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Kampfhundhysterie

geschrieben von Veronika(YCH) 
Kampfhundhysterie
20. Mai 1998 16:54

Hallo!!
Eure Diskussion ist ja sehr interessant.
Liebend gerne möchte ich auch meinen Senf dazu geben.
Ich hätte gerne einen "Kampfhund" gehabt, wohne aber erstens in Bayern und zweitens habe ich Verwandte, die nicht gerade Hundeliebhaber sind.
Das größte Problem, denke ich, ist, daß die Leute nur negatives über sogen. Kampfhunde hören und sehen. Am einprägsamsten, durch ihr Aussehen sind hierbei die Pitbullterrier. Vor allem die weißen haben meiner Meinung nach etwas blutrünstiges an sich.
Laien werden aber kaum einen "Kampfhund" als solchen erkennen, sondern gehen wohl eher nach der Größe und dem Aussehen.
Ich kann mir vorstellen, daß ein Boxer von einigen Menschen liebend gerne in die Kategorie "Kampfhund" eingeordnet werden würde, weil er so grimmig schaut.

Aufschlußreich war für mich mal eine Diskussion mit meiner Mutter. Sie hat eigentlich Angst vor Hunden. Nun sahen wir eine Tiersendung, in der Hunde vermittelt wurden.
Unter anderem gab es auch eine ca. 1jährige Staffordshireterrierhündin dunkelbraun gestromt. Ein herrlicher Hund und ganz verschmust.
Am Ende der Sendung fragte ich meine Mutter, welcher Hund ihr am besten gefallen hätte. Sie antwortete: Der braungestromte. Er hat mich in seiner Art an unsere Wicki (Mittelschnauzer) erinner.
Daraufhin sagte ich: Aber Mami, das war doch ein Kampfhund. So eine gefährliche Bestie kannst Du doch nicht lieb finden. Die sind doch soooo gefährlich! Hast Du ihr das denn nicht angesehen? (Natürlich alles ironisch gemeint)
Meine Mutter meinte nur: Ach, wirklich? Der sah doch so brav aus ... Wahrscheinlich hätte sie ihn, außerhalb von Bayern, auch genommen...

Was ich damit sagen wollte ist: Der Laie kann wohl nicht erkennen, ob ein Hund ein "Kampfhund" ist oder nicht. Die Angst vor einigen Hundearten kommt wohl daher, daß manche Hunde ungefährlicher aussehen als andere.
Vor allem bei unbekannten Hunderassen ist das der Fall.
Kein Mensch würde vor einem Bedlingtonterrier Angst haben. (die "Schäfchen"winking smiley Das sie als Schutzhund gebraucht werden können und raubzeugscharf sind, würde wohl keiner glauben.
Bei Rottweilern, Dobermännern und Schäferhunden sind die Leute schon mißtrauischer.
Mit einem Staffordshireterrier, denke ich, könnte man aber wohl leichter auf der Straße entlanggehen und die "hundeneutralen" Leute würden wohl keinen großen Bogen um ihn machen, weil sie nicht wissen, daß bzw. ob er gefährlich ist.

Besäße ich einen "Kampfhund", dann wäre ich stolz darauf, daß er so brav ist und ich würd mich wohl in der Stadt mit ihm vor ein Kaufhaus stellen und versuchen mit möglichst vielen Leute in ein Gespräch zu kommen, um ihnen, nachdem sie meinen Hund gelobt haben, zu sagen, "he, sie haben da gerade einen Kampfhund angefaßt. Haben sie denn nicht an seinen Augen oder seiner Art gemerkt, daß er ein blutrünstiges Tier ist?"
Ich denke, auf diese oder ähnliche Art und Weise würden die "hundeneutralen" (Menschen, die nicht von vorherein jeden Hund hassen oder panische Angst vor ihnen haben) Leute, keine Möglichkeit für Vorurteile bekommen bzw. sie langsam wieder abbauen und vielleicht anderen Leuten positives über ihre Begegnung mit Kampfhunden erzählen.
Vielleicht wäre es auch sinnvoll, eine Ausstellung mit "Kampfhunden" und sonstigen großen, kräftigen Hunden zu organisieren.

Noch ein Wort zu Rottweilern und Schäferhunden. Rottweiler find ich sehr schön, Dobermänner auch. Sehr schön finde ich aber auch Mischungen zwischen Rottweilern und Schäferhunden. Vor Schäferhunden habe ich großen Respekt. Sie sind ja leider häufig ein bisschen überzüchtet.

Auf keinen Fall würde ich mich durch irgendwelche Gesetze davon abhalten lassen, mir nicht einen "Kampfhund" zu kaufen.

Beissen kann jeder Hund, das es bei einem großen, kräftigen Hund schmerzhafter und gefährlicher ist, ist ja wohl klar. Das Hunde ihr Territorium verteidigen müßte auch klar sein. Daß Kinder nicht einfach Hunde streicheln können, ist leider nicht klar.
Ich kenne den Fall mit den Pitbulls nicht, aber Respekt und ein gesundes Mißtrauen muß man vor jedem Hund haben (von einem Yorkie in die Backe gebissen zu werden, ist auch nicht witzig).

Große Hunde verlangen eine stärkere Hand und mehr Erziehung. Deshalb finde ich auch einen "Hundeführerschein" gut. Selbst der bravste Bernhardiner kann in den falschen Händen zu einer Gefahr werden, von einer scharfgemachten Dogge ganz zu schweigen.
Allerdings müßte eine Wiederholungsprüfung festgesetzt werden, denn wenn ein Hund im Alter von 1/2 Jahr die Prüfung bestanden hat, ist es noch nicht sicher, daß er mit drei oder vier Jahren noch immer folgt oder ob er bis dahin das gelernte schon wieder vergessen hat. Ab einem gewissen Zeitpunkt aber denke ich, daß der Hund das gelernte nicht mehr vergißt.
Viele Menschen würden sich sicherlich die "Anschaffung" eines Hundes überlegen, wenn sie sich verpflichtet sähen, mit dem Hund zu arbeiten, ihn zu erziehen.

Schöne Grüße

Veronika


20. Mai 1998 20:58

Hallo Veronika,

grinning smileyas größte Problem, denke ich, ist, daß die Leute nur negatives über sogen. Kampfhunde hören und sehen. Am einprägsamsten, durch ihr Aussehen sind hierbei die Pitbullterrier. Vor allem die weißen haben meiner Meinung nach etwas blutrünstiges an sich.

Ich gehe davon aus, daß Du meintest, die anderern Leute könnten das so empfinden.

:Laien werden aber kaum einen "Kampfhund" als solchen erkennen, sondern gehen wohl eher nach der Größe und dem Aussehen.

Bitte täusche Dich da nicht, durch TV sind sie leider sehr publik geworden....und auch ein Laie erkennt mittlerweile in einem muskulös gebauten Hund einen solchen....

:Ich kann mir vorstellen, daß ein Boxer von einigen Menschen liebend gerne in die Kategorie "Kampfhund" eingeordnet werden würde, weil er so grimmig schaut.

