von julianek(YCH) am 19. Mai 1998 08:06
Hallo Anja, Hallo Heike
wenn ich es recht in Erinnerung habe, ist der Aufhaenger dieses Beitrages doch der bericht ueber eine Frau, die von ihren beiden Hunden getoetet wurde. Das ist ein realer Fall, ebenso wie letztens die Sache mit dem Kind das im Hundezwinger von Rottweilern angefallen wurde. Wie kann man da, wie mir scheint abfaellig, von "Hysterie" sprechen? Soll jetzt ueber jeden Hundebiss gross berichtet werden, damit sich Faelle mit "Kampfhunden" relativieren???? Wenn ein solcher Hund "durchdreht" ist nichts mehr zu machen! Es ist nun mal etwas anderes, ob man einen Spaniel, Yorckie oder eben einen "Kampfhund" hat. Kampfhund kann fuer mich jeder Hund von einer gewissen Groesse, Gewicht und vor allem Beisskraft sein. Mir als Rottweilerbesitzerin machen solche Berichte das Leben auch nicht gerade einfacher, aber deshalb beschwere ich mich nicht. Diese Berichte bewirken bei mir eher das Gegenteil. Sie rufen mir immer wieder ins Gedaechnis, dass das was ich da habe eben kein "Schmusetier" ist, auch wenn er noch so lieb ist. Er ist ein Tier das, aufgrund seiner enormen Kraft, ordentlich gefuehrt werden muss. Diese Berichte sind also fuer mich eine Aufforderung dafuer Sorge zu tragen, dass mein Hund nicht solche Schlagzeilen produziert.
:Mal ernsthaft, gibt es Statistiken, aus denen man Übergriffe aller Hundearten gezählt hat ?
Die Tieraerztin bei der wir mit Jack waren (hatte uebrigens Angst vor Rottweilern, das seien fuer sie die eigentlichen Kampfhunde - da gehen wir also nicht mehr hin...) sagte uns, dass sie eine Statistik kenne, die auffuehre, dass die meisten Unfalle in Tierarztpraxen mit Rottweilern oder Yorckies passiere. Yorkies ihrer Meinung nach deshalb, da diese Hunde fuer Ihre Groesse einen enormen Mut haetten. Damals dachte ich, sie erzaehlt uns das, um uns aufzuheitern (Jack hat sich angestellt wie ein "Kampfhund" - es war sein erster Besuch beim Tierarzt, und wir hatten ihn erst Wochen...) Mittlerweile weiss ich aber, dass das mit dem Mut stimmt. Nur wenn ein Yorckie zubeisst, ist das eben nicht so schlimm...
Ich finde es auch ganz selbstverstaendlich meinen Hund beizurufen, wenn uns jemand entgegenkommt, obwohl ich weiss, dass er "nichts macht". Er ist nunmal gross, und andere Leute haben ein Recht darauf meinen Hund nicht zu moegen. Solche Hunde sind nun mal nicht "suess", und das ist warscheinlich auch einer der Gruende warum man ihn hat.
Statt sich darueber zu beschweren, dass "unsere" Hunde nicht von allen ins Herz geschlossen werden, sollte man lieber Verstaendnis fuer die Aengste der Leute haben, und sicht entsprechend verhalten. Ich selbst fuehle mich auch unwohl wenn selbst ein andere Rottweiler ohne Leine auf mich zukommt, da hilft auch kein "der macht nichts". Es kann immer nur heissen "er hat bisher nichts gemacht".
Fuehlt Euch bitte nicht zu sehr "auf den Schlips getreten" :-), aber ich kann das Selbstmitleid vieler "Kampfhundebesitzer" langsam nicht mehr hoeren.
Gruss Julianek