Und keiner will Schuld sein........
06. Februar 1999 15:35

Hallo Anja,

wirklich ausgezeichnet haben Sie die Angelegenheit zu klären versucht. Nicht jeder ist ein Jäger, der einen Jagdhund hat. Das ist leider war. Reden wir von einem verschmusten Labrador, ist das ganz in Ordnung. Manchmal kaufen sich aber Leute einen Jagdgebrauchshundzucht, dessen Vorfahren immer nach Gesichtspunkten wie Passion oder Raubzeugschärfe ausgewählt wurden und das auf Prüfungen unter Beweis stellen. Hier bin ich der Meinung, andere Hunde können auch sehr nett sein und zudem sind sie für "Privatleute" leichter zu erziehen.
Tatsächlich, zum Thema kleine Hunde, sehe ich einen bissigen Dackel als sehr gefährlich an. Der Dackel beißt den Bernhardiner, der Bernhardiner wehrt sich und Frauchen geht dazwischen: Schon ist es passiert und der Bernhardiner ist schuld, weil er Frauchen versehentlich gebissen hat. Ursache war aber nicht der Bernhardiner, sondern der bissige Dackel.

Euer Karl


09. Februar 1999 18:24

Hallo Anja!

Nur noch kurz zum besseren Verständnis:
:
: Leider erlebe ich wöchentlich in unserer Hundeschule, daß dies auch bei den Besitzern von Labradors, Golden Retrievern und Dackeln eine Utopie ist (unsere Hunde sind nämlich beide schon grundlos von solchen Hunden mehrfach angegriffen worden - glücklicherweise ohne schlimmere Folgen)
:
Auch Labradore u. ä. gehören doch zu den "großen" Hunden!

Im Endeffekt scheinen wir beide mehr oder weniger das selbe zu meinen,
nur gehst Du natürlich von Deinem "großen" gut sozialisierten Hund aus und
ich von meinem "kleinen" gut sozialisierten...

Schöne Grüße

Kine

15. Februar 1999 09:25

Hallo Anja, ein Hallo an die anderen User!

Ich lebe leider in einer Großstadt und muß mich tagtäglich mit diesem Problem auseinandersetzen. Nach allem was ich in diesem Forum so lese, scheint eine Riesenlücke zu klaffen zwischen den Haltern genannter Rassen in Berlin und anderswo!! Ich mußte nun in .1998 drei solcher sog. "Unfälle" beobachten und es war jedesmal ein o. g. Hund oder deren Mischling, ist das noch Zufall? Diese Erlebnisse haben mich doch sehr geprägt und meine Meinung ist ja hinlänglich bekannt. Nun trifft es sich doch, daß ich in meiner Hundeschule eine Dame kennenlerne, die diese Gutachten bzw. die Sachkundenachweise für Herrchen/bzw. Frauchen ausstellt, die laut Hundeverordnung in Berlin eine solche benötigen. Nach ihren Aussagen und hier bitte außerhalb des Protokolls "sind in 90 % der Fälle die Halter ihrer "persönlichen" Einschätzung nach nicht in der Lage einen solchen Hund zu führen aus Gründen, die leider eine Ablehung der Haltung nicht rechtfertigen würden". Wie z. B. der Gesamteindruck dieser Leute, wie sie mit dem Hund umgehen, wie der Hund gehalten wird usw. usw. Absolut null Ahnung, aber einen "schicken" Hund haben wollen, der wohl was "hermacht". Ich kann das nicht gutheißen. Aus verständlichen Gründen nenne ich hier nicht Name und Verein der Dame. Ich meine, Niki hat mit Ihrer Meldung völlig recht. Übrigens, ich fahre einen VW, wozu macht mich das? -Sage mir Deine Automarke und ich sage Dir wer Du bist?-

