Tierheim = nicht immer alles wahr!
23. Februar 2001 07:02

Hi Stephy,
: : :
: : : ich warte noch auf die Meldung in der Zeitung
: : :
: : : Mutter gab Kind ins Kinderheim wegen Krankheit.
: :
: :
: : Also, 1. gibt es sowas, es steht dann nur nicht in der Zeitung
:
:
: Schlimm genug.


Das ist wohl wahr - und das ist meiner Meinung nach noch viel schlimmer als ein Tier zurückzugeben, das man erst seit einigen Tagen hat.


: und 2. finde ich das ja jetzt wohl ein wenig krasse.
:
: Das ist Dein gutes recht.
: :
: : Keiner von euch weiß, warum Mak das Tier wieder zurückgegeben hat.
: : Vielleicht war er damit absolut überfordert.
:
: Schon klar, was ist aber, wenn ich ein Tier habe und es dann plötzlich krank wir ? Es ist eben nicht immer alles sonnenschein wenn man sichein Teir anschaft. So ist das nun mal.

Das ist schon richtig, aber hier ist es erstens eine schwere Krankheit und zweitens wurde Mak nicht informiert.

Seid ihr schon mal auf die Idee gekommen, das der erste Besitzer das Tier vielleicht deshalb abgegeben hat? Den verurteilt hier keiner.

: :
: : und doch hat er verhindert, das der Hund eingeschläfert werden sollte.
:
: Stimmt hste recht das macht nicht jeder.

Mak hat sogar noch Geld für die Tierklinik ausgegeben, um die Diagnose zu bestätigen. Macht auch nicht jeder.

: : Schämt ihr euch eigentlich gar nicht?
:
: Ihr ? Oh danke !!

Ich hab absichtlich "ihr" geschrieben, weil einige so geschrieben haben wie Du. Ich wollte damit mal zum Nachdenken anregen und zwar nicht nur Dich.
: :
:
: Auf mak wird rumgehackt, weil er den Hund zrückgab - und was ist mit dem Tierheim, die ohne Info kranke Tiere weitervermittelt und die neuen Besitzer mit ihrer Angst, ihrer Unsicherheit und ihren Kosten alleine läßt?
:
: Ja, auch da hast recht, das ist mies, man sollte es vorher wissen .

Wenigstens das. Dann kann man mit voller Kenntnis da ganz anders drangehen. Und wie ich bereits mehrfach schrieb, vielleicht ging es nicht anders, vielleicht hat Mak Kinder, bei denen er Angst hat, das sie während eines Anfalls unbeabsichtigt verletzt werden - oder er kann das Tier nicht rund um die Uhr beaufsichtigen.
In diesem Fall finde ich es sogar gut, das Mak so ehrlich war und ein Tier, mit dem er überfordert ist, wieder zurückgibt, damit es an einen besseren Platz vermittelt werden kann.

Mit dem, was Mak erlebt hat, wird nur eines passieren: Mak wird sich in diesem Tierheim wohl aus Angst vor einem weiteren Erlebnis wohl keinen Hund mehr aussuchen - und damit hat das Tierheim für alle Tiere dort, die überhaupt nichts dafür können, eine Chance mehr auf eine neues Zuhause vertan.

Das finde ich viel trauriger.

Grüße, Gaby

23. Februar 2001 10:28

hallo Gaby,

: Mit dem, was Mak erlebt hat, wird nur eines passieren: Mak wird sich in diesem Tierheim wohl aus Angst vor einem weiteren Erlebnis wohl keinen Hund mehr aussuchen - und damit hat das Tierheim für alle Tiere dort, die überhaupt nichts dafür können, eine Chance mehr auf eine neues Zuhause vertan.
: Das finde ich viel trauriger.

ja, DAS ist das schlimmste an dem ganzen. hört man immer wieder und wieder. aber sag das mal manchen tierheimen...

grüße, Gabi + Freddie K.