Die Erfahrung machte ich leider auch schon, obwohl mein Hund weder ein Boxer, noch ein irgendwas Terrier war...allein wegen der Stirnrunzeln, galt er als böse...

dunkelbraun gestromt. Ein herrlicher Hund und ganz verschmust.
:Am Ende der Sendung fragte ich meine Mutter, welcher Hund ihr am besten gefallen hätte. Sie antwortete: Der braungestromte. Er hat mich in seiner Art an unsere Wicki (Mittelschnauzer) erinner.
grinning smileyaraufhin sagte ich: Aber Mami, das war doch ein Kampfhund. So eine gefährliche Bestie kannst Du doch nicht lieb finden. Die sind doch soooo gefährlich! Hast Du ihr das denn nicht angesehen? (Natürlich alles ironisch gemeint)

Ich kann Dich ja verstehen, aber selbst die Ironie, kann fehl am Platz sein...speziell dann, wenn Dich jemand nach der Rasse des Hundes fragt.
Oft schon mußte ich hören " Wenn dein und mein Hund sich beissen, wer ist dann der Sieger?" Nur weil sie wußten (waren speziell junge Leute), was mein Hund war....schrecklich...einmal sprach mich auch eine recht zwielichtige Dame an, und fragte nach seinen "Qualitäten", worauf ich erwiderte: "Er ist der Brävste der Welt, mit Mensch Hund und Katz aufgewachsen"...dann kam noch die Frage..."Ja, das ist doch aber ein Solcher Hund", worauf ich nur antwortete, daß das Einzige mit dem er ständig zu kämpfen hätte, die Kälte und die Nässe sei.

:Meine Mutter meinte nur: Ach, wirklich? Der sah doch so brav aus ... Wahrscheinlich hätte sie ihn, außerhalb von Bayern, auch genommen...

So ist das. Die lieben verantwortungsbewußten Leute müßen immer alles ausbaden, mur weil es Leute gibt, die sich selbst nicht behaupten können und unbedingt ein besonderes Prestigeobjekt brauchen, daß sie dann noch schamlos mißbrauchen.
:
:Was ich damit sagen wollte ist: Der Laie kann wohl nicht erkennen, ob ein Hund ein "Kampfhund" ist oder nicht. Die Angst vor einigen Hundearten kommt wohl daher, daß manche Hunde ungefährlicher aussehen als andere.

Teils,teils....bei besagten Terrierarten ist man sich weitgehend einig, obwohl diese eher zu den kleineren Rassen zählen....die Billder, die man in den Boulevard- Zeitschriften sieht, geben meist den Ausschlag.

:Vor allem bei unbekannten Hunderassen ist das der Fall.
:Kein Mensch würde vor einem Bedlingtonterrier Angst haben. (die "Schäfchen"winking smiley Das sie als Schutzhund gebraucht werden können und raubzeugscharf sind, würde wohl keiner glauben.

Wohl auch nicht, daß Foxterrier den Füchsen in den Bau gefolgt sind...usw.....
Sie haben Mut ohne Ende, und sind dementsprechend drauf und dran..das sieht auch niemand.

:Bei Rottweilern, Dobermännern und Schäferhunden sind die Leute schon mißtrauischer.

Mißtrauischer am Anfang bestimmt...aber ich denke, Du hast ein grundsätzliches Bild vor Augen, daß evtl. nicht ganz der Realität entspricht...

:Mit einem Staffordshireterrier, denke ich, könnte man aber wohl leichter auf der Straße entlanggehen und die "hundeneutralen" Leute würden wohl keinen großen Bogen um ihn machen, weil sie nicht wissen, daß bzw. ob er gefährlich ist.

Wie bereits oben schon einmal beschrieben, wissen die "Hundehalter" bereits wie so ein Hund aussieht, und ich glaube nicht, daß Du so jemanden triffst, der nicht Mores hat vor eben diesen...ob das nun ein Mischling ist, oder nur so aussieht...was im Fernsehen gezeigt wird stimmt und da gibt es nichts zu rütteln. (Verdammt miese Einstellung, aber es ist so)
:
:Besäße ich einen "Kampfhund", dann wäre ich stolz darauf, daß er so brav ist und ich würd mich wohl in der Stadt mit ihm vor ein Kaufhaus stellen und versuchen mit möglichst vielen Leute in ein Gespräch zu kommen, um ihnen, nachdem sie meinen Hund gelobt haben, zu sagen, "he, sie haben da gerade einen Kampfhund angefaßt. Haben sie denn nicht an seinen Augen oder seiner Art gemerkt, daß er ein blutrünstiges Tier ist?"

So ähnlich wie Du habe ich das auch getan, mein Hund war nie böse, er kannte alles und hat Vieles erlebt....bis zuletzt war er nie böse gegen Menschen! Gut er hatte etwas gegen andere Rüden, aber da weiß ich mittlerweile auch, woher das kam...

:Ich denke, auf diese oder ähnliche Art und Weise würden die "hundeneutralen" (Menschen, die nicht von vorherein jeden Hund hassen oder panische Angst vor ihnen haben) Leute, keine Möglichkeit für Vorurteile bekommen bzw. sie langsam wieder abbauen und vielleicht anderen Leuten positives über ihre Begegnung mit Kampfhunden erzählen.

Du betonst sehr oft das Wort "Kampfhunde".....gibt es die für Dich nun wirklich, oder nicht? Bist Du stolz darauf, einen Bandog, Alano, Bloodhound, Staffordshire, Bullie..oder sonstwas zu haben, oder interessiert Dich eine besondere Rasse, denn alle sind sie in ihrer Art verschieden.

:Vielleicht wäre es auch sinnvoll, eine Ausstellung mit "Kampfhunden" und sonstigen großen, kräftigen Hunden zu organisieren.

Solche Ausstellungen gibt es nicht. Es gibt spez. Hundeaustellungen wie zB. für Molloser, oder Terrier oder.... Du mußt nur mal in den Hundezeitschriften nachschauen.
:
:Noch ein Wort zu Rottweilern und Schäferhunden. Rottweiler find ich sehr schön, Dobermänner auch. Sehr schön finde ich aber auch Mischungen zwischen Rottweilern und Schäferhunden. Vor Schäferhunden habe ich großen Respekt. Sie sind ja leider häufig ein bisschen überzüchtet.

Wie Du selbst hier erwähnst..."find ich sehr schön" oder auch deren Mischungen....vor Schäfern hast Du Respekt, sagst Du...aber warum??

Sorry, aber ich denke, daß Du eine Rasse der Schönheit nach versuchst zu verstehen und zu behandeln und nicht nach deren ursprünglichem Einsatzgebiet und Aufgabe. Das kann ein fataler Fehler sein!


:Auf keinen Fall würde ich mich durch irgendwelche Gesetze davon abhalten lassen, mir nicht einen "Kampfhund" zu kaufen.

