Guten Morgen Robert, Du schreibst ...
:viele Hunde, und da gehört der PJRT wie auch meine Sealys nun mal dazu,
:sind als Jagdhunde gezüchtet und daher ist ihr Jagdtrieb auch entsprechend
:mehr oder weniger ausgeprägt. Das ist kein Mangel des Hundes sondern ein
:Ergebnis langjähriger Zucht, ist so gewünscht und absolut in Ordnung.
Gewünscht war wohl mehr, daß man den Hund zur Jagd einsetzen kann, aber nicht,
daß er selbständig losgeht.
:In den Griff kriegt man das gar nicht.
Jagdansätze im Welpenalter kann man noch im Keim ersticken, aber beim ausgewachsenen Hund,
gerate ich auch langsam in´s Zweifeln. Glück hat, der die Ausnahme besitzt. So kenne ich
auch Husky- und Russelbesitzer, deren Hunde ohne Leine im Wald laufen, ohne zu jagen. Nach
Rückfragen wurde mir immer bestätigt, daß diese Hund nie eine extreme Neigung zum jagen
zeigten. Wie schön...
:Es gehört m.M. nach zu den Pflichten des Welpenkäufers (natürlich auch des
:beratenden Züchters) vorher zu überlegen, ob man einen Jagdhund ins Haus nehmen kann
der besser einen mit Hütetrieb.
Stimmt, aber was tun, wenn man´s verpennt hat und -so wie ich- erst im Nachhinein merkt,
welche rassetypischen Eigenschaften der Hund mit sich bringt ?
Der Züchter von Laika, hat doch glatt behauptet, er hätte schon viele seiner Welpen auf
Gehöfe vermittelt. Ich sollte eine gute Hundeschule besuchen, dann hätte ich keine
Probleme mit dem Freilauf ohne Leine. Ich hab´s dem "Fachmann" geglaubt. Ein zweites
mal würd´s mir auch nicht mehr passieren.
er PJRT braucht ausgesprochen viel Bewegung, eignet sich für Jäger, Jogger, Reiter,
Für Reiter aber nur dann, wenn der Russel eben keine große Jagdleidenschaft zeigt.
Oder kannst Du Dir einen Reiter mit angeleintem Russel durch den Wald reitend vorstellen ?
Nach 22 Jahren Erfahrung in der Reiterei, habe ich den "Russelboom" mitgekommen und kenne
so auch ne Menge Russelbesitzer. Außerdem haben wir hier im Stall auch 2 Russels.
Fast jeder stöhnt über das Problem, den Russel bei Ausritten beim Pferd zu halten,
wenn Wild in´s Spiel kommt.
Eine interessante und zugleich erschreckende Beobachtung meinerseits ist, daß Hunde von
Reitern bzw. Stallhund sich mehr "Freiheiten" herausnehmen dürfen, wie Hund von anderen
Besitzern. Sehr oft stört´s in Ställen überhaupt keinen, wenn der Hund mal kurz zum jagen
ausrückt und sich auch sonst nicht so benimmt. So gibt´s unter Reiter auch kaum ne Diskussion
über die Erziehung von Hunden. Wenn ich von Hundeschule und so anfange, werd ich oft belächelt.
Auch eine neue Beobachtung ist der derzeitige "Aussi- und Borderboom" in den Reiterszene.
So steht ja auch in vielen Anzeigen: "der ideale Reitbegleithund" und noch besser "nicht jagend".
Wie man dann aber mit dem oft extremen Hütetrieb des Hundes zurechtkommt, wird aber nicht erwähnt.
Nicht jeder Reiter treibt sich den ganzen Tag im Reitstall rum. Lächerlich auch der Gedanke, daß
es einen solchen Hund voll auslasten würde, wenn er mal 2 Stunden mit dem Pferd durch´s Gelände
laufen darf. Ich kenne auch jagende Aussi´s, deren reitende Besitzer völlig verzweifelt sind, weil
der Züchter doch gesagt hat: die haben absolut keinen Jagdtrieb.
gruß mecki