23. Februar 2001 10:42

Hallo,
auch ich habe so eine Erfahrung machen müssen. Ich habe einen Neufundländer aus dem Tierheim. Ich konnte den Hund ohne Vor- oder Nachkontrolle gleich mitnehmen. Habe ich auch getan. Es hat mir nur niemand etwas von seiner schweren HD erzählt. Als wir ihn aus dem Zwinger holten, fiel mir dieser komische Gang auf, beim Treppensteigen hatte er Schwierigkeiten. Ich sagte: Hat er vielleicht Probleme mit der Hüfte? Antwort: Ja, das ist so eine altersbedingte HD, aber nur ganz leicht, ohne Arthrose oder so.
Na ja, es ist schwerste HD, mit Arthrose hinten und vorn, die er laut Vorbesitzer (haben wir zufällig auf der Straße getroffen), von Geburt an hatte. Er wurde auch mit einem halben Jahr schon operiert, bekam bei der Abgabe Schmerzmittel. Das alles war dem Tierheim auch bekannt.
Wir haben den Hund behalten, wir lieben ihn auch so. Ich kann es aber auch verstehen, dass, wenn man so einen Hund unter diesen falschen Voraussetzungen bekommt, man ihn wieder abgibt. Es ist schlichtweg eine Sauerei - sowohl für den Hund als auch für den Menschen. Wäre uns das alles von Anfang an bekannt gewesen, hätten wir uns und dem Hund viele Tierarztbesuche ersparen können.
Zur Epilepsie kann ich noch sagen: Es ist wirklich eine schlimme Sache. Unser erster Hund hatte auch epileptische Anfälle. Es sah furchtbar aus, wenn man ihn so zuckend und verkrampft auf dem Boden liegen sah. Mein Vater hat einmal den Fehler gemacht, ihn bei so einem Anfall anzufassen - er wollte ihn trösten. Der Hund hat ihm die Hand bis auf die Knochen durchgebissen. Es war ein Zwergpudel! Ich weiß nicht, was ein Labrador/Border-Mix z. B. an einem kleinen Kind anrichten kann, das ihn vielleicht auch trösten will.
Grüße,
Heidi

23. Februar 2001 12:36

Hi Gabi,:
: : Mit dem, was Mak erlebt hat, wird nur eines passieren: Mak wird sich in diesem Tierheim wohl aus Angst vor einem weiteren Erlebnis wohl keinen Hund mehr aussuchen - und damit hat das Tierheim für alle Tiere dort, die überhaupt nichts dafür können, eine Chance mehr auf eine neues Zuhause vertan.
: : Das finde ich viel trauriger.
:
: ja, DAS ist das schlimmste an dem ganzen. hört man immer wieder und wieder. aber sag das mal manchen tierheimen...
:
Oder den Leuten, die wegen Maks Handlungsweise empört aufschreien?

ich weiß nicht, ob ich den Mut gehabt hätte, das so hierher zu schreiben - und weiß auch nicht, ob ich an seiner Stelle mich für den Hund so eingesetzt hätte und noch in eine Tierklinik gefahren wäre, damit dem Hund geholfen wird.

Wenn ich tatsächlich einen Hund zurückgeben würde, ich glaube nicht, das ich das so sagen würde und andere warnen würde.

Grüße, Gaby

23. Februar 2001 13:53

hi Gaby,

: : ja, DAS ist das schlimmste an dem ganzen. hört man immer wieder und wieder. aber sag das mal manchen tierheimen...

: Oder den Leuten, die wegen Maks Handlungsweise empört aufschreien?

ach weißt du, ich hab die erfahrung gemacht, dass das meiste davon eh nur heiße luft ist. wie die leute reagieren und was sie in solchem fall tun würden, merkste eh erst, wenn sie wirklich in die lage kommen - und meistens ist es so: die, die am lautesten schreien ...

: ich weiß nicht, ob ich den Mut gehabt hätte, das so hierher zu schreiben - und weiß auch nicht, ob ich an seiner Stelle mich für den Hund so eingesetzt hätte und noch in eine Tierklinik gefahren wäre, damit dem Hund geholfen wird.

