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Was sonst nirgends passt

In dieser Rubrik steht all das, was in den anderen Rubriken irgendwie nicht so recht reinpasst. Nicht alles lässt sich eindeutig zuordnen oder betrifft mehrere Themen gleichzeitig. Wer so ein Thema hat, ist in dieser Rubrik gut aufgehoben.  
Hundekaufpreis und laufende Kosten
16. Februar 1999 17:47

Liebe Eva!
Was heißt hier: die Kosten nicht kleinreden. Natürlich macht ein Hund Kosten. Genauso wie ein Kind. Aber zu sagen, wer sich den Anschaffungspreis nicht leisten kann, sollte sich auch keinen Hund anschaffen, das finde ich einfach nicht gut. Und was euer Pech mit den Operationen angeht:
Du sagst, wenn ihr das Geld nicht gehabt hättet, hättet ihr den Hund einschläfern lassen müssen. Also, abgesehen davon, daß ich nicht weiß, wieviel das einschläfern kostet - aber, bei was für einem Tierarzt seid ihr denn?? Also, MEIN Tierarzt hätte mich die Kosten eher abstottern lassen, als es zu erlauben, daß mein Hund wegen Geldmangel eingeschläfert werden würde. Aber vielleicht habe ich da auch nur das große Glück, daß ich einen Tierarzt erwischt habe, der die Tiere wirklich liebt und tag und nacht, sonn- und feiertags zu sprechen ist und seit 10 Jahren schon keinen Urlaub gemacht hat - weil ja ein Tier ihn brauchen könnte...

Schöne Grüße

Veronika

PS.: Ich würde die Zucht, aus der mein Hund ist auch keinem weiterempfehlen... aber meinen nächsten Schnauzer würde ich trotzdem wieder von dort holen, so paradox das auch klingt. Ich weiß jetzt, wie ich ihn behandeln muß, wie (schlecht) er geprägt wird und ich habe bis jetzt noch keinen schöneren Schnauzer gesehen - obwohl ich immer Ausstellungen besuche.


16. Februar 1999 18:01

Liebe Jutta!

: Du gehörst zu den Wenigen, die Glück hatten.
Ich will nicht einmal behaupten, daß ich Glück hatte. Es gibt sehr viele Leute, die mir vorwerfen, ich würde meinen Hund schlagen, weil er so ängstlich ist - aber ich habe mich mehr oder weniger damit abgefunden und finde es gar nicht so schlecht, daß er sich von niemanden streicheln läßt, nicht gleich auf jeden Hund zustürmt oder mit jedem mitgeht.

: Elke hat ne ganz gute Aufschlüsselung der Kosten für die Welpenaufzucht gemacht.
Habe ich leider noch nicht gefunden. Wo ist die denn??

Natürlich würde ich auch von Händlern auf dem Hinterhof abraten...
Aber es gibt doch auch "Notverkaufe" etc.

grinning smileyeshalb rate ich nach wie vor jedem: Hände weg von Sonderangeboten.
Halt! Stop!! So pauschal würde ich das nicht sagen!!!
Ich kenne da einen Fall, da sollte ein Hund mit Papieren und gut geprägt für 600 DM verkauft werden, weil die Züchterin schon drei Hunde hat und deshalb den von dem Wurf "übriggebliebenen" Welpen nicht behalten konnte. Um ihn zu verkaufen, ging sie mit dem Preis sehr runter. Trotzdem schaute sie sich aber die Interessenten genau an. Also nicht nach dem Motto: wer hat noch nicht, wer will noch einen...
DAS wäre zum Beispiel ein Fall, wo sich auch ein finanziell nicht so gut gestellter einen prima Hund für wenig Geld hätte leisten können...
Aber ich gebe ja zu, das ist die Ausnahme, die die Regel bestätigt...


Liebe Grüße,
Veronika

16. Februar 1999 18:53

: der teuerste hund den ich jemals hatte war ein lieber süßer Mischling namens Poldi, den wir von einem Bauern geschenkt bekommen hatten. es war nicht das futter, das ihn so teuer machte, sondern seine experimentier- und abenteuerlust. ich halte die einstellung, dass rassehunde nur was für leute mit geld sind für ziemlich problematisch, denn viele leute kaufen sich einen hund wie anderes interieur oder weil er mode ist oder zum neuen pelzmantel paßt. ich habe beim tierarzt mal eine dame getroffen, die hatte einen drei monate alten neufundländer welfen an der leine und kam zum tierart um ihn einschläfern zu lassen. er sei nicht stubenrein und gehe auch nicht ordentlich an der leine! wir haben dann einen netten "armen" rentner gefunden, bei dem der hund es gut hat.
wenn ich selbst nach den erfahrtungen mit poldi für mich den entschluß gefaßt habe, nur noch hunde mit berechenbaren rasse-eigenschaften also reinrassige hunde vom züchter zu kaufen, so kann ich dazu nur sagen, dass ich da vielleicht einige illusionen hatte. renate

16. Februar 1999 21:17

Hallo Veronika,

erstmal Danke für diese Meldung. Ich wollte schon lange etwas ähnliches schreiben, hab mich aber nicht getraut.