Das sollst Du auch nicht! Aber Du sollst wissen, daß ein Hund eine zu ihm passende Aufgabe braucht, ansonsten verkümmert er. Und Schutzhundtraining ist für solch sensible Rassen wie Bull-Staff und Pitt absolut ungeeignet.

:Beissen kann jeder Hund, das es bei einem großen, kräftigen Hund schmerzhafter und gefährlicher ist, ist ja wohl klar. Das Hunde ihr Territorium verteidigen müßte auch klar sein.

Sorry, bei meinem war das nicht so...er reagierte allerhöchstens auf ungewohnte Geräusche, griff aber niemals blindlinks an.

Daß Kinder nicht einfach Hunde streicheln können, ist leider nicht klar.

Kinder sowei Erwachsene, nie auf dem Kopf, denn da ist ein toter Winkel, den können Hunde nicht sehen, auch nicht einschätzen.

:Ich kenne den Fall mit den Pitbulls nicht, aber Respekt und ein gesundes Mißtrauen muß man vor jedem Hund haben (von einem Yorkie in die Backe gebissen zu werden, ist auch nicht witzig).

Wobei naturgemäß eher die kleinen Hunde zur Abwehraggressivität neigen...
:
:Große Hunde verlangen eine stärkere Hand und mehr Erziehung.

Das ist definitiv unrichtig. Jeder Hund braucht eine optimale Erziehung, ob groß oder klein, man hat mit kleinen Hunden genauso viel Erziehung zu betreiben, wie mit großen und man hat genau soviel Spaß dabei.

Deshalb finde ich auch einen "Hundeführerschein" gut.

Der Hundeführerschein ist für den Menschen, der den Hund führt, nicht für den Hund...die Größe des Hundes spielt dabei keine Rolle....
Zudem gibt es das Teil schon, bei Maydog...alllerdings werden dann auch solche Dinge wie Tierschutzgesetz und so abgefragt..


Selbst der bravste Bernhardiner kann in den falschen Händen zu einer Gefahr werden, von einer scharfgemachten Dogge ganz zu schweigen.

Uups, solche Hunde sind zwar nicht unbedigt geeignet dafür, aber....

:Allerdings müßte eine Wiederholungsprüfung festgesetzt werden, denn wenn ein Hund im Alter von 1/2 Jahr die Prüfung bestanden hat, ist es noch nicht sicher, daß er mit drei oder vier Jahren noch immer folgt oder ob er bis dahin das gelernte schon wieder vergessen hat.

Tschuldigung, aber bitte welche Prüfung soll ein 6 Monate alter Hund bestehen? Hab' ich da was nicht mitgekriegt?

Ab einem gewissen Zeitpunkt aber denke ich, daß der Hund das gelernte nicht mehr vergißt.

Nicht ab einem gewissen Zeitpunkt....man kann einen Hund nicht ausbilden oder ihn trainieren...und dann plötzlich nichts mehr tun...kennst Du das Sprichwort nicht " Man lernt nie aus"? Glaubst Du Hunden geht es anders?

:Viele Menschen würden sich sicherlich die "Anschaffung" eines Hundes überlegen, wenn sie sich verpflichtet sähen, mit dem Hund zu arbeiten, ihn zu erziehen.

Puh, gottseidank sind wir da einer Meinung, auch das "Anschaffen" hast Du in Gänsefüße gesetzt....

Ich bin gespannt, was Du darauf antwortest

Liebe Grüße Maja

22. Mai 1998 07:21

Hallo Veronika,

auch mich interessieren ein paar Fragen dringend!

:Ich hätte gerne einen "Kampfhund" gehabt, wohne aber erstens in Bayern

Was hält Dich davon ab, einen Hund zu kaufen, der in Bayern auf der "Kampfhundliste" steht? Ich wohne auch in Bayern und wir haben einen Englischen Mastiff (seit Dezember). Es gibt zwar einiges an Ämterlauferei zu absolvieren - wir mußten bereits im zarten Welpenalter von 4 Monaten ein Gutachten erstellen lassen, das Donar, wir Du Dir denken kannst, natürlich ohne Probleme "bestanden" hat. Dann wurde Donar noch von einer Amtstierärztin an Ort und Stelle überprüft (bzw. wir wurden überprüft), wobei die Tierärztin sich in meinen Augen absolut disqualifiziert hat - sie hatte Angst vor Donar und meinte er wäre ja sehr groß für sein Alter (Tatsache ist, daß sie erstens im ganzen Landkreis keinen anderen Mastiff je angesehen hat und zweitens Donar sogar gewichts- und größenmäßig sich eher unterdurchschnittlich entwickelt, worüber wir froh sind, denn schnelles Wachstum ist bei so großen Rassen nicht gerade gut für die Knochen). Jetzt aber sind wir bzw. Donar stolze Besitzer eines "Negativzeugnisses", wie in Bayern der Nachweis genannt wird, daß sich ein Hund nicht als Kampfhund eignet. Allerdings müssen wir, wenn Donar ca. 2 Jahre alt den Beweis nochmals erbringen. Aber du siehst auch in Bayern ist es möglich.

:und zweitens habe ich Verwandte, die nicht gerade Hundeliebhaber sind.

Warum können Dich Verwandte davon abhalten, Dir einen Hund Deiner Wahl anzuschaffen - wohnen sie mit Dir in einem Haus?

grinning smileyas größte Problem, denke ich, ist, daß die Leute nur negatives über sogen. Kampfhunde hören und sehen. Am einprägsamsten, durch ihr Aussehen sind hierbei die Pitbullterrier. Vor allem die weißen haben meiner Meinung nach etwas blutrünstiges an sich.

Kann es sein, daß Du Dich auch etwas von Vorurteilen leiten läßt?

:Laien werden aber kaum einen "Kampfhund" als solchen erkennen, sondern gehen wohl eher nach der Größe und dem Aussehen.
:Ich kann mir vorstellen, daß ein Boxer von einigen Menschen liebend gerne in die Kategorie "Kampfhund" eingeordnet werden würde, weil er so grimmig schaut.

Du hast ja keine Ahnung was Laien alles als "Kampfhund" zu erkennen meinen. Für die meisten bedeutet ja Größe = Gefährlichkeit (besonders wenn es Hunde mit kurzem Fell sind). Es mag vielleicht sein, daß man unseren Donar nicht unbedingt als in Bayern zu den "Kampfhunden" gezählten Rassen erkennt, aber ein Hund der mit knapp 7 Monaten bereits fast 70 cm hoch und 47 kg schwer ist, ist vielen nicht gerade geheuer. Allerdings haben wir mit Sheiba, unserer Rottweilerdame, zumindest anfangs, mehr Vorurteile erlebt.

