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Was sonst nirgends passt

In dieser Rubrik steht all das, was in den anderen Rubriken irgendwie nicht so recht reinpasst. Nicht alles lässt sich eindeutig zuordnen oder betrifft mehrere Themen gleichzeitig. Wer so ein Thema hat, ist in dieser Rubrik gut aufgehoben.  
Den Hund einschläfern oder erschießen?
04. Oktober 2000 18:36

Hallo Kurt,

ich kann das ja wohl nicht glauben. 1. Hund erschießen, nee danke,
so ein Spruch habe ich schon mal gehört, halte ich überhaupt nichts
von.
2. Den TA würde ich nicht nur meiden sondern hätte ihn angezeigt,
was ist das denn für ein Klopper????? Bei uns wird es seid eh und
je so vom TA gemacht, das der Hund erst eine Narkose und dann
das richtige Mittel zum einschläfern erhält, somit also nichts davon
mitbekommt. Außerdem kommen schon viele TÄ zu einem nach Hause.
Sorry, aber das hätte mir echt nicht passieren dürfen und wenn,
da wäre aber die Hölle los gewesen.
Ich kann Dir gut nachfühlen, wie Du gelitten haben mußt, aber in
Zukunft gehe lieber zu einem anderen Arzt und erkundige Dich.

traurige, entsetzte und auch wütende Grüße

Sabine und Kato

04. Oktober 2000 19:02

Hallo Kurt,

ich musste meine Hündin Mona im Mai einschläfern. Sie hatte die Nacht vorher bei TA verbracht, da sie am Tropf hing. Ich habe sie dann für eine Nacht nach Hause geholt. Sie hatte die Tropfnadel noch an der Pfote.

Mona wusste, dass sie an diesem Tag geht, die meisten Hunden zeigen Dir, wenn es zu Ende geht.

Der TA kam zu mir nach Hause. Mona wurde dadurch kein Stück unruhiger (und sie war ein verdammt sensibler Hund), eher wusste sie, warum er kommt und es wirkt fast so als sei sie froh. Ihr ging es nämlich verammt schlecht.

Der TA hat dann über die Tropf Nadel übernarkotisiert (erst Narkose, dann Tötungsmittel). Das ganze dauerte keine Minute. Mona war innerhalb Sekunden in einen absoluten Tiefschlaf gefallen. In diesem setzte dann einfach das Herz aus.

Sie sah derart friedlich und entspannt aus, dass ich den TA fragen musste, ob sie jetzt nicht mehr lebe. Ich dachte, sie schläft.

Ich werde diesen Frieden, den dieser Hund ausstrahlte nie vergessen.

Ingrid mit Sina (die hoffentlich noch viele Jahre lebt).


04. Oktober 2000 21:39

Hallo Sabine,
sicher gibt es einige, die wirklich einfach ihren Hund "loswerden" wollen. Aber das allgemein zu unterstellen ist glaube ich einfach falsch!!! Die meisten Jäger nehmen ihre Jagdgefährten mit in den Wald, wenn ihre Zeit gekommen ist (und nicht dann, wenn sie einfach teuer werden), und erschießen sie dort. Der Hund hat sich immer im Wald wohlgefühlt, vertraut seinem Herrn, und man kann wohl davon ausgehen, daß dieser den Hund nicht unnötig leiden lassen wird. Ob das nun schlechter ist, als einen Hund nocheinmal zum Tierarzt zu karren, wo er sein leben lang vermutlich keine sehr guten Erfahrungen gemacht hat? Ich würde es meinem Mädel um jeden Preis ersparen wollen...
Ich glaube, man kann auch dieses Thema nicht verallgemeinern, aber ein gezielter Schuß ist wohl genauso "human", wie das einschläfern...
Zumindest sehe ich das als Jägerstochter so.
nachdenkliche grüße,
Eva und rio

04. Oktober 2000 22:42

Ich danke allen für die Antworten. Also, das nächste mal werde ich schauen dass der Hund besser narkotisiert ist, bevor er die Überdosis bekommt. Das letzte mal war einfach ein negatives Erlebnis, ich musste auch gleich danach aus der Tierarztpraxis gehen, denn in mir staute sich eine unglaubliche Wut auf. Leider muss ich wohl in nächster Zeit wieder einen Hund bringen. Der meiner Mutter ist nun auch schon 13 Jahre alt und obwohl er noch gut beisammen ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass er noch lange lebt. In diesem Alter, kann alles sehr schnell gehen. Sie fragte mich ob ich das für sie machen würde und ich sagte, dass ich es mache wenn es ihr Hilft. Da werde ich dann sehen, ob es einen einigermaßen humanen Weg gibt, einen Hund auf dem letzten Weg zu begleiten.

