Gedanken! Und dann die ganze Sauerei! Das kann ja wohl nicht sein!
Aber um mich nicht noch mehr aufzuregen, möchte ich dir noch etwas zum Einschläfern sagen. Ich bin zwar noch keine praktizierende Tierärztin, aber ich habe schon das eine oder andere Praktikum hinter mir. Also:
Bei einer Einschläferung, wie ich sie kenne, wie sie eigentlich immer abläuft (ablaufen sollte) bekommt der Hund immer erst eine Narkose!! Erst dann, wenn der Hund eingeschlafen ist, bekommt er ein Mittel gespritzt, daß einen Narkosezwischenfall bewirkt, d.h. er wird "übernarkotisiert" um so einen Herzstillstand zu provozieren. Der Hund selbst bekommt davon nichts mit, er liegt ja schon in Narkose. Das ist wie wenn man einschläft und nicht mehr aufwacht, ohne Schmerzen! Ich weiß jetzt nicht wie dein TA das gemacht hat, aber laut deiner Beschreibung anscheinend nicht so, wie ich das kenne. Vielleicht gibt es ja auch andere Methoden die mir nicht geläufig sind und wie gesagt, ich bin ja auch kein TA, aber mir ist das so erklärt worden.

Viele Liebe Grüße Vroni&Familie


04. Oktober 2000 10:00

Hallo Kurt,

: Was mein ihr dazu?

dazu fallen mir einige Fälle von "Unfällen" ein, bei denen Menschen einen direkten Kopfschuß überlebt haben!!!!

Nein Danke!
Die Spritze beim TA finde ich da humaner und "sicherer". Völlig schmerzlos für den Hund.
Von Besuchen des TA zu Hause (zum Einschläfern) kann ich nur abraten. Das ist für den Hund, der den Gang zum TA ja von Impfungen oder Behandlungen her kennt, der reinste Streß da völlig ungewohnt.

Gruß
Kathi



04. Oktober 2000 10:12

Hallo Kurt,

inzwischen ist das Einschläfern nicht mehr so "brutal" wie früher, von wegen Spritze durch die Rippen direkt ins Herz usw. (habe damals bei einem meiner Hunde auch danebengestanden). Heute wird eigentlich immer erst narkotisiert, dann euthanasiert, die Hunden schlafen ein wie bei einer Narkose und wachen halt nicht mehr auf.

Ich kenne auch die andere Methode, das Erschießen. Bis vor wenigen Jahren hat das im Dorf meiner Eltern ein alter Jäger übernommen, und es kamen Viele zu ihm. Der Vorteil war, daß es wirklich gekonnt und schnell ausgeführt wurde, zu Hause, im gewohnten Umfeld des Hundes. Aber auch hier ist die psychische Belastung für den Hundebesitzer nicht zu unterschätzen. Und man muß auch abwägen, was den Hund mehr ängstigen/aufregen könnte, manche Hunde z.B. hassen Injektionen oder Tierarztpraxen, hier muß man sich fragen, ob der Schuß nicht besser für den Hund wäre.

Ich persönlich ziehe die Alternative, daß der Tierarzt ins Haus kommt zum Einschläfern, vor. Dabei wird der Hund am wenigsten belastet. Ein Pferd allerdings würde ich nicht mehr einschläfern lassen, hier halte ich den Bolzenschuß (auch hier in der gewohnten Umgebung, der Metzger muß es dann rein rechtlich als Notschlachtung deklarieren) für die beste Alternative. Allerdings darf nicht jeder ein Tier töten, in unserem Land ist alles geregelt, das dürfen nur Tierärzte, Jagdscheininhaber, Metzger und ggf. Landwirte mit einem Berechtigungsschein (evtl. auch auf bestimmte Tierarten oder Situationen begrenzt).

Viele Grüße

Antje

04. Oktober 2000 10:16

Hallo Kurt

ich mußte vor zwei Monaten meinen alten Schäferhund einschläfern lassen und hatte wahnsinnige Angst, weil ich auch so einige Horrorstories kenne. Aber ich denke, es kommt wohl auf die "Technik" an, die der TA anwendet. Bei uns war es dann so, daß die TÄ abends nach Hause kam, ihm am Vorderbein eine kleine Kanüle legte und dahinein eine Überdosis Schlafmittel spritzte. Er hat sich dann zurückgelehnt und ist einfach eingeschlafen, total sanft und friedlich und garantiert streßfrei.
Genau so würde ich es immer wieder machen.

Viele Grüße

Annette