:Aufschlußreich war für mich mal eine Diskussion mit meiner Mutter. Sie hat eigentlich Angst vor Hunden. Nun sahen wir eine Tiersendung, in der Hunde vermittelt wurden.
:Unter anderem gab es auch eine ca. 1jährige Staffordshireterrierhündin dunkelbraun gestromt. Ein herrlicher Hund und ganz verschmust.
:Am Ende der Sendung fragte ich meine Mutter, welcher Hund ihr am besten gefallen hätte. Sie antwortete: Der braungestromte. Er hat mich in seiner Art an unsere Wicki (Mittelschnauzer) erinner.
grinning smileyaraufhin sagte ich: Aber Mami, das war doch ein Kampfhund. So eine gefährliche Bestie kannst Du doch nicht lieb finden. Die sind doch soooo gefährlich! Hast Du ihr das denn nicht angesehen? (Natürlich alles ironisch gemeint)
:Meine Mutter meinte nur: Ach, wirklich? Der sah doch so brav aus ... Wahrscheinlich hätte sie ihn, außerhalb von Bayern, auch genommen...

Ähnliches habe ich in Nürnberg, bei der Hundeausstellung gesehen. Da war ein Mann, der lief mit einem Pitbull-Welpen herum. Alle Leute, besonders alte Damen mit Enkelkindern, scharrten sich um ihn und meinten: "Was für ein niedlicher kleiner Hund" Wir haben uns sehr gut amüsiert.

:Was ich damit sagen wollte ist: Der Laie kann wohl nicht erkennen, ob ein Hund ein "Kampfhund" ist oder nicht. Die Angst vor einigen Hundearten kommt wohl daher, daß manche Hunde ungefährlicher aussehen als andere.

Mit dieser subjektiven Einstellung vieler Nichthunde- aber auch Hundebesitzer müssen wir nun einmal leben, die lassen sich auch meistens nicht belehren.

:Vor allem bei unbekannten Hunderassen ist das der Fall.
:Kein Mensch würde vor einem Bedlingtonterrier Angst haben. (die "Schäfchen"winking smiley Das sie als Schutzhund gebraucht werden können und raubzeugscharf sind, würde wohl keiner glauben.
:Bei Rottweilern, Dobermännern und Schäferhunden sind die Leute schon mißtrauischer.

Nachdem selbst die meisten Hundebesitzer keine Ahnung von der "eigentlichen" Funktion ihrer Hunde haben (wieviele schaffen sich z.B. Dalmatiner an für ihre Kinder) kann man dies wohl nicht nicht "Laien" erwarten.

:Mit einem Staffordshireterrier, denke ich, könnte man aber wohl leichter auf der Straße entlanggehen und die "hundeneutralen" Leute würden wohl keinen großen Bogen um ihn machen, weil sie nicht wissen, daß bzw. ob er gefährlich ist.

Ich glaube gerade Staffordshireterrier sind mittlerweile sehr wohl bekannt durch die Medien.

:Besäße ich einen "Kampfhund", dann wäre ich stolz darauf, daß er so brav ist und ich würd mich wohl in der Stadt mit ihm vor ein Kaufhaus stellen und versuchen mit möglichst vielen Leute in ein Gespräch zu kommen, um ihnen, nachdem sie meinen Hund gelobt haben, zu sagen, "he, sie haben da gerade einen Kampfhund angefaßt. Haben sie denn nicht an seinen Augen oder seiner Art gemerkt, daß er ein blutrünstiges Tier ist?"
:Ich denke, auf diese oder ähnliche Art und Weise würden die "hundeneutralen" (Menschen, die nicht von vorherein jeden Hund hassen oder panische Angst vor ihnen haben) Leute, keine Möglichkeit für Vorurteile bekommen bzw. sie langsam wieder abbauen und vielleicht anderen Leuten positives über ihre Begegnung mit Kampfhunden erzählen.

Das Problem ist, man kann Aufklärung betreiben soviel man will, sobald irgendwo wieder etwas passiert ist, schlägt einem das Mißtrauen von neuem entgegen.

:Vielleicht wäre es auch sinnvoll, eine Ausstellung mit "Kampfhunden" und sonstigen großen, kräftigen Hunden zu organisieren.

Wer würde da hingehen außer den Leuten, die sowieso schon keine Vorurteile haben und dann gewissen Individuen, denen der schlechte Ruf vieler Hunderassen zu verdanken ist.

:Noch ein Wort zu Rottweilern und Schäferhunden. Rottweiler find ich sehr schön, Dobermänner auch. Sehr schön finde ich aber auch Mischungen zwischen Rottweilern und Schäferhunden. Vor Schäferhunden habe ich großen Respekt. Sie sind ja leider häufig ein bisschen überzüchtet.

Was hat Aussehen damit zu tun. Ich liebe Rottweiler auch, aber deshalb weil sie einen sehr guten Charakter haben (können), vorausgesetzt man erzieht sie konsequent (was natürlich für alle Hunde gilt).

:Auf keinen Fall würde ich mich durch irgendwelche Gesetze davon abhalten lassen, mir nicht einen "Kampfhund" zu kaufen.

Tust du aber doch, Siehe oben "ich wohne in Bayern".
:
:Beissen kann jeder Hund, das es bei einem großen, kräftigen Hund schmerzhafter und gefährlicher ist, ist ja wohl klar. Das Hunde ihr Territorium verteidigen müßte auch klar sein. Daß Kinder nicht einfach Hunde streicheln können, ist leider nicht klar.

Ein Hund sollte und wird, wenn er selbstsicher genug ist und Vertrauen in seinen Rudelführer hat, selbst sein Territorium nicht einfach so ohne weiteres verteidigen. Was Kinder angeht, ist es leider schwer ihnen richtiges Verhalten mit Hunden beizubringen. Wir versuchen ständig ihnen zu erklären, nicht einfach wenn sie unsere Hunde sehen blindlinks auf unsere Hunde zuzu-bzw. hinterherzurennen bzw. sich nicht von hinten zu nähern und einfach ohne daß unsere Hunde sie bewußt wahrgenommen haben zu streicheln. Leider werden Hunde, sobald sie als "lieb" befunden werden, oft zum Besitz der Nachbarschaft erklärt, besonders wenn die Hunde noch Welpen sind und dann meint jeder ein Recht zu haben, dem Hund ins Maul zu fassen, zu streicheln, wann es ihnen beliebt, selbst wenn wir gerade "im Training" sind, d.h. unserem Hund das Gehen ohne Leine beibringen. Ich versuche immer den Leuten zu erklären, das meine Hunde manchmal eben keine Lust auf Streicheln haben (sie gehen dann einfach an den Leuten vorbei) und das man das akzeptieren muß.

:Ich kenne den Fall mit den Pitbulls nicht, aber Respekt und ein gesundes Mißtrauen muß man vor jedem Hund haben (von einem Yorkie in die Backe gebissen zu werden, ist auch nicht witzig).
:
:Große Hunde verlangen eine stärkere Hand und mehr Erziehung. Deshalb finde ich auch einen "Hundeführerschein" gut. Selbst der bravste Bernhardiner kann in den falschen Händen zu einer Gefahr werden, von einer scharfgemachten Dogge ganz zu schweigen.
:Allerdings müßte eine Wiederholungsprüfung festgesetzt werden, denn wenn ein Hund im Alter von 1/2 Jahr die Prüfung bestanden hat, ist es noch nicht sicher, daß er mit drei oder vier Jahren noch immer folgt oder ob er bis dahin das gelernte schon wieder vergessen hat. Ab einem gewissen Zeitpunkt aber denke ich, daß der Hund das gelernte nicht mehr vergißt.