Deswegen sage ich jetzt mal meine Meinung zu dem thema.
Mein persönlicher Fall: Ich habe kaum Geld und hatte auch noch nie viel. Mein Hund hat 350,-Dm gekostet, und selbst das fand ich schon teuer. Ich habe keine Ahnung, wieviel mein Hund im Monat kostet, aber ihm geht es zeitweise besser, als mir selbst. Es kommt bei mir auch vor, daß ich zögere, zum tierarzt zu gehen, wegen Geldmangel (zumal mein Hund auch immer ausgerechnet dann was hat, wenn ich wirklich völlig pleite bin). Letztendlich gehe ich aber doch immer, und wenn ich mir Geld borgen muß, und weil ich weiß, daß auch mein Tierarzt kein Unmensch ist.

Ich weiß nicht, ob es an meiner Wohngegend liegt, aber ich gehöre zu den leuten, die ich kenne, dessen Hund viel Geld gekostet hat. Die meisten haben für ihren Hund gerade mal so um die 100,-Dm bezahlt, wenn überhaupt. Die meisten hundebesitzer, die ich kenne, haben nicht mehr als ca. 800,-Dm im Monat, (und das ist schon viel)da sie studieren oder Sozialhilfeempfänger sind, und ihre hunde sind trotzdem gut versorgt. Ich kenne auch keinen, der mit seinem Hund in einer Welpengruppe, Hundeschule oder ähnlichem war, oder Hundesport betreibt, und die Hunde hören trotzdem gut und sind bestens sozialisiert (und laufen unangeleint auf der Straße herum, ohne überfahren zu werden).

Es gibt auch noch etwas anderes, als gute und schlechte Züchter, nämlich Leute, deren Hündin schwanger wird, die sich dann von den Welpen die Haare vom kopf fressen lassen, aber trotzdem aufpassen, daß die Welpen in gute hände gehen. Meist sind das dann Mischlinge (wie gesagt, ich kenne nur wenige Rassehundebesitzer), die kerngesund sind, bestens sozialisiert und wesensstark. diesen Leuten ist es auch egal, wieviel sie von dem ausgegebenen Geld zurückbekommen, weil es ihnen Spaß macht, die Welpen aufzuziehen, sie es nicht aus kommerziellen Zwecken machen, sondern weil es vielleicht ein schönes Erlebnis ist, so etwas mitzuerleben.

Ich persönlich kenne auch keinen einzigen Hund, der mehr als 800,- DM (davon auch bloß einen) gekostet hat, ganz im Gegenteil, viele waren sogar fast geschenkt, und alle hunde, die ich kenne, sind gesund, physisch und psychisch, sind wunderhübsch und ziemlich einzigartig, da Mischling.

So, bääh!

