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Was sonst nirgends passt

In dieser Rubrik steht all das, was in den anderen Rubriken irgendwie nicht so recht reinpasst. Nicht alles lässt sich eindeutig zuordnen oder betrifft mehrere Themen gleichzeitig. Wer so ein Thema hat, ist in dieser Rubrik gut aufgehoben.  
Gewissensfrage
16. Oktober 2000 18:09

Hallo Sanne,

meine letzte Hündin Mona lebte auch in einer Pflegefamilie mit Hunden, bevor sie zu mir kam. Und sie war auch 7 Jahre alt. Und hatte einige Vorbesitzer. Als das erste Mal kam, um sie mir anzusehen, wich sich nicht mehr von meiner Seite. Sie hatte mich ausgesucht. Sie starb im Mai, nachdem sie noch 4,5 Jahre bei mir als Einzelhund leben durfte und meine Liebe nicht teilen musste. Sie genoss es.

Sina hat Panik vor Menschen. Sie kam von Spanien und lebte auch in einer Pflegefamilie. Als diese sie brachten und hier liessen, schaute sie denen nach, dass ich Tränen in den Augen hatte. Sina ist wild geboren, kam übers spanische Tierheim nach Deutschland und erlebte in dieser Familie erstmals so etwas wie Geborgenheit. Und die liessen sie einfach bei mir, einer Fremden. Heute ist Sina ein total glücklicher Hund (bis auf die Angst vor Menschen), der mich abgöttisch liebt.

Sinas Tagesmutter hat auch schon Hunde aus Italien gerettet und dann vermittelt. Einer dieser Hunde hing genaus so an ihr, wie Du es beschrieben hast. Meine Tagesmutter sagte aber, dass Gina ein Zuhause braucht, wo man nur für sie alleine ist. Sie hat es gefunden. Und ist heute total glücklich.

Ich kann Dich verstehen, ich habe meine Tagesmutter auch mal gefragt, ob das nicht schlimm sei, wenn man den Hund dann weggibt, wo er doch Vertrauena aufgebaut hat. Sie sagte, man müsse mit dem Verstand entscheiden, für den Hund (hier Gina) sei es besser, ein Zuhause zu haben, wo sie nicht teilen muss (meine Tagesmutter hat noch 2 eigenen Hunde und Sina am Tage).

Lasse die Leute alle zu Dir kommen. Und schaue, wie Dein Zögling reagiert. Vielleicht mag er irgendeinen dieser Menschen sofort. Und wenn es Dir schwer fällt, mache es wie die Tierheime. Lasse die Leute, die Du ausgesucht hast, erst ein paar Mal mit ihm gehen und spielen. Damit er eine Bindung aufbauen kann.

Viel Glück

Ingrid und Sina

17. Oktober 2000 07:13

Hallo,

: Hattest Du bei Deinem Hund das Gefühl, dass er am Anfang extrem durcheinander war oder traurig oder so? Wie hat er sich am anfang verhalten?

Meine Hündin hatte bei der 2. Hand ein gutes Plätzli, das auch als Übergangsstation gedacht war. sie war etwa ein Jahr dort. Als sie bei uns ankam, war sie am ersten Tag sehr nervös und hektisch und hat die ganze Zeit Wasser gesoffen (musste dementsprechend häufig raus). Aber sie war nicht traurig oder verwirrt oder so. Im Gegenteil nach zwei drei Tagen hat sie sich schon so gut integriert und uns angeschlossen, dass wir das Gefühl hatten, sie sei schon lange bei uns. Und ich bin sicher, dass die "Vorarbeit" bei dem vorherigen Platz sehr viel dazu beigetragen hat. Das Wesen des Hundes ist sicher auch nicht unwichtig und das Alter. Meine Hündin ist erst 2.5 Jahre alt (habe sie seit Mai).