Meinst du Hundeführerschein nur für große Rassen? Das wäre ja wieder Diskriminierung von Hunden. Ich meine, den sollte es für alle Hunde geben. Wo kann man übrigens eine Prüfung ablegen mit einem 6-monatigen Hund??? Der Hundeschule würde ich nicht so ganz über den Weg trauen. Bei unserer Hundeschule gab's bis 6 Monate noch Welpenspielgruppe, danach dann Jundhundgruppe mit beginnender Erziehung und erst mit einem Jahr frühestens kommt ein Hund in die Erwachsenengruppe wo er die Begleithundprüfung absolvieren kann.

:Viele Menschen würden sich sicherlich die "Anschaffung" eines Hundes überlegen, wenn sie sich verpflichtet sähen, mit dem Hund zu arbeiten, ihn zu erziehen.

Ich denke allerdings, selbst bei einer Verpflichtung zum Hundetraining würden sich viele irgendwie drum drücken. Man muß auch Hundesteuer zahlen und viele machen es nicht. Wo kein Kläger, da kein Richter!

Nimm's mir nicht übel, aber ich denke du läßt dich selber viel von den Meinungen anderer Leute, deiner Verwandten und der Gesetzgebung beeinflussen. Schaff dir doch einen Hund der "Kampfhundliste" an, wenn du das möchtest, aber dann solltest du das tun, weil dir eine gewisse Rasse gefällt (nicht vom Äußeren sondern vom Wesen) und nicht um einfach einen "Kampfhund" zu haben und andere Leute zu provozieren.

Viel Grüße
Anja


22. Mai 1998 09:54

Hallo Anja,

Natürlich lasse ich mich von der Meinung meiner Verwandten beeinlussen! Ich besuche sie sehr häufig und habe bei aller Tierliebe keine Lust von ihnen zu hören, "wenn du kommst, dann muß aber der Hund daheim bleiben. Ach nein, du kannst nicht bei uns übernachten. Ach, Dich besuchen? Lebt Dein Hund eigenlich noch???"
Ich finde, dann kaufe ich mir lieber einen Hund, mit dem auch meine Verwandten "einverstanden" sind.
Und momentan besitze ich einen ganz lieben "normalen" Hund, den ich mir sowohl wegen seines Aussehens als auch wegen seines Wesens gekauft habe. Es ist ja nicht so, daß ich nur "Kampfhunde" schön (Aussehen und Wesen) finde, habe also Alternativen. Wenn ich mal einen eigenen Haushalt besitze, kann ich noch immer die Hunderasse ändern. - Ob ich es dann tue, ist eine andere Sache. Am liebsten hätte ich eine ganze Horde verschiedener Hunderassen.
Allerdings weiß ich nicht genau, was Du mit "Wesen" meinst. Doch nicht etwa die Charakteristik in den Büchern? Da steht nämlich drin, daß MS wachsam sind, mißtrauisch, beschützend, Raufbolde und weder streunern noch wildern. Mein Hund ist das krasse Gegenteil, aber dennoch mag ich ihn. Auch wenn er kein typischer MS ist und ich möchte ihn auch gar nicht anders haben. Was ich sagen will ist, daß man einen Hund zwar wegen des Wesens kaufen kann, sich das Wesen aber ganz anders, als gedacht, entwickeln kann.

Die Bemerkung, daß ich einerseits keine Mühen scheuen würde für einen Kampfhund, andererseit aber in Bayern wohne ist damit wohl auch geklärt. Ich liebe Staffordshireterrier, aber andere Hunderassen auch. Und der MS lief wir quasi über den Weg. Einen zweiten Hund kann ich mir aber nicht leisten.
Das mit den Vorurteilen verstehe ich nicht. Meist Du, nur weil ich vor weißen Pitbulls Respekt habe? Deshalb würde ich aber keinen Bogen um sie machen oder sagen, daß sie Killer sind. Ich streichel sie genauso wie andere Rassen. Aber Rottweiler, Schäferhunde usw. würde ich auch nicht einfach anfassen, weil es eben Tiere sind, von denen man nicht weiß, wie sie reagieren (außer der Besitzer). Und ich denke, es ist auch teilweise gewollt, daß man vor der Größe Respekt haben soll.

Du schreibst, man kann Aufklärung betreiben soviel man will, wenn irgendwo irgendwas passiert, gibt es wieder neues Mißtrauen.
1. Das ist wahrscheinlich bei allen Hunderassen so, es gibt eben Leute, die generell Hundehasser sind.
2. Hat in irgendeiner Meldung jemand die Frage gestellt, wie man solchen Vorurteilen entgegentreten könnte. Ich habe nur meine Überlegungen und Vorschläge unterbreitet. Provozieren will ich bestimmt nicht. Dafür habe ich gar nicht die Zeit.

Mit dem Beispiel vom Bedlingtonterrier wollte ich nur sagen, daß die Leute eben sehr wohl auf das Äußere eines Hundes schaffen. Ein braver "muffig" aussehender Hund wirkt bedrohlicher, als ein aggressiver , sagen wir mal, Pudel.


::Noch ein Wort zu Rottweilern und Schäferhunden. Rottweiler find ich sehr schön, Dobermänner auch. Sehr schön finde ich aber auch Mischungen zwischen Rottweilern und Schäferhunden. Vor Schäferhunden habe ich großen Respekt. Sie sind ja leider häufig ein bisschen überzüchtet.
:
:Was hat Aussehen damit zu tun. Ich liebe Rottweiler auch, aber deshalb weil sie einen sehr guten Charakter haben (können), vorausgesetzt man erzieht sie konsequent (was natürlich für alle Hunde gilt).

Den Charakter kann man, wie oben erklärt, erst später feststellen, das Aussehen aber ist im großen und ganzen "genormt".
Sag mal, hast Du vor dem Kauf deines Rottweiler nicht auch andere "Alternativen" gehabt, die Dir vom Charakter her gefallen hätten? Wenn ja, wieso hast Du dich dann für den Rottweiler entschieden? Nicht doch, weil er dir von den ausgewählten Rassen am besten gefallen hat?

:Auf keinen Fall würde ich mich durch irgendein Gesetz davon abhalten lassen, mir einen "Kampfhund" zu kaufen.
:Tust du aber doch, Siehe oben "ich wohne in Bayern".

Wie gesagt, ich hatte viele Alternativen und fühlte mich für die Haltung eines "Kampfhundes" noch nicht geeignet. Es ist nunmal Tatsache, daß man bei einem "Unfall" mit einem solchen Hund schärfer "untersucht" wird auf eigenen Fehlverhalten.
Diese Verantwortung wollte ich bei meinem ersten Hund nicht übernehmen. Ist das so falsch??