PS: Wenn jemand Züchtet und sehr vorsichtig ist mit dem Tierarzt, so wie Antje, dann finde ich das positiv, denn jeder ist ja froh wenn er ein gesunder Welpe bekommt.

Gruss Kurt

04. Oktober 2000 22:20

Liebe Antje,

: Warum? Ich finde, es ist ein "humanes" Thema. Ich finde es wichtig, daß man bei seinen Tieren über den eigenen Schatten springt und für den Fall der Fälle das auswählt, was die Tiere (nicht einen selber!!!) am wenigsten belastend ist. Das ist man ihnen doch irgendwo schuldig, oder?

Verdammt juchhe, was bist Du kompromißlos!
Respekt!
Aber ich könnte es nicht!
Leona

05. Oktober 2000 05:33

Hallo Melli,

: Erstmal: was ist denn bitte "normal" ?

Für mich ist ein Hund dann "normal veranlagt", wenn z.B. Besuch für ihn keine Bedrohung ist, weder durch die Tante, den Tierarzt oder völlig fremde Leute. Ein Hund, den bereits solche "unvorhersehbaren" Dinge, die nicht in seinen Tagesablauf passen, seelisch aus der Bahn werfen, ist für mich bereits ein nervlich unterdurchschnittlich belastbarer Hund. Leider haben wir heute viel zu viele dieser Hunde, quer durch alle Rassen und Mischungen, genetisch und auch prägungsbedingt, aber die stellen für mich nicht den "Durchschnittshund" dar, da habe ich doch irgendwo noch meine Ideale... (ob zu Recht oder zu Unrecht kann ich vielleicht nicht beurteilen, in meinem Umfeld gibt es nun mal hauptsächlich noch den "nervlich normal belastbaren" Hund).


: Und warum ist es nicht völlig logisch, wenn ein Hund mehrere schmerzhafte Behandlungen beim TA erlebt hat, dass er da nicht mehr so gerne hingeht oder gar nicht wie Deine Hunde an der Praxistür kratzt (was ich übrigens noch von keinem Hundebesitzer vorher gehört habe) ? Deswegen muss man nicht sofort von "krumm nehmen" sprechen, ich finde es eine völlig "normale" Reaktion, wenn Hunde deswegen NICHT schwanzwedelnd zum TA gehen, sondern finde eher die Hunde SEHR seltsam, die sich über alles und jeden freuen, egal was passiert ist.

Zum einen freuen sich meine Hunde nicht immer über Jeden, der kommt. Sie habe gelernt, daß man sich in meiner Gegenwart über Besuch freuen darf, gibt Leckerchen, Abwechslung usw. Ich bin mir sicher, würdest Du ohne mich bei mir zu Hause einsteigen, sie würden sich dann auf ganz andere Art und Weise über Deinen Besuch freuen.... Zum anderen freut sich natürlich nicht jeder Hund auf den Tierarztbesuch, aber der eine überbaut unangenehme Erfahrungen, der andere will keinen Fuß mehr in die Praxis setzen. Das war aber auch gar nicht das Thema, sondern es ging darum, ob es einen Hund seelisch und moralisch völlig aus der Bahn wirft, wenn der Tierarzt zu ihm nach Hause kommt anstatt der Hund in die Praxis. Und da meine ich, daß einem wesensmäßig normal gestricktem Hund das wurscht sein wird, sofern der Tierarzt ihm nicht zu Hause bei lebendigem Leib die Haut abzieht. Daher werden meine Hunde nach Möglichkeit zu Hause eingeschläfert, in ihrer gewohnten Umgebung und nicht in der Praxis. Wie gesagt, unterschiedliche Voraussetzungen erfordern unterschiedliche Maßnahmen.

Viele Grüße

Antje