ich war noch nie in dieser schwierigen situation, gottseidank. mir hat damals schon gereicht, dass mir mein hund aus dem TH 8 wochen lang die wohnung markiert hat. wenn ich das nicht in den griff gekriegt hätte, hätte ich ihn auch zurückbringen müssen. ich wohne im 2. stock in einer mietwohnung.
zu Maks fall kann ich nur sagen, ich hätte den hund zurückbringen MÜSSEN, denn bei mir wäre er tagsüber alleine in der wohnung, da ich unser tägliches OR verdienen muss. wenn er dann in den status käme, könnte ihm keiner helfen. es wäre unverantwortlich ihn zu behalten, wenn keiner da ist. und noch eins - wir wollen doch mal ehrlich sein - es ist auch eine geldfrage, wie weit die tierliebe gehen darf. epilepsie ist vielleicht nicht die teuerste krankheit, aber ich könnte mir z. b. eine op für 3.000 mark nur schwerlich leisten. da müßte ich wirklich alles zusammenkratzen was ich nicht habe. wenn das tier jahrelang mit dir gelebt hat, machste so was - versuchst es zumindestens. wenn du es aber, und dazu noch unter solchen falschen voraussetzungen, erst ganz frisch dir geholt hast, dann wird das von hundert leuten sicher nur einer machen. ich habe höchsten respekt vor diesen menschen, kann aber auch den anderen fall verstehen und billigen.
ich habe schon öfter mit leuten zu tun gehabt, die in einer ähnlichen situation waren. es war immer beschissen. wenn du das tier zurückgibst, hast du ein schlechtes gewissen (jedenfalls die leute, die ich kenne). du bekommst ja dann auch noch eingeredet, was du für ein schlechter mensch doch bist. wenn du es behältst, hast du die suppe auszulöffeln, die dir der vorbesitzer und andere eingebrockt haben. helfen tut dir von denen dann natürlich meistens auch keiner.

wenn du aber weißt, der hund/die katze hat die und die krankheit, und nimmst ihn/sie trotzdem, dann weißt du auch auf was du dich einläßt.
ich finde es jedenfalls unfair, nicht mit offenen karten zu spielen.

: Wenn ich tatsächlich einen Hund zurückgeben würde, ich glaube nicht, das ich das so sagen würde und andere warnen würde.

zumindest würde ich das nicht hier in diesem forum tun, wo hier ... (den rest denk dir, den habbich mir selber zensiert) smiling smiley

tschüß, Gabi + Freddie K.



24. Februar 2001 08:03

: Hallo Birgit,
:
: ich meine nicht, daß Mak sich da an die eigene Nase fassen muß. Besser den Hund rechtzeitig abgeben, als ihn aus falsch verstandener Tierliebe zu behalten, wenn man aus welchen Grund auch immer dem Problem nicht gewachsen ist. Das klingt in deinem Posting (und auch in anderen hier) ein bißchen so, als wäre es eine Pflicht, sich kranker und anderer problematischer Tierheimhunde anzunehmen. Auch wenn das wahrscheinlich nicht so gemeint ist, kann das bei manchen Leuten die Haltung fördern, in einem Anfall von Mitleid so einen Hund anzuschaffen- und schwupps ist der Ärger da.
: Bei meiner eigenen Hündin war der Fall vergleichbar. Im TH abgegeben als angeblich stubenrein, gut erzogen und lieb, entpuppte sie sich als ziemlich verstört mit Neigung zum Angstbeißen. Obwohl sich die Probleme mit der Zeit einigermaßen gemildert haben, wäre sie in den Händen von einem erfahrenen Hundebesitzer mit Ahnung von Problemhunden sicher viel besser aufgehoben gewesen. Heute würde ich deshalb einen solchen Hund vielleicht nicht noch mal behalten und Anwandlungen von Helfersyndrom eher unterdrücken.
:
: Grüße Wiebke

Hallo Wiebke,
natürlich ist es keine Pflicht sich problematischer Tierheimhunde anzunehmen. Ich glaube auch nicht, dass Du Dir heute nochmals einen Problemhund holen würdest, denn Du würdest wohl anders an die Sache rangehen. Man hat doch gerade im Tierheim Gelegenheit das Tier vorher kennenzulernen. Du gehst z.B. eine Woche lang jeden Tag mit dem Hund spazieren, da würdest Du doch sicher schon einige Wesensarten kennenlernen. Oder? Ich kann einfach nicht begreifen, dass sich manche Leute einfach so "blauäugig" ein Tier anschaffen und das ärgert mich fürchterlich. Mein Hund wurde mit nur 9 Jahren langsam blind, mit 10 J. sah sie nichts mehr. Es war fürchterlich anstrengend, aber wir haben sie nicht in TH gegeben.

Viele Grüsse Birgit