:Meinst du Hundeführerschein nur für große Rassen? Das wäre ja wieder Diskriminierung von Hunden. Ich meine, den sollte es für alle Hunde geben. Wo kann man übrigens eine Prüfung ablegen mit einem 6-monatigen Hund??? Der Hundeschule würde ich nicht so ganz über den Weg trauen. Bei unserer Hundeschule gab's bis 6 Monate noch Welpenspielgruppe, danach dann Jundhundgruppe mit beginnender Erziehung und erst mit einem Jahr frühestens kommt ein Hund in die Erwachsenengruppe wo er die Begleithundprüfung absolvieren kann.
Nein meine ich nicht. Da habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich habe auch mit meinem MS eine Begleithundeprüfung abgelegt, sie war übrigens zu diesem Zeitpunkt gerade mal ein dreiviertel Jahr alt. Wir sind auch prompt beim ersten Mal durchgefallen.
Und ich kenne viele kleine Hunde, denen solch eine Ausbildung nicht schaden könnte (und den Besitzern auch nicht).
Natürlich müßte der Besitz des Führerscheins auf irgendeine Weise überprüft werden.

Wahrscheinlich sind in dieser Antwort wieder ganz viele Widersprüche, die mir ganz selbstverständlich vorkommen. Es ist eben nicht so leicht, schreibend seine Gedanken auszudrücken.

Trotzdem schöne Grüße
Veronika

PS.: Wo in Bayern wohnst Du denn?


22. Mai 1998 10:26

Hallo Maja,

eben habe ich eine Antwort von Anja gelesen, sie hat mich ganz schön nieder gemacht ...

Du hast genau das gesagt, was ich meinte. Die Leute gehen auf das Äußere, auf die Stirnrunzeln. Sehen sie dann noch ein Stachelhalsband, dann ist es aus. Naja, wenn ich einen kräftigen Hund mit Stachelhalsband sehe, bin ich auch vorsichtig, weil ich ja nicht weiß, ob der Besitzer den Hund wenigsten einigermaßen in der Gewalt hat und ob er (der Hund) nicht aggressiv auf meinen MS reagiert.


grinning smileyaraufhin sagte ich: Aber Mami, das war doch ein Kampfhund. So eine gefährliche Bestie kannst Du doch nicht lieb finden. Die sind doch soooo gefährlich! Hast Du ihr das denn nicht angesehen? (Natürlich alles ironisch gemeint)
:Ich kann Dich ja verstehen, aber selbst die Ironie, kann fehl am Platz sein...speziell dann, wenn Dich jemand nach der Rasse des Hundes fragt.
Natürlich kann sie fehl am Platz sein, aber nicht bei meiner Mutter.

:Oft schon mußte ich hören " Wenn dein und mein Hund sich beissen, wer ist dann der Sieger?" Nur weil sie wußten (waren speziell junge Leute), was mein Hund war....schrecklich...einmal sprach mich auch eine recht zwielichtige Dame an, und fragte nach seinen "Qualitäten", worauf ich erwiderte: "Er ist der Brävste der Welt, mit Mensch Hund und Katz aufgewachsen"...dann kam noch die Frage..."Ja, das ist doch aber ein Solcher Hund", worauf ich nur antwortete, daß das Einzige mit dem er ständig zu kämpfen hätte, die Kälte und die Nässe sei.
Was für einen Hund besitzt Du denn.


::Vor allem bei unbekannten Hunderassen ist das der Fall.
::Kein Mensch würde vor einem Bedlingtonterrier Angst haben. (die "Schäfchen"winking smiley Das sie als Schutzhund gebraucht werden können und raubzeugscharf sind, würde wohl keiner glauben.
:
:Wohl auch nicht, daß Foxterrier den Füchsen in den Bau gefolgt sind...usw.....
confused smileyie haben Mut ohne Ende, und sind dementsprechend drauf und dran..das sieht auch niemand.

Schön das wir hier einer Meinung sind.


::Noch ein Wort zu Rottweilern und Schäferhunden. Rottweiler find ich sehr schön, Dobermänner auch. Sehr schön finde ich aber auch Mischungen zwischen Rottweilern und Schäferhunden. Vor Schäferhunden habe ich großen Respekt. Sie sind ja leider häufig ein bisschen überzüchtet.
:
:Wie Du selbst hier erwähnst..."find ich sehr schön" oder auch deren Mischungen....vor Schäfern hast Du Respekt, sagst Du...aber warum??

Jeder fremde Mensch beurteilt doch einen Hund zuerst nach dem Aussehen, schließlich kennt er den individuellen Charakter nicht. Vor Schäferhunden habe ich deshalb Respekt, weil ich sie teilweise für ein wenig überzüchtet halte und ich schon sehr scharfe Hunde erlebt habe, die meinen Hund über die ganze Wiese verfolgt haben (wohlgemerkt nicht im Spiel)!

Du schreibst, jeder Hund bräuchte eine zu ihm passende Aufgabe, sonst würde er verkümmern. Das ist mir schon klar, aber welche Aufgabe könnte ich meinem MS geben?? Kann sie mir vielleicht beim Leiterwagen schieben helfen?? Ansonsten laß ich sie über Kartons springen.

::Große Hunde verlangen eine stärkere Hand und mehr Erziehung.

grinning smileyas ist definitiv unrichtig. Jeder Hund braucht eine optimale Erziehung, ob groß oder klein, man hat mit kleinen Hunden genauso viel Erziehung zu betreiben, wie mit großen und man hat genau soviel Spaß dabei.
Ich meinte mit dieser Behauptung, daß es bei großen Hunden gefährlicher ist, wenn sie nicht oder schlecht erzogen sind. Einem Yorkshireterrier oder Dackel verzeiht man einen Biß eher als einem Dobermann einen Schnapper. Bei letzterem heißt es gleich, der ist ja gemeingefährlich! Nur weil ich ihn streicheln wollte, darf er doch nicht gleich schnappen ....


: Selbst der bravste Bernhardiner kann in den falschen Händen zu einer Gefahr werden, von einer scharfgemachten Dogge ganz zu schweigen.
:
:Uups, solche Hunde sind zwar nicht unbedigt geeignet dafür, aber....
Den Bernhardiner habe ich extra als Beispiel genommen, da ich mal gelesen habe, daß ein Bernhardiner fast gar nicht scharf zu machen sei, hätte man es aber erreicht, dann wäre er eine tötliche Waffe und von keinem mehr zu regieren, auch nicht von seinem Herrchen oder Frauchen. Die einzige Möglichkeit wäre dann Einschläfern.



:Tschuldigung, aber bitte welche Prüfung soll ein 6 Monate alter Hund bestehen? Hab' ich da was nicht mitgekriegt?
Mein Hund hat seine erste Begleithundprüfung ungefähr in dem Alter gemacht - und ist zusammen mit mir durchgefallen. Das zweite Mal haben wir es aber prima geschafft.

: Ab einem gewissen Zeitpunkt aber denke ich, daß der Hund das gelernte nicht mehr vergißt.