Grüße an alle User/innen

Julia

15. Februar 1999 09:45

Hallo Julia,

tut mir leid, daß du soviele negative Erfahrungen machen mußtest. Ich bin auch mit der Dame, von der du berichtest, einer Meinung, daß 90% der Halter eigentlich nicht in der Lage sind, einen solchen Hund zu führen. Allerdings weite ich diese Behauptung auf alle Hunde und deren Halter aus, denn ich habe aus meiner Hundeschulerfahrung nur zu viele Halter (besonders von Dackeln, Retrievern und Mischungen) gesehen, die sämtlichen Aktionen ihrer Hunde gänzlich hilflos gegenüber standen, Angst vor ihren eigenen Hunden hatten, nichts unternommen haben wenn ihre Hunde grundlos auf andere losgingen, etc. Leider ist es eine bedauerliche Tatsache, daß die meisten Hundehalter keine Ahnung haben und sich auch oft nicht allzu sehr darum bemühen, mehr Kenntnis zu erlangen.

Dies auf bestimmte Hunderassen zu reduzieren halte ich aber nach wie vor für ignorant. Ich denke, die Tatsache, daß sich ein Mensch aus dem kriminellen Milieu, der sein Selbstbewußtsein aufpolieren will, sich vermutlich auch einen Hund anschaffen wird, mit dem er glaubt, dieses Ziel erreichen zu können, ist wohl unbestritten. Diesen Satz jedoch umzukehren und zu sagen, daß alle Hunde gewisser Hunderassen von Haltern gehalten werden, die damit ihr Selbstbewußtsein aufbessern wollen, halte ich für komplett verkehrt und wie gesagt zum Himmel schreiend ignorant.

Mit Sicherheit gibt es Probleme mit manchen Hunden von Haltern der zuerst beschriebenen Art (also die ohne Selbstbewußtsein), das streite ich nicht ab. Aber warum die armen Hunderassen bestrafen, die wie vor 20.000 Jahren auch jetzt nur das tun, was Menschen von ihnen erwarten??? Ich denke, wir müssen eher verhindern, daß gewisse Menschen sich Hunde halten dürfen als hier pauschal ganze Hunderassen abschaffen zu wollen, was sowieso nichts bringt, da man Hunderassen auch neu züchten kann bzw. vorhandene Rassen ebenso mißbrauchen und abrichten.

Der Mensch ist hier die Bestie und nicht das Tier!!!

Sorry, das ist nun einmal meine Meinung und dazu stehe ich. Ich lasse mich nicht in einen Topf werfen mit verantwortungslosen Hundehaltern, die es bei allen Rassen und Mischlingen gibt. Dies ist kein Phänomen bestimmter Hunderassen sondern wird von der Presse nur als solches hochgespielt!

Viele Grüße
Anja

P.S. Ich fahre einen Opel Frontera - wozu macht mich das denn?


