Kampfhundhysterie :: Was sonst nirgends passt

Kampfhundhysterie

von julianek(YCH) am 19. Mai 1998 10:04

Hallo Heike,

:Leider fehlt es aber bei vielen an der Einschätzung der Kraft; ich mag auch gern große Hunde, ich muss nur in der Lage sein, damit umzugehen. Ehrlich gesagt, war mir das am Anfang nicht so klar. Wir haben gleich mit dem Hund zusammen einen Tiertrainer "angagiert", der uns etwas auf die Finger schauen sollte. Gerade ich war naemlich nicht so sicher was ich von einem Tierheimhund konkret zu erwarten hatte. Die Worte "der wird besonderst dankbar sein" oder "er braucht noch etwas Erziehung" waren mir zu schwammig. Er hat uns gut vorbereitet. Als mein Mann zum ersten mal mit dem Hund spielte (gleich am ersten Wochenende, ein "dummer" Fehler), kippte das Spiel. Jack wollte mal sehen wer der Staerkere ist. Ich haette einfach aus dem Garten gehen koennen, und meinen Mann das mal machem lassen koennen... Aber ich habe es mir angesehen, und es war eine gute Lektion. Das Gerangel, und der Ausdruck im Gesicht des Hundes (Augen wir ein toter Fisch!) haben mir einen guten Eindruck vermittelt von dem was in dem Hund steckt. Mein Mann hat den Hund dann unterworfen, und etwas in der Art ist auch nicht wieder passiert,aber fuer mich war dieses Erlebnis wohl noch wichtiger als fuer den Hund. Ein "kaempfender " Rottweiler ist ein anderes Bild als ein Kaempfender westi :-)


::Ließe sich das umsetzen ?
::Ich stelle mir gerade eine ältere Dame vor, die mit ihrem übergewichtigen, asthmatischen Dackel auf den Hundeplatz schlurft (war nur Spass, ehrlich!!!)
Es gaebe bestimmt auch die Moeglichkeit bestimmte Hunde von der Pruefung zu befreien... ;-)
::Fuer mich alle Hunde die ernsthaft in der Lage waeren einen "Kampf" zu bestreiten, unabhaengig von der Rasse.
:Gut, verstehe ich
:: Dazu sind aber auch einige Rassen grundsaetzlicher eher geeignet als andere.
:Gibt es da genetische Veranlagungen ????
Einfach die Beisskraft!

Gruss Juliane

von Heidi(YCH) am 19. Mai 1998 12:30

:Hallo Heike,
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::Leider fehlt es aber bei vielen an der Einschätzung der Kraft; ich mag auch gern große Hunde, ich muss nur in der Lage sein, damit umzugehen. Ehrlich gesagt, war mir das am Anfang nicht so klar. Wir haben gleich mit dem Hund zusammen einen Tiertrainer "angagiert", der uns etwas auf die Finger schauen sollte. Gerade ich war naemlich nicht so sicher was ich von einem Tierheimhund konkret zu erwarten hatte. Die Worte "der wird besonderst dankbar sein" oder "er braucht noch etwas Erziehung" waren mir zu schwammig. Er hat uns gut vorbereitet. Als mein Mann zum ersten mal mit dem Hund spielte (gleich am ersten Wochenende, ein "dummer" Fehler), kippte das Spiel. Jack wollte mal sehen wer der Staerkere ist. Ich haette einfach aus dem Garten gehen koennen, und meinen Mann das mal machem lassen koennen... Aber ich habe es mir angesehen, und es war eine gute Lektion. Das Gerangel, und der Ausdruck im Gesicht des Hundes (Augen wir ein toter Fisch!) haben mir einen guten Eindruck vermittelt von dem was in dem Hund steckt. Mein Mann hat den Hund dann unterworfen, und etwas in der Art ist auch nicht wieder passiert,aber fuer mich war dieses Erlebnis wohl noch wichtiger als fuer den Hund. Ein "kaempfender " Rottweiler ist ein anderes Bild als ein Kaempfender westi :-)
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:::Ließe sich das umsetzen ?
:::Ich stelle mir gerade eine ältere Dame vor, die mit ihrem übergewichtigen, asthmatischen Dackel auf den Hundeplatz schlurft (war nur Spass, ehrlich!!!)
:Es gaebe bestimmt auch die Moeglichkeit bestimmte Hunde von der Pruefung zu befreien... ;-)
:::Fuer mich alle Hunde die ernsthaft in der Lage waeren einen "Kampf" zu bestreiten, unabhaengig von der Rasse.
::Gut, verstehe ich
::: Dazu sind aber auch einige Rassen grundsaetzlicher eher geeignet als andere.
::Gibt es da genetische Veranlagungen ????
:Einfach die Beisskraft!
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:Gruss Juliane