:Nicht ab einem gewissen Zeitpunkt....man kann einen Hund nicht ausbilden oder ihn trainieren...und dann plötzlich nichts mehr tun...kennst Du das Sprichwort nicht " Man lernt nie aus"? Glaubst Du Hunden geht es anders?
Natürlich muß man immer am Ball bleiben,das merke ich bei meiner Wicki, aber wenn man die Erziehung ein bisschen vernachlässigt, und sie dann wieder aufnimmt, erinnert sich ein älterer Hund, der schon mal die Grundregeln gekonnt hat, wieder viel schneller daran.

::Viele Menschen würden sich sicherlich die "Anschaffung" eines Hundes überlegen, wenn sie sich verpflichtet sähen, mit dem Hund zu arbeiten, ihn zu erziehen.
:
tongue sticking out smileyuh, gottseidank sind wir da einer Meinung, auch das "Anschaffen" hast Du in Gänsefüße gesetzt....
Natürlich habe ich es in Gänsefüßchen gesetzt. Für viele ist es ja auch nur ein "Anschaffen". Das ist ja gerade das Traurige.
Übrigens finde ich, daß wir gar nicht so selten einer Meinung waren ....

:Ich bin gespannt, was Du darauf antwortest
Tja, das hast Du ja nun gelesen. Hoffentlich bist du damit zufrieden gewesen.
:Liebe Grüße Maja
Viele Grüße Veronika

22. Mai 1998 11:27


Hallo Veronika,

:Natürlich lasse ich mich von der Meinung meiner Verwandten beeinlussen! Ich besuche sie sehr häufig und habe bei aller Tierliebe keine Lust von ihnen zu hören, "wenn du kommst, dann muß aber der Hund daheim bleiben. Ach nein, du kannst nicht bei uns übernachten. Ach, Dich besuchen? Lebt Dein Hund eigenlich noch???"
:Ich finde, dann kaufe ich mir lieber einen Hund, mit dem auch meine Verwandten "einverstanden" sind.

Wenn du noch keinen eigenen Hausstand hast (wovon ich ausgegangen bin) verstehe ich natürlich, daß du auf deine Familie Rücksicht nehmen mußt. Aber sonst würde ich mir da von keinem "reinreden" lassen. Meine Eltern und manche Freunde waren anfangs auch nicht gerade begeistert von unseren Hunden, aber das ist eben unsere Entscheidung. Allerdings nehme ich meine Hunde auch nur dann mit, wenn derjenige den ich besuche mich ausdrücklich dazu aufgefordert hat. Meine Eltern z.B. mögen allgemein keinen Hund in ihrem Haus, was ich eben akzeptieren muß, und so nehmen wir die Hunde nur dann mit, wenn das Wetter schön genug ist, das wir sie auf der Terrasse oder im Garten anleinen können. Das heißt natürlich, daß man nicht ständig spontan Leute besuchen kann, wie man das vielleicht möchte, aber diese "Abstriche" mache ich gern für meine Hunde.

:Und momentan besitze ich einen ganz lieben "normalen" Hund, den ich mir sowohl wegen seines Aussehens als auch wegen seines Wesens gekauft habe. Es ist ja nicht so, daß ich nur "Kampfhunde" schön (Aussehen und Wesen) finde, habe also Alternativen. Wenn ich mal einen eigenen Haushalt besitze, kann ich noch immer die Hunderasse ändern. - Ob ich es dann tue, ist eine andere Sache. Am liebsten hätte ich eine ganze Horde verschiedener Hunderassen.
:Allerdings weiß ich nicht genau, was Du mit "Wesen" meinst. Doch nicht etwa die Charakteristik in den Büchern? Da steht nämlich drin, daß MS wachsam sind, mißtrauisch, beschützend, Raufbolde und weder streunern noch wildern. Mein Hund ist das krasse Gegenteil, aber dennoch mag ich ihn. Auch wenn er kein typischer MS ist und ich möchte ihn auch gar nicht anders haben. Was ich sagen will ist, daß man einen Hund zwar wegen des Wesens kaufen kann, sich das Wesen aber ganz anders, als gedacht, entwickeln kann.

Damit hast Du im Prinzip recht. Ich finde aber schon, daß sich Hunderassen teilweise vom Wesen unterscheiden, natürlich muß man auch bei der Auswahl eines Welpen auf dessen grundsätzlichen "Charakter", d.h. übermütig, ängstlich, lebhaft, etc. achten, was durchaus möglich ist (allerdings natürlich keine Garantie für später). Wenn sich zum Beispiel bei Ausstellungen 70% der Hunde im Ring den Artgenossen gegenüber aggressiv verhalten (habe ich besonders bei Landseern und Fila Brasileiros beobachtet), gibt mir das schon zu denken.
Außerdem beeinflußt auch die Erziehung nochmals stark die Ausprägung des Hundecharakters. Ein selbstsicherer Mensch, der seinen Hund konsequent erzieht, wird letztlich einen wesensfesteren, selbstsichereren Hund haben als jemand der vor jeder Hundebegegnung Reißaus nimmt, in der Erziehung inkonsequent ist, etc.

grinning smileyie Bemerkung, daß ich einerseits keine Mühen scheuen würde für einen Kampfhund, andererseit aber in Bayern wohne ist damit wohl auch geklärt. Ich liebe Staffordshireterrier, aber andere Hunderassen auch. Und der MS lief wir quasi über den Weg. Einen zweiten Hund kann ich mir aber nicht leisten.

Das mit dem zweiten Hund ist verständlich, wir haben auch lange überlegt, ehe wir dann doch einen zweiten Hund dazugekauft haben (und haben es nicht bereut, Sheiba und Donar sind ein Herz und eine Seele und sie ist eindeutig agiler und "fröhlicher" als früher, abgesehen von den Momenten, wo er ihr wieder mal den Knochen klaut) .

grinning smileyas mit den Vorurteilen verstehe ich nicht. Meist Du, nur weil ich vor weißen Pitbulls Respekt habe? Deshalb würde ich aber keinen Bogen um sie machen oder sagen, daß sie Killer sind. Ich streichel sie genauso wie andere Rassen. Aber Rottweiler, Schäferhunde usw. würde ich auch nicht einfach anfassen, weil es eben Tiere sind, von denen man nicht weiß, wie sie reagieren (außer der Besitzer).

Ehrlich gesagt, ich fasse auch Pudel, Retriever u.ä. nicht einfach ohne Genehmigung des Besitzers an und ohne das der Hund auf mich zukommt, weil nicht jeder Hund sich gerne streicheln läßt, das hat aber absolut nichts mit Größe zu tun. Für mich ist absolut entscheidend wie der Hund sich verhält, freundlich/neugierig oder gleichgültig oder sogar feindselig.

:Und ich denke, es ist auch teilweise gewollt, daß man vor der Größe Respekt haben soll.