Gruss
Jenny

17. Oktober 2000 07:26

: Hallo Sanne,
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: meine letzte Hündin Mona lebte auch in einer Pflegefamilie mit Hunden, bevor sie zu mir kam. Und sie war auch 7 Jahre alt. Und hatte einige Vorbesitzer. Als das erste Mal kam, um sie mir anzusehen, wich sich nicht mehr von meiner Seite. Sie hatte mich ausgesucht. Sie starb im Mai, nachdem sie noch 4,5 Jahre bei mir als Einzelhund leben durfte und meine Liebe nicht teilen musste. Sie genoss es.
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: Sina hat Panik vor Menschen. Sie kam von Spanien und lebte auch in einer Pflegefamilie. Als diese sie brachten und hier liessen, schaute sie denen nach, dass ich Tränen in den Augen hatte. Sina ist wild geboren, kam übers spanische Tierheim nach Deutschland und erlebte in dieser Familie erstmals so etwas wie Geborgenheit. Und die liessen sie einfach bei mir, einer Fremden. Heute ist Sina ein total glücklicher Hund (bis auf die Angst vor Menschen), der mich abgöttisch liebt.
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: Sinas Tagesmutter hat auch schon Hunde aus Italien gerettet und dann vermittelt. Einer dieser Hunde hing genaus so an ihr, wie Du es beschrieben hast. Meine Tagesmutter sagte aber, dass Gina ein Zuhause braucht, wo man nur für sie alleine ist. Sie hat es gefunden. Und ist heute total glücklich.
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: Ich kann Dich verstehen, ich habe meine Tagesmutter auch mal gefragt, ob das nicht schlimm sei, wenn man den Hund dann weggibt, wo er doch Vertrauena aufgebaut hat. Sie sagte, man müsse mit dem Verstand entscheiden, für den Hund (hier Gina) sei es besser, ein Zuhause zu haben, wo sie nicht teilen muss (meine Tagesmutter hat noch 2 eigenen Hunde und Sina am Tage).
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: Lasse die Leute alle zu Dir kommen. Und schaue, wie Dein Zögling reagiert. Vielleicht mag er irgendeinen dieser Menschen sofort. Und wenn es Dir schwer fällt, mache es wie die Tierheime. Lasse die Leute, die Du ausgesucht hast, erst ein paar Mal mit ihm gehen und spielen. Damit er eine Bindung aufbauen kann.
:
: Viel Glück
:
: Ingrid und Sina


Hallo,

vielen Dank für Dein mail. Mein zweiter Hund ein misshandelter amerikanischer Cocker (weibl.) war auch bei zwei Vorbesitzern und sie hatte beides Mal richtiges Pech. Als sie zu mir gebracht wurde wollte sie nicht mehr mit den Leuten weggehen, sondern hat sich zwischen meine Beine gesetzt und sich nicht mehr von der Stelle gerührt. Ich habe mir damals weniger Gedanken darüber gemacht ob sie etwas vermisst, denn sie war in einem furchtbarem Zustand, total misshandelt, hatte oft tagelang nichts zu Fressen bekommen (ihr letzter Besitzer hat wohl den Hund davor verhungern lassen !!)....und sie hatte ja bei mir einfach alles was sie noch gar nicht kannte: Streicheleinheiten, Pflege, Spaziergänge etc. Sie hat auch nie unglücklich ausgesehen oder den Kopf traurig hängen lassen, sie war vor Anfang an begeistert. Bei dem kleinen Pensionär ist es ja anderes - er ist die ersten 7 Jahren seines Lebens vernachlässigt worden und jetzt hat er das erste Mal wirklich die Aufmerksamkeit und Liebe die er braucht - und dann werde ich ihn weggeben. Das stelle ich schlimm für uns beide vor und macht mir wirklich ein schlechtes Gewissen (verstärkt durch die Kommentare meiner Freunde)....aber ich will ihm ja nichts Schlechtes antun sondern ihn zu Leuten bringen bei denen er dann ein richtig tolles Leben hat. Ist schon schwer, ehrlich.
Liebe Grüsse


17. Oktober 2000 08:07

Hallo Sanne,

denk mal an die ganzen Hunde, die z.B. aus Spanien kommen und teilweise die Hölle hinter sich haben. Sie kommen auch in Pflegefamilien und dann zum Besitzer.

Der Kleine bindet sich doch nur deshalb an Dich, weil es ihm das erste Mal gut geht. Aber wenn er ihn eine Familie kommt, wo es ihm auhc gut geht, dann wird er Dich vergessen. Hunde erinnern sich ausschliesslich über ihren Geruch.

Es ist eigentlich eine ganz einfache Entscheidung:

Kannst Du dem Kleinen alles bieten, was er an Liebe und Zuneigung braucht? Oder hätte er es irgendwo als EInzelhund besser?

Schau Dir die Leute an. Vielleicht ist jemand dabei, der Euch beiden total gut gefällt. Und dann probiere es aus, erst mal stundeweise. Ein Mensch, der wirklich Verständis für Hunde hat, wird das verstehen.

Ingrid und Sina

Übrigens ich habe noch ein Beispiel: Vor 1 Jahr kam Laika aus Spanien, die dort 2 Wochen am Baum angebunden war. Sie kam nachts an und musste die erste Nacht bei mir verbringen. Dann war sie 2 Monate bei der Tagesmutter. Sie fühlte sich dort wohl. Dann kam eine Bekannte von mir, die einen neuen Hund suchte, weil ihrer gestorben war. Laika sprang ihr sofort auf den Schoss und lebt dort heute glücklich und zufrieden.

Ingrid und Sina