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Kind getötet-3 Rottweiler eingeschläfert

geschrieben von Anja(YCH) 
Kind getötet-3 Rottweiler eingeschläfert
29. April 1998 06:21

Hallo Ihr Alle!

Gestern las ich bei uns in der Rheinischen Post ein Artikel, über den ich seitdem nachdenke:

"Ein sechsjähriges Mädchen war mit seinen Eltern bei einem anerkannten Rottweilerzüchter zu Besuch. Das Kind spielte draußen mit seinen Geschwistern und kletterte dann irgendwann unbemerkt über einen Zaun und fiel in den Auslauf, in dem sich drei Rottweiler befanden. Einer der Hunde hat sich vermutlich so erschreckt, daß er das Kind in den Hals gebissen hat und das Kind dabei tötete. Die Hunde werden von Anwohnern und dem Tierarzt als gutmütig beschrieben. Auf Verlangen des Züchters wurden alle drei Hunde vom Tierazt eingeschläfert."

Ich habe Kinder genauso gerne wie Hunde und natürlich ist es ganz schlimm, was da passiert ist. Trotzdem überlege ich, ob es richtig ist, daß drei Hunde eingeschläfert werden, wenn nur einer zugebissen hat? Das außerderm nicht auf offener Straße, sondern innerhalb seines eigenen Zwingers. Wären die Hunde auch eingeschläfert worden, wenn es sich vielleicht nicht gerade um Rottweiler, sondern z.B. um Golden Retriever gehandelt hätte? Andererseits denke ich wieder, daß der Hund töten wollte, sonst hätte er sicher nicht direkt in den Hals, sondern in Arme oder Beine gebissen. Trotzdem kann ich den Wunsch des Züchters nicht ganz nachvollziehen. Oder denke ich da zu "pro-Hund"? Gedanken, die ich seit gestern irgendwie nicht mehr richtig loswerde. Was meint Ihr?

Grüße von Anja


29. April 1998 06:59

Hallo Anja,

mir geht es da genauso wie Dir. Ich gehe da mit meinen Gedanken sogar noch was weiter.

Was ist zu den Eltern des Kindes zu sagen? Haben diese nicht ihre Aufsichtspflicht verletzt? Läßt man ein sechsjähriges Mädschen in der Nähe der Rottweiler (ob ein Zaun dazwischen ist oder nicht) spielen?

Ich habe ebenfalls beide Seiten gerne, sowohl Kinder als auch Hunde. Aber ich finde es in diesem Fall ungerecht die Hunde dafür büßen zu lassen? Sie haben doch irgendwo (klingt vielleicht etwas hart) nur ihre Pflicht erledigt, nämlich das Grundstück zu bewachen? Daß sie das Mädchen getötet haben war nicht in Ordnung, es hätte auch gereicht es zu Boden zu schmeißen. Aber, ich stelle mir dann vor, das es sich dabei vielleicht um ein kleines zierliches Mädschen handelt, und dann dem gegenüber der Rottweiler? Da kann schnell mal der Hund versehentlich die falsche Stelle erwischen.

Versteh` mich bitte nicht falsch. Ich entschuldige nicht das Verhalten des Rottweilers; stelle aber die Notwendigkeit der Tötung der Tiere in Frage, da sie offensichtlich in der Öffentlichkeit keine Gefahr darstellen!

Gruß

Andi


30. April 1998 13:20

Die ganze Geschichte ist eine total unglückliche Sache, die wieder mal zu nichts anderem als zu einer Kampfhundehysterie ausartet, siehe z.b.Frankreich.
Für mich ist eines mal ganz klar die Eltern diese Mädchens habe ihre Aufsichtspflicht als Eltern in keinster Weise wahrgenommen, es ist mir immer wieder ein Rätsel was in den Köpfen solcher Menschen vorgeht.
Ich bin jede Woche minestens einmal im Tierheim Mulhouse F um sogenannte Kampfhunde die dort warten an gute Plätze zu vermitteln. Unser Verein hat nun auch den Rottweiler als Rasse welche dringend Hilfe benötigt aufgenommen, ich stelle fest das es vor allem seit eben diesem Vorfall noch schwieriger geworden ist (Tierheim) Rottweiler vernünftig plazieren zu können.
Ein Beispiel:Eine Familie die sich eigentlich einen Rottweiler aus dem Tierheim ins Haus holen wollten, hat sich kurzerhand (gestern) anders entschieden und kauft nun einen Schäferhund beim Züchter.
Na Bravo.


01. Mai 1998 10:49

Hallo Andrea,
ich stimme dir voll zu, wenn du sagst :"Die ganze Geschichte ist eine total unglückliche Sache," Was ich als Mutter von drei Kindern (und auch Hundebesitzerin) allerdings so nicht stehen lassen kann, ist deine Behauptung:
":Für mich ist eines mal ganz klar die Eltern diese Mädchens habe ihre Aufsichtspflicht als Eltern in keinster Weise wahrgenommen, es ist mir immer wieder ein Rätsel was in den Köpfen solcher Menschen vorgeht." Das könnte bei einem Kleinkind bis zu 3 Jahren richtig sein, aber ein sechsjähriges Kind , das in diesem Alter ja auch Schulreife hat, ist normalerweise so verständig, dass es Anweisungen der Eltern befolgen kann und nicht dauernd beaufsichtigt werden muß. Ich kann mir denken, daß zum einen der Züchter sicher erklärt hat, seine Hunde würden nichts tun und zum anderen die Eltern das Kind bestimmt ermahnten, trotzdem nicht alleine zu den Hunden zu gehen. Dass dieser Unfall trotzdem passiert ist, ist eine Verkettung von unglücklichen Umständen und dass der Züchter seine drei Hunde einschläfern ließ, kann ich mir nur so erklären, dass er selbst
so unter Schock gestanden haben muß und in keinster Weise mit diesem Verhalten seines Hundes gerechnet hat. Vielleicht hätte ja auch der Tierarzt, der diesen Auftrag ausführte, noch um ein paar Tage Bedenkzeit bitten sollen, damit hier eine andere Lösung hätte gefunden werden können.
Und dass die Familie in deinem Beispiel sich nun anders entschieden hat, kann ich auch verstehen. Auch wir wollten ursprünglich einen Hund aus dem Tierheim holen, aber nachdem man meistens nicht weiß. was diese Hunde schon alles erlebt haben, besonders in der Prägungs- und Sozialisierungsphase, erschien es uns vernünftiger, mit kleinen Kindern sich für einen Welpen zu entscheiden. Dann bin ich selbst dafür verantwortlich, was aus dem Hund wird.
Nichts für ungut,
Gruß Sanne