Hallo,

mein Freund ist ADRK Rottwilerzüchter und wir besitzen vier Hunde dieser Rasse. In einem Punkt muß ich Dir recht geben. Eine Begleithundeprüfung sollte absolut Pflicht werden bei mittleren und großen Rassen. Diese Klausel steht in jedem unserer Kaufverträge. Bisher haben die Käufer sich daran gehalten. Wir achten auch darauf, daß die Hunde an Leute verkauft werden, die Hundeerfahrung haben. Hunde mit dieser Größe und dem Selbstbewußtsein brauchen hundeerfahrene Besitzer. Meiner Meinung nach sollte die Zucht großer Rassen (Kampfhunde gibt es nicht, deshalb weigere ich mich auch diesen Ausdruck zu gebrauchen) besser beaufsichtigt werden. Kompetente Leute (z.B. Zuchtwarte) sollten den Züchtern die Rüden vorschlagen, die zu den Hündinnen passen. Viele agressive Hunde sind ein Produkt schlechter Zucht. Hunde, die deutliches Aggressionsverhalten zeigen, sind von der Zucht auszuschließen. Es ist nämlich keine Sache der Beißkraft sonder der Genetik.

Das was wir tun hat nichts mit Gejammer oder Selbstmitleid zu tun. Für uns ist es nur entsetzlich, daß so herrliche Rassen denunziert und vielleicht sogar ausgerottet werden, weil ein paar Schwachköpfe nicht in der Lage sind, ihre Hunde artgerecht zu halten und sie vernünftig zu erziehen. Wir sind darauf bedacht Verständnis für die Tiere in der Bevölkerung zu erzielen. Was teilweise in der Presse passiert ist Hysterie und hat nichts mit sachlicher Berichterstattung zu tun. Es ist Panikmache auf niedrigstem Niveau. Sicher, es ist tragisch was passiert ist, aber es sind Einzelfälle und nicht die Regel. Nicht jedes Tier, das in der Lage ist zu beißen tut dies auch. Ich kann auch boxen und tue es nicht. Durch unsere wohlerzogenen Rottweiler sogen wir für viel positive Propaganda und wir sind durchaus nicht einsam, sondern werden häufig von interessierten Menschen angesprochen. Das Verhalten, daß Du beschreibst (anleinen, sprechen mit Passanten) ist auch vollkommen richtig. Alles was Mißverständnisse ausräumt ist gut.

Viele Grüße

Heidi

von Anja(YCH) am 19. Mai 1998 15:13

Hallo an Alle,

ich gebe Heidi absolut recht. Ich möchte nicht als "mitleidheischender Kampfhundbesitzer verstanden werden, nur was zu viel ist, ist zu viel. Seit fast fünf Jahren versuchen wir ständig bei den Menschen in unserem Umkreis die Ängste und Vorurteile abzubauen, dadurch das wir unsere Hunde sehr gut erziehen und mit den Leuten reden. Aber nach jedem Vorfall, nach jedem reißerischen Fernsehbericht spüre ich das Mißtrauen erneut und das geht mir einfach gegen die Hutschnur.
Ich denke man sollte konstruktiv Lösungen für ein besseres Miteinander von Hundeliebhabern und Nichthundeliebhabern finden statt den Keil noch tiefer zu treiben und hier könnten und sollten gerade die Medien mit einer objektiveren Berichtserstattung dazu beitragen. Der Effekt der hetzerischen Berichterstattung im Fall der Pitbulls ist jetzt der, daß in Berlin viele Hausverwaltungen absolutes Kampfhund- und oft sogar Hundehaltungsverbot erteilen. Wieviele arme unschuldige Hunde werden jetzt wohl ins Tierheim kommen??

Ich denke auch, daß ein Hundeführerschein tatsächlich einer der besten Wege wäre, obgleich ich nicht glaube, daß er sich verwirklichen läßt (das Beispiel alte Oma am Hundeplatz). Denn Ausnahmen bei einer solchen Regelung zu machen wäre gerade das Problem. Eigentlich sollte jeder Mensch ja genügend Verstand haben um sich der Verantwortung bewußt zu sein, wenn er sich einen Hund anschafft, egal ob Westie oder Mastiff - Erziehung ist ein absolutes Muß! Aber die Realität sieht leider so aus, daß die meisten Hundebesitzer keine Ahnugn von Hundeerziehung haben und sich auch nicht um mehr Wissen bemühen. Da gibt es z.B. in unserer Hundeschule eine Dobermann-Mischung, Rüde 1 Jahr alt, absolut dominant, der auf unsere Rottweilerhündin losgegangen ist, weil sie gerade mal im Weg stand. Der Besitzer, nachdem er von den Hundetrainern aufgefordert wurde, er müsse seinen Hund unterwerfen, meinte nur: Nein, nein, das ist nicht nötig. Und wollte ihm dann später stattdessen ein Stachelhalsband anlegen!!! Solche Fälle haben wir leider in unserer Nachbarschaft noch mehr. Besitzer, die statt Autorität und Konsequenz Stachelhalsbänder anwenden. Gegen diese Unwissenheit und Ignoranz solcher Hundebesitzer sollte man vorgehen, nicht gegen gewisse Hunderassen. Bei entsprechender Erziehung kann jeder Hund ein Lamm sein.

Viele Grüße
Anja

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