Das trifft vielleicht für gewisse Individuen aus der Zuhälterbranche zu oder für die Leute, die ihr Ego mittels ihrer Hunde aufzubessern versuchen. Aber ich habe bestimmt nicht vor, mit unseren Hunden Menschen Respekt einzuflößen. Im Gegenteil, ich freue mich, wenn sie unbefangen auf uns zukommen und sich für die Hunde interessieren.

grinning smileyu schreibst, man kann Aufklärung betreiben soviel man will, wenn irgendwo irgendwas passiert, gibt es wieder neues Mißtrauen.
:1. Das ist wahrscheinlich bei allen Hunderassen so, es gibt eben Leute, die generell Hundehasser sind.
:2. Hat in irgendeiner Meldung jemand die Frage gestellt, wie man solchen Vorurteilen entgegentreten könnte. Ich habe nur meine Überlegungen und Vorschläge unterbreitet. Provozieren will ich bestimmt nicht. Dafür habe ich gar nicht die Zeit.

Ich meinte auch nicht unbedingt, daß du provozieren willst. Aber ich weiß auch, das Leute, die nicht sowieso schon Hunden gegenüber neutral sind, auch dann nicht auf dich zukommen, wenn du versuchst besonders freundlich zu sein und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Manche Leute wollen einfach nicht ihre Meinung über Hunde ändern.

:Mit dem Beispiel vom Bedlingtonterrier wollte ich nur sagen, daß die Leute eben sehr wohl auf das Äußere eines Hundes schaffen. Ein braver "muffig" aussehender Hund wirkt bedrohlicher, als ein aggressiver , sagen wir mal, Pudel.

Das mag sein, aber da werden normalerweise schwarze Hunde grundsätzlich wesentlich aggressiver eingeschätzt als weiße Hunde. Bekannte von uns haben ihren Dogo Argentino doch glatt als Dalmatiner ausgegeben. Abgesehen davon ist für mich nichts nerviger als ein kleiner kläffender Yorkshire Terrier und ich käme niemals auf die Idee mich so einem Hund dann zu nähern.


:::Noch ein Wort zu Rottweilern und Schäferhunden. Rottweiler find ich sehr schön, Dobermänner auch. Sehr schön finde ich aber auch Mischungen zwischen Rottweilern und Schäferhunden. Vor Schäferhunden habe ich großen Respekt. Sie sind ja leider häufig ein bisschen überzüchtet.
::
::Was hat Aussehen damit zu tun. Ich liebe Rottweiler auch, aber deshalb weil sie einen sehr guten Charakter haben (können), vorausgesetzt man erzieht sie konsequent (was natürlich für alle Hunde gilt).
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grinning smileyen Charakter kann man, wie oben erklärt, erst später feststellen, das Aussehen aber ist im großen und ganzen "genormt".
confused smileyag mal, hast Du vor dem Kauf deines Rottweiler nicht auch andere "Alternativen" gehabt, die Dir vom Charakter her gefallen hätten? Wenn ja, wieso hast Du dich dann für den Rottweiler entschieden? Nicht doch, weil er dir von den ausgewählten Rassen am besten gefallen hat?

Wie ebenfalls oben gesagt, bin ich der Meinung das man im begrenzten Rahmen den "Grund"-Charakter eines Hundes schon auch beim Welpen sehen kann und dann durch Erziehung eben entweder verstärken oder eindämmen kann. Den Rottweiler haben wir uns damals ausgesucht aufgrund seines wesensfesten ruhigen selbstsicheren Charakters (leider gibt es mittlerweile zu viele ängstliche Exemplare) und unsere Sheiba ist auch exakt so geworden - sehr ruhig, gelassen und freundlich. Mittlerweile müßte ich mir einen Rottweilerzüchter und seine Hunde noch wesentlich genauer als damals ansehen, da durch falsche Züchtung viele überängstliche und meiner Meinung auch zu kleine Hunde gezüchtet wurden. Wir haben in unserer Nachbarschaft zwei Rottweilerhündinnen, die anfangs zwar lieb aber überaus unterwürfig und ängstlich waren, mittlerweile ist die eine überaus aggressiv geworden (leider haben die Besitzer der Ängstlichkeit nicht entgegengewirkt sondern durch fehlende Durchsetzungskraft noch verstärkt) und geht auf alles los (bevor es auf sie losgeht), und die andere Hündin ist auf dem besten Wege dazu.

::Auf keinen Fall würde ich mich durch irgendein Gesetz davon abhalten lassen, mir einen "Kampfhund" zu kaufen.
::Tust du aber doch, Siehe oben "ich wohne in Bayern".
:
:Wie gesagt, ich hatte viele Alternativen und fühlte mich für die Haltung eines "Kampfhundes" noch nicht geeignet. Es ist nunmal Tatsache, daß man bei einem "Unfall" mit einem solchen Hund schärfer "untersucht" wird auf eigenen Fehlverhalten.
grinning smileyiese Verantwortung wollte ich bei meinem ersten Hund nicht übernehmen. Ist das so falsch??

Als Ersthund hätte ich auch keinen "Kampfhund" gewollt, allerdings auch keinen Hund über 40kg Gewicht oder auch keinen Rüden.
Auch ich wollte erst einmal Erfahrung sammeln, ehe ich mir einen großen Hund wie Donar zugetraut habe. Aber bisher bereue ich keine Sekunde!

::Meinst du Hundeführerschein nur für große Rassen? Das wäre ja wieder Diskriminierung von Hunden. Ich meine, den sollte es für alle Hunde geben. Wo kann man übrigens eine Prüfung ablegen mit einem 6-monatigen Hund??? Der Hundeschule würde ich nicht so ganz über den Weg trauen. Bei unserer Hundeschule gab's bis 6 Monate noch Welpenspielgruppe, danach dann Jundhundgruppe mit beginnender Erziehung und erst mit einem Jahr frühestens kommt ein Hund in die Erwachsenengruppe wo er die Begleithundprüfung absolvieren kann.
:Nein meine ich nicht. Da habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich habe auch mit meinem MS eine Begleithundeprüfung abgelegt, sie war übrigens zu diesem Zeitpunkt gerade mal ein dreiviertel Jahr alt. Wir sind auch prompt beim ersten Mal durchgefallen.
:Und ich kenne viele kleine Hunde, denen solch eine Ausbildung nicht schaden könnte (und den Besitzern auch nicht).
:Natürlich müßte der Besitz des Führerscheins auf irgendeine Weise überprüft werden.

Ich bin auch für Hundeführerschein mit einem ausführlichen Theorieteil für die Hundebesitzer!! Mich nervt nichts mehr als solche Ignoranten, die beim Einblick eines anderen Hundes ihren kleinen Schatzi auf den Arm nehmen und in die andere Richtung davonstürmen. Mein Mann hebt jetzt neuerdings manchmal unsere Sheiba (mit ihren immerhin 41 kg) hoch wenn wir solchen Leuten begegnen. Vielleicht merken sie dann wie lächerlich sie sich verhalten.

Viele Grüße
Anja

P.S. Ich wohne in Herzogenaurach (bei Erlangen/ Nürnberg) und
Du?