19. Juni 1998 06:40

Hallo Anja,
du hast sicher keine Kinder und die Antworter bis aus Sanne auch nicht. Ich habe auch 3 Kinder (und einen Hund) und wenn ich mir vorstelle, daß eins davon von einem Hund getötet würde, könnte ich ausrasten. Menschenliebe geht ja wohl über Tierliebe, irgendwo muß eine Grenze sein. Wenn mein Hund ein Kind töten würde, würde ich ihn sofort einschläfern lassen. Das Risiko, daß er es nochmal macht, ist zu groß. Ich habe Verständnis dafür, daß ein Hund sein Revier verteidigt und wenn er auf dem Kind gesessen und den Hals im Fang gehabt hätte, ok. Er hätte solange warten müssen, bis sein Besitzer das Kind befreit, ohne dem Kind etwas zu tun. Hunde, die dazu nicht in der Lage sind, gehören nicht unter Menschen. Und von Aufsichtspflichtverletzung kann man bei einem Schulkind nicht sprechen. Wenn man gefährliche Tiere hält, muß man sie auch so sichern, daß Kinder die Mauer nicht überklettern können (wie zb im Zoo, Gitter auch von oben o.ä.)
Gruß Helen

19. Juni 1998 09:38

Hallo Helen, Du schreibst an Anja folgendes:

:du hast sicher keine Kinder und die Antworter bis aus Sanne auch nicht.

Eins vorweg, auch ich habe keine Kinder und meine beiden Hunde sind kein Kind Ersatz, sondern einfach nur Tiere, die durch ihr liebes Wesen, mein Leben bereichern.


:Ich habe auch 3 Kinder (und einen Hund) und wenn ich mir vorstelle, daß eins davon von einem Hund getötet würde, könnte ich ausrasten.

Ausrasten könnte ich auch, weil es Menschen gibt, die Tiere quälen und auch töten.


: Menschenliebe geht ja wohl über Tierliebe, irgendwo muß eine Grenze sein.

Nein, so kann man das nicht sagen. Jede Liebe bzw. Zuneigung ist ne Sache für sich. Und auf was man sie bezieht, geht einen anderen nicht´s an.


: Wenn mein Hund ein Kind töten würde, würde ich ihn sofort einschläfern lassen. Das Risiko, daß er es nochmal macht, ist zu groß.

Also ich denke, wenn soetwas zum ersten Mal passiert, dann wird ein verantwortungsvoller Hundehalter schon entsprechende Maßnahmen ergreifen, daß es kein zweites Mal gibt. Aber dafür sollte der Hund nicht mit dem Tode bestraft werden.


:Ich habe Verständnis dafür, daß ein Hund sein Revier verteidigt und wenn er auf dem Kind gesessen und den Hals im Fang gehabt hätte, ok. Er hätte solange warten müssen, bis sein Besitzer das Kind befreit, ohne dem Kind etwas zu tun.

Aber das dem Hund beizubringen, liegt doch am Halter nicht am Hund. Hunde sind eben von Natur aus Beutetiere gewesen. Es liegt doch am Halter, dem Hund beizubringen, daß Menschen keine Beute mehr sind.


:Hunde, die dazu nicht in der Lage sind, gehören nicht unter Menschen.

Ein Hund ist ein Hund, und wenn er nicht erzogen ist, benimmt er sich so, wie er es für richtig hält.


: Wenn man gefährliche Tiere hält, muß man sie auch so sichern, daß Kinder die Mauer nicht überklettern können (wie zb im Zoo, Gitter auch von oben o.ä.)

Stimmt, wir haben einen 2 Meter hohen Zaun, weil unsere Rüde in bestimmten Situationen auch gerne mal zuschnappt, und an unserem Grundstück ein Weg langsführt, an dem täglich viele Kinder zu Fuß zur Grundschule laufen. Trotzdem trauten sich einige Kinder nicht mehr dort lang´s und deren Eltern haben uns darauf angesprochen, ob die Hunde gefährlich wären, weil wir so einen hohen Zaun hätten. Ich hab Ihnen ehrlich gesagt, warum der Zaun so hoch ist. Wir haben uns darauf geeinigt, daß Sie mal mit ihren Kinder vorbeikommen, und wir alle zusammen mit den Hunden spielen. Es hat geklappt und heute laufen sie lächelnd an den Hunden hinterm Zaun vorbei und wenn ein anderes Kind Angst hat, dann sagen sie oft: Du, der ist ganz lieb, der passt nur gut auf den Garten dieser Leute auf.
Eigentlich spreche ich jeden Menschen, der ängstlich am Zaun langsläuft, darauf an und konnte so mittlerweile einige Mißverständnisse aufklären.

Könnt es nur immer so sein....

gruß mecki