Bis dann

Franziska

16. Februar 1999 21:26

Liebe Veronika,
ich weiß nicht, womit genau ich Dir jetzt auf den Schlips getreten bin, aber es tut mir auf jeden Fall leid. Mir würde nicht im Traum einfallen, jemandem die Hundehaltung abzusprechen, nur weil er vielleicht nicht im Geld schwimmt (tue ich übrigens auch nicht). Ich weiß selbst, daß oft gerade die teuren Hunde als Prestigeobjekt gehalten werden, und irgendwo verlottern, wenn man sie nicht gerade vorzeigen will. Ich weiß genug Beispiele, in denen ein Tier aus dem Tierheim ein wunderbares Leben führt, obwohl er schlechte Erfahrungen gemacht hat und auch eine schlechte Prägungsphase hatte. Viele Leute sind gewillt, sich intensiv mit diesen Tieren zu beschäftigen und machen sie zu ihren Traumhunden. Aber, und ich habe es selbst oft genug während meiner Zeit, in der ich im Tierheim mitarbeite, miterlebt: Viele Menschen wollen einen Hund als Freund, haben aber wenig Ahnung davon und sind vielleicht auch nicht gewillt, ihre gesamte Zeit in einen schwierigen Hund zu investieren. Ich persönlich kann das nicht verstehen, das gebe ich zu, mein Hund ist mein ein und alles. Aber muß man diesen Menschen nicht auch ihre eigene Meinung zugestehen, und nach ihren Vorstelllungen leben lassen? Ist es nicht besser, einem solchen Menschen einen Hund aus guter Zucht zu empfehlen, damit er vielleicht etwas weniger Schwierigkeiten mit ihm hat? Kann man es den Menschen verübeln?
Ähnlich ist es mit den Kosten. Ich selbst hätte Rio niemals einschläfern lassen, irgendeine Möglichkeit, den Hund operieren zu lassen, hätte ssich sicherlich gefunden. Auch in meinen Tierarzt setze ich ein enormes Vertrauen, er hat ein hervorragendes Fachwissen, halbwegs erträgliche Kosten und ist jederzeit für mich erreichbar. Aber Rio wurde in einer Klinik operiert, wo wir nicht bekannt waren. Hätte man mich da in Raten bezahlen lassen? Ich weiß es nicht.
Aber ich kann wieder nur meine Erfahrungen im Tierheim anführen: Es gibt nun mal genug Menschen, die nicht bereit sind, wirkliche Einschränkungen auf sich zu nehmen, um einen Hund halten zu können. Diese Tiere landen dann im Tierheim, wo sie sicher nicht leicht zu vermitteln sind. Ist es nicht besser, den Menschen vorher zu sagen, welche Kosten auf sie zukommen können? Diejenigen, die wirklich einen Hund haben wollen, wird das nicht schrecken. Sie werden sich trotzdem einen Hund anschaffen, und hoffentlich Glück haben, und einen gesunden Hund bekommen. Aber für diejenigen, die dazu nicht bereit sind, ist es besser, sie wissen voeher, welche Kosten durch einen Hund entstehen können. Vielleicht überlegen sie es sich- und es gibt 5 Hunde weniger im Tierheim.
Daß der Anschaffungspreis kein Kriterium sein sollte, ist absolut richtig. Trotzdem- oftmals wird meines Erachtens am falschen Ende gespart. Wenn ich den Leuten erzähle, daß mein Hund 1500 DM gekostet hat, fallen viele fast in Ohnmacht. Sicher, ich wäre wahrscheinlich mit den meisten anderen Hunden glücklich geworden, ganz einfach, weil ich Hunde liebe. Ich arbeite oft mit Problemhunden, und würde auch sofort einen nehmen, wenn ich Rio nicht hätte. Aber als Familienhund, der z.B. mit Kleinkindern zusammensein soll, würde ich diese Hunde sicher nicht halten. Deshalb halte ich einen gut geprägten Hund besonders in solchen Fällen für wichtig, auch wenn er mehr kostet. Mehr wollte ich in meinem Beitrag vorhin eigentlich nicht sagen. Glaub mir, ich wünsche jedem das Glück, mit einem Hund zusammenleben zu dürfen. Aber man muß sich über die Konsequenzen klar sein, und dazu gehören halt meines Erachtens nicht nur die Unterbringung während den Ferien und der Zeitaufwand, sondern auch die Kosten, die unsere Wonneproppen verursachen.
Ich hoffe, Du kannst mir wenigstens ein bißchen zustimmen, vielleicht sagst Du mir ja noch mal Deine Meinung dazu,
Tschüß, Eva und Rio (die sich, nur weil sie von einem netten, guten Züchter stammt, trotzdem nicht an jeden Fremden hängt, sich nicht von selbst erzogen hat, und sich trotzdem im Schlamm suhlt)

16. Februar 1999 21:30

Hallo Jutta,
:
: Jemand, der Welpen viel billiger abgibt, muß irgendwo sparen. Kein Mensch züchtet Hunde und will dabei draufzahlen.

Oh doch, ich kenne davon sogar ein paar. Die "züchten" Mischlingshunde aus Spaß an der Freude, so etwas schönes mitzuerleben. D.h. sie haben einen Promenadenmischlingshündin, die sie natürlich sehr toll finden, und möchten gerne dieses wunderbare Äußere und den Charakter der Hündin weitergebn, Bei Gelegenheit treffen sie einen Kumpel mit einem gesunden, netten Rüden, und lassen es geschehen. Was rauskommt sind ein Haufen niedlicher Welpen, die alle kerngesund und wesenstark sind. Die werden dann in einer 2-Zimmer-Wohnung aufgezogen, die Leute haben selbst kaum Geld, und geben die welpen dann an Leute ab, die ihnen sehr wohl geeignte erscheinen, und zwar zu einem Spottpreis. Das aber auch nur einmal in ihrem Leben. Ich kenne fast nur solche Hinterhofmischungen und finde sie alle wunderbar.

: Und die Zahl dieser "Billighunde" ist bei weitem größer, als die der gut aufgezogenen.

Ist ein Hund, bloß, weil er billig ist, schlecht aufgezogen? Für Mischlinge gibt es nunmal keine Papiere und keine Garantien, deswegen können sie aber genauso gut aufgezogen und gesund sein (oder gar gesunder??) als so mancher Rassehund.

Bis dann

Franziska