15. Februar 1999 10:11

Hallo Anja,

unsere Meinung scheint sich ja nicht groß voneinander zu unterscheiden. Ich möchte auch kein Zucht- oder Haltungsverbot. Ich möchte mir nur sicher sein das bei Begegnungen mit solchen Hunden, meine nicht in der Luft zerrissen werden. Aus diesem Grund würde ich eine Pflicht zur Hundeschule für speziell diese Rassen begrüßen. Der Gerechtigkeit halber würde ich auch einsehen, alle Rassen mit dieser Pflicht zu belegen. Ich sehe allerdings nicht ein, daß aufrund vermehrt auftretender Vorfälle mit Hunden erwähnter Rasse nun ALLE Hundehalter darunter leiden müssen und sich an diese Hundehalterverordnung halten müssen und an Leinenzwang und Maulkorb und was weiß ich noch alles. Es sollten doch bitteschön die darunter leiden, die diesen ganzen Schlamassel eingerührt haben. Ignorante Besitzer und die, die alles verharmlosen helfen nicht weiter. Die erhöhten Steuern würde ich ebenfalls begrüßen, sozusagen als Abschreckung (da ist eine Schußwaffe bald billiger), leider trifft es hier auch wieder die falschen, denn Hundebesitzer wie ich sie hier meine, zahlen überhaupt keine Steuern. Ich gebe die Hoffnung bald auf eine Lösung zu finden, die gerecht ist und die den Hundebesitzern an den Kragen geht, die sich einen Dreck um artgerechte Haltung und Sozialisierung ihrer Hunde kümmern. Und ich bin nach wie vor der Meinung, daß es mehr Schaden anrichten kann einen unsozialsierten Pitti zu haben als einen unerzogenen Dackel. Ich kann nur hoffen, daß die "Mode" einen Am. Staff oder Pitti zu haben bald wieder abschwächt und sich nur noch Menschen solche Hunde kaufen, die den Hund als Hund und Gefährten sehen und ihn demzufolge auch so behandeln und ordentlich erziehen. Bis es soweit ist, müssen sich die Besitzer genannter Rassen nun dieser, in meinen Augen unausgegorener, Hundeverordnung unterwerfen. Somit hat es wenigstens den Anschein, daß der Versuch unternommen wird, dieses "Problem" in den Griff zu bekommen. Noch vor einigen Jahren kannte ich den Begriff "Kampfhund" überhaupt nicht und bin auch unvoreingekommen an alle Hundebegegnungen rangegangen. Was ist passiert, daß nun Gott und die Welt der Jugendlichen und jeder Unterweltler so einen Hund haben wollen - die in Wohnzimmern und Kellern vermehrt werden um der steigende Nachfrage gerecht zu werden ohne ansehen der Eigenschaften der Elterntiere? Geht es hier nur um's Geld? Evtl. geht man das "Problem" ja falsch an und behandelt nur die Auswirkungen und geht dem Warum nicht gründlich auf die Spur. Also ich kann es mir nicht erklären. Können denn die Auflagen bestimmter Zeitungen und Klatsch-Spalten die Ursache sein. Das kann ich mir nicht vorstellen, jedenfalls nicht ausschließlich.
Was den Opel anbelangt kann ich nicht Auskunft geben. Du meintest, Du würdest deshalb noch keinen VW Golf fahren und ich wollte nur wissen warum nicht ;-) Einen Ferrari würde ich auch nicht wollen, dort hätten meine Hunde keinen Platz und ein Sportwaagen wäre auch zu laut.

Viele Grüße
Julia


15. Februar 1999 11:49

Hallo Anja !

Ich bin der Meinung, daß man es vielleicht versuchen sollte, ganz einfach
die "Ungefährlichkeit" der sog Kampfhundrasse darzustellen.

Wenn es DIR oder deinen Leidensgenossen gelingen sollte, bin ich der
Meinug, das du was erreicht hast.
Wenn du aber die Fehler und Schwächen immer wieder auf die Allgemeinheit der
Hunderassen haften möchtest, kannst du nichts erreichen können.

Ich frage mich, ob an allen die Presse Schuld sein soll ?

Wenn ich deine Beteurengen und Erklärungen als Hinweis betrachte,
neige ich immer weider dazu zu sagen, sie meint es zwar gut,
aber macht es immer wieder verkehrt.

Hier ein Besipiel:
Was ist der Unterschied wenn ein Kind zuschlägt oder wenn eine, nehmen wir
einen der z.B: Berufs-Boxer ist, der ein gefärhliches Aussehen hat, muskulös gebaut ist
und vom Beruf her Schläger ist. (Siehe Thysson).
Ich denke so ist es ungefähr mit den sog. Kampfhunderassen.
Keine glaubt dem Berufs-Boxer, daß er nur Streicheleinheiten austeilen will,
und, daß er ganz harmlos ist. Aber das Kind kann ruhig zuschlagen. Da passiert eh nichts.
Damit meine die Vergleiche Dackel Retriever usw.
Aber wehe der Berufsboxer watscht einen. Die konsequenten kanns du Dir
bestimmt vorstellen.
Hiermit meine ich die sog. Kampfhunde.

Versuch es mal selbst, auf die Presse oder auf die Leute zu zugehen,
und denen klarmachen, daß die o.g. Hunderasse ungefährlich sind.

Dazu müsstest du aber wahrscheinlich mehr einfallen lassen, als nur
die Fehler bei den anderen zu suchen. Und so wie ich die jetztige Lage
einschätze, ist 1 vor 12.

Viel Erfolg !

Wolf Peter